Ja, spannende Fragen.
Ich denke es ist wichtig, dass die Chemie stimmt und die Vorstellungen/Vorlieben zusammengehen.
Uber letzteres kann man gut erstmal kommuniszieren, aber man merkt es auch schnell beim ersten gemeinsamen Spiel mit dem Seil. Ich z.B. als Seilelfe (Bunny ist mir zu passiv) mag dabei gerne auch ein bischen Gerangel (rough bodyplay), einen Festen Griff und die Kombination des Fesselns auch mit anderen Spielarten des BDSM. Oder es auch mal zu probieren, ob ich aus dem Seil entkommen kann - nicht weil ich wirklich weg will, sondern eigentlich nur nochmal (ein)gefangen, oder mehr Seil - das Spiel mit gegenseitigen Triggern durch Aktion und Reaktion...
Aber selbst wenn die Vorlieben passen, kann das geschehen, was Du unter Deinen 2. Punkt meintest - war schön, können wir nohcmal machen. Was es aber zu dem Wow Erlebnis macht, ist wenn dazu auch noch die Chemie stimmt.
Nur dann kann diese besondere, einmalige Verbindung zwischen den Fesselpartnern entstehen, man in den richtigen Flow kommen, mit spannender Dynamik und Energie, was einen alles drumrum vergessen lässt, wodurch man sich zu allem in der Lage fühlt...
Wenn es so passt, lässt mich schon eine erste Berührung an der Schulter dahinschmelzen, oder ein geflüstertes Wort davonfliegen.
Ich hatte das bisher nur mit 2 Menschen und hätte am liebsten eine feste Fesselpartnerschaft mit so einer Person, denn eine wirkliche emotionale Verbindung entsteht nur durch eine längere Bindung.
Um das zu finden und zu halten gehört schliesslich noch eine Äusserst wichtige dritte Komponente dazu: Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und Empathie bzw. neben dem selbstverständlichen Auchtgeben auf körperliche, gleichzeitig auch auf emotionale Sicherheit!
So haben mich emotionale Verletzungen durch Vertrauensbrüche, falsche Versprechen und Ausgrenzung im Grunde mehr erschüttert, als körperliche Verletzunge und die Unbefangenheit und Begeisterung die ich am Anfang für Shibari hatte schon um einiges getrübt.
Durch eine intensive Seilerfahrung mit einem passenden Partner ist es möglich die Seele noch mehr zu berühren als bei Sex, und um diese Erfahrung machen und auskosten zu können, muss sich gerade die Person im Seil ganz öffnen um lesbar zu sein, ihre ehrlichen Reaktionen und damit eben ihre Seele, ihr innerstes, etwas sehr Intimes offenlegen - auch daraus zieht der Rigger seine "Belohnung" seinen Kick und kann damit wieder noch anregendes Miteinander schaffen.
Wenig beachtet wird: Damit macht sich die Person im Seil eher emotional verletzlich und das ist es ja auch was Rigger wollen, aber offenbar wollen sie nicht die Verantwortung dafür übernehmen, auch auf ihre emotionale Sicherheit zu achten.