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BOOT/YACHT URLAUB
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Die E-Mobilität auf Yachten liegt im Trend?!

*******Maxx Mann
11.951 Beiträge
Noch eine kleine Zahlenangabe:

100 kWh Akkukapazität entsprechen unter Berücksichtigung der Wirkungsgrade von E- und Dieselantrieb etwa 30 Litern Diesel im Tank.

Wer würde mit nur 30 Litern im Tank (und ohne Reservekanister) mit einer 40-50 Fuß Yacht ohne flaues Gefühl für mehrere Tage auf's offene Meer hinaus fahren?
*********sicht Paar
2.681 Beiträge
Zitat von *****s42:
Noch eine kleine Zahlenangabe:

100 kWh Akkukapazität entsprechen unter Berücksichtigung der Wirkungsgrade von E- und Dieselantrieb etwa 30 Litern Diesel im Tank.

Wer würde mit nur 30 Litern im Tank (und ohne Reservekanister) mit einer 40-50 Fuß Yacht ohne flaues Gefühl für mehrere Tage auf's offene Meer hinaus fahren?

Eigner solcher Yachten wohl nicht. Aber die Mehrheit hat doch Schiffe von 24 - 34ft, und segelt von Hafen zu Hafen .
Für die könnte das doch sehr wohl passend sein.
Wetternavigation vorausgesetzt.
*******Maxx Mann
11.951 Beiträge
Für kleinere Boote muss man das skalieren: 4 - 5 m² Solar= 800 Wp maximal, im Hochsommer oder in tropischen Regionen Ertrag um die 5 kWh, passender Speicher max. 20 kWh. Das wären im Äquivalent ca 6 Liter Diesel.
Als Versicherer würde ich hier im Falle eines Falles grobe Fahrlässigkeit unterstellen.
Als Skipper würde ich auch mit einer 30er mit fast leeren Tank nicht auf die See hinaus fahren.

Für Binnen und Boden kann man das sicher lockerer sehen.
*********sicht Paar
2.681 Beiträge
@*****s42
Kann man so sehen.
Andererseits haben wir in jüngeren Jahren Urlaubsreisen ins Kattegat und die Inseln mit einem 9m Seekreuzer ohne Motor und einem Minitonner mit 5,5 PS Aussenborder gemacht.
Oder nimm die Folkeboote - triffst du überall in der Ostsee und wenn sie überhaupt einen Motor haben, dann einen Aussenborder.
Hat auch was damit zu tun, ob man sein Schiff kennt.
*******Maxx Mann
11.951 Beiträge
Zitat von *********sicht:
Hat auch was damit zu tun, ob man sein Schiff kennt.
Kann man so machen, hat aber nichts damit zu tun, ob man sein Schiff kennt.

Im übrigen ging es um Yachten(!) In einem Beitrag auf Blauwasser.de(!).

Und darum, dass dies unter Umweltaspekten ein wichtiger Schritt wäre, diese Yachten (!) mit E-Antrieb auszustatten und inzwischen auch ein Trend.

Man kann darüber gern streiten, ob die Elektrifizierung des Antriebes von Blauwasser-Segelyachten ein wichtiger und dringender Umweltschritt sei. Mir fallen Dutzende andere Umweltprobleme bei diesem Booten ein, die dringender wären.

Einen "Trend" zu diesem Weg kann ich auch nicht erkennen - und unter den in dieser Diskussion vorgebrachten Argumenten ist das beim derzeitigen Stand insbesondere der Speichertechnik eher ein Spielzeug für Menschen, denen es auf ein paar 100.000 € mehr oder weniger nicht ankommt. Oder ein unter Umständen ein unbewusst sehr waghalsiges Spiel mit der eigenen Sicherheit.

EOT meinerseits - ich bin hier raus.
In 10 Jahren mag die Situation eine andere sein. Mich würde es freuen.

Aber selbst dann müsste die Infrastruktur der Marinas noch massiv überarbeitet werden, denn der Energiebedarf wird dann sprunghaft um ein Vielfaches ansteigen, wenn es wirklich zum Trend wird.
*******Maxx Mann
11.951 Beiträge
Nachtrag:
Meine beiden Beiboote haben keinen Verbrenner mehr. Da ist es auch problemlos machbar.
Deren Energiebedarf kann ich problemlos mit Bordmitteln meiner Yacht decken und zur Not bleiben ja auch noch Muskelkraft oder ein kleines Segel *zwinker*
*****r28 Frau
979 Beiträge
Geh doch bitte mal Weg von deinem Blauwasser @*****s42

die Ausgangsfrage war ganz allgemein, allein der Link handelt vom Blauwasser. Und ich denke hier sind eh nur wenige Blauwassersegler*innen, wie es auch allgemein wenige gibt. Wir selber segeln vielleicht mal 1000 Meilen nonstop, zu mehr hat es zeitlich noch nie gereicht, und ich glaube die Mehrheit hier fühlt sich bei Dunkelheit im Hafen wohler wie auf weiter See
*******Maxx Mann
11.951 Beiträge
Sorry, aber "Yacht" assoziiert bei mir nun mal eher Blauwasser und Jolle dann Brack und Binnen. Wobei ich das Segeln mit diesen kleinen Booten in kleineren Revieren deutlich intensiver finde - soll also keine Wertung drin stecken.

Und im Bereich Brack, Boden und Binnen müssen wir auch über den Antrieb kaum reden. Da reichen für die meisten um die 10 kW und eine Energiereserve für 2-3 Stunden, die nachts im nächsten Hafen schnell wieder aufgeladen sind. Neu würde ich da vermutlich auch nur auf E-Antrieb setzen, einen vorhandenen Verbrenner dafür aber rausschmeißen wäre dann doch die größere Umweltsünde.

Aber auch die nachfolgenden Beiträge wie zum Beispiel der Bericht von der Umrüstung der 7Seas der "Bootsprofis" auf Elektroantrieb hatte Blauwasser im Fokus. Und dazu wiederhole ich mich nicht mehr, da ist alles relevante gesagt.
*****r28 Frau
979 Beiträge
Hm, Ist nach Bergen oder Töre für dich Brack und Binnen ? Ich empfinde das als ziemlich abwertend und anmassend. Aber für uns ist auch ein mini 6.50 hochseetauglich.
*********sicht Paar
2.681 Beiträge
@*****r28 - wir Kleinbooteigner (alles unter 40ft) , Schlickrutscher und Küstenschipper müssen eben lernen, die Klappe zu halten, wenn Yachteigner und Hochseesegler was zu sagen haben.
Is nu mal so. *snief2*
Wir sind wohl die Minderheit unter den Wassersportlern und was für uns auf dem Brackwasser gut und praktikabel ist, hat für den echten Yachtsman keine Bedeutung.
Merkt man ja auch an der Beteiligung in diesem Thread.
Ein demütiges "Sorry" für die Anmaßung an alle Blauwasser-Heroen.
(Ironie aus *zwinker* )
*******Dom Mann
4.860 Beiträge
Gruppen-Mod 
Euch allen Frohe Ostern die sich in diesem Thread beteiligen.

Bevor die Gemüter hochkochen sollten wir alle wieder einen Gang zurück schalten, denn nur dann können wir hilfreich Beiträge zu dem Thema Die E-Mobilität auf Yachten liegt im Trend?! beitragen.

Jeder hat seine Meinung und das ist gut so. Allerdings ist es wenig hilfreich nun den Thread zu schreddern, um Vorwürfe zu machen. Das ist hier völlig unangebracht.

In unserer Gruppe SEGELN haben wir ein so großes Spektrum an tollen Menschen und einzigartigen Mitgliedern. Das ist es völlig unerheblich, ob Eigner, Skipper, Charterer oder Interessierter. Ebenso hat jeder seine Favoriten was die Bootsgröße und/oder das Segelrevier angeht.

Solltet ihr darüber diskutieren wollen und es euch ein besonderes Anliegen sein, eröffnet bitte einen eigenen Thread dazu. Gerne sind wir behilflich wenn ihr Unterstützung benötigt.

Und nun wieder *zumthema* welches durch die GL Shivaree hier eröffnet worden ist.

*wink* BiDo
*modda*
*********sicht Paar
2.681 Beiträge
@*******Dom - hast ja recht, keine unnötige Schärfe in der Diskussion.
Jeder ist , wie er ist.
Also lösche meinen letzten Beitrag bitte.
*******Maxx Mann
11.951 Beiträge
Auf Binnengewässern ist der E-Antrieb eine gute und angenehme Alternative.

Auf hoher See dagegen ist es noch ein sehr weiter Weg. Da würde ich allein schon aus Sicherheitsgründen auf einen Antrieb, der mir die Möglichkeit gibt, auch 10 Stunden und länger unter Maschine mit höherer Leistung (mind. 30 kW) fahren zu können, nie verzichten wollen.
DAS aber wäre aktuell rein elektrisch kaum bezahlbar. Das nächste Problem wäre da das Nachladen auf See.

Ohne Hybridtechnik dürfte es dort noch für längere Zeit nur im Abseits bleiben.
Das war mein erstes Statement dazu, dem ähnlich gelagerte von anderen Usern folgten.
Und alle räumten ein, dass der E-Antrieb im Binnenbereich und in Küstennähe eine gute Alternative wäre.

DARAUF folgte der verbale Widerspruch, dass der E-Antrieb gar keine Probleme aufwerfen würde, man schon seit Ewigkeiten mit minimaler Motorisierung unterwegs sei (oder ganz ohne).

Nur noch einmal zur Erinnerung.

Und dann kristallisierte sich heraus, dass dieser Widerspruch hauptsächlich von den Seiten kam, für die wir Blauwassersegler von Anfang an ausdrücklich den E-Antrieb favorisiert haben. *oh*

Ich denke, kaum ein Eigener oder Skipper einer größeren Yacht schaut verächtlich auf die kleinen Boote herab. Wir sind wohl fast alle mal diese Boote gesegelt und wissen den sportlichen Aspekt und diese Art von Segelspaß durchaus zu schätzen.
Nur haben wir unten Strich andere Prioritäten - wir wohnen meist längere Zeit überwiegend autark auf unseren Booten und legen dabei deutlich größere Stecken in deutlich größeren Revieren zurück. Da sind dann halt die Anforderungen auch andere. Auch beim Antrieb.

Ich bin jetzt hier raus ...
*****815 Mann
203 Beiträge
Schleppfahrt
Hier wird gerade ein Schiff mit fremder Hilfe eingeparkt, was an der bevorstehenden Regatta (ohne Motor) teilnehmen möchte. Der Oldtimer wird als ein Jugendprojekt instand gesetzt und erhalten. In Deutschland undenkbar mit einer Jugendgruppe und nur ein Skipper. Ohne Motor und fast ohne Strom sind die den ganzen Sommer als Ferienprojekt unterwegs. Eine Autobatterie betreibt lediglich die Pumpen.
Navigation mit Karte und Handy. Beleuchtung und Kochen mit Petroleum. Einfach nur Segeln und viel Handarbeit.
Einparken mal anders.
******ady Frau
15 Beiträge
Tolles Projekt❣️⛵️
*******Maxx Mann
11.951 Beiträge
Ich doch noch mal (weil der Begriff "Regatta" fiel):

Nach den internationalen Regatta-Regularien für Offshore (Sorry, wenn ich mich schon wieder darauf beschränke, aber nur im Offshorebereich sehr ich E-Antriebe sehr skeptisch und kann da vor allem keinen Trend feststellen, weil ökonomisch für die meisten einfach nicht darstellbar) muss ein Boot mit einer Maschine ausgerüstet sein, die eine Mindestgeschwindigkeit von √(LWL in ft) in kts (36 ft => 6 kts) bzw. 3/4 der Rumpfgeschwindigkeit ermöglicht.
Der beim Start mitgeführte Treibstoff bzw. die beim Start in den Antriebsakkus mitgeführte Energiemenge muss ausreichen, diese Geschwindigkeit für mind 5 Stunden zu ermöglichen.

Dies sind die Mindestanforderungen an den Maschinenantrieb für Offshore-Regatta, also letztlich mehr oder weniger organisiertes gemeinschaftliches und begleitetes Fahren auf dem offenen Meer. Es sind immer andere Boote in der Nähe und man ist im Kontakt mit der Regattaleitung, entsprechende Einsatzkräfte werden vorbehalten, wenn sie nicht sogar begleiten.

Diese Mindestanforderungen in vielen Punkten auch für das eigene Segeln im Offshorebereich zu übernehmen halte ich nicht für übertrieben.
****y64 Mann
20 Beiträge
Immer wieder das Argument: “Ich bin auf Langfahrt und möchte im Sturm den kompletten Tag gegen den Wind anfahren können, da reicht keine Batterie” und damit soll der E-Antrieb schlecht geredet werden.
Realität ist, 85% der Segler bleiben in Küstennähe und können innerhalb weniger Stunden einen Hafen erreichen, wenn dies wetterbedingt erforderlich ist. Deshalb sollte der Langfahrt nicht als Messlatte genommen werden. Dazu scheint vergessen zu sein: Wilfried Erdmann ist, ohne einen Motor in seinem Boot zu haben, 2x um die Welt gesegelt. Für große Strecken braucht es offenbar keinen Motor, nur Zeit.

Die teuren Batterien sind aktuell noch ein wichtiges Gegenargument. Aber bei der Zunahme an E-Antriebe in anderen Bereichen, wird sich hier auch einiges ändern müssen. Etwas Geduld ist noch angebracht. Ich pflege meinen Dieselmotor und hoffe, er wird noch einige Jahre mitmachen. Wenn er ersetzt werden muss, kommt auf jeden Fall ein E-Antrieb drin.
*******Maxx Mann
11.951 Beiträge
Zitat von ****y64:
Immer wieder das Argument: “Ich bin auf Langfahrt und möchte im Sturm den kompletten Tag gegen den Wind anfahren können, da reicht keine Batterie” und damit soll der E-Antrieb schlecht geredet werden.
Man muss nicht einmal auf Langfahrt gehen. Auch im Mittelmeer gibt es nicht selten Situationen, in denen man etliche Stunden den Motor braucht, um eine schützende Bucht oder einen schützenden Hafen zu erreichen oder eben nicht an eine Küste getrieben werden.

Klar, in 99,x % aller Fälle läuft die Maschine allenfalls als Flautenschieber oder für Anlege- bzw. Ankermanöver. Und selbst als Flautenschieber kann man oft drauf verzichten, wenn man Zeit hat. Dann kommt man eben einen Tag später ans Ziel.

Aber dieser kleine Teil, vermutlich deutlich weniger als 1 %, ist der entscheidende. Wie beim Sicherheitsgurt, Airbag oder Fahrradhelm. Da ist es definitiv besser man hat als man hätte ... *zwinker*

Und mit 20 kW Schub 5 Stunden unter Motor zu fahren (das sind ggf. gegen Welle und Wind und evtl. auch noch Strömung mitunter nicht einmal 20 nm) bedeutet 100 kWh nutzbare Batteriekapazität, die man dann auch vorrätig haben muss.
Umgerechnet in 12-V-Akkus sind das knapp 50 Akkus zu 200 Ah. Wenn sie nahezu voll sind.

Die läd man eben auch nicht mal so nebenbei mit Solarzellen auf. Oder mit einem Hydrogenerator, der beim Segeln mitläuft. Wenn man da effektiv um 1 kW Energieüberschuss erzeugt (was schon eher viel ist), dauert es 100 Stunden Sonne oder 100 Stunden ordentlich Fahrt unter Segeln.

In den Regatta-Regularien (See) zur Ausrüstung ist übrigens vorgeschrieben, dass ein Boot mit dem vorhandenen Antrieb autark mind. 12 Stunden lang mit halber Rumpfgeschwindigkeit durch Wasser fahren können muss. Weniger wird offenbar als unzureichend angenommen (aus nachvollziehbaren Gründen).

Im Übrigen sind Segler auf offener See viel weniger auf eine ausreichend starke Maschine und hohe Reichweite angewiesen. Selbst einen Sturm kann man mit gerefften Segeln und Treibanker durch Beiliegen draußen gefahrloser abwettern als in Küstennähe. Gerade in Küstennähe kann es daher wichtig sein, sich auf seine Maschine verlassen zu können - auch noch nach Stunden.
*******Maxx Mann
11.951 Beiträge
BTW:
Vor drei Jahren hatte ich auch den Gedanken: "Wenn mein alter Diesel den Geist aufgibt, kommt der raus und dafür kommen zwei E-Pods unter das Heck. Und der innen gewonnene Platz wird mit Akkus voll geladen (das Gewicht spielt bei 24 t Verdrängung keine große Rolle mehr - zumal die Maschine und der volle Dieseltank auch eine knappe Tonne auf die Waage bringen und dann raus fliegen)."

Inzwischen bin ich da weit, sehr weit von weg. *g* Weil ich inzwischen Erfahrungen gemacht habe und rechnen kann.

Außerdem bin ich gern längere Strecken autark unterwegs und möchte nicht jede Woche in eine Marina, um Energie nachzuladen. Mit meinem 500-l-Dieseltank komme ich locker durch ein Jahr und habe immer ausreichend Reserve für die oben genannten 12 Stunden.
***ed Mann
121 Beiträge
Zitat "Wäre das E-Auto wirklich überlegen, müsste der Verbrenner nicht verboten werden, sondern würde ganz von selbst verschwinden" ...und aktuell rasseln die Zulassungen nach unten.

Tja... und deshalb kann jeder, der will auch auf dem Boot, das so "handhaben"...aber solange das Laden so lange dauert, die Energie so schlecht bei Bedarf umgesetzt werden kann...die Produktion der Batterien soooo viel Umwelt zerstört und somit viel Engerie kostet, die Entsorgung nicht gesichert ist....und somit hochkarätig umweltschädlicher ist als ein Dieselmotor ist,...gilt für mich ...ein "niemals nie nicht"..
*******Maxx Mann
11.951 Beiträge
Zitat von ***ed:
Zitat "Wäre das E-Auto wirklich überlegen, müsste der Verbrenner nicht verboten werden, sondern würde ganz von selbst verschwinden" ...und aktuell rasseln die Zulassungen nach unten.
Naja, wohl vor allem wegen der Unsicherheit über die politische Zukunft des Verbrauchers (Besteuerung von Kraftstoff und Fahrzeug, Verfügbarkeit von Kraftstoff, Fahrverbotszonen für Verbrenner, ... ).
Wobei das beim Auto noch etwas anders als beim Boot (vor allem auf See) ist. Im Binnenbereich würde ich mehr E-Antriebe durchaus begrüßen.

Zitat von ***ed:
... die Energie so schlecht bei Bedarf umgesetzt werden kann
Nun, es gibt wohl keinen Motor, der die Energie effektiver auf den Propeller bringt als der E-Motor. Von der Warte aus würde ich sofort gegen einen E-Antrieb tauschen.

Das Problem liegt halt nach wie vor in der begrenzten Speicherkapazität.

Ich bin auf meinem Boot mit meinem 500-l-Tank sicher sehr gut versorgt, aber weniger als 300 l würde ich nicht haben wollen.
1 l Diesel entspricht ca. 2 - 2,5 kWh elektrischer Energie für die gleiche Antriebsleistung. Um also einen 300 l Tank mit Batterien zu ersetzen, bräuchte ich ca. 700 kWh Speicherkapazität - so viel wie 10 kleinere E-Autos zusammen haben.
Und dann man sich auch in etwa vorstellen, wie das mit dem Laden über einen typischen 16A Landanschluss (oder auch 32A) aussieht.

Mal abgesehen davon, dass es vielerorts nicht einmal leistungsfähige Landaschlüsse gibt. In Griechenland zum Beispiel lag oft nur eine 50m Kabeltrommel zum Pier, darin ein Schuko-5fach-Verteiler und daran dann 5 Boote mit selbst gebastelten Adaptern von CEE auf Schuko. Wenn da am Boot noch eine Spannung von knapp über 200V ankam, war das schon viel 😆

Einzige aktuell für mich auf See machbare Alternative wäre ein Hybridantrieb mit einem entsprechen dimensionierten Generator für die Momente, in denen es drauf ankommt. Nachteil: Noch teurer und noch aufwändiger.
*****zoE Mann
112 Beiträge
Ein Liter Diesel hat in etwa 9,8Kw/h Brennwert und ein Dieselmotor einen Wirkungsgrad von 50%.
****ino Mann
669 Beiträge
Ich habe auf meiner kleinen 29iger immer schon einen E-Antrieb verbaut, weil es am Binnenrevier keine Verbrenner geben darf. Die Leistung von 4kW reichen locker aus, auch mal länger gegen Wind und Welle zu Motoren. Nach dem Umbau auf LiPo4 habe ich noch eine bessere Energiebevorratung und auch Abgabe, das macht sich positiv bemerkbar. Auch das weniger an Gewicht ist beim Segeln ein positiver Nebeneffekt. Lithium-Akkus kosten heute nicht mehr viel, ich sehe viele Umrüster am Steg.

Am Meer vertraue ich bei 40ft dann doch dem Dieselmotor. Mir ist klar, dass 50PS auch locker mit einem E-Motor bereit gestellt werden können, ich hätte aber Bedenken bei der Energiebereitstellung. Zwar habe ich den Verbaucherblock schon umgestellt, aber einen reinen E-Antrieb trau ich mir noch nicht zu.

Diesel bekomme ich zur Not gerne mal mit dem Kanister an der nächsten Autotankstelle, im Winter ist es aber mit der Sonne nicht immer so toll. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass der E-Antrieb mehr und mehr Einzug halten wird, und dann vermutlich auch die Preise einen lukrativen Umbau zulassen.

Ausserdem hab ich doch auch etwas Respekt vor gaaaaanz viel Strom in den Akkus.
*******Maxx Mann
11.951 Beiträge
Zitat von *****zoE:
Ein Liter Diesel hat in etwa 9,8Kw/h Brennwert und ein Dieselmotor einen Wirkungsgrad von 50%.
Ich bin mal von etwas weniger Wirkungsgrad ausgegangen - 50% halte ich auch für sehr hoch gegriffen.
Mit deinem Werten stellt sich das Energieproblem noch gravierender dar. 😉

Zitat von ****ino:
im Winter ist es aber mit der Sonne nicht immer so toll.
Woher kommt immer dieser Irrglaube, man könne ein Boot mit E-Antrieb auf offener See einfach über Solarpaneele aufladen?

Das funktioniert allenfalls so leidlich bei speziell dafür konstruieren Prototypen, die mit Solarzellen zugepflastert sind.

Man kann davon ausgehen, das man von einem m² Solarfläche am Tag ca 1 kWh effektiv entnehmen kann. In tropischen Regionen und bei idealer Ausrichtung vielleicht bis knapp 1,5 kWh an einem sonnigen Sonntag.
Mit 10 m² Solarfläche wird man also ein Segelboot um die 40 Fuss ca 1 Stunde elektrisch fahren können (wenn man die sonstigen Verbraucher Mal außen vor lässt). Nach 14 Tagen Sonnenschein (und keinen sonstigen Stromverbrauch) hat man mit 10m² PV also ausreichend Energie "getankt", um sich auch mal einige Stunden lang aus einer Lagerwall-Situation herauskämpfen zu konnen.
Mir wäre das nix ...
****ino Mann
669 Beiträge
Woher kommt immer dieser Irrsinn, die Gepflogenheiten und techn. Ausstattungsmerkmale ohne Betreten des fremden Bootes einschätzen können.
*diegroessten*
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