Männer fesseln

Genau diese Erfahrungen habe ich bisher gemacht ... schon bei den ersten Gesprächen stellte ich fest, dass die Erwartungen andere sind als das, was ich zu geben bereit bin ...

Frauen haben solche Ansinnen noch nie an mich gerade getragen ... die wollen tatsächlich nur das Seil spüren und ewas es mit ihnen macht ...

Es gibt mehr Vorbehalte von Männern, die Männer fesseln sollen als von Frauen, die Männer fesseln sollen? Verstehe ich das richtig? Das ließe sich u. U. mit den prozentual stärker vertretenen heterosexuellen Männer erklären lassen.

Und na ja, wenn ich es mir aussuchen kann und ich ehrlich sein soll, will ich auch mehr als nur Seile. Für Masochisten dürfen gerne auch noch Schmerzen dabei sein

Aber das macht man sich im Idealfall vorher mit Rigger*innen aus.

Nein, daran liegt es nicht...für mich persönlich kann ich sagen, dass ich auch schon Männer gefesselt habe, allerdings ist es tatsächlich nicht meine Sache...

..ich kann eine innige Verbindung im Seil nur mit einer Frau aufbauen, mit einem Mann ist es mir nicht möglich....und die Verbindung im Seil geht für mich weit über das Sexuelle hinaus...

Nun....
Es gibt sowohl Männer als auch Frauen die ggf. mehr als nur das Seil spüren wollen. Sowohl aktiv als auch passiv...

Das sollte man einfach vorher besprechen.

In unsere community hier sind die passiven Männer meist auf weibliche Seilführerinnen aus. Ich vermute mal, daß dies an ihrer heterosexuellen Ausrichtung liegt.

Ich für meinen Teil bin der aktive Part und fessel Menschen, zu denen ich einen "Draht" aufbauen kann. Das ist manchmal die ganz profane körperliche Anziehung, manchmal eine emotionale Nähe und manchmal einfach die Intelligenz meines Gegenüber.

Von daher fessel ich geschlechtsunabhängig. Jedoch mehr Frauen, da sich eben weniger männliche Bunnues finden lassen, die sich auch von Männern fesseln lassen.

Ob es beim fesseln bleibt oder mehr wird, hängt wie sonst auch, davon ab, ob beide Seiten ein sexuelles Interesse aufbauen, das man zusammen ergründen möchte.

Ist das nicht auf beiden Seiten der Fall bleibt es beim Fesseln....

Ganz einfach...

Die Frage die sich nur stellt, ist.... Warum gibt es, zumindest hier in Leipzig, kaum männliche Bunnies, die sich von Männern fesseln lassen? Oder falls es sie dich gibt, weshalb finden sie nicht den Weg in unsere Gemeinschaft?

LG amalung

Also nur so generell, ohne mich meinem Vorschreiber anbiedern zu wollen, möchte ich sagen, dass es mir gleich ist, ob ich von m/w/d gefesselt werde.

Ich kann mich mehr fallen lassen wenn ich gefessalt werde, aber ich fessle auch aktiv, wenn jemand sich drauf einlassen will. Den Zustand, wenn ich mich um jemand kümmere, empfinde ich sehr intensiv.

Mehr wollen? Das ist ja kein Thema, ich kann auch Nein sagen. Und ich denke, tease und denial geht mehr als nur einmal, aber natürlich nicht unendlich oft.

Wenn Männer Männer fesseln, hat das sicher auch soviel Zärtliches, wie in gemischten Konstellationen, was Männer halt mit Männern nur können, wenn sie sich sich selbst sehr sicher sind. Und sorry Jungs, daran müsst Ihr noch arbeiten. Eventuell grade die naturdominanten unter Euch.

Was ich oft erlebe, ist die weit verbreitete Angst (nicht nur, aber besonders) in SM Kreisen, als schwul wahrgenommen zu werden.

Worin sollte das Problem liegen, schwul zu sein?

Ich fessel so gut wie nie aktiv. Wenn doch würde ich Männer nicht fesseln, weil für mich die Rollenverdrehung nicht passt.

@****ung

Auf wie viel "gemischten" Partys warst du den? Ich finde auch das die Szene sehr stark trennt zwischen Heteros und Homos...sehr schade wie ich finde....auch auf einer hier in Berlin sehr gut besuchten Bondage Jam gab es nur sehr wenig schwule Pärchen....

wie ich schrieb, aber anders ausgedrückt, es gibt nichts schlimmeres für einen schwachen mann, fälschlich für schwul gehalten zu werden. Da gibt es irre Verrenkungen, das Gegenteil zu beweisen.

Ich finde es ebenfalls schade, dass es kaum Schwüle Fesselpaare gibt. Und wenn du meinen Beitrag oben gelesen hättest.... genau das habe ich ja auch beschrieben....

Ich persönlich finde nicht dabei, als Mann auf Männer zu stehen. Und deswegen frage ich ja, wo das Problem liegt...

Also ich habe durchaus auch immer wieder Männer als Kunden für meine Bondageshootings und da hab ich als Mann auch keinerlei Problem damit, sie zu fesseln. Die Distanz ist allerdings bei einem Mann oft größer als bei einer Frau, was sicherlich viel mit der gesellschaftlichen Stigmatisierung vom männlichen homosexuellen Beziehungen zu tun hat (interessanterweise trifft das ja auf weibliche homosexuelle Beziehungen nicht zu, aber ich schweife ab).
Ich finde es aber durchaus auch spannend einen männlichen Körper in meinen Seilen zu haben, denn dieser ist ja nun mal zweifelsohne doch auch anders als der einer Frau und so auch mal für mich eine Abwechslung.

Ich kann nicht für andere reden, meine Sicht:
ich fessel als Mann auch Männer, auch wenn ich eigentlich eine Frau suche mit der ich auch gerne eine längerfristige (Fessel)Beziehung aufbauen möchte.
ich versuche ein emotional Shibari, denke aber dass ich das erst vertiefen kann, wenn ich eine feste Partnerin habe, wobei die Beziehung dann auch über das reine Fesseln hinaus geht.

Für mich bietet der unterschiedliche Körperaufbau von Mann und Frau eine besondere Herausforderung, aber letztendlich ist jeder Körper anders und braucht seine eigene Art der Fesselung. Damit kann ich bestimmt vielfältigeres Shibari lernen, als wenn ich immer wieder den gleichen Körper fessel. Das bezieht sich aber dann eher auf die Technik von Seilführung und Knoten.

Da hebe ich doch einmal die . Fesselpartner*innen aller Gender sind mir willkommen. Männer sollten schon eine bisexuelle Orientierung haben. Ich habe allerdings eine höhere Affinität zu flexiblen Switchern als zu rein passiv/devoten Männern.

Nimm mich, nimm mich

Ich fessle grundsätzlich auch Männer. Allerdings wollen die meisten Männer, die sich mir bisher angeboten haben mehr. Was man ja grundsätzlich im Vorfeld klären kann.

Es haben sich bei mir häufig devote Männer gemeldet, die von mir dominiert werden wollten und das passt weder zu meiner Neigung noch zu meinem Fesselansatz. Lieber fessle ich aber auch Frauen.

Ich bin erst vor kurzen in den aktiven Part gewechselt und ich möchte vorwiegend nur Männer fesseln.
Als bunny wurde ich bisher nur von Männern gefesselt und kann mir dieses auch anders gar nicht vorstellen.

Just my

Es gibt ja auch noch Menschen, die gefesselt zu sein selbst erregt ohne vom Fesselpartner mehr zu erwarten. Wenn die Rigger*innen damit umgehen können, sollte das doch kein Problem sein, oder?

Damit schneiden wir ein schwieriges Thema an, was ist Homophobie, wie entsteht sie, wieso geben Menschen solchen Impulsen nach? Die These, Homophobie sei eine Waffe des Sexismus, um das patriarchat zu sichern ist ja nicht neu, das passende Buch dazu wurde in den 1980ern geschrieben.

Viele Beiträge in diesem Faden sind ziemlich heteronormativ, viele der Antwortenden können sich beim Fesseln nur heterosexuelle Paarungen vorstellen, wie sie sich halt auch im wirklichen Leben nur heterosexuelle Paarungen vorstellen können. Ich als gynophile Frau tu mich da ja leichter, weil ich zum einen Heterosexualität als Norm jeden Tag vorgeführt bekomme, zum einen selbst in einer lesbischen Partnerschaft lebe. Ich verstehe also innen drin, dass es mich gibt, die ihre eigene Normalität erst begreifen musste, und dass es die Lebensentwürfe und Preferenzen der anderen gibt.

Dass schwule Männer lieber unter sich bleiben, liegt zu 90% daran, wie ihre Umwelt auf sie reagiert. Männer in meinem Alter erinnern sich noch gut daran, wie sie von der Polizei wegrennen mussten, Traumata werden von Generation zu Generation weitergegeben, auch jetzt gibt es genug Fälle, in denen Männer zusammengeschlagen werden, weil man sie für Tunten hält. Im Jahre 2020, in einer Stadt wie München. Ich weiß auch wie oft mich der Wirt meiner Stammkneipe gebeten hat, auf dem Heimweg auf mich aufzupassen, einen bestimmten Weg zur S-Bahn nicht zu nehmen, weil es mal wieder eine dieser Zeiten sei.

Und auch wenn es mir eigentlich zu persönlich ist das zu schreiben, ich selbst muss mich unheimlich überwinden, mich in eine cis-hererosexuell dominierte Umgebung wie z.B. einen Sm-Stammtisch oder einen Fesseltreff zu begeben, zum einen die Gewißheit, dort Zuschauerin zu bleiben, zum anderen die Gefahr, mal wieder erklärt zu kriegen, dass ich unerwünscht bin. Ich muss mir in meiner Freizeit nicht weh tun lassen, das kann ich alleine schon gut genug.

Weia...

ich denke da so wie du, es ist für mich kein Problem, wenn jemand sexuell erregt ist, wenn ich ihn fessle. Ich werd ja auch oft genug von Männern gefragt, ob sie beim Anblick meiner Bilder onanieren dürfen. Beim Fesseln hab ich ja auch die Wahl, mit wem, bei meinen Bildern muss ich das ungeachtet der Person akzeptieren. Eigentlich solle ch mich sogar dran freuen, dass ich jemand helfen konnte, unter anderem den Blutdruck hochzukriegen. Allzumal mir dieser Jemand sympathisch genug war, dass ich ihn so nah ran wollte.

Andererseits kann ich mir vorstellen, dass Menschen dadurch überfordert sind, sonst wäre Exhibitionismus ja nicht strafbar.

(und ja, ich find Tirol ist eine schöne Gegend, aber bei meinen Lebensumständen zu weit, um für einen formlosen treff hinzufahren.)

ich fessle seit anbeginn primär aktiv - und das auch mit div. geschlechtern.

tonus - muskulatur - haut - und das bindegewebe ist bei m/f/t sehr unterschiedlich. mit männern fessle ich anders als mit frauen - die rotation der gelenke ist nicht selb - dafür sind männer oft robuster, unempfindlicher und kommunikativer. ich mag es mit allen geschlechtern zu fesseln, wenn das zwischenmenschliche passt - eine vertrauensbasis entsteht und die tür zu den emotionen geöffnet werden kann - näher als die sichtbare hautbarriere. liest sich evtl. zu nüchtern oder technisch - aus meinem blickwinkel und bauch eben.

auf den plattformen findet sich alles - so auch diejenigen die einfach mal 'ausprobieren' wollen. meine erfahrung war, dass der wunsch nach restriktion eng verbunden war mit sex - zu 99% waren die anfragen von männern - die hemmschwelle ist oft sehr niederig - dies allgemein was ich hier erlebe.

von frauen werde ich selten angeschrieben - weshalb das so ist, weiss ich nicht. ich bin hetero und habe keine berührungsängste mit frauen die bi-sind. mein profiltext ist sehr klar, dennoch schreiben mich immer wieder männer an, die an 'privaten' fesseldates interessiert sind - obschon anderes ganz klar formuliert und geschrieben steht. die meisten männer sind anders - so erlebe ich das einfach.

ein weiterer punkt der für mich nicht unrelevant ist, die grösse und das gewicht meiner seilmodelle - auch da unabhängig vom geschlecht. um in einen schönen seilfluss zu gelangen - damit beide eine schöne zeit haben - mag ich nicht mit einer person fesseln die extrem viel grösser ist. bei suspensions ist dieses thema für eine riggerin wie mich - die knappe 160 ist - nicht ganz einfach. männliche seilmodelle bis ca. 170/70 dürfen sich gerne melden - das gilt natürlich auch für frauen und tg. ich schreibe nicht für alle riggerinnen - also bitte keine attacken diesbezüglich. dies sind meine ganz persönlichen erfahrungen. allen zu gefallen/entsprechen ist nicht meins - diese erwartung habe ich auch nicht gegenüber anderen.


kann ich sicherheit gewährleisten? wenn diese zu gross oder schwer ist, macht es diesen einen punkt für mich extrem viel schwieriger. ich verfüge nicht über die selben kraftresourcen wie ein mann. welche erwartungen hat das seilmodell an mich als riggerin - die wenigsten sagen es von sich aus - deshalb frage ich sehr konkret und direkt danach.

das zwischenmenschliche muss passen - man ist sich sehr nahe - egal ob mann oder frau.
es sind so viele faktoren die mitspielen - das wichtigste ist und bleibt ob es für beiden stimmig ist - damit beide seiten eine schöne seilzeit haben.

beautiful day
bella

Der Vergleich zum Tanzen war mir bei meinem Beitrag auch schon gekommen. Ich habe bei einer Tanzlehrerin gelernt, der es wichtig war, dass man nicht nur mit einem festen Partner gelernt hat: Man soll ja mit jedem Tanzen können und nicht nur mit seinem Partner. Wie wichtig das ist, ist mir nach einigen Jahren bewusst geworden: da wollte ich dann (als Single) beim Tanzen des Uni-Sport mitmachen. Und obwohl es mehrere Frauen gab, die ohne Partner neben der Tanzfläche saßen wollte keine mit mir tanzen, 'sie tanzen nur mit ihrem Partner'. Also habe ich mir angesehen was die Paare auf de Tanzfläche machten. Und da wurde mir klar: das waren so feste Paare, dass er um ihre, und sie um seine Fehler herum tanzten. Mit einem anderen Partner hätte es ständig Probleme gegeben.
Für mich war das damals ein Schlüsselerlebnis, bei dem ich begriff, dass man etwas nur dann gut kann wenn man es mit jedem Partner (/in jeder Situation) kann. Der Wechsel erfordert, dass man eine saubere Technik beherrscht, die man an alle Gegebenheiten anpassen kann.

und bzgl. der Erotik des Tanzes gibt es ein recht bekanntes Zitat:
Da sehe ich viele Paralellen zum Shibari. Das mag vielleicht auch erklären warum einige Menschen mehr als das reine Fesseln suchen.

Wenn man bei der reinen Technik (ohne das 'emotional') ist, landet man wohl bei den Ursprüngen, von denen ich bisher nicht mitbekommen habe (Infos willkommen), dass es irgendwo noch praktiziert wird: das Hojo-Juitsu, die Kampfkunst des Seiles.