Unser 14tägiger Frühjahrstörn 2024 in Kroatien
Am 20.04.24 startete unser Frühjahrstörn mit der Übernahme einer Sun Odyssey 479 in der Marina Frapa in Rogoznica.Bis Mittag waren schon fast alle Mitsegler eingetroffen nur bei einem war die Ankunftszeit mit 19:00 Uhr angegeben.
So konnten wir ganz entspannt die Übernahme durchführen sowie unser Hab und Gut und den Proviant verstauen.
Am Abend ging es dann zum Essen in eine Konoba wo dann auch der letzte Mitsegler zu uns stieß.
Sonntag nach dem ausgiebigen Frühstück, der ausführlichen Sicherheits und Bootseinweisung sowie der Creweinteilung für das Ablegemanöver starteten wir den Motor und verließen gegen 11:25 Uhr die Marina. Kaum das wir die Marinabucht verlassen haben, setzten wir auch schon die Segel bei 4-5Bft.
Nach 9 Sm liefen wir am frühen Nachmittag unsere erste Ankerbucht an. Diese lag auf der Insel Drevinak. Nach dem Ankern setzen und ausbringen einer Landleine lagen wir sicher und ruhig und genoßen die letzten Sonnenstunden. Zum Abendessen wurde Spagetti Bolognese und frischer Salat zubereitet.
Am Montag verließen wir die Ankerbucht gegen 9:00 Uhr und nahmen Ziel auf die Insel Vis.
Bei erneuten 4-5 Bft und in Böen sogar bis 6 Bft erreichten wir unsere nächste Ankerbucht nach ca. 5 Std. und 34 Sm. Hier lagen wir nicht unweit eines ehemaligen U-Boot Bunker windgeschütz und ruhig für die Nacht.
An diesem Abend gab es Cevapcici mit orginal Djuvic-Reis.
Dienstag gingen wir nach dem Ankermanöver zuerst einmal in der Einfahrt des U-Boot Bunker längsseits und die Mitsegler machten eine kurze Endeckungstour.
Danach verließen wir die Insel Vis Richtung Insel Solta. Diese erreichten wir bei 3-4Bft nach 18Sm und ca. 4 Std. wo wir in einer weiteren Ankerbucht die Nacht verbrachten.
Auf halber Strecke wurde von uns ein Mayday empfangen! 23.04.2024 - 11:50 Unbestimmter Seenotfall auf Position 43 Grad 31,4 Minuten Nord und 15 Grad 56 Minuten Ost.Die Position lag kurz vor Rogoznica wo sich sehr viele andere Schiffe in unmittelbarer Nähe gemeldet haben.
Zum Abendessen gab es Bauerngulasch.
Am Mittwoch ging es nur eine kurze Strecke in die Marina Vlaska bei Milna auf der Insel Brac.
Der Tag war mit sehr wenig Wind gesegnet und für Abend war Gewitter angekündigt.
Am Mittag legten wir in der Marina an. Nachdem unser Wassertank wieder gefüllt war hatte jeder
für den Rest des Tages seine eigene Freizeit. Am Abend waren wir wieder in einer Konoba verabredet.
Der Donnerstag startete windarm mit 2Bft und wir segelten Richtung Insel Hvar um dann auf ihrer Nordseite der Küste entlang zu segeln. Gegen Mittag frischte der Wind bis zu 4 Bft auf.
Gegen 15:00 Uhr erreichten wir unsere nächste Ankerbucht wo wir auf 6m den Anker setzten.
Die Mutigen gingen sogar bei 16° Wasserthemperatur eine Runde schwimmen.
Zum Abendessen gab es Reispfanne mit Hackfleisch.
Mit dem Freitag und damit der ersten Hälfte unseres Törns, hatten wir wieder hervorragenden Segelwind mit bis zu 5 Bft welcher aber leider kurz nach Mittag auf 3 Bft zurück ging.
Wir nahmen wieder Ziel auf die Insel Brac und umrundeten diese um zwischen Brac und Festland (Markaska) langsam wieder Richtung Westen zu segeln.
Am Abend ging es dann wieder in eine weitere Ankerbucht wo wir gegen 15:30 Uhr den Segeltag beendeten.
Zum Abendessen gab es bunte Gemüsepfanne.
Der Samstag startete wie gewohnt nach dem abwechslungsreichen Frühstück mit dem Ziel zum Zwischeneinkauf nach Supetar auf Brac. Zu dieser Zeit ahnte noch keiner das an der nächsten beiden Tagen so einige Herausforderungen auf uns warteten.
Nachdem wir am späten Vormittag unseren Einkauf erledigt und wir wieder Kurs auf unser nächstes Ziel aufgenommen hatten sichtete eine Mitseglerin Backbords vorraus etwas undifinierbares im Wellenberg auf und abtauchen. Das es sich um die Rückenflosse eines Delphin handel könnte, wurde mit Blick durchs Fernglass schnell wieder verworfen. So holten wir die Segel ein und fuhren unter Motor näher heran. Es stellte sich dann herraus, das es sich um ein nicht kleines Wrackteil eines kleinen Fischerbootes handelte. Also, was tun? Eine Sicherheitsmeldung mit Position abgeben auch auf die Gefahr hin das es zwischenzeitlich vertreibt.
Wir entschlossen uns für eine Sofortmaßnahme und nahmen das Wrackteil an eine Schleppleine um es ans nächstegelegene Ufer zu verbringen.
Dieses Unterfangen zeigte uns, wie schwer es generell ist bei Seegang eine Verbindung mit irgendetwas herzustellen besonders wen von dort keine Unterstützung kommt. Gut, das Teil war mit 200 bis 400kg bei weitem schwerer als jeder Mensch aber das Gewicht war eigendlich weniger das Problem.
Letztendlich haben wir es aber geschafft und das Wrackteil ans Ufer verbracht und es gab keine Gefahr mehr für andere Boote.
Schließlich steuerten wir eine nahe gelegene Ankerbucht an wo wir den Tag ausklingen ließen.
Für Sonntag war wieder mäßiger Wind angekündigt und so planten wir, den Tag in unserer Bucht zu verbringen und noch eine Nacht zu bleiben.
Leider wurden wir gegen Mittag vor eine weiteren Herausfoderung gestellt.
Ein Crewmitglied wurde von einem Petermänchen gestochen und hatte fürchterliche Schmerzen und seine Hand schwoll stark an. Als Sofortmaßnahme wurde die Stelle mit einem heißen Löffel behandel was etwas Linderung brachte. Tante Google empfahl auf alle Fälle, bei einem Arzt vorstellig zu werden. Leider gab esin der Näheren Umgebung am Sonntag keine geöffnete Arztpraxis. Die nächsten Krankenhäuser waren Split oder Trogir.
Da ich in Trogir einen Kontakt zu einem guten Freund habe wurde das unser erklärtes Ziel.
So motorten wir Richtung Trogir und weil der Wind doch noch auffrischte, konnten wir sogar unter Segel schnelle fahren als mit Maschine. Nach knapp 3 Sdt. erreichten wir einen Vorort von Trogir wo mein Freund unseren Patienten aufnahm und ins Krankenhaus brachte. Es muss aber erwähnt werden, das unser Patient nach der Wärmebehandlung und den geschwollenen Arm keinerlei andere Reaktionen zeigte. Im Krankenhaus bekamm er noch zwei Spritzen und Alkoholverbot für 24 Std.
Nachdem er zurück an Bord war, setzten wir nur nach Ciovo in die dortige Ankerbucht über um dort die Nacht zu verbringen.
Am Montag war nur eine kurze Strecke nach Marina in die dortige Marina Agana vorgesehen. Die Strecke konnten wir gemütlich unter Segel zurück legen. Immer wieder haben wir versucht, uns mit Funk und Telefon dort anzumelden. Immer ohne Erfolg. An der Marina angekommen war auch weit und breit kein Marinero zu sehen so das wir kurzentschlossen uns einen Liegeplatz aussuchten und dort festmachten. Als ich dann die Bootspapiere in der Rezeption abgeben wollte war diese zu und ich erfuhr das die ganze Marina geschlossen wäre. Nachdem aber die Toiletten und Waschräume alle offen waren blieben wir in der Marina und an unserem Liegeplatz.
Am Abend ging es dann noch zum Essen im schönen Örtchen Marina.
Den Dienstag Vormittag nutzten wir nochmal zum einkaufen für die letzten Tage. Gegen 11:00 Uhr verließen wir dann die Marina und segelten Richtung Insel Solta wo wir um 15:30 Uhr wieder vor Anker gingen. Zuvor haben wir noch in Rognac schnell an der Bootstankstelle unseren Diesel aufgefüllt.
Zum Abendessen gab es dann Schweinefilett mit Reis und Soße.
Nach dem Frühstück am Mittwoch starteten wir bei günstiger Wind und segelten nach Split um einen Blick in den Hafen zu werfen. Danach ging es in eine bereits bekannte Ankerbucht bei Trogir.
Dort angekommen genoßen wir den Rest des Tage und zum Abendessen gab es diesmal Spagetti Carbonara.
Donnerstag ging es an der Küste entlang mit Ziel Primosten. Da aber der Wind so günstig war und wir die Strecke schon am Mittag geschafft hatten ging es kurzentschlossen weiter nach Grebastica
wo wir vor dem Wall of Oštrica vor Anker gingen. An diesem fast letzten Abend an Bord gab es dann Bratwürscht mit Grillgemüse.
Am Freitag konnten wir bei mäßigen Wind trotzdem die letzten 13Sm unter Segel zurück legen und um 14:00Uhr wieder in unserer Ausgangsmarina in Rogoznica anlegen.
Der Check out ging schnell und ohne Probleme von statten. Nachdem wir alle danach frisch geduscht waren, ging es in den Ort zum letzten gemeinsamen Abendessen.
Die Nacht verbrachten wir noch alle an Bord.
Hier noch einige Daten zum Törn:
Segelyacht mit 4 Kabinen und je eigener Naßzelle/WC Bj 2018
Gesamte Distanz: 216 Sm
Unter Segel: 175 Sm
Unter Motor: 41 Sm
davon 3Sm zum abschleppen des Wrackteils und 15 Sm zwangsweise wegen Krankenhausansteuerung. Die restlichen 23 Sm unter Motor ergeben sich aus dem Ein und Auslaufen in Ankerbuchten oder Marinas was einen täglichen Durchschnitt von 1,8 Sm ausmachen würde.
Spritverbrauch: 42l Diesel bei 24Std Motorlaufzeit und somit einen Verbrauch von ca. 1,7l/h
Bordkasse: 80,00€/Kopf/Woche für Verpflegung und Getränke an Bord, Dieselkosten, Marina, Kurtaxe
Charteranteil: 390,00€/Kopf/Woche, keine weiteren Zusatzkosten für Bettwäsche, Endreinigung oder sonstige Umlagen für Versicherungspakete.
Anreise und Restaurantbesuche gingen auf eigene Kosten.
Im Oktober startet ein weiterer 14tages Törn und bei Interesse einfach melden.
⛵Ab 05.10.24 14Tage den Spätsommer verlängern