BERÜHRUNGSKUNST in der Lounge im August 2017
Wir kennen Bondage als Kunst.
Das durften wir schon öfters hier in der Lounge sehen, und sehen wir immer wieder, und immer wieder gerne.
Bei der Lounge im August 2017 konnte ich euch zeigen, wie Bondage als Gestaltungselement in meine Berührungskunst eingebunden ist.
Berührungskunst, das ist in die Verbindung von sinnlicher Berührung, wie ich sie in der Tantramassage anwende, mit Bodypainting und Aktionskunst. Dafür habe ich mir massagefähige Ölfarben hergestellt, mit denen ich den Körper meines Modells mit den Händen bemale.
Es ist in der Performance eine Aufführung ganz im jeweiligen Augenblick in dem es geschieht.
Es bringt uns ganz ins Hier und Jetzt: dahin wo unser Leben stattstattfindet.
Mit jeder Berührung, mit jedem Strich meiner Hände ändert sich das Bild auf der Haut. Nichts ist von Dauer: was eben noch so war, ist jetzt anders, und gleich noch wieder anders. Der Betrachter hat nur den Moment, und danach die Erinnerung daran.
Es sei denn, die Aktion wird im Video oder -wie im August durch Markus Lokai- in Fotos festgehalten.
Das ist auch die einzige Möglichkeit für das Modell, zu sehen, was auf seiner Haut geschehen ist.
Ansonsten ist für das Bunny die ganze Aktion ein haptisches Erlebnis: ganz sinnlich berührt zu werden, auf verschiedene Weise angefasst und immer wieder mit angenehm warmem Öl bedeckt zu werden.
Wer ihm ins Gesicht schaut, kann die Entspannung und das Wohlbehagen sehen, mit dem es die Berührung mit geschlossenen Augen genießt.
Gelegentlich - und so auch bei dieser Aufführung - fessele ich mein Modell mit Streifen von Baumwollstoff: das hilft zu entspannen, die Person fühlt sich gehalten und kann sich völlig hingeben.
Auf dem Körper bilden die Fesseln Muster und unterteilen die Oberfläche: es gibt für mich noch mehr Möglichkeiten der Gestaltung.
So wird dann Farbe um Farbe aufgetragen. Die Farben mischen sich, meine Finger ziehen Spuren, es entstehen Muster und Strukturen und vergehen im nächsten Augenblick, bei der nächsten Berührung.
Wenn die gesamte Oberfläche immer wieder neu gefärbt und berührt wurde, kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem die Stoffstreifen mit der Schere aufgeschnitten und vom Körper entfernt werden:
ein neues Bild.
Auf dunkler, farbiger Haut helle Streifen, wo vorher die Fesseln waren. Und nun kann der Körper mit ganz langen Bewegungen berührt werden.
Noch entspannter.
Andere Muster entstehen und vergehen.
Zum Schluss wird das Werk noch signiert.
Das war so in der Bondage Lounge zu erleben.
An drei Plätzen wurde wie üblich getuddelt, dazwischen auf dem Boden meine Berührungskunst-Performance.
Zum Schluss möchte ich hier noch ein Feedback einfügen, dass mir von einer Besucherin zugemailt worden ist:
„… Na und nun noch mal zu deiner Kunst am Freitag.
Wie hat es gewirkt.?
Eigentlich kann man es in einem Wort beschreiben: "Liebe".
Wer Tantra lebt, kann Achtung und Liebe geben; jedem Menschen gegenüber, das hast du mich gelehrt. Das du soviel den Menschen geben kannst, dazu trägt eure Liebe, die Liebe von Bine und dir, sicher bei.
Denn die Liebe zur Partnerin ist ja nochmal anders, auch besonders, geht sehr viel tiefer.
Und jetzt weiß ich auch, was schon so Besonderes aus den Fotos sprach, die du vorher gepostet hattest.
Die Fotos sind so lebendig, weil die Liebe sie zum Leben bringen.
Und genau das hat man gespürt, als du Freitag Bine bemalt hast.
Das Muster ist einzig aus eurem Herzen, eurer Liebe, ganz von selbst entstanden.
Das war so schön zu spüren.
Es hat mich richtig stolz gemacht das mit erleben zu dürfen.
Wie ihr zwei das mit allen geteilt habt.
Ähnlich war es bei den Fesselpaaren, da konnte man eine ungeheure Achtung auch erkennen.
Aber bei dir und Bine war es wirklich einzigartig.
So konnte das auch nur mit Bine lebendige Kunst werden, einfach nur Liebe.
Und darum auch ein Dank von Herzen an euch beide.“