Bugstrahlruder

Für mich hat gute Seemannschaft zwei Seiten. 1. gehört dazu, die im jeweiligen Fahrgebiet vorhandenen und angemessenen Hilfsmittel zu nutzen, aber auch für Fälle zu trainieren, in denen solche Hilfsmittel ausfallen.
2. im Rahmen der finaziellen Möglichkeiten sein Schiff so auszurüsten, wie es hilfreich sein kann. Dazu gehört für mich eben auch ein BSR.

Wenn man weiss, dass z.B. in einem engen Hafen ungünstiger Wind das Anlegen am zu erwartenden Liegeplatz schwierig macht, dann gehört eben auch dazu, das BSR rechtzeitig auf Funktion zu prüfen und nicht erst einen halben Meter vor der Kaimauer oder dem anderen Schiff festzustellen, dass man ein Problem hat.

Ich wünsche allen ein schönes und glückliches neues Jahr und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel.

Ich bin auch gewohnt im Hafen zu segeln, aber wenn Hilfsmittel vorhanden wie Motor oder Bugstrahlruder ist es schön. Aber wie von Anderen gesagt, Es ist gut wenn man auch z.B. ohne Parkasistent in die Parklücke kommt.

Ich denke das wir alle in Wirklichkeit in einen gemeinsamen Kurs denken. So das jeder von uns die technische Ausstattung wählt mit der er die Sicherheit und Leichtigkeit auf See sicherstellen kann, was auch immer es sein mag.

“Am Anfang guter Seemannschaft steht die Kenntnis des eigenen Schiffes, der Fachbegriffe für seine Teile und für die Ausrüstung die man mitführt“

Was ich an Bord habe schadet nicht, wenn ich es nicht habe könnte es schaden geben.
LG
Torsten

Obige sind Zitate aus Beitraegen von @*********sicht

Ich kann meinen Kat mit seinen beiden Motoren auf dem Teller drehen und bekam schon Komplimente von Seglern dafuer wie ich den Kat angelegt habte und dies ohne Strahlruder. Aber manchmal sind Marinas so eng dass ich froh bin dass der Vorbesitzer Strahlruder hat einbauen lassen.

Ich habe heuer mindestens 2x Strahlruder gebrauch um anlegen zu koennen. Beide Male war ich einhand unterwegs.

Beim letzten Mal, wieder einhand, hatte es nur so wenig Wind dass ich auf Windabtriff nicht achten musste. Als es enger wurde stand der Skipper des Seglers, das meinem STB Bug am naehesten war, auf seinen Heck und zeigte mir die Entfernung von meinem Bug zu seinem Heck mit ausgestreckten Armen an. (ich war im sehr dankbar!) Am Heck musst ich Position der Mooringleinen vom Nachbarschiff zu meiner SRB Ruderkante abschaetzen. Am Bug wurden mir 50cm Minimalabstand angezeigt, Ruder-Mooringleine duerfte nicht mehr gewesen sein.

Dann zog ich den Joker und verstetzte den Kat parallel.

Der Abstand zu den Nachbarschiffen ist weniger als ein Fenderdurchmesser.

Num zum ersten Zitat: Habe ich einen Fehler gemacht? (ich habe kein Problem damit wenn mir jemand einen Fehler sachlich erklaert, Improvements are a never ending story, und das gilt auch fuer mich.)

@*********sicht - ich habe keine Ahnung wie eng es in Marinas und Haefen am "Eiswasser" zugeht.

Num zum zweiten Zitat: Ich nenne das Prinzip KISS, Keep It Simple and Stupid, und ich verfolge es auch. Aber sollen wir heute immer noch so segeln wie Robin Knox-Johnson es machen musste weil es nicht besseres gab?

Zugegeben, ich haette mir die Strahlruder nicht eingebaut, sondern habe sie vom Vorbesitzer uebernommen. Aber nach diesem Sommer bin ich doch ganz froh dass ich sie habe. Mittelmeer-Marinas sind manchmal schon sch..... eng. In diesem Sinne waere ich heute bereit selbst bei einem Kat mir Strahlruder einzubauen. Und ich bin mir bewusst dass ich mir dadurch die Komplexitaet erhoehe.

Also, jetzt mal ehrlich: nen Bugstrahler braucht doch nur jemand, der es ganz nah zur nächsten Kneipe haben will und deshalb in die engste Box am Steganfang einparkt und das noch mit dem Sicherheitsaspekt argumentiert nicht im betrunkenen Zustand nächstens über den schwankenden, beleuchteten ach so geraden langen Steg wanken zu müssen. Das ist doch echte Seemannschaft in Reinform!
Ähm, das mit der SeeMANNschaft ist ja auch so eine aus dem Ruder gelaufene Sache. Sieht man doch immer häufiger selbstholende Zwei-Gang-Winschen auf den kleinsten Nuss-Schalen. In der guten alten Zeit gab es "Fockaffen" die für nen Bier und ne warme Erbsensuppe die schwersten Leinen ohne Murren fierten und holten. Und heute? Immer mehr Frauen verirren sich an Bord und (der Untergang des Abendlandes) MANN sieht sie doch tatsächlich immer häufiger am Ruder! Steuern! sogar Anlegemanöver. Also, ich weiß nicht.
Da müssen wir Männer als ja nun bekannterweise nie erwachsen werdende große Jungs doch unsere Spielsachen pflegen in Form von kugelgelagerten Blöcken, Spezial-Leinen für jeden Zweck mindestens eine, haufenweise Elektronik an der immer was zu basteln ist, eine Motor betriebene Ankerwinsch - die beste Idee aller Zeiten: einmal den Ausrüster-Katalog hoch und runter bestellen und genußvoll alles nach und nach einbauen. Wenn dann die vollautomatische Espresso-Maschine auch noch an ihrem Platz ist - herrliche SeeMANNschaft! Fürs Segeln gibt es dann die SeeFRAUschaft.

Achtung: Gaaanz viel

...das ist aber schlechte SeeMANNschaft; in der guten Alten ist von Selbstkritik noch nie die Rede gewesen.

@****li - Eine Erbsensuppenzählerei-Geschichte:
Er ist auf Weltumsegelung, hat ein wunderbares Boot und X0.000 sm auf der Loge als "Referenz".
Das Boot lag STB-längseits fest....
er legte mit dem BSR ab, so dass sofort die Vermesser kamen um die neue WT zu messen.
SIE: "?"...."bei dem achterlichen Wind von STB und der Vorspring hättest du nicht mal den Motor gebraucht"...
ER: "äähhh?...ahh egal, es muss schnell gehen!"

...und, wenn die Sicherung noch nicht abgebrannt ist, "segelt" er noch immer schnell um die Welt.

Und jemand, der in ein anderes Boot reinballert oder eine Boxengasse demoliert weil er sich überschätzt - der hätte es mit BSR auch nicht geschafft, Schadensfrei zu bleiben.

Das ist wohl wahr !!!!

Aber helfende Dinge sind meiner Meinung nach immer gut.....selbst Traditionisten segeln nicht mehr mit Hanfseilen als Fall oder Schot.....oder.....na gut auf ganz ganz alten und wirklich traditionellen Schiffen.....wenn es die Seile / Leinen dann überhaupt noch gibt...

In 100 Jahren werden die alten Hasen auf das gute alte GPS und auf BSR schwören und den ganzen "neumodischen Kram", was es auch immer dann sein wird, als schlechte Seemannschaft verteufeln. Alles, was neu ist und Spaß bringt, ist bei den Traditionalisten schlecht, solange bis es alt ist. Dann wird es gut. Ja, ich kann morsen, aber Sprechfunk hat doch trotzdem irgendwie Charme, oder ?

mal was aus meiner Sicht. Ich, auch Vollmatrosin genannt, habe sowohl ein nautisches Patent als nautischer Schiffsoffizier als auch das Rheinschifferpatent und fahre als Ablöserin häufig RheinSee Schiffe oder Zubringer. Ich käme nie auf die Idee mal auf meine BSR zu verzichten oder sonstige mittlerweile gängigen Hilfsmittel nicht zu gebrauchen um der "Seemannschaft" nachzukommen, die ich in der Lehre um 1969 bis 1974 gelerne habe, nachzukommen.Ich kann ohne Hilfsmittel zurecht kommen, aber warum soll ich das ohne Not machen? Unser eigenes Boot ist selbstverst#ndlich mit BSR und der aktuellen Technit ausgestattet, wir können aber auch noch unter Segel ohne Motor anlegen. Aber muss das sein? Ich und der alte Luckner wünschen Euch ein tolles JAhr auf dem Wasser und viele geglückte Manöver....mit oder ohne.

Also, jetzt gleitet die Diskussion doch ins Utopische.
Da gibts doch diese neumodische Methode, die Länge mit Hilfe einer Taschenuhr, die auch noch von einem Tischler konstruiert wurde, zu bestimmen. Ist ja seit einigen Jahren als völliger Blödsinn bekannt. Benutzt doch keiner mehr.
Wofür haben wir unsere 5 Sinne: Wenn es laut kracht ist das Land meistens nicht mehr fern, wenn es feucht von unten wird geht man von Bord, stinkt es nach Diesel ist Kiel nicht mehr weit, wird der Smog dichter kommt Dehli in Sicht, schmeckt das Essen nach Minze - äh ist der Brexit nicht mehr fern; oder so.

@*********sicht

Wer genau hat den Tunnelblick ? Der, der nur die Pinne sieht, oder der, der auch Steuerrad und BSR kennt ?

Ferner möge doch jeder "unplugged" segeln, der das gerne tut. Ebenso möge der Techniker aber auch Spaß an seiner Technik haben, ohne gleich der schlechten Seemannschaft bezichtigt zu werden.

Im Übrigen würde ich Traditionalisten nie als verstockte Ignoranten bezeichnen.

hier mein Blick auf den ganzen Tread und das Thema:

Wen man ein Thema und gleichzeitig eine Frage in den Raum stellt (egal ob scherzhaft oder ironisch) muss man auch mit verschiedenen Antworten rechnen.
Auch mit welchen, die nicht ganz die eigenen Meinung wiederspiegeln.

Das betrifft alle anderen Diskusionsbeteiligten ebenfalls.

Tenor ist doch aber, es gibt sehr viele die jeglichen Fortschritt, hier Bugstrahlruder, begrüßen und andere die ihn nicht brauchen oder sich aussuchen welche Errungenschaften sie nicht mehr missen wollen.

Ich will mir, zumindestens voererst, keine eigene Yacht leisten da ich es mag mich bei den verschiedenen Charteryachten (Typen) immer wieder neu auf die verschiedenen Eigenschaften des Schiffes einzustellen. Und wenn es mit BSR ausgerüstet ist und es mir ein Manöver erleichtert benutze ich es auch.

Zum Thema Sicherheit:
Auch eine Rettungsweste verhindert keine Unfälle aber sie kann trotzdem unter umständen Leben retten.

Gutes Beispiel.

@*********sicht

Doch, habe ich genauso geschrieben und auch ganz sicher nicht anders gemeint. Das Zitat, hättest Du es vollständig angegeben, endet mit: "... solange bis es alt ist". Dann mögen die das ja auch.

Habt ihr es bald? Es nervt. 🙄
Irgendwann muss auch mal gut sein.
Der Klügere gibt nach.
Mal sehen, wer klüger ist. 🤨🧐

Also, zur Seemannschaft gehört untrennbar auch die Fähigkeit, ein gutes Garn spinnen zu können! Käpt´n Blaubär läßt grüßen. Ist doch schön zu sehen, wie der Alte mit einem breiten Grinsen in den Augenwinkeln seinen Kinnings die unglaubhaftesten Geschichten ernsthaft erzählt - und wer will kann daraus durchaus auch was lernen. Na ja, man muß schon wollen!

In diesem Sinne wär es doch schön, wenn ein Garn als Garn aufgenommen wird und weiter gesponnen wird!

Hehehe, es ist doch fantastisch was "Bugstrahlruder" für eine Wirkung erzeugt. Nicht nur im Wasser......
LG Peter Smart.