Ich habe es getan - ein Rückblick....
Mit der "gelben" Literatur und einigen Übungsaufgaben aus dem Internet (Dank an Alle die mir diesbezüglich Tipps gaben), ist es durchaus kein Problem, sich für diese Prüfung autodidaktisch vorzubereiten.
Achtung: es gab einiges an Fehlern in der Literatur, desswegen würde ich mich nicht auf eine Quelle beschränken.
Nach meinem Dafürhalten war die theoretische Prüfung - entgegen der Befürchtung Viel der fett gedruckten Formulierungen auswendig lernen und genauso wiedergeben zu müssen -, doch sehr realitätsbezogen. Nachdenken, wissen und das Wissen anwenden ist die richtige Vorgehensweise.
I Navigation:
an 10-15 Übungsaufgaben täglich gearbeitet, so dass es zur Routine geworden ist, und inerhalb der 90 (von 120) Minuten zu lösen war. Außer der Gezeitenberechnung nach A.T.T. war vorerst nichts Unbekanntes und Nichts was man nicht bis dato beherrschte dabei.
1.1- die Seekarte lesen, Kurse bestimmen, MgK und rwK mit der Ablenkungs-/Steuertabelle rauf und runter rechnen, Peilung in der Kimm oder Richtfeuer, VTG-Querung, Stromvektoren....
1.2- Gezeitenberechnung- logisch und nachvollziehbar, zu bearbeiten in 5-10 Minuten, sowohl graphisch als auch mit den zur Verfügung stehenden Formelsammlungen
1.3- Elektro-Fragen: AIS, RADAR, NAVTEX u.Ä. ..kurz und deutlich in 5 Minuten zu beantworten;
II Wetter:
2.1- Wetterkarte als Grosswetterlage analysieren, Symbole erklären, die Entstehung des Nebels, oder die Wolken des Gewitters beschreiben...muss man bereits gewusst haben.
III Seemannschaft:
3 Formstabilität, Notrollen und Situatioslösungen, Rettungswesten Funktion und Anwendung, Yachtübernahme, -Papiere, -Verschleiss, Segelstellung ("Sonnenschuss" hatte ich nicht gekannt), die Rolle und Pflichten des Schiffsführers....dachte ich das zur Prüfung zu stellen, was ich aus der Erfahrung wusste;
IV Seerecht:
Schon von dem Gedanke an Auswendiglernen grauste es mir und ich schieb das Thema gaaaanz nach hinten, ergo nur wenn das noch zum Scheinerwerb übrigbleiben sollte.
Ich habe mal "Backbordbug vor Steuerbordbug" gelernt, das heutzutage als positive Konotation des StB-Seite "Wind von StB vor Wind von BB" heissen darf, war noch im Kopf übersetzbar, dass das die Regel Nr.12a der KVR ist, war mir hingegen vollkommen egal.
Das dazugehörige Radarplotten erweckte mein Interesse (weil technisch, zeichnerisch und logisch)...und es gab ein Eureka! Ich habe ein gutes photograpisches Gedechtniss und "zeichnete" mir das ganze Seerecht in einer Skizze.
Ich habe alle 4 Fächer der SSS-Theorieprüfung angemeldet gehabt, was niemand macht, und ich habe sie ALLE im ersten und einzigen Versuch bestanden.
Somit ist die Theorie sehr wohl praktisch machbar.
Gutes Gelingen und Viel der interessanten Erkenntnissen!
Skorpionin