Camou
Camou
Fast lautlos glitt die weiße Yacht in die Dunkelheit. Stehend, das große Ruderrad in der Hand, drehte er sich um und blickte zurück auf den kleiner werdenden Hafen und die zurückbleibende große Segelyacht, die neben ihm festgemacht hatte. Er schüttelte den Kopf. "Irre Bande", murmelte er vor sich hin.
In der niedlichen Taverne, hinter der Mole, hatte er die Crew der großen Yacht kennengelernt. Ein Kegelclub aus Wanne-Eickel, die eine Woche diese Yacht gechartert hatten und von ihren Ehefrauen weit genug entfernt, so richtig frei, die Sau raus lassen konnten. Ein Bier nach dem anderen floss, dann Ouzo, dann Metaxa, dann wieder Bier.
Er hatte ganz gut mitgehalten, aber spürte jetzt seinen schweren Kopf und wie gut ihm der Fahrtwind tat. Der weiter saufenden Crew hatte er Gute Nacht gewünscht und war zu seiner Yacht gegangen. Er hatte ihnen nur erzählt, dass er allein sei und seine Yacht von Santorin nach Athen überführen müsse, aber sie hatten ununterbrochen laut lachend und kichernd alle ihre Missgeschicke aufgezählt, die ihnen bisher auf der Reise passiert waren, Fender verloren, Ankerkette gerissen, die vergessene Leine, die sich um die Schraube gewickelt hatte - und wie viel Hektoliter Bier sie bisher geschafft hatten.
"Vollmond, Windstille", schoss es ihm durch den Kopf, als er in das Cockpit seiner Bavaria 44 gestiegen war.
"Von hier bis Siphnos ist es unter Maschine nur drei Stunden. Warum soll ich bis morgen hier in Karavostasi bleiben. Jetzt los, dann bin ich kurz nach Mitternacht in der schönen Bucht Ormos Vathi, lass den Anker fallen und leg mich in die Koje."
Schnell hatte er alles auslaufbereit gemacht, die Leinen los, den Anker hochgewinscht und hielt mit kleiner Fahrt auf das östliche Kap der Insel zu. Zur Linken erhob sich das mehrere hundert Meter hohe Felsmassiv der Insel in den schwarzen Himmel, dunkelgrau mit silbrig funkelnden Streifen im Gestein, vom Mond angestrahlt. Der Vollmond stand am Südhimmel über ihn, überstrahlte die Sterne um sich herum und und gab soviel Licht, dass er sogar die zwei kleinen Riffe erkennen konnte, die in sicherer Entfernung aus dem Wasser schauten.
Nachdem er die letzten Felsen des Kap's umrundet hatte, ging er auf Kurs nach Siphnos, schob den Gashebel nach vorn und schaltete den Autopiloten ein. "Kurs 315 Grad", und schaute dabei auf den Navigations-Plotter, "Fahrt über Grund 8,5 Knoten, saugut." Zufrieden ging er zum Niedergang, schaute sich noch einmal kurz um und stieg hinunter in den Salon. Er holte sich eine Dose Bier aus der Kühltruhe und setzte sich an seinen Skipper-Kartentisch. In aller Ruhe stopfte er sich eine Pfeife und zündete sie sich an. Genussvoll blies er den Rauch vor sich hin und las auf dem Display des NAVTEX Gerätes vor ihm, die neuesten nautischen Warnmeldungen. Wettervorhersage war o.k., Wind 2 bis 3, diverse verschwundene Bojen wurden gemeldet und ein treibender Container westlich Paros. Aber das war weit weg. Sich entspannt zurücklehnend, lauschte er dem sonoren Brummen des Diesel, rauchte seine Pfeife und nahm zwischendurch immer wieder einen Schluck Bier.
Nach ein paar Minuten stand er auf, stieg er den Niedergang hoch, legte seine beiden Arme auf die Sprayhood und schaute nach vorne in die Dunkelheit. "Lage peilen. Keine Lichter weit und breit, alles in Butter", murmelte er vor sich hin. Dann ging er hinter das Steuerrad und blickte auf das hell leuchtende Display des Navi-Displays. Siphnos war schon auf der angezeigten Karte zu erkennen und schob sich ihm langsam aber sicher entgegen. 8,7 Knoten Fahrt über Grund, wahrer Kurs 320 Grad.
Er setzte sich auf die Bank neben der Steuersäule, blickte auf die schwarze See zu seiner Seite, schaute nach hinten, wo sich weißliches Kielwasser in den Horizont der Nacht verlor - und wieder nach vorne, auf der Suche nach Lichtern.
Nichts ist erhabener, als mit einem Schiff hinein in die pechschwarze Nacht zu fahren, philosophierte er vor sich hin, das Gefühl kann man nicht beschreiben, das muss jeder selbst mal erleben.
Zufrieden ging er wieder hinunter in den Salon und zündete sich die nächste Pfeife an.
"Die Sterne", schoss es ihm irgendwann durch den Kopf. Das sollte man sich in so einer traumhaften Nacht nicht entgehen lassen. Er holte aus seiner Kabine sein Smartfone und den dicken dunkelblauen Marine-Pullover, den er überzog. Er schaltete alle Deckenlichter aus und ließ nur die blendfreie Rotlichtbeleuchtung des Armaturenbretts an. Dann stieg er hinauf ins Cockpit, setzte sich hinter das Ruder und schaltete sein Smartfone an. Er rief das App 'Google Sky Finder' auf und schon leuchteten auf seinem Display die unzähligen Sterne. Er hielt es in Richtung Mond und auf dem Display erschien der auch. Zufrieden richtete er das Handy auf den Himmel hinter sich und las laut die Namen der erkennbaren Sterne. Links an Steuerbord entdeckte er einen hellen Stern und musste aufstehen. Breitbeinig stand er in der Ecke des Cockpits und las laut: "Jupiter! Aha!" Mit einer gelben Linie war die Eslipse, die Umlaufbahn der Planeten gekennzeichnet und etwas weiter erschienen die Punkte Merkur und Neptun. Aber die fand er am Himmel nicht, weil sie zu schwach und der Mond doch zu hell war.
In diesem Moment krachte es am Bug seiner Yacht fürchterlich. Einer gewaltigen Explosion gleich, hörte er berstendes Plastik, splitterndes Holz und ein Mark und Bein erschütterndes Quietschen, als das Boot mit Wucht sich zur Seite legte und herumgeschleudert wurde.
Er verlor das Gleichgewicht, der Himmel über ihn drehte sich und er stürzte. Instinktiv strecke er seinen Arm aus um sich abzustützen und im Fallen sah er noch für den Bruchteil einer Sekunde den riesigen roten 20 Fuss-Container an der Backbordseite vorbei treiben. Sein Arm rutschte ab, der Kopf schlug mit voller Wucht auf die Rücklehne der Cockpitbank und es wurde dunkel um ihn.
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Er schlug die Augen auf. Zuerst sah er nur die Deckenluke über sich. Er schüttelte sich und stellte fest, dass er in der vorderen Kabine in seiner Yacht lag. "Was ist denn jetzt passiert?" Langsam kamen die Erinnerungen zurück. Er war in der Nacht unterwegs gewesen, von Karavostasi nach Siphnos. "Bin ich etwa eingeschlafen? Gib es doch garnicht!" Nein, das konnte er sich nicht vorstellen. Ein Bild kehrte in seinen Gedanken ein und setzte sich fest. Das Bild eines großes roten Etwas, dass an der Backbordseite vorbeitrieb. Er richtete sich abrupt auf. "Der Container! Ich hab einen Container gerammt! Scheiße!"
Die Türe zur Kabine öffnete sich und ein Frauenkopf erschien: "Ca va bien? Are you o.k.?"
"Huch. Wer sind sie denn?"
"You are ok?"
"Ja,ja, ok, ok", dabei fasste er sich an den Kopf und ein stechender Schmerz durchfuhr ihn, "Auuaa, Mann, was ist dass denn?" Vorsichtig fühlte er eine riesige Beule auf seiner rechten Stirn.
"Une bosse douloureuse!"
"Wie? Was?"
"Parlez vous francaise ou anglaise?"
"English! Yes. Who are you?"
"Je sui Camou. Äh, I am Camou".
Er fasste sich wieder an die Stirn, "What happend? What happend with me?"
Die Frau kam jetzt ganz in die Kabine und setzte sich zu ihm auf das Bett. Sie erzählte ihm, dass er wohl einen Unfall gehabt hätte und bewusstlos gewesen war.
"Ja, ja, ein Unfall. Accident, Container", und er wurde ganz hektisch, "Ich muss raus, nach vorne, zum Bug." Er versuchte aufzustehen, musste sich aber abstützen, als ihm schnell schwindlig wurde.
"Es ist alles o.k.", sagte die Frau und half ihm, "Das Boot schwimmt. Das Boot ist ok. Du musst liegen bleiben!"
"Nein, ich will hoch!", rief er trotzig, während er sich durch die Türe zwängte, die Taschenlampe von seinem Kartentisch nahm und den Niedergang hochkletterte. Oben angekommen, sah er eine große weiße Motoryacht neben sich liegen, die mit Leinen an seiner Bordwand festgemacht war. Im Schein der Taschenlampe ging er das Deck entlang zum Bug und besah sich den Schaden. Der Bug, mitsamt dem Ankergeschirr und des dahinter liegenden Kettenkasten war total eingedrückt - ein Gewirr von Plastikrumpf-Teilen, Holzversträrkungen, Kettenstücken und Relingdrahtseilen. Die Rollfock war abgerissen und baumelte vom Mast. Er hangelte sich an der Reling entlang zurück ins Cockpit, wo ihn die Frau erwartete.
"Mein Gott! Wahnsinn! Der ganze Bug eingedrückt. Aber das Schott zum Innenraum hat gehalten. Mein lieber Mann, dass hätte schief gehen können. Jetzt brauch ich erstmal einen Schnaps!"
"Shnaps? Nicht gut, Shnaps".
Die Frau redete in einer Mischung aus französischen und englischen Worten auf ihn ein. Er verstand einige wenige Worte, dass er sich wieder hinlegen sollte, dass er eine 'commotion cérébrale' hätte, eine Gehirnerschütterung, dass er Ruhe bräuchte.
Er winkte ab und ging hinunter in den Salon. Holte die Flasche Ouzo aus der Kühltruhe und setzte sich an seinen Kartentisch. Er betätigte den Schalter für die Bilgenpumpe am Armaturenbrett. Die blieb ruhig, nichts war zu hören und zufrieden lehnte er sich zurück:"Kein Wasser in der Bilge. Gottseidank."
Die Frau, die ihm gefolgt war, stellte sich angelehnt an die Pantry und blickte ihn lächelnd an.
Erst jetzt betrachtete er sich die Frau näher. Sie war ausgesprochen schön und groß, vielleicht 40 oder 45 Jahre alt. Sie hatte lange schwarze Haare, ein anmutiges Gesicht mit großen dunkelbraunen Augen, war gekleidet in einer weißen Bluse und einem kurzen blauen Bermudashorts. Sie besaß eine äußerst attraktive Figur, wie er zu seinem Erstaunen erst jetzt wahrnahm.
"Ist das ihre Yacht nebenan? Wie haben sie mich gefunden?"
"Oui. Sie fuhren ohne Positionslichter."
"Ah, ja? Klar, die waren am Bug. Die sind kaputt oder im Wasser. Und dann sind sie neben mich gegangen?"
"Non, c'était très difficile, tres difficile. Ihr Boot steuerte auf die Küste zu."
Er wurde nachdenklich: "Auf die Küste zu. Mit laufenden Motor?"
"Oui, avec le moteur. Nur noch eine Meile vor der Küste, mit Motor. Sie wären zerschellt an der Felsenküste. S'écrase, détruit, total!"
Langsam dämmerte ihm, was passiert sein muss. Der Aufprall auf den Container, er war hingefallen und bewusstlos geworden und das Boot lief gesteuert vom Autopiloten mit Kurs auf die Insel weiter. Das Boot wäre an den Riffs oder Felswänden zerschellt, gesunken und er in der Dunkelheit in der Felsbrandung ertrunken.
Er nahm einen großen Schluck aus seinem Glas und sah die Frau an: "Puh. Ich wäre gestorben, versoffen. Mein Gott."
Nach einer langen Pause, in der er seinen Nacken massierte, weil ein Schauer der Angst nachträglich über seinen Rücken lief, stand er auf, ging zu der Frau hinüber und nahm ihre Hand.
"Sie haben mich gerettet. Sie haben mir das Leben gerettet. Ich bin ihnen zu Dank verpflichtet. Mein Gott, sie haben mich gerettet.", stammelte er.
Anstatt zu antworten strich sie zärtlich mit ihrer Hand über seine Wange. "Isch abe Tee. No Shnaps anymore. Sit down."
Er war amüsiert über das Kauderwelsch aus Französisch und Englisch und setzte sich wieder. Sie hatte tatsächlich Tee gekocht und goss ihm und sich eine Tasse ein. Am Salontisch sitzend erzählte sie, wie sie mit ihrer Motoryacht neben seinem Boot fahrend, versucht hatte es mit einer Leine einzufangen und es ihr schließlich gelungen war. Das sei sehr schwierig gewesen, wie sie immer wieder sagte. Sie hatte sein Boot dann abgebremst, war hinüber geklettert und hatte seinen Motor abgestellt. In der Mitte auf dem Boden des Cockpits hatte sie ihn liegend vorgefunden und festgestellt, dass er lebte. Dann hatte sie sein Boot in diese Bucht geschleppt, war vor Anker gegangen und hatte ihn mühsam den Niedergang hinunter in die vordere Kabine geschleppt.
"Hmm, welche Bucht? Wo sind wir denn?"
"Ormos Phykiada. Das ist eine tiefe Bucht am Südkap von Siphnos. Hier bist du sicher, mon capitaine." Sie besah sich seine Wunde am Kopf und als sie die riesige Beule berührte, durchfuhr ihm wieder einer stechender Schmerz und er zuckte zusammen.
"Mein Gott", stammelte er, "Was wäre passiert, wenn du nicht rechtzeitig gekommen wärst."
"Tu must dans le lit. Leg dich hin, allonge-toi."
"Ich bin ok. Topfit", prahlte er, als er dennoch gehorchend aufstand und zur vorderen Kabine ging. Es war mittlerweile auch zwei Uhr nachts geworden.
Sie setzte sich zu ihm aufs Bett. Mit seiner Hand strich er durch ihre schwarzen Haare.
"Mein rettender Engel. Mon ange sauvant", kramte er seine wenigen Französisch- Kenntnisse zusammen. "Tu t’appelle comment?"
"Camou, je sui Camou."
"Camou? Ein schöner Name. Je m’apelle Richard."
"Ah, Richar.., un beau nom. Un beau capitaine."
Sie beugte sich vor und hauchte ihm einen Kuss auf seine Wange. Dabei gewährte sie ihm einen tiefen Einblick in ihren Busen. Fasziniert starrte er auf ihr Dekolleté und sie bemerkte es. Sie lächelte ihn an und beugte sich wieder vor. Er schob vorsichtig seine Hand in ihren Nacken, zog ihren Kopf zu sich heran und näherte seine Lippen bewusst langsam zu ihrem Mund.
Sie sagte irgend etwas, dass so ähnlich klang wie 'Filou' und presste dann ihre Lippen auf die seinen. Schnell fanden sich ihre Zungen und tobten minutenlang miteinander im Wirbel.
Richard war einerseits erschrocken von der Heftigkeit ihrer Reaktion, andererseits tat sich ihm plötzlich ein willkommenes Glücksgefühl auf, das jetzt die Bestürzung über das Geschehene vollkommen in den Hintergrund schob. Er schlang seinen Arm um ihre Taille und zog sie zu sich heran. Schnell verschmolzen ihre Lippen wieder in einem wilden Spiel.
Er wusste nicht mehr, wie oft und wie lange sie sich küssten. Seine Hand lag auf ihren Po und er spürte, wie sich ihr Unterleib auf den seinen presste. Sein Glied erwachte spürbar und sie bemerkte es. Aber anstatt nachzulassen, wurden ihre Küsse immer heftiger und die Bewegungen ihres Körpers immer druckvoller. Rhythmisch rieb sich ihr Schoß auf seinem harten Glied.
Sie begann sein Hemd aufzuknöpfen, bedeckte seine Brust mit Küssen und ihre Hand legte sich auf seine pralle Hose.
"Mon fort capitaine", flüsterte sie, "Si au plus fort."
Schnell hatte sie seine Hose geöffnet und hielt sein Glied in ihrer Hand. Vorsichtig bewegte sie es auf und nieder, rutschte mit ihrem Kopf hinunter und umschlang seine Eichel mit ihren Lippen.
Minutenlang spürte Richard zärtliche Lippen, die feste sein Glied umschlossen, sich gleichmäßig auf und ab bewegten und ihm ein Glücksgefühl gaben, wie er es selten zuvor erlebt hatte. Er stöhnte mit offenen Mund und wagte sich nicht zu bewegen. Das, was er da erlebte, war einfach unglaublich und viel zu schön. Gleichzeitig streichelte ihre Hand seine Brustwarze, strich hoch zu seinem Kinn und legte sich auf seine Lippen. Ihr Zeigefinger glitt in seinem Mund und Richard sah, wie sich der große rote Ring mit Brillanten an ihren Ringfinger, vor seinem Gesicht hin und her bewegte.
Sie löste sich, kam mit ihrem Gesicht hoch zu ihm, ihre Münder fanden sich schnell und ihre Zunge kam tief in seinen Mund.
Sie richtete sich hoch und knöpfte ihre Bluse auf. Zwei wunderschön geformte Brüste erschienen ohne BH vor seinen Augen.
Behutsam streckte er seine beiden Arme ihren Brüsten entgegen, umfasste sie und begann mit den Daumen ihre Warzen zu massieren. Sie blickte auf seine Hände, ergriff wieder sein Glied und massierte es.
Dann ergriff sie seine linke Hand, führte sie zu seinem Glied und umschloss es. Sie stand auf, zog sich ganz aus, beugte sich über ihn und streifte ihm seine Hose und seinen Slip über die Beine.
Feste pressten sie ihre Körper aneinander, als sie sich auf ihn gelegt hatte und sie sich wild küssten.
"Baise-moi", flüstere sie in sein Ohr und setzte sich in Hocke auf ihn. Langsam führte sie sein Glied in ihren mehr als feuchten Schoß, lies sich ganz darauf nieder, um ihren Unterkörper wenig später wieder anzuheben und erneut niederzusinken.
Sie ergriff seine Hände und führte sie zu ihren Brüsten.
Ihre Augen waren geschlossen und sie begann rhythmisch zu ihren Bewegungen zu stöhnen.
Für Richard war es Genuss pur. Ihre Bewegungen wurden immer heftiger. Er ergriff ihre Schultern, drehte ihren Körper zu seiner Seite und legte sich auf sie. Weit geöffnet empfing sie sein Glied und ihre Hände auf seinen Po forderten immer kräftiger seine wilden Stöße.
Spitze kleine Schreie aus ihrem Mund kündigten ihren Orgasmus an, die Richard nur noch beflügelten. Immer heftiger wurden seine Bewegungen und dann warf sie ihren Kopf wild hin und her.
Er spürte jetzt die Kraft in seinem Geschlecht, gab sich dieser Lust ganz hin und ergriff ihre Arme am Handgelenk und presste sie auf die Matratze. Mit unbändiger Stärke stieß er gleichmäßig und immer heftiger in sie. Als sie erneut laut zu schreien anfing, merkte er, wie sein Glied prall wurde und schier zu platzen drohte.
Mit lautem Stöhnen ergoss er sich in ihren zuckenden Körper.
Ermattet fielen sie aufeinander. Ein unendlicher Kuss folgte und ihre Zungen umschlungen sich.
Japsend und schwer atmend rollte er sich zur Seite und schmiegte sich an sie. Sie zog sich eines der Laken herüber bedeckte auch ihn, lächelte ihn an und streichelte seine Wange.
Schweigend lagen sie eine ganze Zeitlang eng aneinander geschmiegt zusammen, Kopf an Kopf und schauten sich in die Augen. Sie küssten sich, Richard wurde von seiner Erschöpfung übermannt und schlief an ihrer Seite ein.
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Er wachte auf und wusste im ersten Moment nicht wo er war. Er hörte Motorengeräusch und richtete sich abrupt auf. Seine Hand strich über seine Stirn und ein plötzlicher Schmerz lies ihn bewusst werden, was geschehen war.
"Camou?"
Er schaute unsicher werdend in der wild zerwühlten Koje um sich.
"Camou?", rief er lauter, stand auf und ging in den Salon.
Das Motorengeräusch wurde leiser und eine schlimme Ahnung überkam. Er stürzte vor zum Niedergang und stand mit wenigen Schritten oben im Cockpit.
Er erblickte hinten in weiter Entfernung die weiße Motoryacht, die Kurs auf das offene Meer nahm.
"Camou!" schrie er. Aber das war sinnlos, wie er schnell begriff.
Neben der Rollgroß-Winsch lag sein Marineglas. Er ergriff es, suchte die kleiner werdende Yacht zu finden und stellte es hastig auf Schärfe ein. Auf dem Heck der Yacht stand 'Camou...', aber der Rest war von einem Fender verdeckt und die Frau konnte er nicht entdecken.
Die Yacht verschwand plötzlich in einer Nebelwand und er setzte das Fernglas ab.
'Warum ist sie fort?' schoss es ihm durch den Sinn und er fuhr sich Stirn runzelnd über den Kopf, bis er seine Beule berührte und ihn der zuckende Schmerz in die Realität zurück holte. Irgendwie erschöpft und enttäuscht ließ er sich auf die Sitzbank am Ruder nieder. Sein Blick hing fest in Richtung des offenen Meeres, wo der Wind den eben erst aufgekommen Nebel zerstreute.
"Warum nur ist sie gegangen? Was habe ich falsch gemacht? Ich hätte mich tausend mal mehr bedanken sollen. Mein Gott, diese Frau hat mir das Leben gerettet." Voller Selbstzweifel und Traurigkeit schob er das Fernglas mit den Fuß von sich weg.
'Und sie hat mir auch die schönste Nacht meines Lebens geschenkt', dachte er in voller Dankbarkeit.
Er sah sich um. Die Bucht war von hohen hellbraunen Hügeln eingeschlossen, die mit wenigen dunkelgrünen Olivenbäumen bewachsen waren. Hinter dem schmalen Strand am Ende der Bucht entdeckte er die verfallene Ruine eines alten Bauernhauses. Das Tageslicht kam langsam durch, aber die Sonne würde noch lange brauchen, bis sie über die Berge kommen würde. Ein stiller, verlassener Ankerplatz mit glasklaren, tief grünem Wasser.
Er jetzt registrierte er die offen stehende Sitzklappe der Backkiste und entdeckte dann die Leine an der Klampe dahinter.
"Sie hat meinen Reserveanker geworfen", sprach zu sich selbst, als er die Klampe näher inspizierte und an der Leine hinunter schaute bis zum Grund, wo er den Anker in einiger Entfernung erkennen konnte. "Sie muss es gewusst haben. Reserveanker liegen immer in der Steuerbord-Backkiste. Hmm - eine erfahrene Seglerin."
Ja, sehr erfahren, kam es ihm in den Sinn, als er sich an das wilde Liebesspiel erinnerte. "Mein Gott war das geil. Traumfrau - und zugleich mein Schutzengel. Wahnsinn. Das glaubt mir kein Mensch."
Er erhob sich und kletterte an der Sprayhood vorbei aufs Deck. Vorne, am Bug besah er sich den Schaden. Jetzt bei Licht sah es noch schlimmer aus. Gottseidank hatte er seinen großen Buganker mit der Sicherungsleine befestigt und so baumelte dieser knapp über der Wasserlinie.
"Aber die Kette ist wohl voll in Meer gerauscht!" Er ergriff das Kettenende, dass noch mit einem Schäkel an der eingedrückten Halterung hin und zog Armlänge für Armlänge die schwere Kette aus dem Wasser. Er sicherte den auf dem Vordeck liegenden Kettenhaufen mit einer Leine, ging erschöpft zurück zum Cockpit und hinunter in den Salon.
Schnell hatte er sich mit heißen Wasser einen Pulverkaffee gemacht und eine Pfeife angesteckt.
Den Qualm beobachtend, erinnerte er sich an die vergangene Nacht. "Was für eine Frau! Aber warum ist sie so heimlich abgehauen? Und dann in den Nebel hineinzufahren. Wieso überhaupt Nebel - hier gab es um diese Jahreszeit nie Nebel. Hab ich geträumt? Das war alles nicht wahr?"
Abrupt stand er auf und starrte auf den Salontisch. Dort standen noch die zwei Tassen Tee von gestern Abend. Er nahm ihre Tasse in die Hand und entdeckte den Abdruck ihres Lippenstiftes.
"Ja, sie hatte wunderschöne rote Lippen. Ich habe nicht geträumt! Es war wahr." Ehrfurchtsvoll stellte er die Tasse vor sich auf den Kartentisch, setzte sich und betrachtete sie nachdenklich sehr lange. Warum ist sie fort? Eine Tasse mit Lippenstift ist alles, was mir von dieser unglaublichen Nacht geblieben ist. Eine Nacht, die ein Geschenk war. Ein Geschenk, dass ich nie vergessen werde. Warum nur, ist sie im Nebel verschwunden?
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Mit langsamer Fahrt steuerte er die Yacht in die fjordähnliche Bucht, an deren Ende der kleine Hafen der Stadt Kamares liegt.
Er war hinter seinem Ruder aufgestanden und erblickte bereits die hohe Hafenmole aus Felsbrocken und Betonquadern, die in der Ferne in Sicht kam. [Absatz]
Nachdem die Sonne über die Berggipfel gekommen war, hatte er sich entschlossen, den Hafen von Kamares anzulaufen, dem Hauptort der Insel Siphnos im Norden. So sehr er auch auf der Fahrt dahin nach der weißen Motoryacht Ausschau hielt, er bekam kein einziges Schiff vor sein Fernglas. Nach Westen nur das tiefblaue Wasser der Ägäis und zur Rechten das raue Felsenufer der Insel. Zwischen den von trockenen Kräutern und niedrigen Büschen dunkelgrün bedeckten Hängen oberhalb der Felsufer, mischte sich immer wieder das Schwarz und Anthrazit hoher, kahler und schroffer Felsen. Nur ab und zu waren die weißen Punkte der wenigen Häuser und Kirchlein auf den Gebirgskämmen zu sehen, bis sich endlich nach einer Stunde Fahrzeit eine tiefe Bucht zwischen den Felswänden auftat, er die Hafenmole entdeckte und auf sie zu schwenkte.
Auf der Mole, mit dem großen Anlageplatz für die Fähren, standen etliche wartende Leute. Urlauber mit Rucksäcken und Koffern. Zwischen zwei wartenden LKW's sah er die dunkelblaue Uniform des Hafenpolizisten. Der winkte ihm zu und bedeutete ihm, um die Mole herum in den hinteren Bereich des Hafens zu fahren. Zu beiden Seiten ist der kleine Ort mit den weißen Häusern von hohen Gipfeln flankiert und nur wenige Tamarisken am auslaufenden Ende des Hafens bieten Schatten.
Als Richard sein Boot an die Kaimauer anlegte, kam der Hafenpolizist, nahm seine Leinen entgegen und machte sie fest. Mit einen Satz sprang Richard an Land und bedankte sich bei dem Hafenmeister, der eingehend seinen zerstörten Bug betrachtete.
"Thanks for your help. Das ist diese Nacht passiert. Ca. 3 Meilen südlich Siphnos. Drifting Container", erklärte er.
"Schwerer Schaden", meinte der Polizist, "Verletzte an Bord?"
"Nein, ich bin allein. Überführungs-Törn nach Athen."
"Haben sie Öl verloren?"
"Nein, Maschine alles o.k.. Nur der Bug ist kaputt."
Lautes Tuten erschallte in der Hafenbucht. Der Polizist schaute sich kurz um: "Die Fähre! Kommen sie in einer Stunde in mein Büro. Wir müssen eine Meldung machen. Und bringen sie alle Papiere mit."
Richard nickte und begab sich wieder an Bord.
Mit der Dokumententasche bewaffnet ging Richard zum Haus des Hafenmeister am Ende der Hafen-Kaianlage. Ein schmuckloses, weiß getünchtes Haus mit einer riesigen blau-weißen griechischen Flagge am Balkon. Richard trat in das Büro des jungen Hafenmeisters. Der junge Polizist saß hinter einem einfachen Schreibtisch, der vollgeladen war mit Papieren.
Sorgsam sah dieser die Bootspapiere durch, machte sich Notizen und kopierte auch Seiten aus dem Bordbuch. Als er umständlich ein Formular ausgefüllt hatte, sprach er zu Richard: "Der Container ist geortet worden. Nördlich Kimolos. Er wird heute noch geborgen. Die MS Bailando hatte ihn verloren. Hier sind die Daten der Reederei. Sie können ihre Versicherung benachrichtigen, wahrscheinlich haftet die Bailando und zahlt den Schaden. Haben sie den Container nicht gesehen?"
"Nein. Es war Nacht. Ich habe nichts gesehen und dann bin ich hingefallen und habe mich am Kopf verletzt."
"Ja, das sieht man. Und dann?"
Richard zuckte mit den Schultern. Eigentlich wollte er nichts von seiner wundersamen Rettung preisgeben.
"Sind sie weitergefahren? Wohin wollten sie?"
"Ich wollte eigentlich nach Ormos Vathy und dort übernachten. Ich muss diese Yacht nach Kalamaki Athen bringen."
"Waren sie in Ormos Vathy?"
"Nein, nein", Richard begann zu zögern und zu stottern.
"Hmm, konnten sie das Boot nicht mehr steuern?", der Polizist hob seinen Kopf und sah in an.
"Ich war im Cockpit. Eine Motoryacht kam und half mir."
"Eine Motoryacht? Was für eine Motoryacht? Die brauchen wir als Zeugen für den Unfall."
"Ich weiß nicht, ich..."
"Sie wissen nicht? Wie hieß die Yacht?"
Richard wurde es unbehaglich. Sein Abenteuer wollte er nicht erzählen, so unglaubwürdig es war.
Der Hafenpolizist insistierte streng: "Wie hieß die Yacht?"
"Ich glaube Camou, oder so ähnlich?"
"Camou? Camou! Mit C?"
"Ja, ich glaube mit C."
Der Polizist blickte ihn jetzt sehr lange schweigend an: "War der Name vielleicht Camouflage?
Richard wand sich: "Ja ich glaube."
"Camouflage?" sprach der Polizist jetzt ganz laut und sprang hoch aus seinem Sitz. Er öffnete die Türe hinter sich zu einem Nebenraum und Richard hörte ihn einen Schwall in Griechisch reden.
Nach etlichen Minuten trat ein älterer Polizeioffizier aus dem Nebenraum. Er mochte kurz vor der Pensionierung stehen, wie Richard ihn taxierte, mit seinem dicken Bauch, dem grauen Bart und den fast schneeweißen Haaren.
Der Offizier überschüttet ihn mit einem griechischen Satz nach dem anderen. Richard verstand nichts, nur ab und zu den Namen Camouflage.
Der junge Polizist versuchte zu übersetzen: "Leutnant Konstantinos fragt, ob eine Frau an Bord der Yacht war?"
"Ja."
"Nur eine Frau?"
"Ja."
"Haben Sie sie um Hilfe gerufen?"
"Nein. Äh. Ich war... Ich habe das nicht mitbekommen?"
"Nicht mitbekommen? Was heißt das?"
"Ich war wohl bewusstlos", gestand Richard, "Ich bin erst später aufgewacht?"
"Ihr Boot trieb und sie waren bewusstlos?"
"Nein, es trieb nicht, es fuhr. Der Motor war ja an."
"Wieso? Wohin fuhr es?"
"Der Autopilot, der war auf die Südküste von Siphnos eingestellt."
Der Alte zog tief die Luft ein, als er die Übersetzung seines Kollegen hörte.
"Leutnant Konstantinos fragt, ob diese Frau sie gerettet hat?"
"Ja", antwortete Richard, seinen Widerstand aufgebend.
Der Alte richtete jetzt eine Frage an ihn und sofort, als er das letzte Wort hörte, wusste er, was der Mann ihn gefragt hatte und antwortete: "Ja. Ihr Name war Camou."
Der Alte lies sich in den Sessel das Jüngeren fallen und stammelte: "Camou. Camou."
"Black Hair and....?", fragte er Richard und machte danach mit beiden Händen vor seiner Brust die typische Handbewegung für eine üppige Frauenfigur.
Der jüngere übersetzte weiter: "Leutnant Konstantinos ist vor zwei Jahren auch von dieser Frau gerettet worden. Er war bei einem Nachteinsatz der Coast-Guard bei Sturm über Bord gegangen und wäre ertrunken."
Der alte Leutnant lächelte Richard an: "Ring, Camou, Ring?", und deutete dabei auf seine Finger.
Richard kapierte die Frage und erinnerte sich schlagartig, was er gestern Nacht im Unterbewusstsein an Camou's Finger wahrgenommen hatte: "Yes, yes. One dark red ring. Big red Rubin with Diamonds."
Der Alte erhob sich mühsam, kam um den Schreibtisch herum, schlug Richard mehrmals leicht auf die Schultern und murmelte etwas vor sich hin. Der Jüngere übersetzte: "Sie haben sie gesehen, sie haben sie wirklich gesehen. Sie hat sie gerettet. Sie hat schon früher einige Fischer aus stürmischer See gerettet."
Der alte Offizier nestelte ein Taschentuch aus der Hose und trocknete sich ein paar Tränen unter seinen feuchten Augen.
"Diese Frau, Camou", begann Richard zaghaft, "Wohnt sie hier auf den Inseln? Kann ich sie besuchen?"
Der Alte stellte sich aufrecht vor ihm hin und sprach sehr ernsthaft.
Der Jüngere gab es an Richard weiter: "Drüben, auf der anderen Seite der Insel steht ihr Haus. In Kastro. Vor zehn Jahren ist sie nachts bei heftigen Sturm mit ihrer Motoryacht ausgelaufen, um einen vermissten Fischer zu suchen. Man hat das Boot und die Frau nie mehr gefunden."