Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BOOT/YACHT URLAUB
2847 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Die E-Mobilität auf Yachten liegt im Trend?!

*******Maxx Mann
11.951 Beiträge
Lesen bildet - ich schreib klar und deutlich, dass sich meine Einschränkungen und Bedenken ausdrücklich nicht auf Boote auf Binnengewässern beziehen. Dort sind E-Antriebe durchaus zu begrüßen, dort wird sich auch eine entsprechende Infrastruktur entwickeln.

Von Ladestationen auf See habe ich bisher noch nie etwas gehört - und mit Solar ... , nun, dagegen spricht einfach Mal die Physik, so lange nicht die Segel selbst als Solarmodul funktionieren 😉
*****zoE Mann
112 Beiträge
Bei Langfahrt mit Steuerautomaten, Plotter, Funk, AIS & Kühlschrank und Nachts Navigationsbeleuchtung wird es bei den meisten Schiffen schon einer Herausforderung den Energiebedarf bereitzustellen ohne den Motor zeitweise mitlaufen zu lassen.

Spätestens wenn noch ein Watermaker an Bord ist und weitere Systeme wie Waschmaschine wird es nahezu unmöglich sein.

Im Prinzip kann man ja über den Dieselverbrauch pro Tag / Schlag usw. die benötigte elektrische Energie ausrechnen unter der Annahme, dass der Wirkungsgrad des Motors zwischen 55 und eher bei 43% liegt. 55% beziehen sich auf einen Zweitaktdiesel und sind das erreichbare Maximum. Der Brennwert von Diesel liegt bei 9,8kw/ltr und der Wirkungsgrad der Lichtmaschine wird so vielleicht zwischen 90 und 95% liegen.

Wenn also jemand bei demunddem Urlaub wenig Motort ist und soundsoviel Liter verbraucht hat kann er sich selbst ausrechnen was für einen Ertrag die elektrische Energieerzeugung am Tag hätte haben müssen und sich überlegen mit welchen Maßnahmen das möglich gewesen wäre. Dabei sollte berücksichtigt werden wie weit Batterien entladen werden können, bzw. wieweit sie ihre Kapazität ausnutzen können. (Starterbatterie ca. 50%, Lithium Eisenphosphat 100%) aber auch ob sie für den Betrieb eines Motors geeignet sind. E-Autos nutzen ca. 80-90% ihrer Batteriekapazität. Über die verbauten Wattstunden oder Ah kann man dann bestimmen wie lange man ohne Nachladen oder unter erschwerten Bedingungen das Bordnetz noch betreiben kann.

Dafür muss man ein Schiff in der Tat nicht für Betreten.

Selbstverständlich hat Erdmann einen großen Teil seiner Reisen ohne lauffähigen Motor an Bord bestritten. Jedem hier steht es frei ihm das nachzumachen. Hierzu sollte derjenige aber seine individuellen Fähigkeiten berücksichtigen sowie organisatorische. Wenn jemand gerne warmes Bier trinkt, keinen Versicherungsschutz braucht und er gut koppeln kann oder es ihm bei Bewölkung egal ist genauer zu wissen wo er ist und er sich aus den Regionen mit Schiffsverkehr fernhält dann wird er es leichter haben sein Schiff ohne Motor zu betreiben, als ich z.B.
*****r28 Frau
979 Beiträge
Zitat von *****s42:
Lesen bildet - ich schreib klar und deutlich, dass sich meine Einschränkungen und Bedenken ausdrücklich nicht auf Boote auf Binnengewässern beziehen. Dort sind E-Antriebe durchaus zu begrüßen, dort wird sich auch eine entsprechende Infrastruktur entwickeln.

Von Ladestationen auf See habe ich bisher noch nie etwas gehört - und mit Solar ... , nun, dagegen spricht einfach Mal die Physik, so lange nicht die Segel selbst als Solarmodul funktionieren 😉

Ich denke hier wird das Thema Rekuperation doch sehr vernachlässigt.
Vielsegler werden damit durchaus den grössten Teil ihres Stromverbrauchs bestreiten können, gerade im Offshorebereich, was dabei allersings ein Punkt ist: das Boot muss ein gewisses Geschwindigkeitspotential haben, aber wenn das gegeben ist, sollte dieses System auch im Offshore Bereich durchaus funktionieren und ist auch sicherlich effektiver wie unzählige Solarpaneele an Bord.
****ino Mann
669 Beiträge
Rekuperation wird deswegen vernachlässigt, weil die Leistung zu vernachlässigen ist. Für normale Segler fast sinnlos, auf Motorbooten ist das so oder so kein Thema.

Aber ganz egal, welches Energiegewinnungssystem Verwendung findet: keines vermag den gesamten Verbrauch alleine decken, nur eine Kombination ist zielführend. Zunehmend wird auch die Speicherung der Energie ein Thema, denn auch durch gute Speicher und weniger Verbrauch kann man seinen Haushalt gut steuern.

Und am Ende haben fast alle Langfahrer einen Generator noch mit an Bord....sicher ist sicher, und viel einfacher handzuhaben.
*******Maxx Mann
11.951 Beiträge
Ich habe auf meinem Blauwassersegler so ziemlich viele Verbraucher: Wassermacher, Waschmaschine, E-Toilette, Kaffeemaschine, TV - nur zum Kochen habe ich einen Petroleumherd.

Ich komme dafür mit gut 800 Wp Solar (effektiv im Schnitt 400-700 W, teilweise wegen schlechter Ausrichtung, teilweise wegen partieller Verschaltung) gut autark durch den Sommer (Mittelmeer) mit 2 Personen. An den meisten Tagen hatte ich sogar deutlich Überschuss, so dass ich jetzt meine Akkukapazität auf ca 10 kWh aufgestockt habe. Damit kann ich dann auch mal 2-3 Regentage ohne nennenswerten PV-Ertrag überstehen ohne den Diesel als Generator starten zu müssen. Wenn ich mich einschränke, vermutlich auch 5-6 Tage. Spätestens nach einer Woche Sonnenschein ist dann auch alles wieder voll.

Für den normalen Tagesbedarf also kein Problem. Ich hatte auch schon einen Wellengenerator, um beim Segeln Strom zu erzeugen - bringt aber kaum etwas.

Ein E-Antrieb ist aber energetisch eine ganz andere Liga.

Der Strombedarf für eine halbe Stunde Anker- oder Anlegemanöver übersteigt locker den normalen Tagesbedarf an sonstiger Energie. Selbst mein Wassermacher verbraucht bei 2 Stunden Dauerbetrieb dagegen deutlich weniger.

Fahrstrom auf See selbst erzeugen zu wollen ist und bleibt eine Illusion. Selbst wenn ich meine PV- Flächen verdreifache, reicht das dafür vorn und hinten nicht. Allein ein kräftiger Dieselgenerator mit mind. 5 kW Leistung wäre hier eine Option, der dann aber viele Stunden laufen muss, um die Akkus wieder zu laden. Vom ökologischen Unfug dabei mal ganz abgesehen.

Bleiben also nur regelmäßige Stopps in Marinas, um dort kräftig am Landstrom zu saugen. Bei weniger als 5 % der Boote mit E-Antrieb in einer Marina mag das noch gehen, aber ab dann dürfte die Elektro-Infrastruktur der meisten Häfen zusammenbrechen.

Bleibt zu hoffen, dass die E-Mobilität auf Yachten erst zum Trend wird, wenn die meisten Marinas entsprechend ausgerüstet sind 😉
*******970 Mann
10 Beiträge
Moin ihr Lieben,

ich habe mich hier mal ein bisschen durch die Beiträge gescrollt und äußere mich selbst gerne mal zum Thema E-Antrieb auf einem Segelboot.

Ich habe eine Hanse 331. 4,5 to ab Werft. Und ich habe meinen MD-2030 gegen einen 11kW-Elektromotor ausgetauscht.

Ich habe 19 kWh Energie über LFP an Bord und einen Wechselrichter von Victron, der zugleich auch mein Ladegerät ist.

Dieses Konzept fahre ich nun im 4. Jahr und bin - und bleibe - begeistert. Ich habe gegenüber dem Diesel gewisse Nachteile, keine Frage. Aber die Summe der Vorteile überwiegt das bei Weitem!

Welche Nachteile habe ich? Mein Boot liegt im Winter in Hamburg und im Sommer in Flensburg. Dazwischen liegt der Kanal, und den schaffe ich mit meiner Akku-Kapazität natürlich nicht am Stück. Aber: Ich habe einen 1,8 kWh-Generator von Scheppach, der bringt mich zusammen mit den Akkus von Brunsbüttel nach Rendsburg, und für die letzten 30 km brauche ich dann auch mit voll geladenen Akkus keinen Generator mehr.

Im Sommer war mein Segelkonzept dann seit jeher so, dass ich auf Motorantrieb verzichte. Wenn Flaute ist, segle ich nicht. Und das kriegt man mit ein bisschen Planung auch innerhalb eines 1- oder 2-wöchigen Urlaubs recht locker gewuppt in der dänischen Südsee.

Und wenn Sturm ist, bin ich persönlich definitiv lieber unter - wenig - Segeltuch unterwegs als mit dem Motor.

Bei "Marschfahrt" durch den Kanal liege ich übrigens so bei ca. 2,6-2,8 kW Antriebsleistung. Ich habe also noch gewaltig Reserven nach oben, wenn es mal bei Starkwind darum geht, in die Box einzulaufen.

Soweit meine Erfahrungen nach nunmehr 3 Jahren. Ich freue ich wirklich sehr über ein Feedback.
*********_1968 Mann
13 Beiträge
Moin Zusammen,

Trend hin oder her. Beim Auto ja schon sehr differenziert zu betrachten, bei Booten noch viel mehr.
Aktuell erschließt sich mir nicht, warum ich bei einem Fahrzeug, wie einem Boot, was einen maximal hohen Verbrauch je Strecke hat, eine Speicher- und Antriebsform wählen soll, die nur minimalste Kapazität liefert. Das ist eigentlich Blödsinn.
Dazu stellt sich die Frage, wo der Strom her und wie ins Boot kommt.
Natürlich kann man sehr viele Boote, die bei komoden Bedingungen und kurzen Schlägen in geeigneten Revieren betrieben werden, damit ausstatten...und ja, das mag sogar reichen...aber eben auch nur dann.
Die Flexibilität, Sicherheit und Unabhängigkeit wird aber maximal eingeschränkt, wenn diese Bedingungen mal nicht vorliegen...oder nie vorliegen.
Bei Booten auf Langfahrt (ohne jetzt 1 Jahr Zeit zu haben, Flauten auszusitzen), Booten die bei etwas schwereren Bedingungen, in Tidengewässern, auf Flüssen etc. bewegt werden, halte ich diesen Trend für nicht praktikabel und sinnfrei.

Just my 2 ct´s *zwinker*

LG Chris (Ich liebe meinen Treckerdiesel)
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.