Ropu Nawa zu Besuch...
Wir hatten gestern ausgesprochen netten Besuch, RopuNawa und Anjolie. Eigentlich wollten wir nur über einen Workshop im Vorprogramm der Sapiosexuellen BondageLounge im August reden und spannende Ideen sammeln aber dann wollte er uns noch was zeigen. Wir ahnten nicht im Entferntesten, was wir da zu sehen bekamen. Wir, mein Partner und ich saßen gemütlich und gespannt auf dem Sofa, RopuNawa packte ein paar Seile aus…Was ich sah ist kaum in Bilder oder Worten darstellbar, ich kann hier nur den winzigen Versuch wagen, ein wenig von dem was ich spürte und sah, in Worte zu übersetzen. Wer ihn kennt, weiß das er technisch unglaublich gut ist und wo er überall, insbesondere in Japan, gelernt hat. Mir fehlen ein wenig die Fachbegriffe um das zu beschreiben, aber worauf ich hinaus will, ist auch etwas ganz anderes…
Ich schließe die Augen und versuche mich zu erinnern.
Mit fast winzigen Berührungen ließ er ihren Körper am Boden tanzen, liebevoll und deutlich zugleich, genau in die Richtung, in die er sie haben wollte. Es waren äußerlich die Berührungen des Köpers mit seinen Händen und den Seilen, in Wirklichkeit gingen diese tief in die Seele hinein und sie hieß ihn dort willkommen.
Äußerlich von seinen Seilen in den Bann der Machtlosigkeit genommen, gingen in der Tiefe seine Seele in der ihrigen spazieren. Man konnte nur erahnen, von welchen Seiten und Geschichten die ihrige ihm erzählte. Ich sah Nuancen vom Glück und Schmerz zugleich, der Liebe sowie das Leid, vieles, was nicht in Worte fassbar ist, was sie ihm anvertraute. Sie durfte sich in all dem hilflos fallen lassen, das war mehr als Vertrauen. Äußerlich verwandelte er all ihre Mimik, ließ uns mit ihrem Einverständnis ihre Seele sehen, in tausend Facetten. Er ließ ihre Seele lange tanzen, bis er irgendwann wieder vorsichtig hinausspazierte, die Türe gut verschloss und sie ins jetzt zurück holte und mit einem überglücklichem Lächeln in seine Arme nahm.
Nur eine Nuance dessen, was ich beobachte ist beschreibbar, doch auch meine Seele wurde mit der Erlaubnis ihnen zuschauen zu dürfen, groß beschenkt. Ich fühlte mich danach so friedlich, lächelnd, geehrt von einem solch großen Geschenk und meinem Partner ging es da ganz ähnlich. Es war eine der schönsten Sessions, die ich/wir sehen durfte. Ja und genau, das was ich sah, bedeutet für mich selbst auch Shibari, die Seele berühren und die Seele berühren dürfen.
Ich danke euch beiden, für diesen wundervollen Abend, ich freue mich unglaublich auf den Workshop im August und zusätzlich faste ich gestern auch noch den Entschluss, mir ab und an mal ein paar Einzeltrainingsstunden bei ihm zu gönnen, ich mag seine Art und Einstellung einfach von A-Z.
Danke!
& viele liebe Grüße von der Literaturfee