Ich hatte als Jugendlicher das Glück, in der Schule einen Astronomielehrer zu haben, der uns sehr viel praktisches Wissen beigebracht hat.
Da das Fach fakultativ war, lag es ohnehin fast immer in einer Randstunde, und statt nachmittags um 14:00 Uhr haben wir uns dann eben abends auf dem Schulhof getroffen, um den Mond zu kassieren, Planetenbahnen miteinander zu vergleichen und eben auch mit dem Sextanten den Höhenwinkel von Himmelskörpern bestimmt. Ist zwar schon gute 40 Jahre her, war aber so interessant, dass sehr viel davon hängen geblieben ist.
Jetzt habe ich die Möglichkeit, dieses Wissen aus der Schulzeit endlich anwenden zu können. Mit meinem Boot habe ich auch einen richtig guten Sextanten von Carl-Zeiss-Jens gekauft
Für die Bestimmung des Breitengrades auf der Nordhalbkugel reicht es schon.
Leider wurde das "Nautische Jahrbuch" eingestellt, aber die Tabellen gibt es ja auch online. Und so ist es mir ein Vergnügen, die GPS-Koordinaten spaßeshalber zu "verifizieren". Auch wenn ich oben "Backup" angekreuzt habe - das wäre es wirklich nur für den allergrößten Notfall. Aber es ist ein gutes Gefühl, auch in Falle eines Falles nicht ganz hilflos zu sein.
P.S.
In meiner Jugend war es nachts kein Problem, den Horizont zu finden. Es gab immer irgend welche Lichter aus dem Boden, und in Norddeutschland ist das Land auch flach
Ich hatte vor der ersten Nachtfahrt gedacht, dass dies auf See schwierig werden könnte. Jetzt weiß ich, dass selbst bei Neumond der Himmel noch lange nicht schwarz ist. Zumindest ist die See schwärzer