By the way...
... ich habe mal einen Jollensegler kennengelernt - gibt gute Gründe, mit den Schüsseln anzufangen -, der wollte seine Ankerkette auch nicht mehr mit der Hand einholen.
Allerdings hat er schon mit dem Kauf der Ankerkette einen schweren Fehler gemacht. Er hat das Teil auch für richtig tiefe Ankergründe ausgelegt und gleich ein bisschen stärker gekauft, weil er später auf Dickschiff umsteigen wollte, ohne eine neue Ankerkette kaufen zu müssen. Die sollte mit umziehen!
Da er 1 zu 2 oder besser 3 bis max 5, dann blöden Ankergrund & wechseln (für Landratten: also die Schiffsposition wechseln... nicht einfach eine Schute Kies bestellen und unter das Schiff kippen lassen - mögen die wenigsten Hafenmeister...) nicht so sehr vertraute, hat er auch noch für 1 zu 10 bis 20 beschafft.
Die Segeleigenschaften der Jolle waren nicht mehr so toll und das Hochholen hand-by-hand sehr, sehr mühseelig. Aber der Bursche war ein schlauer Fuchs und außerdem Ingenieur für die fehlerfreie Konstruktion von original Mozartkugelnrundrollmaschinen.
Er hat dann ein Gewichtstrimming ausgerechnet und die Schwerlast der Kette durch einen ordentlichen Diesel und eine elektrische Ankerwinsch in der anderen Bootsecke ausgeglichen.
Das führte zu einem Freibord von fast gleich Null - was ihn als Ingenieur total begeisterte und auch seemännisch eine Herausforderung ist. Lage schieben muss der Segler dann durch planvolles, systematisches, sehr schnelles Schüppen ausgleichen oder eine Lenzpumpe! Für Laien: Sonst - ist doch voll logisch - wird das Wasser unter dem Boot immer weniger, die Rumpfströme reduzieren sich gen Null und reißen irgendwann ab, die Ruderwirkung entfällt und man sitzt auf Schiet!
So ging er raus Segeln... aber das weiss ich schon nur noch vom Hörensagen!
Als er gerade abgelegt hatte und keine 5 Meter weit vom rettenden Ufer entfernt war, stellte seine nichtschwimmende, nichtsegelnde Frau fest, dass er die Mitarbeitermitrabattgroßpackung Mozartkugeln mit Bruch aber 1ste Wahl auf der Mole vergessen hatte und ohne Proviant geht gar nix da draußen! Seeluft macht hungrig - immer!
Sie soll einen dollen Wurfhammer gehabt haben, schnappte sich wohl die Mitarbeitergroßbox, warf sie ihrem Mann zu, der sie fing! Das Boot sank noch im Hafen samt Ingenieur, Angerkette, Winsch, Diesel, Proviant und sonstigem Geraffel! Zum Andenken an den Ingenieur ist an der Katastrophenstelle eine Hindernistonne in Form einer überdimmensionierten Mozartkugel ausgebracht worden - natürlich in Warnwarmgelb lackiert, aber hohl - sonst schwimmt sie nicht wirklich!
Aber das weiss ich wirklich nur vom Hörensagen.
Ein Segler Schweizer Nationalität hat mir stattdessen erzählt, das der Mozartkugeln-Ingenieur noch bis zur nächsten Werft auf deutscher Seite gekommen ist. Dort wechselten Stuttgarter Ingenieure die Tuchsegel gegen kleine, aber sehr harte, wasserstromgünstige Metallsegel aus, die Jolle bekam einen anständigen Deckel oben drauf und ein Um- und Abluftsystem. Der Ankerwinschmotor treibt nun auch eine kleine Welle samt angebastelter Schraube an und der Bursche ist nach wie vor auf dem trinationalen See unterwegs. Das Freibord ist nun allerdings kräftig negativ!
Jedenfalls erzählte der Schweizer - ein richtig alter, schlauer Fuchs und Segler vorm Herrn - das Österreich so zu seinem ersten U-Boot gekommen ist!