Bald ist es so weit :-(

Du musst lediglich einen Receiver kaufen, der DVB-T2 unterstützt. Das ist die günstigste Variante. Oder wenn Du vor hattest einen neuen TV zu kaufen, hier jedoch darauf achten, dass dieser das Format auch schon unterstützt. Bei Angeboten wird immer noch gerne Lagerräumung betrieben und da kann es sein, dass es da noch das alte DVB-T ist.

Wenn Du ein DVB-T2 fähiges Gerät da hast, schließt Du es an die gleiche Antenne an wie zuvor das DVB-T. Allerdings solltest Du wissen, wenn Dein Vater jetzt schon Sender hatte die schlecht waren, stehen die Chancen auch nicht gut, dass es besser wird. Der Unterschied zu DVB-T ist, dass das Bild dunkel bleibt, sollte das Signal viel zu schwach sein. Und bei einem schwachem Signal, kann das Bild je nach Empfang einfrieren oder große Quadrate produzieren. So stellt sich das zumindest bei meiner Kombination dar. Ich habe mir seiner Zeit, da ich damit Probleme hatte bereits eine Antenne gekauft, die noch einen eingebauten Verstärker hat. Und ich wohne mitten in Frankfurt, das laut den Plänen volle Stärke haben sollte. Wenn aber das Bild bei DVB-T2 da ist, ist es wirklich super. Habe es mir noch vor der EM geholt. Das ist schon ein sehr deutlicher Unterschied, ganz klar.

Der Zauber ist leider nur befristet. Bisher war DVB-T die letzte kostenlose Möglichkeit TV zu schauen. Kostenlos im Sinne von keine weiteren Kosten, wie die Anschaffungskosten und die Zwangsgebühr der GEZ. Das wird sich bald ändern. Ohne das jetzt recherchiert zu habe, soll meiner Meinung nach Mitte dieses Jahres Schluss damit sein. Zumindest für RTL, Sat1 und co. Die privaten Sender werden dann verschlüsselt übertragen wie im Kabel und im Sat. Die Gebühr soll dann ca. 70 Euro im Jahr betragen und wird mit einer entsprechenden Keykarte freigeschaltet. Lediglich die öffentlich rechtlichen Sender wären dann frei zugänglich zu sehen.

In Anbetracht dessen, stellt sich die Frage, ob hier nicht ein kompletter technologischer Wandel vollzogen wird. Also auf Sat oder Kabel umstellen. Die Gebühren für SAT HD+ lagen letztes Jahr noch bei 60 Euro. Also 10 Euro günstiger und bei mehr Sendern wie bei DVB-T2. Wobei hier wohl noch eine Erweiterung der Sender kommen soll, mit der besagten Umstellung auf Kostenpflichtig. Kabel hat auch wie Sat die meisten Sender. Dann gilt es evtl. auch einen Sendervergleich anzustellen. Bibel TV und Werbesender brauche ich z. B. nicht. Sat hätte im Moment die höchsten einmaligen Kosten (Receiver, Schüssel etc.), gefolgt von DVB-T2 (Receiver). Kabel kann am günstigsten sein wenn z. B. schon ein Anschluss im Haus ist, was in vielen Mietwohnungen oft der Fall ist. Diese Optionen würde ich in dem Zusammenhang prüfen, insofern sie von der Struktur her als Alternative in Frage kommen sollten.

Der Sat-Kabel-Anschluss ist ein besonderer Anschluss. Soweit ich weiß zum schrauben. Wenn das TV so einen Anschluss besitzt, könnte man daraus schließen, dass dieser das auch verarbeiten kann. Normal kann man in den Einstellung bei den Sendern einstellen aus welcher Quelle gezogen wird. Vielleicht steht der noch auf Antenne. Das könnte eine Erklärung sein. Dann sollte man eigentlich die öffentlich rechtlichen sehen können. Um private Sender zu schauen benötigst Du dann eine Keycard oder sogar noch ein Modul (HD+, CI bzw. CI+ Modul). Das sollte in der Anleitung stehen. Oder Du Googlest das Gerät mit den Anhang "Bedienungsanleitung" oder "Handbuch". Vielleicht ist es noch beim großen amerikanischen Versandhändler gelistet. Da solltest ebenfalls einen schnellen Überblick über die möglichen Anschlussmöglichkeiten und Funktionalitäten finden. Sollte der Anschluss tatsächlich nur Deko-Charakter besitzen, kommt wieder der Punkt mit externem Receiver ins Spiel.

Hier mal ein paar Fakten:

DVB-T2 ist der "neue" Standart im terrestrischem Antennenfernsehen. Es bringt eine höhere Auflösung (HDTV) als DVB-T, was eine bessere Bildqualität bietet. Durch einen besseren Komprimierungscode (jetzt HEVC) kann auf einer vergleichbaren Sendebandbreite mehr übertragen werden, d.h. sowohl eine bessere Qualität der einzelnen Sender, wie auch mehr Sender.

Die Umstellung erfolgt in mehreren Schritten, je nachdem in welchem Empfangsbereich man wohnt. Wenn eine Umstellung bevorsteht sollen aber jeweils Laufschriften (immer am 29. eines Monats ab 14 Uhr) auf das konkrete Umstellungsdatum hinweisen. Nach diesem Datum wird in dem Gebiet DVB-T abgeschaltet und die Ausstrahlung erfolgt nur noch im DVB-T2 Standart (in der Übergangsphase eine Zeit lang parallel). In den ersten Ballungsräumen erfolgt die Umstellung zum 29.3.2017, andere folgen später. Bis Sommer 2019 soll die Umstellung abgeschlossen sein. Je nachdem, wo man wohnt, braucht man erst mal gar nichts zu tuen und kann noch abwarten.

Was hat man jetzt von der Umstellung?
• Eine bessere Bildqualität (HDTV)
• Je nachdem, was vorher ausgestrahlt wurde: Mehr Sender. Es gibt Gebiete in Deutschland, wo bsiher nur die öffentlich rechtlichen Sender vertreten waren, dort kommen jetzt private hinzu.

Hab ich Nachteile?
• Je nach vorhandener Technik muß ich neue Geräte kaufen.
• Wenn ich die privaten Sender der Sendergruppen ProSiebenSat1 und RTL empfangen will, brauche ich eine kostenpflichtige Smartcard. Diese Sender werden nur noch in HD ausgestrahlt. (HDTV dieser Sender über Satellit ist auch kostenpflichtig).

Was für ein Empfangsteil benötige ich?
• Zwingend notwendig ist ein Empfänger, egal ob in einem Fernseher eingebaut oder als seperates Gerät, der DVB-T2 fähig ist und (Achtung wichtig ) HEVC-Codec kann.
Es gibt DVB-T2 schon einige Jahre in anderen Ländern, dort wird aber nicht HEVC sondern eine andere Komprimmierung verwendet. Diese Geräte funktionieren dann nicht! Beim Kauf drauf achten.
• Die Geräte sind mit einem speziellen Logo versehen, was drauf hinweist, dass sie in Deutschland DVB-T2 empfangen können, siehe weiter unten.

Wann wo umgestellt wird ist auf der offiziellen Homepage nachzulesen. Dort kann man seine Postleitzahl eingeben (Empfangscheck) und auch geeignete Geräte nachlesen. Und das offizielle Logo, was auch auf Geräten drauf ist, ist dort zu sehen.

http://www.dvb-t2hd.de

Zitat ringadick:


Ist so nicht ganz richtig:
Über Sat ist nach wie vor der freie Empfang von RTL und der ProSiebenSat1 Gruppe möglich, aber eben "nur in SD". Wird sich aber auch irgendwann erledigen. Wenn man diese in HD empfangen möchte, muß man auch bezahlen.

Es wird aber auch in Deutschland, wie in vielen anderen Länder jetzt schon der Fall, in naher Zukunft so sein, dass nur noch über eine Smartcard empfangen werden kann und zwar egal auf welchem Empfangsweg.
Der Grund ist ein ganz einfacher: Die Senderechte.
Für z.B. Filme oder auch Sportveranstaltungen muß der aussendende Sender die Rechte aufkaufen. Tut er das nur für ein Land ist dies günstiger als für mehrere Länder. Kann er sein mögliches Sendegebiet nicht eingrenzen (z.B. Sat) und dies auch über keinen technischen Weg (Verschlüsselung) gewährleisen, dass nur in einem bestimmten Gebiet, wofür die Rechte gelten, empfangen werden kann, muß er das "teure Gesamtpaket" kaufen.

Das zwangsläufige Einzetzen einer (kostenpflichtigen) Smartcard in den Empfänger wird also auch bei uns auf Dauer kommen...

Die öffentlich-rechtlichen Sender (inklusive der dritten und der Spartensender) sind über DVB-T2 frei empfangbar.

Für den Empfang der Privaten braucht man eine "freenetTV"-Karte, die nach derzeitigen Informationen 69,-€ jährlich kosten wird. Nach derzeitigen Informationen ist der Empfang bis Juni kostenfrei, danach benötigt man eine.
Der Empfänger muß einen Kartenslot haben der Irdeto-fähig ist, dann reicht die Karte. Bei Empfänger "nur" mit CI-Slot braucht man zusätzlich noch ein CI-Modul, also ein Modul, was in den CI-Slot des Empfängers gesteckt wird, in den dann die Karte eingeschoben wird. Kostet so was um die 80,- €, kommt aber auf den Anbieter an und gibt es ggf. im Bundle mit der freenetTV-Karte günstiger. Das Modul muß nicht neu gekauft werden bei Wechsel des Empfängers, kann weiter benutzt werden.
Für jedes Empfangsteil wird übrigens eine seperate Karte benötigt, es sei denn, man möchte eine ständig mitnehmen und umstecken, wenn man mehrere Geräte hat.
Ähnlich wie bei Sat-Empfang wird übrigens die RTL-Gruppe voraussichtlich das Vorspulen einer Aufnahme (auf Festplatte) unterbinden.

Einen Vorteil hat übrigens der DVB-T2-Empfang gegenüber allen anderen Empfangswegen: Es wird das beste HD-Bild übertragen, was möglich ist: 1080p, das heißt Vollbildverfahren!
Über Sat wird entweder 1080i (Halbbildverfahren, d.h. die Teilbilder müssen wieder zusammengesetzt werden und dabei können Bildfehler entstehen) oder z.B. alle öffentlich-rechtlichen 720p (Vollbildverfahren, aber keine volle Bildauflösung) gesendet und damit ist die maximal mögliche Bildqualität dort schlechter.

und ich frage mich immer noch
ist mein Röhrengerät im Schlafzimmer auch noch tauglich für das neue Fernsehen ?
oder muss auch ein neuer Fernseher gekauft werden ?

Röhrengerät deutet darauf hin, dass "nur" ein analoger Terrestrischer/Kabelempfänger eingebaut ist.

Dann braucht man für alle digitalen Emfangswege (egal ob Satellit, DVB-T(2) oder sonstige) eine "Zusatzbox" die den Empfang ermöglicht. Sofern diese Box die passenden Ausgänge hat, kann man natürlich auch einen Röhrenfernseher daran anschließen.

Ich gehe mal davon aus, dass der Fernseher einen Scart-Eingang hat oder alternativ Cinch-Buchsen (3 Stück, je 1 x rot und weiß für Stereoton und 1 x gelb für Bild) oder ein S-VHS Eingang für Bild (Hosidenbuchse, sieht aus wie ein an drei Stellen "eingedellter" Kreis mit einem kleinem Schlitz und vier kleinen Punkten) mit zwei Cinch Buchsen (rot und weiß) für Ton.
Wenn der Empfänger einen dementsprechenden Ausgang (meist Scart) hat kann man ihn dran anschließen. Falls an einem Gerät nur Cinch und an dem anderem nur Scart vorhanden ist kann dies dies durch einen Adapter gelöst werden und dann klappt auch dies. Eventuell muß in der Box eingestellt werden, dass der analoge Ausgang aktiv ist.

Natürlich kann ein Röhrenfernseher aufgrund der geringeren Auflösung nicht die volle mögliche Bildqualität liefern, die dieser Empfangsweg liefern kann.