Mein allererster Segeltörn
Nun liegt der Urlaub ja leider schon wieder ein Weilchen zurück, aber meinen allerersten Segel-Törn kann ich immer noch in der Zusammenfassung vom ersten bis zum letzten Tag auch gut und gern ohne Worte beschreiben : ... Mein Wunsch für eine Woche Erholungsurlaub im Ausland war von vorn herein klar und lautete ganz simpel, wie folgt:
Es sollte Kroatien, Sonne, Meer und Segeln sein, zudem der Reiz als Alleinreisende (jedoch nicht Alleinstehende!) einfach nette sympathische Leute an Bord kennenzulernen und mit einer super Crew auch als Segelanfängerin entspannt (und ohne organisatorischen Rattenschwanz), dennoch auch aktiv mitsegeln zu können.
All meine Wünsche wurden am Ende mehr als nur erfüllt, denn es wurde eine echte Traumwoche!
Wie einige von euch ja vielleicht mitbekommen haben, suchte ich für Mitte Juli 2019 in der Segelgruppe einen Kojenteiler für einen 1 wöchigen Flottillen-Segeltörn in Kroatien und er fand sich (wenn auch nicht hier in der Segelgruppe), doch er suchte genau hier in der Gruppe nach einem Angebot und so fanden wir uns kurz vor knapp - genau genommen erst eine Woche vor Törnbeginn - zusammen und es entpuppte sich als absoluter Glückstreffer für uns beide, als hätte es nicht anders sein sollen!
Ganz ehrlich, es stimmte von A-Z einfach alles! Angefangen von meiner Wahl des Urlaubslandes, über den Törn-Anbieter und nicht zuletzt meinen äußerst sympathischen Begleiter/Kojenteiler an Bord, mit dem ich mich vom ersten Augenblick an, als wir uns in der kroatischen Marina Sukošan vor Ort erstmals real trafen (zuvor nur 3 Mails ausgetauscht und 2 Tage vorher nur mal kurz miteinander telefoniert hatten) sofort feststellten, dass die Chemie und der Humor zwischen uns auf Anhieb stimmte und wir beide wiederum dann an Bord auch zur restlichen Crew passten, die mitten in der Ferienzeit überraschend eine reine Erwachsenen-Crew war, in der zufällig (und zum Glück!) alle denselben Humor teilten, letztendlich auch der wunderbare Skipper zu uns allen passte, der ein herrlich lockerer und charmant humorvoller Skipper mit allem Drum und Dran war (und ist ).
Selbst vom Alter her ergänzten wir uns allesamt wunderbar: Ich 48, mein Begleiter Mitte 50, ein Paar jeweils 30, 1 Solo-Mann so alt, wie ich, der andere Solo-Mann 74 (der ganz ehrlich sportlich fast fitter war, als wir alle zusammen), nicht zuletzt unser cooler Skipper, wiederum vom Alter her um die 60 Jahre ...
Wie gesagt, die Crew war perfekt, wir harmonierten allesamt miteinander und so wurde es neben dem tollen Land/Meer/Segel-Erlebnis auch zwischenmenschlich ein echtes Highlight für uns alle, einschließlich unserem Skipper, der uns ebenfalls spürbar mochte und somit Skipper und Crew eine Einheit bildeten und wir zusammen 1 Woche, eine auch vom Wetter her traumhaft schöne, unterhaltsame Urlaubszeit miteinander erlebten, auch wenn es für unseren Skipper natürlich durchweg reine Arbeit war, alles für uns und die 3 anderen Charter-Segler, die zu unserer kleinen Flottille gehörten, zu organisieren.
Für das Flottillensegeln gab es jeden Morgen Absprachen mit dem Skipper, wann man sich in welcher Bucht, welchem Hafen zu welcher Zeit einzufinden hatte und dort vor Ort ging man dann entweder gemeinsam baden oder in den kleinen beschaulichen Häfen in typisch einheimischen Familienrestaurants gemeinsam lecker Essen (je nachdem, wer mit- bzw. dort essen gehen wollte). Der Skipper organisierte jeweils den Liegeplatz für alle Boote und den Restaurantplatz, nachdem ihm die Restaurants mitgeteilt hatten, welche frisch gefangenen Fisch- oder Fleischgericht es gab, welches pro Person/Crew entsprechend bar gezahlt wurde.
Die Segeljacht (eine Bavaria49) war eine sehr schöne und großzügig komfortable Segeljacht mit 5 Doppelkabinen, wobei bei uns jeweils 2 Kabinen nur mit einem Solo-Mann belegt waren, so dass wir statt den üblichen 8 Mitseglern nur 6 Mitsegler + Skipper an Bord dieser Yacht waren und dementsprechend mehr Bewegungsfreiraum hatten, wobei der Skipper vorn im Bug die Doppelkabine bewohnte. Es gab auf diesem Segler 3 Toiletten+Waschgelegenheit, so dass es sich wunderbar aufteilte, sofern man sich morgens/abends für Landgang oder Koje fertig machen wollte, wobei das Duschen selbstredend wie üblich in den jeweiligen Insel-Häfen erledigt wurde (abgesehen von einer Nacht, wo wir im Bojen-Feld lagen, durchweg an Bord blieben und dort einen traumhaften Sonnenuntergang erlebten.
Der Törn begann und endete in der Marina Sukošan, dem (soweit ich es richtig verstanden habe) größten Adria-Yacht-Hafen (der aus der Vogelperspektive wie der griechische Buchstabe Omega aussieht) ging bei diesem Nord-West-Törn jeden Tag zu einer anderen Insel der Kornaten + Landgang und Essen in Familien-Restaurants mit einheimischer Küche. Zwischendurch gab es immer wieder Badestopps in traumhaft schönen kleinen Buchten, wo von der Crew selbstkreiertes kalt/warm Mittagessen an Bord zubereitet wurde. Das Frühstück fand jeweils gegen 9.00Uhr statt, Abfahrt war gegen 11.00Uhr, so dass man sich früh etwas Zeit lassen, insofern sogar auch ausschlafen konnte.
Mein Begleiter hatte den Vorteil auch einen Segelschein und dementsprechendes Wissen zu besitzen, doch selbst, wenn er ihn nicht gehabt hätte, so wäre man nie verloren an Bord gewesen, denn der Skipper gab stets klare Segelanweisungen und so funktionierte auch das Zusammenspiel mit uns Anfängern/Nichtseglern der Crew.
Insofern empfand ich den Törn als einen wunderbar entspannten Einstieg und Segel-Schnupperkurs, der Urlaubsfeeling mit Mitmach-Option bot und alles andere, als stressig war. Allerdings konnten wir aufgrund der Windflaute leider nicht allzu oft segeln und mussten mit Motor fahren, aber egal - das Feeling an Bord der Segelyacht und das Segelrevier um die Kornaten sind wunderschön, die Adria glasklar und an Bord der großen Yacht konnte man sich wunderbar entspannen, Landschaft und Meer genießen oder sich auch einfach über Gott und die Welt miteinander austausche, je nach dem, wie man es wollte bzw. drauf war.
Fazit: Ich habe diese 7 Tage sehr genossen und war sehr traurig, dann schon von Bord zu müssen und empfehle nun meinen Bekannten diesen Törn-Angebieter und das Segelgebiet in Kroatien gern weiter!
Allerdings steht und fällt die Stimmung an Bord bekanntlich mit der jeweiligen Crew an Bord, doch unsere war eine gefühlt perfekte Symbiose, daher auch ein wunderbares Erlebnis für uns alle, obwohl wir uns zuvor nicht kannten. Aber gerade das macht es ja au h aus - neben dem Erlebnis Segeln an sich - auch für mich aus, denn ein Crew- Leben an Bord eröffnet immer auch Horizonte in mehrfacher Hinsicht!
"Ja und wie war denn nun das Segeln an sich für dich?" ... "Ohhh ja! Einfach nur genial und ein absolut wunderbares Feeling!"
Seid lieb gegrüßt!
Eure GinaSu