Ergänzend zu IsabelTom
Bei einem kontrollierten Besetzen von Rettungsinseln ist das absolut richtig und auch havarierte Schiffe sinken selten, wie ein Stein. Gut, wenn man nicht wegen eines Feuers ausbooten muss... dann muss man weg vom Brandort.
Richtig ist, das die Rettunginseln möglichst beim verunfallten Boot bleiben sollten oder wenigstens beieinander, wenn es geht. Loswerfbar anbinden oder verbinden - das ist Handwerk und muss geübt werden... - ist aber nicht bei allen Wind- und Wetterlagen möglich... Zusammenbleiben erleichtert jede Suche... und zieht buntes an! Rot, gelb, signalgrün, müllabfuhrorange... werden vom Hubschrauber oder von irgend einem Atlantikbrickett aus auch aus grossen Höhen gesehen... Bunte Segel auch!
Tip für Surfer... beim Board bleiben und festbinden... Zum Zurückschwimmen reicht die Kraft nie... Und Neopren in grau, schwarz und navy-blau ist im Wasser nicht zu sehen! Tragt was Buntes, signalfarbenes...
Segler/Motorbootfahrer: Wer sehr viel draussen ist - auch bei Schlechtwetter und kalten Wassertemperaturen -, sollte entweder einen Vollschutzanzug mit Weste tragen oder eine Weste mit Körperschutzanzug und Fusslingen/Handlingen zum Aus- und Anziehen + Kopfschutzhaube zum Überziehen... Das ist unter Stress ziemlich anstrengend... und sollte vorher auch ein paar Mal geübt werden... z.B im heimischen Schwimmbad! Schwimmhilfen sind keine Rettungsmittel!
In den Ganzkörperschutzanzügen hält man es relativ lange auch in kaltem Wasser treibend aus. Bewegung/Schwimmen nur, um Überwasser zu bleiben, den Kreislauf in Gang zu halten, vielleicht, um ein Rettungsmittel zu erreichen. Zu viel Schwimmen/Bewegen erschöpft, sprich kostet unnötig Kraft, Energie, Wärme... Mit den Wellen kämpfen... mit ihrem Rhytmus... nicht gegen sie!
Schwimmen mit Weste und Anzug ist so eine Sache... Kostet sehr viel Kraft und einem abtreibenden Rettungsmittel hinterherschwimmen ist unmöglich... Man liegt selber zu tief und treibt langsammer, als das Rettungsmittel. Wenn die Insel besetzt ist und einer kann gut Leinen werfen... dem Treibenden eine Leine zuwerfen und ihn ranziehen... Nur Leinen, die im/am Rettungsmittel belegt sind, sind sinnvoll, andere Leinen ggf. verloren...
Wenn das verunfallte Boot oder Schiff in etwa gleichhoch mit der Rettungsinsel liegt und ausreichend Zeit ist, kann man rübersteigen und noch ein paar Decken, Mineralwasser, Kekse, Kuchen, Rosinen oder sowas mitnehmen... Braucht jemand dringend Medikamente? Signalpistole/Raketen mit? Hansi der Bordgeier kann auch mit rüber... grins!
Wenn die Insel über 2 m tiefer liegt, geht klettern nicht mehr. Der Erste, möglichst Fitteste kann auf die Mitte (!) der Insel springen, reinklettern und die folgenden unterstützen. Gesprungen wird, wenn die Insel auf dem hohen Scheitelpunkt schwebt, direkt vor dem Wiederabsacken. Auf eine Insel zu springen, die gerade hochkommt, ist ziemlich riskant... da stecken ordentliche Kräfte hinter...
Die folgenden Springer springen möglichst nahe dem Rettungsmittel ins Wasser und klettern rein. Nicht auf die Insel, nicht auf den Wulststrand. Das ist hochgefährlich für die Menschen, die schon in der Insel sind. Die Rettungsmittel sind nicht als Sprungkissen oder Matratze konzipiert! Auch die Gefahr eigener Knochenbrüche etc... steigt stark an, auch beim Springen auf die Wulstränder... Jede entsprechende Verletzung mindert die Überlebenschancen.
Vor dem Ausbooten werden Schwimmwesten (und Hilfen) über der Kleidung angezogen. Kapuzen über der Weste... die können im Wasser den Kopf schützen. Der kühlt gefährlich schnell aus... und das führt zum Gesamtsystemausfall.
Riemen straffziehen!!! Insbesondere einen korrekt geführten Schrittriemen!!! Die Westen und Schwimmhilfen (!) werden beim Sprung an den Körper gedrückt oder nach unten gezogen. Verhindert üble Hoden-/Gliedverletzungen bei Männern und generell das hochschnellen von angeblasenen Schwimmwesten und besonders Schwimmhilfen. Die schnellen gerne beim Eintauchen in das Wasser hoch... was bei nicht angezogenen/angelegten Schrittgurten zum schlagartigen Abtauchen ihres Menschen gegen die Schlagrichtung der Weste führen kann. Das führt zu üblen Halswirbelsäulenverletzungen bis hin zum Gnickbruch.
Kinder (ausser sehr fitte...), Alte, Gebrechliche, Ängstliche, Überforderte und Verletzte gehen mit angeblasener Schwimmweste über Bord. Gute Schwimmer, richtig Fitte... unangeblasen... die werden im Wasser als Helfer gebraucht. Eine/einer, die/der fit ist und die Übersicht hat... als "Lumpensammler" zum Schluss...
Auch beim Ausborden ins Wasser... Kontrolliert! Nie auf den anderrn springen! Das kann den Verlust beider bedeuten...
Rettungsmittel wie Inseln blasen sich selbstständig auf. Bei manchen kann man von Hand auslösen... Dazu sollte man seine Rettungsmittel aber kennen! Beim Sinken von Schiffen werden Rettungsinseln manchmal mit unter Wasser gezogen. Aufgrund von Druckvorrichtungen in Abhängigkeit von der Wassertiefe werden sie aber frei gegeben und schiessen an die Wasseroberfläche. Das setzt vorraus, dass nicht irgend ein Vollpfosten sie mit einer Leine gegen "versehentliches Überbordgehen" gesichert hat! Auch schon erlebt...