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Flüchtling aus Somalia vor Samos gerettet.

*******os2 Paar
458 Beiträge
Themenersteller 
Flüchtling aus Somalia vor Samos gerettet.
Gestern waren wir auf dem Weg von Arki in die Posidonos Bucht auf Samos.
Eine Seemeile süd-südöstlich von Pythagorion sahen wir einen dunkelhäutigen Menschen schwimmen und um Hilfe rufen.
Wir drehten bei, bargen unsere Segel und nahmen den Migranten aus Somalia an Bord.
Wir riefen die Port Police von Pythagorion auf Kanal 12 an und schilderten den Vorfall. Wir fuhren mit dem Flüchtling in den Hafen von Pythagorion. Die Port Police empfing uns freundlich. Ein entsprechender Offizier aus Vathy auf Samos erstellte später ein Protokoll von unseren Schilderungen.
Es wird immer wieder davor gewarnt, einen Flüchtling an Bord zu nehmen, weil man dann in den Verdacht der Schlepperhilfe geraten könnte.
Nichts dergleichen ist passiert.
Hätten wir den Migranten nicht an Bord genommen, wäre er wahrscheinlich ertrunken, denn er war schon sehr erschöpft.
Sollte jemand einen Flüchtling im Wasser schwimmend finden, lasst ihn nicht ertrinken! Es wird Euch nichts passieren. Bei uns hat sich die Portpolice in Pythagorion für unser Handeln bedankt.
Zitat von *******os2:
...
Es wird immer wieder davor gewarnt, einen Flüchtling an Bord zu nehmen, weil man dann in den Verdacht der Schlepperhilfe geraten könnte.
Was ist denn die Konsequenz, wenn nicht?
Der arme Teufel wäre ersoffen.
Auf See gilt doch die unbedingte Verpflichtung zur Hilfeleistung.
Es ist doch egal, ob legal, oder illegal in Seenot geraten, einen abgetrieben Luftmatratzenkapitän fragt das auch keiner.
Draußen toppt redliche Seemannschaft/Menschlichkeit EU Recht, Hand drauf.
LG Liane und Martin
*****ree Frau
22.080 Beiträge
Gruppen-Mod 
@*******os2 Respekt vor eurem Mut und eurem Handeln. *hutab*

Für mich gäbe es nichts schlimmeres einen Menschen ertrinken zu lassen, vor Angst der möglichen Konsequenzen.
*******hick Paar
553 Beiträge
Vermutlich ist halt das "Problem" zu beweisen, dass er tatsächlich aus Seenot gerettet wurde und nicht das Du Ihn "theoretisch" von einem anderen Boot draussen übernommen oder was auch immer hast.

Bei "nur" einem ist das wohl alles kein Problem ... wenn dann aber plötzlich da noch zehn, zwanzig ,... weitere angeschwommen kommen?

Dann kann das auch für das eigene Schiff zum Problem werden. Nur es nutz ja nichts - was sollte denn die Konsequenz sein? Einfach in die andere Richtung schauen, und weiter fahren und sich womöglich (s)ein Leben lang Gedanken machen was man getan oder auch nicht getan hat?

So was ist immer eine Herausforderung, in dem Fall fast direkt vor dem nächsten Hafen noch relativ easy going. Wir hatten mal folgende Vorgehensweise entschieden wenn es "mehr" weiter draussen werden:
1. In Luv gehen /Küstenwache verständigen
2.Beiboot mit Wasser und ggf. Hilfsmittel/ Rettungsinsel raus und dieses zu der Gruppe treiben lassen.
4.Warten bis Hilfe kommt, bei (zu vielen Personen) keinen an board nehmen

Ist alles Theoretisch .. wer weis wie man entscheidet wenn man in der Situation selbst ist?
***an Paar
126 Beiträge
. . . all jenen, die in solchen Momenten nicht das menschenmögliche getan haben um zu helfen, egal ob im Gebirge, auf Wasser oder sonstwo, werden ein Leben lang die Situation immer wieder vor Augen haben und unter schlechtem Gewissen und Alpträumen leiden. Da hilft es auch nicht eigenen Problemen oder Konsequenzen den Vorschub zu leisten . . .
*******t_sh Mann
136 Beiträge
WOW! Gut gemacht, kann man nur sagen. Sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein JEDEN und egal wie viele aus Seenot zu retten und von den europäischen Behörden entsprechende Unterstützung zu bekommen.
Danke für eure Zivilcourage
*********e_AUT Mann
93 Beiträge
Gut gemacht, ich hätte ihn sicher auch zu 100% an Bird geholt.
Abgesehen vom Rechtlichen, ich könnte niemals bis zum Lebensende das Bild aus dem Kopf bekommen, von diesem ums Leben kämpfende Person davonzufahren..
Das ist schon was besonderes ein Leben (so) zu retten... *danke*
*********egler Paar
1.597 Beiträge
Hut ab vor der Rettung!

Ich frage mich nur wie ein einzelner Fluechtling schwimmend an die Position kommt an der ihr ihn aufgenommen habt?
*********kodil Mann
31 Beiträge
Zitat von *********egler:
Hut ab vor der Rettung!

Ich frage mich nur wie ein einzelner Fluechtling schwimmend an die Position kommt an der ihr ihn aufgenommen habt?

Die Polizei vermutet, das er von einer Yacht in der Türkei abgeholt wurde. Und weil die schon unter Beobachtung der griechischen Küstenwache waren dann schnell von Bord musste. Die Küste von Samos war recht nahe, allerdings ist er dann von Strömung aufs Meer raus getrieben worden.
*********egler Paar
1.597 Beiträge
Danke für die Erklärung.
***an Paar
126 Beiträge
Zitat von *********kodil:
Zitat von *********egler:
Hut ab vor der Rettung!

Ich frage mich nur wie ein einzelner Fluechtling schwimmend an die Position kommt an der ihr ihn aufgenommen habt?

Die Polizei vermutet, das er von einer Yacht in der Türkei abgeholt wurde. Und weil die schon unter Beobachtung der griechischen Küstenwache waren dann schnell von Bord musste. Die Küste von Samos war recht nahe, allerdings ist er dann von Strömung aufs Meer raus getrieben worden.

. . . und ich frage mich, was diese Fragen und „Vermutungen“ uns sagen sollen . . .
********n_HH Mann
3.468 Beiträge
Danke für den Bericht!
*nachdenklich
****ino Mann
670 Beiträge
@*******os2

tolle aktion, kompliment!

ihr hab alles richtig gemacht, ihr habt ein menschenleben gerettet!

ich würde auch so handeln, auch wenn ich dann 5 jahre im knast sitze!

ihr könnt stolz auf euch sein!
********n_HH Mann
3.468 Beiträge
Aufgrund des Logbuchs und der Hafenbesuche/Quittungen müsste sich eigentlich belegen lassen daß man kein Schlepper ist,?
*******n_43 Frau
298 Beiträge
BRAVO Käpt'n!

Man kann nicht anders handeln, denn....woher soll ich wissen, dass der Mensch ein Flüchtling/Illegaler oder was auch immer ist.
Wer jetzt automatisch an die Hautfarbe denken sollte, wäre ein Rasist.

Leben ist heilig!
*********egler Paar
1.597 Beiträge
@*******n_43

Hautfarbe - ein sehr guter Gedanke!
*****ree Frau
22.080 Beiträge
Gruppen-Mod 
In erster Linie ist es doch ein Mensch der da im Wasser treibt.
Ich denke bei einem einzelnen Menschen fällt die Entscheidung wesentlich leichter, als wenn dort 10 oder mehr Menschen im Wasser sind die Hilfe benötigen.

Dann hilft wahrscheinlich nur einen Seenotruf abzusetzen und erste Hilfe mit Rettungsinsel und/oder Beiboot zu leisten.

Ich hoffe, dass ich/wir nie in so eine schlimme Situation gerate/n.
*********s_007 Mann
55 Beiträge
Hallo alle zusammen
Meine Meinung nach, wäre das ganz eindeutig unterlassene Hilfeleistung egal wo ob auf hoher See oder auf der Landstraße bei einem Unfall.

VG James
*****_68 Frau
165 Beiträge
*danke* , dass Ihr ein Leben gerettet habt.

Ungeachtet möglicher Konsequenzen zählt ein Menschenleben immer erst einmal mehr, als sich nachher auf dem trockenen mit irgend einem bürokratischen Kram auseinander setzen zu müssen.
100 mal besser, als die Bilder aus dem Kopf und dem Gewissen zu bekommen, das man hätte helfen können, es aber aus niederen Gründen nicht getan hat.
Seenot ist Seenot...egal wann, wo und wer. Als Seemann/Seefrau/Seedivers hilft man, sonst hat man nichts auf dem Wasser verloren.

LG Nadja
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