You - du wirst mich lieben
https://www.google.de/amp/s/ … verstoert-und-packt-zugleichHätte Guinevere Beck (Elizabeth Lail, „Once Upon a Time“) gewusst, dass der Kauf eines Buches zum Beginn einer gefährlichen Abwärtsspirale in ihrem Leben werden würde, sie hätte den Laden wohl niemals betreten. Denn eine flüchtige Begegnung mit dem Store Manager Joe Goldberg (Penn Badgley, „Gossip Girl“) reicht aus, um dessen Interesse an der jungen Frau zu entfachen, welches sich schnell zu einer regelrechten Obsession mit schwerwiegenden Folgen für alle Beteiligten entwickelt.
Dabei sieht Joe auf den ersten Blick wie der nette junge Mann von nebenan aus. Er ist attraktiv, charmant, humorvoll und intelligent. Zudem kümmert er sich rührend um den kleinen Nachbarsjungen Paco (Luca Padovan), der unter den Streits seiner Mutter mit ihrem rabiaten Lebensgefährten zu leiden hat. Zunächst scheint Joes Interesse an Beck auch verhältnismäßig normaler Natur zu sein. Da sie mit Kreditkarte bezahlt hat, kennt er ihren Namen und googelt sie. Gegen eine gesunde Neugier ist ja auch erst mal nichts einzuwenden.
Es ist schon sehr erschreckend, gerade im Hinblick auf die heutige Zeit und den Umgang mit sozialen Medien, wie viel man über jemanden heraus finden kann, von dem man nur den Namen kennt. Innerhalb kürzester Zeit weiß Joe nahezu alles über Becks Familie, Freundinnen (u.a. Shay Mitchell, „Pretty Little Liars“), Arbeit und Interessen. Die Tatsache, dass Beck bereits einen Freund namens Benji (Lou Taylor Pucci) hat, scheint Joe nicht abzuschrecken, sondern eher noch anzuspornen.
Er interpretiert jedes noch so kleine Detail ihrer Begegnung und ihres Lebens so wie es ihm gefällt. Viele seiner Schlussfolgerungen ergeben auch durchaus Sinn, nur stellen sie bloß eine Möglichkeit und nicht die Wirklichkeit dar. Trotzdem ist Joe nach nur wenigen Stunden davon überzeugt, dass Beck seine Traumfrau ist.
Er verbringt die nächsten Tage mit ihr – nur, dass Beck davon nichts weiß. Er folgt ihr überall hin; zu ihrer Universität, ihrem Sportkurs, in die Bars, in denen sie sich mit ihren Freundinnen trifft, und bricht schließlich sogar in ihre Wohnung ein. Somit ist es auch kein glücklicher „Zufall“, dass Joe in der Nähe ist, als Beck betrunken auf die Gleise einer U-Bahn stürzt. Und das Interesse an dem smarten Joe, das allmählichen in Beck geweckt wird, gründet sich somit auf dessen Kalkül – immerhin heißt die Serie „You – Du wirst mich lieben“. Der Zuschauer sieht all das durch die Augen von Joe. Mit scharfsinnigen bis zynischen Kommentaren beschreibt er sein Umfeld. Allerdings scheint seine Wahrnehmung des weiblichen Geschlechts schnell mit Wahnvorstellungen zu verschmelzen, wodurch es auch für den Zuschauer nicht immer zweifelsfrei möglich ist, das eine vom anderen zu unterscheiden. Seiner Meinung nach ist er Becks Beschützer, der alles Übel in der Welt von ihr fernhält. Daran sieht man, dass Joe kaum zur Selbstreflektion fähig ist. Dies verleiht der Serie einen ironischen und schon beinahe humoristischen Unterton, der die düstere Thematik etwas leichter verdaulich gestaltet.
Mühsamer erweist es sich dagegen der rasch voranschreitenden Handlung zu folgen. Joes Faszination von Beck entwickelt sich innerhalb weniger Stunden zu einer ausgeprägten Besessenheit, die aus Sicht des Zuschauers nur schwer nachzuvollziehen ist. Bereits in der ersten Folge stalked er sie sowohl im virtuellen wie realen Raum, überwacht jeden ihrer Schritte, bricht in ihre Wohnung ein, stiehlt ihr Smartphone und ihre Unterwäsche – und schlägt schließlich auch noch Benji nieder. Hätte man diesen gesamten Handlungsstrang über mehrere Folgen hinweg aufgebaut, so hätte sich dieser vielleicht spannender und weniger überrumpelnd angefühlt. So aber wurde bereits in der ersten Folge viel Pulver verschossen.
Die Frage, wo das alles hinführen wird, lässt sich relativ schnell beantworten, wodurch der Dramaserie ein wenig an Spannung verloren geht. Ein Happy End kann der Zuschauer hier wohl nicht erwarten. Somit sind die Figuren wichtiger als die Story, was auch gut ist, denn genau hier liegen die Stärken der Serie. Joes zynischer Blick auf die Welt ist überaus unterhaltsam und Penn Badgleys Darstellung des charmanten Psychopathen ist sehr facettenreich und dabei stets auf den Punkt getroffen. Somit schwankt der Zuschauer zwischen Faszination und Abscheu hin und her, bis zu dem Punkt, an dem sich beides vermischt.
Von Jo einmal abgesehen ist auch keine der Figuren wirklich sympathisch gezeichnet und wie sich noch im weiteren Verlauf herausstellen wird, hat jeder sein Päckchen zu tragen. Die Serie spielt mit den klassischen Bildern von Gut und Böse und wird mit Sicherheit die Gemüter spalten. Wer schon immer einmal in den Kopf eines Stalkers schauen wollte, wird sich dem Bann der Serie jedoch nur schwer entziehen können.
Dabei sieht Joe auf den ersten Blick wie der nette junge Mann von nebenan aus. Er ist attraktiv, charmant, humorvoll und intelligent. Zudem kümmert er sich rührend um den kleinen Nachbarsjungen Paco (Luca Padovan), der unter den Streits seiner Mutter mit ihrem rabiaten Lebensgefährten zu leiden hat. Zunächst scheint Joes Interesse an Beck auch verhältnismäßig normaler Natur zu sein. Da sie mit Kreditkarte bezahlt hat, kennt er ihren Namen und googelt sie. Gegen eine gesunde Neugier ist ja auch erst mal nichts einzuwenden.
Es ist schon sehr erschreckend, gerade im Hinblick auf die heutige Zeit und den Umgang mit sozialen Medien, wie viel man über jemanden heraus finden kann, von dem man nur den Namen kennt. Innerhalb kürzester Zeit weiß Joe nahezu alles über Becks Familie, Freundinnen (u.a. Shay Mitchell, „Pretty Little Liars“), Arbeit und Interessen. Die Tatsache, dass Beck bereits einen Freund namens Benji (Lou Taylor Pucci) hat, scheint Joe nicht abzuschrecken, sondern eher noch anzuspornen.
Er interpretiert jedes noch so kleine Detail ihrer Begegnung und ihres Lebens so wie es ihm gefällt. Viele seiner Schlussfolgerungen ergeben auch durchaus Sinn, nur stellen sie bloß eine Möglichkeit und nicht die Wirklichkeit dar. Trotzdem ist Joe nach nur wenigen Stunden davon überzeugt, dass Beck seine Traumfrau ist.
Er verbringt die nächsten Tage mit ihr – nur, dass Beck davon nichts weiß. Er folgt ihr überall hin; zu ihrer Universität, ihrem Sportkurs, in die Bars, in denen sie sich mit ihren Freundinnen trifft, und bricht schließlich sogar in ihre Wohnung ein. Somit ist es auch kein glücklicher „Zufall“, dass Joe in der Nähe ist, als Beck betrunken auf die Gleise einer U-Bahn stürzt. Und das Interesse an dem smarten Joe, das allmählichen in Beck geweckt wird, gründet sich somit auf dessen Kalkül – immerhin heißt die Serie „You – Du wirst mich lieben“. Der Zuschauer sieht all das durch die Augen von Joe. Mit scharfsinnigen bis zynischen Kommentaren beschreibt er sein Umfeld. Allerdings scheint seine Wahrnehmung des weiblichen Geschlechts schnell mit Wahnvorstellungen zu verschmelzen, wodurch es auch für den Zuschauer nicht immer zweifelsfrei möglich ist, das eine vom anderen zu unterscheiden. Seiner Meinung nach ist er Becks Beschützer, der alles Übel in der Welt von ihr fernhält. Daran sieht man, dass Joe kaum zur Selbstreflektion fähig ist. Dies verleiht der Serie einen ironischen und schon beinahe humoristischen Unterton, der die düstere Thematik etwas leichter verdaulich gestaltet.
Mühsamer erweist es sich dagegen der rasch voranschreitenden Handlung zu folgen. Joes Faszination von Beck entwickelt sich innerhalb weniger Stunden zu einer ausgeprägten Besessenheit, die aus Sicht des Zuschauers nur schwer nachzuvollziehen ist. Bereits in der ersten Folge stalked er sie sowohl im virtuellen wie realen Raum, überwacht jeden ihrer Schritte, bricht in ihre Wohnung ein, stiehlt ihr Smartphone und ihre Unterwäsche – und schlägt schließlich auch noch Benji nieder. Hätte man diesen gesamten Handlungsstrang über mehrere Folgen hinweg aufgebaut, so hätte sich dieser vielleicht spannender und weniger überrumpelnd angefühlt. So aber wurde bereits in der ersten Folge viel Pulver verschossen.
Die Frage, wo das alles hinführen wird, lässt sich relativ schnell beantworten, wodurch der Dramaserie ein wenig an Spannung verloren geht. Ein Happy End kann der Zuschauer hier wohl nicht erwarten. Somit sind die Figuren wichtiger als die Story, was auch gut ist, denn genau hier liegen die Stärken der Serie. Joes zynischer Blick auf die Welt ist überaus unterhaltsam und Penn Badgleys Darstellung des charmanten Psychopathen ist sehr facettenreich und dabei stets auf den Punkt getroffen. Somit schwankt der Zuschauer zwischen Faszination und Abscheu hin und her, bis zu dem Punkt, an dem sich beides vermischt.
Von Jo einmal abgesehen ist auch keine der Figuren wirklich sympathisch gezeichnet und wie sich noch im weiteren Verlauf herausstellen wird, hat jeder sein Päckchen zu tragen. Die Serie spielt mit den klassischen Bildern von Gut und Böse und wird mit Sicherheit die Gemüter spalten. Wer schon immer einmal in den Kopf eines Stalkers schauen wollte, wird sich dem Bann der Serie jedoch nur schwer entziehen können.