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Hilfe! Epoxy oder Poliester?

********aar1 Paar
470 Beiträge
Themenersteller 
Hilfe! Epoxy oder Poliester?
Moin ihr Segler,

ich benötige dringend mal euer Schwarmwissen.
Ich restauriere ein Boot Bj. 1976, und muss dazu ein paar Stellen laminieren.
So weit so gut, handwerklich kein Problem.
Aber:
Mein Problem ist, nicht zu wissen welches Harz ich verwenden soll.
Epoxidharz haftet nicht besonders gut auf Poliesterharz.
Das sind zwei verschiedene Paar Stiefel.

Wie finde ich heraus mit welchem Harz mein Boot gebaut wurde?

Die Frage ist auch nicht ganz unwichtig welches Gelcoat oder Topcoat ich beim Refit des Decks verwende.

Da steh ich nun ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor.
Bin für jeden Tipp dankbar.

Liebe Grüße,
Frank
*********_U_B Mann
7 Beiträge
Guten Morgen Frank!

Da ist ein kleiner Irrtum… Epoxy ist etwas kniffeliger in der Verarbeitung aber: Epoxy haltet auf Epoxy wie auch auf Polyester gleich gut. Polyester hingegen haftet nur auf Polyester gut und relativ schlecht auf Epoxy.
Ergo: Wenn du 100% sicher bist ein Polyesterboot zu haben kannst sehr gut mit Polyester arbeiten, ansonsten nimm Epoxy.

Schöne Grüße Bernhart
********no85 Mann
44 Beiträge
Da kann ich mich nur anschließen. Im Zweifel Epoxy und du bist auf der sicheren Seite.
VG
Profilbild
********_May Mann
357 Beiträge
Epoxidharz auf Polyester geht prima - besser als Polyester auf Polyester.

Ich habe mein Motorboot komplett entkernt und mit Epoxidharz neu aufgebaut. Würde ich immer wieder so machen. Bei Epoxidharz kannst Du wunderbar durch unterschiedliche Härter die Topfzeit von super kurz bis extra lang einstellen (sofern das System das hergibt) und Du kannst einen leicht schleifbaren Spachtel herstellen (Microspheres) sowie einen hoch belastbaren (Baumwollflocken). Außerdem gibt es Treibmittel, die Aus dem Harz einen Schaum machen. Ich liebe Epoxi!

Nicht falsch verstehen, zum Bau von Booten ist Polyester wunderbar, wobei es da aber nass in nass verwendet wird. Ist es einmal ausgehärtet hält es nur noch durch die Rauheit der Oberfläche, wohin Epoxid echte Klebewirkung hat.

Meine 50 cent.
Stringer mit Epoxidharz verklebt
*********vers Paar
6 Beiträge
Nun auch von uns:
Grundsätzlich würden wir immer Epoxy empfehlen. Wir haben eine Sirius 24 im Rumpfbereich laminiert und dazu Epoxy verwendet. Die Verarbeitung ist recht einfach und wenn du nur mit Harz vorstreichst und dann laminierst hast du eine super Haftung. Um nach dem Laminieren Schleifarbeiten zu vermeiden würde ich auf das Laminat Abreißgewebe auflegen. Nach dem Trocknen einfach abreißen und schon kannst du ohne zu schleifen weiterarbeiten. Epoxy hat auch den gnadenlosen Vorteil das es recht immun gegen Osmose ist ( wenn alles richtig verarbeitet wurde.
Bei konkreteren Fragen melde dich einfach
********aar1 Paar
470 Beiträge
Themenersteller 
Hey danke für eure Hilfe, ihr seid spitze *top*
Damit habt ihr mir bestens geholfen.

Liebe Grüße,
Frank
****Cat Frau
2.906 Beiträge
Ich bin gerade bei meiner Jolle dabei den Bug zu machen..ich habe Laminat mit Galsfasermatten und Abreißgewebe gearbeitet und mit Epoxy dazu verwendet. Nach dem duchtrocknen viel schleifen..
********aar1 Paar
470 Beiträge
Themenersteller 
Da sagst Du was @****Cat,

ich hab mir Berge von Schleifpapier gekauft.
Was die Schleiferei am Boot anbelangt, ich werde das Schleifen wohl gründlich kennen und hassen lernen.
Aber was tut man nicht alles für sein Hobby.
****Cat Frau
2.906 Beiträge
@********aar1

Ja schleifen muss man viel *zwinker*

Besorgt euch bitte eine gute Maske!!
****237 Mann
3 Beiträge
Hallo Nordseepaar,

meine Vorredner(innen) haben recht, Epoxy ist das deutlich bessere Material. Im Gegensatz zu Polyester gibt es auch keine Probleme bei niedrigen Temperaturen, Polyester ist da deutlich spröder.

Noch ein paar Tips zur Verarbeitung: Untergrund in jedem Fall gut anschleifen und gründlich mit Aceton und Siliconentferner abwaschen.

Von den mechanischen Eigenschaften her bekommt man die besten Werte, wenn man die Reparaturstelle nach dem Aushärten bis max 60° Grad tempert (gleichmäßig erhitzen und acht h die Temperatur halten). Das ist manchmal nicht ganz einfach, geht aber z.B. mit Heizlüfter meistens ganz gut.

Die Oberfläche darf nach dem Laminieren nicht "nass" aussehen, soll heißen, das kein Harz auf der Oberfläche stehen bleiben sollte. Das verschlechtert die mechanischen Eigenschaften und führt zu viel Schleiferei. Also überschüssiges Harz abtupfen. Abreißgewebe ist besser, damit erhält man mit ein bisschen Feinspachtel eine gut lackierbare Oberfläche.

Beim Schleifen aufpassen, dass man die Faser nicht beschädigt *g*
*****ier Paar
177 Beiträge
Fast alles oben geschriebene kann ich bestätigen.
"Fast" weil die Temperaturerhöhung per Heizlüfter ganz schön in die "Hose" gehen kann.
Ich habe mal bei meiner kleinen Segelyacht nicht mehr benötigte Borddurchlässe mit etlichen lagen Laminat verschlossen. Es war draußen relativ kalt, so ca. 5°C und somit die Topf- und Aushärtezeit vom Harz zum Arbeiten angenehm lang. Als ich fertig war, habe ich einen Heizstrahler auf die Fläche gerichtet, um die Aushärtung zu beschleunigen. Plötzlich nahm ich Brandgeruch war und habe die laminierte Stelle schnell mit Wasser gekühlt und gelöscht und mit einem Werkzeug, das zuvor eingebaute Laminat mit Harz heraus gestoßen. Durch die entstehende Prozesswärme war die Stelle so heiß geworden, dass in der Mitte bereits alles Harz verkokelt war und sich an der Oberfläche eine offene Flamme gebildet hatte.

Fazit: keine Stellen dick laminieren, dicker als 1cm und keine zusätzliche Wärme zur Beschleunigung zuführen.
Profilbild
********_May Mann
357 Beiträge
Ich denke auch, das tempern (also Nachbehandeln mit Hitze) ist für den Laien schwer hinzubekommen, momentan bei den Temperaturen um 20°C aber auch nicht nötig.

Was allerdings eine feine Sache ist, ist laminieren im Vakuumverfahren oder sogar Vakuuminfusionsverfahren. Klingt komplizierter als es ist - ich habe mit letzterem meinen Deckel für den Ankerkasten hergestellt, war ein Sandwich-Aufbau mit Glasfasergelege und 3DCORETM 5mm PET-Schaum um auf die gewünschte Dicke zu kommen. Wird super fest und ist erstaunlich leicht.

Beim "normalen" laminieren kann man das ganze mit Abreißgewebe bedecken und dann mit Vakuumfolie abdecken/abdichten und entlüften. Gibt wirklich feste Ergebnisse ohne Lufteinschlüsse.
***61 Mann
408 Beiträge
Grundsätzlich wäre es schon mal hilfreich wenn man wüsste um welchen Hersteller das jeweilige Boot hergestellt wurde. Und natürlich das Baujahr . Dann ist es einfacher herauszubekommen aus welchem Material die Boote gefertigt wurden.
********aar1 Paar
470 Beiträge
Themenersteller 
@***61, das kann ich gerne sagen, es ist ne Balaton 24.
Blödes Booot, da kann man gornix googeln, bekommt nur Vorschläge für Urlaub und Ferienwohnungen am Plattensee *umfall*
Und beim Hersteller kann man nicht mehr nachfragen weil es den nicht mehr gibt.
Dachte, man könnte anhand des Baujahres eher Rückschlüsse ziehen, welches Material zu der Zeit gerade der Stand der war, was am häufigsten verwendet wurde.
Ich denke mal, ich nehme Beides.
Am Deck für die kleinen Reparaturen Polyesterharz.
Für das Ruder, das ich noch anfertigen muss, nehme ich auf jeden Fall Epoxy.
Und das abgebrochene Skegdingensflossenteil auch.
Da habe ich eher das Problem daß ich keine Maße vom Organal habe.
Hab aber noch Fotos im Netz gefunden.
Da die Bootslänge ja bekannt ist, muss ich mir die Maße umrechenen.
So ungefährgenau kann ich das dann rekonstruieren.
Tja, wer sonst keine Sorgen hat, der baut oder kauft sich ein Boot.
Ich hab mich für das Letztere entschieden.
****Cat Frau
2.906 Beiträge
@********aar1
Auf jeden Fall viel Erfolg! *g*
********aar1 Paar
470 Beiträge
Themenersteller 
Danke, @****Cat.
Das kann ich gut gebrauchen.
Und Nerven wie breite Nudeln.
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