Nie mehr ohne!
2003 in der Karibik. Schön war's. So schön, dass der Skipper ein wenig die Zeit für den Rückweg "verplant" hatte. Vier erfahrene Segler und ein Pax an Bord und bei 4 -5 Bft. mit achterlichen Wind und zwei bis drei Meter Welle auch nachts auf dem Weg.
Das Boot geigt und wird durch die Welle immer wieder aus dem Wind gedrückt. Wir hatten zwei (2!) Leinen an der Baumnock fest als Bullenstander. Die 50-Fuß-Yacht hatte ein entsprechendes Groß und natürich den passenden Baum. Alles solide und durchaus für die Langfahrt ausgelegt.
Nein, ich wollte es nicht. Aber nach anderthalb Stunden "Rudergehen" mit hoher Konzentration ist es mir passiert. Ein wenig abgelenkt wegen der Delphine hatte ich den Rhythmus der Wellen verloren und das durchlaufende Biest hat mich zur falschen Seite geschoben. Auch mit Gegenruder ging erstmal nichts und das Boot setzte an zu Halsen.
Eine Leine hat die Last nicht ausgehalten und ist im Vorschiffbereich mit einem lauten Knall gebrochen. Später sahen wir, dass dort wohl mal ein Knick und eine Quetschung gewesen sein muss.
Die zweite Leine hat gehalten und das Schiff hat dann auch zügig auf das Ruder reagiert. Zwei Wochen Karibik und ich war trotzdem wieder kalkweiß. Zumindest für kurze Zeit.
Ich machs auf Vorwindkursen nicht mehr ohne den Baum zu sichern und bei mehr Wind und Welle mit zwei Leinen. Es kann immer was passieren.