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Dispatches from Elsewhere

******fun Frau
8.234 Beiträge
Themenersteller 
Dispatches from Elsewhere
Das abgewandelte Bibelzitat „Denn sie wissen nicht, was passiert“ bringt die Story von „Dispatches from Elsewhere“ auf den Punkt. Die von Jason Segel („How I Met Your Mother“) kreierte Serie ist so außergewöhnlich wie unvorhersagbar – und vor allem eins: hochspannend. Vier völlig unterschiedliche Menschen auf der Suche nach dem Sinn des Lebens stolpern zu Beginn in ein rätselhaftes Spieluniversum.
Hauptdarsteller: Sally Field, Eve Lindley, Andre Benjamin
https://www.amazon.de/gp/vid … =atv_dp_b08_det_c_CR2Vy0_1_3



und hier noch ne ausführlichere version:

„DISPATCHES FROM ELSEWHERE“:
Achtung, es geht um Sie! -> VON AXEL WEIDEMANN

Die Serie „Dispatches from Elsewhere“ handelt von der aufwendigsten Schnitzeljagd aller Zeiten. Sie vereint Menschen und entzweit sie. Das Spiel gab es wirklich, wir könnten darin verwickelt sein.

Manche Spiele beginnen mit dem Wurf eines Würfels, mit dem Zug einer Karte oder einer Figur – seltener mit der Frage, ob es nur ein Spiel ist, das gerade beginnt. Dass kaum etwas nur ein unschuldiges Spiel, das heißt, ohne jeden Effekt ist, zeigt die großartige, Augen und Herz öffnende Serie „Dispatches from Elsewhere“. Sie beruht auf Ereignissen, die sich zwischen 2008 und 2011 in San Francisco zugetragen haben und Tausende Menschen bis heute beschäftigen. Sie waren Teil eines realitätsverzerrenden Projekts, das ein Künstler namens Jeff Hull ersonnen haben soll. So zumindest erzählt es die Dokumentation „The Institute“ (2013), aus deren Geschichte sich auch diese Amazon-Produktion speist. Was wirklich ist und was nicht, ist in diesem Fall schwer zu sagen. Es könnte ja nur wieder Teil eines weit größeren Spiels sein. Laut Jeff Hull hat ein neues Spiel längst begonnen.

Das, wir wollen es nur der Einfachheit halber „Spiel“ nennen, beginnt mit dem Anruf einer Nummer, abgerissen vom Rand eines Plakats. Darauf ist über einem Bild von einem Mann mit Kapuze und Sonnenbrille die Frage zu lesen: „Haben Sie diesen Mann gesehen?“ Peter (Jason Segel) hat ihn gesehen – und zwar beim Aufhängen ebenjenes Plakats. Ähnliche Bilder sind Peter und dem Publikum bereits vorgestellt worden: Es geht um das Testen eines Systems zur „Kommunikation mit Delphinen“, ein Experiment mit einem „menschlichen Kraftfeld“ oder Erinnerungen, die auf Kassetten gespeichert werden.

Peter, von dem es eingangs heißt, sein Leben kennzeichne die „Tragödie in ihrem unauffälligsten, aber zerstörerischsten Gewand“, weil es ohne „echtes Risiko“, „echten Schmerz“ und „echte Freude“ eben kein Leben, sondern reine „Existenz“ sei, stellt sich all das lebhaft vor und beißt an. Er wählt die Nummer und ist damit am Haken jenes Mannes, der hinter alldem zu stecken scheint: Octavio Coleman Esquire (Richard E. Grant) ist zugleich der Erzähler der Serie, immer wieder frontal eingeblendet wie ein Nachrichtensprecher, und Leiter des mysteriösen „Jejune-Instituts“. Mit einem Fingerschnippen erklärt er dem Publikum: „Sie sind Peter“, dann geht es los.

„Elsewhere“ ist überall und deshalb ganz nah
Bald findet sich der Protagonist – einer von mehreren, die wir in je einer Folge besser kennenlernen – im Spiel widerstreitender Kräfte. Nun treten die erklärten Feinde des Instituts auf: das „Commando 14“ sowie die mysteriöse „Elsewhere Society“. Letztere, ein Kollektiv unabhängiger Freigeister, will eine Heilsgestalt namens Clara retten und die frohe Kunde verbreiten, dass „Elsewhere“ überall und deshalb ganz nah ist. Ein Umstand, an den nicht nur Peter stets aufs Neue erinnert werden muss. Doch zunächst ist es ein Spiel mit seinem ausgeprägten Gehorsam.


Die Szenen, die in Sachen Abwechslungsreichtum neue Maßstäbe setzen, sind zum Niederknien. Weil das Spiel, ähnlich wie eine frische Liebesbeziehung, zu Beginn von der Spannung lebt, wer sich wann bei wem meldet und das nächste, alles bedeutende Zeichen sendet, fällt Peter rasch in Lethargie zurück, sobald es still bleibt. Ihm ist wichtig: „Das hier ist real!“

Zumal ihm das Spiel die Bekanntschaft von Simone (Eve Lindley) beschert hat: Ihr ist die zweite Episode gewidmet. Sie leidet unter ihrer, wie sie glaubt, selbstverschuldeten Isolation. Doch immer, wenn ihr die „Liebe ins Gesicht brüllt“, bekommt sie Angst. Peter ist von ihr verzaubert und dementsprechend aufgeregt, als nach längerer Pause das Telefon klingelt und das Spiel lockt. Es wird ihn hinaus in den Regen führen, zu einem einsamen Telefon, an dessen anderem Ende ihm eine erregte Stimme befiehlt, „verdammt noch mal“ zu tanzen: Wasser rauscht in Strömen herab, ein Beat setzt ein, und eine Gruppe uniform gekleideter Breakdancer kommt mit einer Boombox ums Eck. Wie sich Peter erst zögerlich, dann aber mit vollem Körpereinsatz auf die Situation einlässt, ist eine der schönsten Szenen der ersten Folgen. Später wird eine Gestalt hinzukommen, die Peter als „Big Foot“ erkennt. Sie überreicht ihm einen Umschlag mit weiteren Anweisungen.

Das Gefährliche an dieser Serie ist, dass sie mit den banalsten und gleichzeitig kompliziertesten Sehnsüchten von Menschen spielt, die in der Überflussgesellschaft darunter leiden, dass es ihnen eigentlich nicht schlechtgehen darf. So spricht die Serie den Zuschauer zweifach an. Denn es sind seine Ängste und Unsicherheiten, mit denen die Figuren aufgeladen werden.

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Was banal klingt – die Identifikation mit der Figur –, wird sonst in vielen Produktionen ob des Diktats der Bekömmlichkeit abgeschwächt. Hier ist das wahrhaft Phantastische, dass vielleicht nicht die, aber zumindest eine Vision der Kraft des reinen Spiels sichtbar wird: Im Hinterfragen systemkonformer Grundsätze, wie „Arbeite hart, und du wirst glücklich“ oder „Mach das Richtige, dann wird dir Gutes widerfahren“, zeigt sich, was Menschen, geprägt von unterschiedlichen Vorurteilen, Unsicherheiten und Schmerzen, zusammenbringt, weil all dies für einen Moment durch den Perspektivwechsel unwichtig wird: ein Spiel eben, das gespielt wird, um zu spielen, nicht um zu gewinnen.

Dispatches from Elsewhere läuft bei Amazon.
https://www.faz.net/aktuell/ … es-geht-um-sie-16759025.html

ich bin mal gespannt...
**********osity Mann
12.812 Beiträge
Kommt auf die Liste 😊
****ni Frau
850 Beiträge
Danke für den Tipp!
*******Frau Frau
5.891 Beiträge
Ich habe erst gedacht wär eine Serie für mich aber nach 1 Folge ... nein ist mir zu schräg.
********o_BN Mann
40 Beiträge
Ich habe die Rezension erst gelesen, nachdem ich mir die erste Folge angesehen habe und ich muss sagen, sie verkauft die Serie sehr gut und weckt meine Neugier, obwohl ich keinen Zugang dazu gefunden habe. Für mich war der Einstieg für das erste Mal zu eigenartig. Vielleicht hilft mir die Rezension bei einem zweiten Versuch.
******fun Frau
8.234 Beiträge
Themenersteller 
hm... hat jemand schon mehr als die erste folge gesehen?

keine ahnung wie ich sie finde... und ob ich weiter schauen mag...
wenn dann nur wegen sally field...

das is wie ne charade: real? spiel? verschwörung? schnitzeljagd?
und gab es diese vorbilder-version in san francisco echt?

ich hatte das gefühl, jemand hat "die fabelhafte welt der amelie", "the game" mit michael douglas und andere schräge charaden genommen, in eine kamera geschüttet und umgerührt...
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