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Rollreff der Genua defekt oder Reffleinleine gerissen Starkw

******ben Paar
199 Beiträge
Themenersteller 
Rollreff der Genua defekt oder Reffleinleine gerissen Starkw
Hallo zusammen,

ich möchte mal wissen was ihr denkt welches die beste Lösung ist.

Folgende Situation:

Ihr seit auf einer 45 Fuß Segelyacht mit einer heute standardmäßigen Rollgenua unterwegs.
Freier Seeraum nächste mögliche Windabdeckung 30 Sm entfernt.
Genua ist im ersten Reff und der Wind zunehmend stärker. 20 Knoten
Tendenz laut Wetterbericht in Böen bis 35 Kn. 4m Welle.

Jetzt wollt ihr weiter Segel wegnehmen aber die Reffleine reißt oder Rollanlage geht einfach nicht mehr.

Groß kann ganz normal eingeholt werden.

Bin mal gespannt.

Besten Gruß
Ben
******ben Paar
199 Beiträge
Themenersteller 
Sorry „seid“ natürlich.
******ben Paar
199 Beiträge
Themenersteller 
Bitte Schreibfehler nicht kommentieren.
Ich weiß, da gibt es einige, aber es gibt auch keine Möglichkeit zur Korrektur

War etwas hektisch auf dem iPad geschrieben.
*********2020 Paar
753 Beiträge
Leider gibst du nich an welchen kurs zum wind du fährst. Wenn die reffleine reist rollt sich das vorsegel ganz aus dann bleibt nur bergen normal oder weitersegeln mit der genua. Kommt auf die richtung an. Sollte die anlage blokiert sein und weder ein noch ausrollen bleibt nur das segel mit zeisingen beibändseln oder die schoten lösen und kreise fahren bis sie ganz aufgerollt ist.
********nger Paar
89 Beiträge
Schoten lösen und Kreisel fahren? Ob das klappt?

Einfach Schoten aufmachen und schlagen lassen führt ganz schnell zu einer Wooling - und ganz schnell wickelt sich die Schot um die Wanten oder wer weiss was.

Schoten am Segel aufmachen und wegnehmen? Puh, da möchte ich nicht in der Nähe des Schothorns stehen und mir das Segel um die Ohren schlagen lassen.

Und selbst wenn die Genua irgendwie doch frei fliegen sollte: Halse um Halse um Halse ist unter den Wetterbedingungen auch nicht wirklich prickelnd.

Ich würde sagen: Fall fieren und runter mit der Scheisse, rein ins Vorschiffsluk....
*******lli Mann
173 Beiträge
Kannst Du wirklich einfach nur runterholen. Am besten den Wind leicht von einer Seite nehmen und dann die Schot auf Lee fest anziehen und das Vorsegel langsam runterkommen lassen. Vom Schothorn an direkt an der Reling festbändseln. Auf jeden Fall vermeiden, dass es ins Wasser geht. Dann hast Du Stress.

Wenn die Rollanlage sich nicht mehr dreht ist sicherlich die schwierigere Aufgabe. Kreise fahren ist sicherlich eine legitime Lösung. Wenn Du aber die Schoten am Schothorn löst, hast Du keine Kontrolle mehr über die Genua.

Ist egal was Du machst ... nicht vergessen immer eingepickt über das Deck und mit einem Auge immer auf das Schothorn achten. Das ist schneller, als Du glaubst.

hatte tatsächlich mal eine derartige Situation. War mitten auf dem Atlantik bei 30kn und ca. 5m Welle. Haben insgesamt 1,5 Stunden gebraucht, um das Tuch runter zu holen und eine Reservegenua zu setzen hat noch einmal 2 Stunden gedauert. Haben mit 3 Mann am Vorschiff daran gearbeitet
*********e_AUT Mann
90 Beiträge
Ich hab einmal gelesen, dass wenn Vorsegel nicht mehr zu bergen ist, nur mehr kreisen zum Bergen am ungefährlichsten ist...
*********2020 Paar
753 Beiträge
Eure gedanken sind ja alle gut aber wie wollt ihr das segel runter bekommen wenn die anlage verklemmt ist und das segel halb aufgerollt ist. Sowas passiert zb wenn sich eine draht kardele am vorstag bricht und sich dann verklemmt.
********nger Paar
89 Beiträge
Falli fieren geht doch trotzdem
*********2020 Paar
753 Beiträge
Zitat von ********nger:
Falli fieren geht doch trotzdem
aber das segel kommt nicht runter wenn es noch halb aufgerollt ist
Bevor Du was heroisches machst,
wenn wirklich nur die Reffleine reißt, diese flicken. bei den alten Trommeln kannst Du diese oder eine andere Leine von Hand um die Trommel "fädeln", sonst kannst Du so wenigstens einen größeren Teil der genua einrollen, Du wolltest doch reffen.
Auch wenn die Trommel blockiert, vielleicht erstmal da chekcen, Überläufer? od ähnliches lösbares bevor Du bei 20 ktn mit dem Segeln auf den Vorschiff kämpst oder 100 Halsen fährst *gg*

LG
stell die Kiste in den Wind spleisse die Leine, wenn das nicht geht dann rein mit der genua und weiter mit dem Gross
*******welt Mann
158 Beiträge
In den Wind stellen ist der größte Fehler- segeln vor dem Wind, weil dort der scheinbare Wind am geringsten ist, dann runter mit dem Lappen- der Teil der knapp über dem Wasser liegt über die Genuaschot Stück für Stück mit einholen. Dann wenn die Unterlik auf dem Deck in Lee straff liegt, in die Vorliek greifen und sie einholen- mit jedem Meter den du schafft wird der Druck in der Genua kleiner. Mit der Luvschot den geborgenen Stoff Bahn für Bahn fixieren Immer aufpassen das die Genua nicht unters Boot kommt.
na dann viel Vergnügen vor dem Wind
*******welt Mann
158 Beiträge
immer noch besser als gegen den Wind- aber vor dem Wind war schon immer das Manöver zum Bergen oder Reffen- ich könnte es dir auch mal vorrechnen, wie sich der scheinbare Wind verhält und bestimmt weißt du auch, wie sich das Boot in der Welle verhält.
??
ok wir haben ja hier keine wettbewerb
reff du vor dem wind und ich machs anders rum :-)))
****ove Paar
25 Beiträge
Genau das ist uns passiert auf unserer 50 Fuss Yacht 😅😅😅

Wir sind dann unter Genua ( Gross war im 1 Reff ) in eine einigermassen Windabgedeckte Bucht bei Calvi reingese gelt und haben den Anker gesetzt und viel Kette gegeben sodass das Schiff im Wind lag. Wir sind dann unter der Genua durch gerobbt und haben die Reffleine abgewickelt und wieder neu aufgezogen.
Das schlagen der Genua im Wind war aber brutal 😳😳😳

Grund für das Desaster war ein falscher Abrollwinkel der Leine, dann gabs irgendwann ein Überläufer der sich total verkeilt hat. Muss ich nicht mehr haben.
******ben Paar
199 Beiträge
Themenersteller 
Erst einmal Danke an alle für die Ideen zur Problematik.

Hintergrund warum ich überhaupt frage.

Wir hatten vor ein paar Jahren eine solche Situation, waren damals aber 4 Paare an Bord. Bedeutet, zwei Männer mit lifebelt, eingepickt aufs Vorschiff und die damals gerissene Reffleine nachgesetzt und gut war’s.

Jetzt sind wir aber in der Regel nur noch zu zweit alleine als Paar unterwegs und da wird es schon etwas anspruchsvoller, die Situation zu lösen.

Aus eigener Überlegung wäre meine Lösung auch, Kurs setzen mit dem Wind aus Achtern, Autopiloten an, gesichert aufs Vorschiff, Genua schlägt ja nach vorne aus und das Achterliek kann mit der Luvschot geführt an Deck geholt werden. Dann entweder Reffleine nachsetzen wenn gerissen oder kontrolliert das Genuafall vieren und runter damit.

Besten Gruß
Ben
******ben Paar
199 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****ino:
Keine Rollsegel verwenden, seemännisches Verhalten....dann kann dir sowas nicht so schnell passieren.
Auch wenn Rollanlagen gemütlich wirken, ich fahre noch immer (genau aus diesem Grund) alles als Stagsegel und Gross mit Lazybag/Jack.

Aber zur Not bleibt noch immer der Ritt mit dem Messer vom Top gegen Deck, auch wenn ich mir diese Geschichte als brutale Aktion vorstellen kann.

Na so richtig hilfreich ist das nicht.
*********sicht Paar
2.660 Beiträge
Ist das eigentlich eine häufiger vorkommende Situation , mit den defekten Rollreffeinrichtungen?
******ben Paar
199 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********sicht:
Ist das eigentlich eine häufiger vorkommende Situation , mit den defekten Rollreffeinrichtungen?

Nein, keine Angst 🥺
aber passieren kann es immer aus verschiedenen Gründen
*********2020 Paar
753 Beiträge
Oft ist relativ bei totgepflegten charter und eigner schiffen kommt das schon häufiger vor. Auch roll grossegel haben sehr häufig Probleme mit dem rollen.
******dus Mann
8 Beiträge
Die perfekte Lösung gibt es nicht, da einige Randbedingungen nicht bekannt sein.
Mir ist ein ähnlicher Fall passiert...
Ich gehe mal davon aus, dass nur die Reffleine gerissen ist und die Rollreffanlage sich von Hand drehen läßt. Dann die Genua von Hand um das Vorstag aufwickeln.
Das Vorsegel runterlassen ist die schlechteste Lösung, denn wie soll es dann weitergehen, wenn du die Genua wieder brauchst. Wenn es eine 135er Genua (135 Überlappung) ist, ist das bei 20kn kein Spaß und zerrt sehr an den Kräften, denn je mehr Tuch herunter kommt, desto mehr muß man das Tuch auf dem Vorschiff bändigen und das ist bei den heutigem Segeltuch mit 20kn kein Spaß. Ich habe es alleine 6x an einem Tag gemacht - allerdings - im Hafen und war kaputt.
Andere Fragestellung: Die Wettersituation verschlimmert sich von 20kn auf 30kn. Ehrlich gesagt, fängt dann doch der Segelspaß erst so richtig an, oder? Gehen wir mal davon aus, dass der Wind in Spiten auf 35kn "zu nimmt", dann reichen 5 Windungen um das Vorstag (2.te Reff) und das Groß ins 2.te, wenn möglich ins 3.te Reff. Sollte die Windsee für sich kontant bleiben und keine Dünung dazu kommen, kann man das auch zu zweit mit Schichtwechsel machen.

Das hier Geschildere habe ich schon gemacht.
Letztendlich hängt es von euren körperlichen und technischen Möglichkeiten ab.
Gruß Michael
*********sicht Paar
2.660 Beiträge
Zitat von ******ben:
Zitat von *********sicht:
Ist das eigentlich eine häufiger vorkommende Situation , mit den defekten Rollreffeinrichtungen?

Nein, keine Angst 🥺
aber passieren kann es immer aus verschiedenen Gründen

Die Frage war nicht aus Angst, sondern aus Neugier gestellt.
Wir gehören zu der aussterbenden Generation von Seglern, die keine Erfahrung mit Rollgenuas hat. Als wir anfingen zu segeln , war ein doppeltes Vorstag schon der Höhepunkt der Bequemlichkeit. *mrgreen*
Als die Rollvorsegel normal wurden, hatte uns schon das "Gaffelfieber" gepackt.
Aber grundsätzlich halten wir die Rollgenua für einen wichtigen Sicherheitsaspekt.
Es ist eine gefährliche und schwere Arbeit, auf dem Vordeck bei Seegang ,oft auf den Knien , manchmal bis zum Bauch im Wasser, die Vorsegel zu wechseln.
******ben Paar
199 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******dus:
Die perfekte Lösung gibt es nicht, da einige Randbedingungen nicht bekannt sein.
Mir ist ein ähnlicher Fall passiert...
Ich gehe mal davon aus, dass nur die Reffleine gerissen ist und die Rollreffanlage sich von Hand drehen läßt. Dann die Genua von Hand um das Vorstag aufwickeln.
Das Vorsegel runterlassen ist die schlechteste Lösung, denn wie soll es dann weitergehen, wenn du die Genua wieder brauchst. Wenn es eine 135er Genua (135 Überlappung) ist, ist das bei 20kn kein Spaß und zerrt sehr an den Kräften, denn je mehr Tuch herunter kommt, desto mehr muß man das Tuch auf dem Vorschiff bändigen und das ist bei den heutigem Segeltuch mit 20kn kein Spaß. Ich habe es alleine 6x an einem Tag gemacht - allerdings - im Hafen und war kaputt.
Andere Fragestellung: Die Wettersituation verschlimmert sich von 20kn auf 30kn. Ehrlich gesagt, fängt dann doch der Segelspaß erst so richtig an, oder? Gehen wir mal davon aus, dass der Wind in Spiten auf 35kn "zu nimmt", dann reichen 5 Windungen um das Vorstag (2.te Reff) und das Groß ins 2.te, wenn möglich ins 3.te Reff. Sollte die Windsee für sich kontant bleiben und keine Dünung dazu kommen, kann man das auch zu zweit mit Schichtwechsel machen.

Das hier Geschildere habe ich schon gemacht.
Letztendlich hängt es von euren körperlichen und technischen Möglichkeiten ab.
Gruß Michael

Auch uns macht Segeln bei 7 Bft viel Spaß, aber dann muss die vorhandene Technik auch funktionieren und verfügbar sein, sonst kann der Spaß auch schnell sehr ungemütlich werden.
Zu zweit ganz besonders.
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