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Platt vor Laken - wie hälst du's mit der Bullentalje?

*********_M_V Mann
52 Beiträge
@*********egler und @*********sicht
Keineswegs..
Beim Fahrtensegeln oder Langstreckenregatten bin ich der Erste, der den Bullen dran hat.
Das ist auf dem Bild aber nicht der Fall.
Seid Ihr schon mal sportliche up and down`s, z.B. 3 Runden um die Tonnen in 45 Minuten, gesegelt oder habt so was beobachtet ? Dann wären 100 % der ambitionierten Segler in Euren Augen leichtsinnig *g*

https://www.seglervereinigung.de/images/stories/P1020528.JPG
https://scontent-ham3-1.xx.f … 98ef8f015f231112&oe=5FA52D5E
****Fun Paar
188 Beiträge
Zitat von *********_M_V:
@*********egler und @*********sicht
Keineswegs..
Beim Fahrtensegeln oder Langstreckenregatten bin ich der Erste, der den Bullen dran hat.
Das ist auf dem Bild aber nicht der Fall.
Seid Ihr schon mal sportliche up and down`s, z.B. 3 Runden um die Tonnen in 45 Minuten, gesegelt oder habt so was beobachtet ? Dann wären 100 % der ambitionierten Segler in Euren Augen leichtsinnig *g*

https://www.seglervereinigung.de/images/stories/P1020528.JPG
https://scontent-ham3-1.xx.f … 98ef8f015f231112&oe=5FA52D5E

Top! Genau so und die wissen alle, was sie tun. Der Fahrtensegler sollte den downwind einfach meiden.
*********egler Paar
1.597 Beiträge
@****Fun
Der Fahrtensegler sollte den downwind einfach meiden.

Ja genau so sollte es sein. Sie, die Fahrtensegler, wollen immer nur sicher ohne Unfaelle durch's wellenlose Wasser gleiten. Ach, sie sollten einfach im Hafen bleiben und das Bordleben mit Stil auf dem fest angebunden hochpolierten mit Champanger gut beladenen Schiff geniessen. Diese Weicheier!

Oh, da faellt mir etwas aus dem Rennsport ein. Vor ca 25 (es ist schon eine Weile her!) war ein damals sehr bekannter japanischer Regattasegler mit einer Profilcrew auf einer Rennyacht unterwegs. Bei eine Patenthals ging er ueber Bord. Ich weiss nicht ob er den Fischen schmeckte... (Ich kannte ihn persoenlich.)
****ner Mann
1.729 Beiträge
Wir handhaben das situativ. Bei Regatta binnen, passendem Wind und mit der eingespielten Crew verzichten wir durchaus auf den Bullen... Bei den Seeregatten mit langen Schlägen fast immer mit. Ich denke, das ist auch ein wenig abhängig von der Erfahrung mit dem Boot und auch des Bootstyp`s. Mit der Jolle auf Regatte sicher nicht.
*********egler Paar
1.597 Beiträge
Zitat von *********r_M_V:
Seid Ihr schon mal sportliche up and down`s, z.B. 3 Runden um die Tonnen in 45 Minuten, gesegelt oder habt so was beobachtet ? Dann wären 100 % der ambitionierten Segler in Euren Augen leichtsinnig *g*

Ich bin in Japan ein paar Jahre auf einer 12m Rennyacht Regatta gesegelt, also oefters einmal um die Tonne herum. Dazu mehrmals das 180 SM Off-Shore Toba Pearl Pace. Beim letzten Mal bei dem ich dabei war, haben ca 80% der Yachten unterwegs aufgegeben. Wir mussten auch aufgeben wegen gebrochenem Travelleler und Problem am Vorsegel. Ich sah Yachten ganz ohne Mast im selben Nothafen einlaufen.
*******nimo Mann
16 Beiträge
Ist halt die übliche Diskrepanz zwischen Fahrten- und Regatta-Segler. Als Fahrtensegler ist die Crew ja häufig entweder kleiner und/oder weniger erfahren, vor allem, wenn nur 1x/Jahr gechartert wird. Da spielt das Thema Sicherheit bei mir dann eine ganz andere Rolle. Bei Regatta-Segler (fahre ich seit 35 Jahren) geht halt nix über Speed, sowohl bei den Manövern als auch bei den Kursen. Da wird dann der Sicherheitsaspekt auch gerne mal etwas nach hinter geschoben. Am Ende muss jede/r Schiffsführer/-in für das Schiff, sich und die Crew wissen und entscheiden, was in der jeweiligen Situation verantwortbar ist, und was nicht.
*********sicht Paar
2.660 Beiträge
Themenersteller 
Profis wissen eben um die Risiken.
Jedenfalls, meines Wissen nach sind unkontrolliert überkommende Segel unter den TOP 3 der tödlichen Unfälle an Bord.
*********sicht Paar
2.660 Beiträge
Themenersteller 
Die BSU merkt übrigens an, dass es vermehrt bei Seeregatten mit vermeintlich gut ausgebildeten Crews zu tödlichen Unfällen durch überkommende Segel kommt.
*******nimo Mann
16 Beiträge
@*********sicht Da glaube ich gern. Vor Fehleinschätzungen ist niemand gefeit.
*******ler Mann
110 Beiträge
Eine tolle Diskussion..
Ich bin der Überzeugung , das jeder Skipper , der verantwortungsbewusst eine gute und sichere Seemannschaft ausübt, im Hinblick auf die Sicherheit für Crew und Schiff, die richtige Entscheidung für die vorherrschende See/Wind/Kurs-Situation trifft und handelt.
Ich fahre den Bullenstander in jedem Fall..mit einer Talje.
****li Mann
278 Beiträge
Oh weh, diese Diskussion ist so alt und wurde schon geführt als ich vor nunmehr 50 Jahren mit dem segeln angefangen habe. Damals trafen Traditionalisten auf die Neumodischen, die sowas komisches wie nen Baumniederholer fuhren und die dann noch anfingen, vor dem Wind zu pumpen; der Untergang der so heilen Seglerwelt hatte begonnen! Wie damals kommt mir der ganze Disput hier doch sehr emotional geführt vor und mangelt an Sachargumenten.

Die wichtigsten Fragen sind doch: Welche Art von Boot/Takelung betrachte ich und in welcher Situation befinde ich mich. Während einer Regatta, wo es meistens sehr eng zugeht, ist der Bulle ein Sicherheitsrisiko. Irgendeiner greift mich an und ich MUSS reagieren - da bleibt keine Zeit erst mal ne Strippe los zu schmeißen. Reagierst du zu langsam kracht es.

Grundsätzlich fahre ich keine Kurse platt vor Laken. Es ist der langsamste und gefährlichste Kurs; wurde ja schon besprochen. Werde ich doch durch äußere Umstände dazu gezwungen ist der beste Bulle der Verklicker und mein "Arsch"-Gefühl. Mit ein bisschen Übung merkt man was sich da so anbahnt und kann entsprechend steuern. Dem Eisernen die Sache zu übergeben ist purer Leichtsinn, auch mit Bullen.

Ein Segel entfaltet seine beste Leistung durch Strömung. Vor dem Wind strömt nix. Es baut sich ein Luftpolster in Luv auf und der Wind versucht den kürzesten Weg zu nehmen - einmal links rum, dann rechts rum und schon geigt die Kiste. Kommt dann noch eine achtern anrollende See dazu fährst du, ob du es nun willst oder nicht, die berühmte Patenthalse. Ob es nun besser ist mit back stehendem Segel und ordnungsgemäß gesetzten Bullen auf der Seite zu liegen oder auf einmal freie Sicht nach allen Seiten zu haben - weiß ich nicht.

Bei einem Gaffelrigg alter Bauart und ohne Baumniederholer macht der Bulle auf allen raumen Kursen sehr viel Sinn. Baum und Gaffel sind ja frei nach oben beweglich, es kommt dadurch sehr viel Unruhe ins Schiff. Der Bullenstander ersetzt dann den Niederholer. Auf modernen Riggs hilft es sehr, den Niederholer etwas zu fieren, sodass das Achterliek im oberen Bereich leicht öffnet; es entsteht eine Strömung die in der Regel ein Umschlagen verhindern kann.

Die sicherste und schnellste Variante vor dem Wind ist m.E. das Abkreuzen mit einem Winkel von ca. 15 Grad. Wie groß der Winkel im einzelnen ist - ausprobieren, beobachten, notieren und dann gibt es eine schöne Rechenaufgabe für den Winter.
******_69 Paar
6.703 Beiträge
Zitat von ****li:
Oh weh, diese Diskussion ist so alt und wurde schon geführt als ich vor nunmehr 50 Jahren mit dem segeln angefangen habe. Damals trafen Traditionalisten auf die Neumodischen, die sowas komisches wie nen Baumniederholer fuhren und die dann noch anfingen, vor dem Wind zu pumpen; der Untergang der so heilen Seglerwelt hatte begonnen! Wie damals kommt mir der ganze Disput hier doch sehr emotional geführt vor und mangelt an Sachargumenten.

Die wichtigsten Fragen sind doch: Welche Art von Boot/Takelung betrachte ich und in welcher Situation befinde ich mich. Während einer Regatta, wo es meistens sehr eng zugeht, ist der Bulle ein Sicherheitsrisiko. Irgendeiner greift mich an und ich MUSS reagieren - da bleibt keine Zeit erst mal ne Strippe los zu schmeißen. Reagierst du zu langsam kracht es.

Grundsätzlich fahre ich keine Kurse platt vor Laken. Es ist der langsamste und gefährlichste Kurs; wurde ja schon besprochen. Werde ich doch durch äußere Umstände dazu gezwungen ist der beste Bulle der Verklicker und mein "Arsch"-Gefühl. Mit ein bisschen Übung merkt man was sich da so anbahnt und kann entsprechend steuern. Dem Eisernen die Sache zu übergeben ist purer Leichtsinn, auch mit Bullen.

Ein Segel entfaltet seine beste Leistung durch Strömung. Vor dem Wind strömt nix. Es baut sich ein Luftpolster in Luv auf und der Wind versucht den kürzesten Weg zu nehmen - einmal links rum, dann rechts rum und schon geigt die Kiste. Kommt dann noch eine achtern anrollende See dazu fährst du, ob du es nun willst oder nicht, die berühmte Patenthalse. Ob es nun besser ist mit back stehendem Segel und ordnungsgemäß gesetzten Bullen auf der Seite zu liegen oder auf einmal freie Sicht nach allen Seiten zu haben - weiß ich nicht.

Bei einem Gaffelrigg alter Bauart und ohne Baumniederholer macht der Bulle auf allen raumen Kursen sehr viel Sinn. Baum und Gaffel sind ja frei nach oben beweglich, es kommt dadurch sehr viel Unruhe ins Schiff. Der Bullenstander ersetzt dann den Niederholer. Auf modernen Riggs hilft es sehr, den Niederholer etwas zu fieren, sodass das Achterliek im oberen Bereich leicht öffnet; es entsteht eine Strömung die in der Regel ein Umschlagen verhindern kann.

Die sicherste und schnellste Variante vor dem Wind ist m.E. das Abkreuzen mit einem Winkel von ca. 15 Grad. Wie groß der Winkel im einzelnen ist - ausprobieren, beobachten, notieren und dann gibt es eine schöne Rechenaufgabe für den Winter.

Sind da absolut auf deiner Seite, wenn die Welle mitspielt. *grins*
****le Mann
30 Beiträge
Ich finde von einem Bild aus zu urteilen, ist etwas zu oberflächlich. Wenn ich einen Tonnenstrich fahre, fahre ich auch mal den Schmetterling ohne Bullenstander, denn der Aufbau für unter 200 yards lohnt sich schlichtweg nicht und ist ein größeres Sicherheitsrisiko als ihn für die Distanz wegzulassen. Gerade bei einem Klassiker, auf dem Bild vllt eine 6KR, ist gar nicht gesagt, dass das "so leicht" ist. Und vielleicht lehnt der Herr in weiß gerade deshalb am Baum, denn das Wellenbild lässt auch einen eher SEHR leichten Wind vermuten.
Natürlich ist es ein Traum mit Spi unterwegs zu sein, aber man kann nicht immer alles haben *g*
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