Breeders
Martin Freeman spielt in "Breeders" einen zu Wutausbrüchen neigenden Familienvater. Die Serie lebt vom schwarzen Humor der Dialoge, die manch einem zu heftig sein könnten. Ich hab mich größtenteils köstlich amüsiert. Martin Freeman, der mit seinen Rollen als Der Hobbit und als Watson in Sherlock zum knuddeligen netten Kerl des britischen Films par excellence geworden ist, hat die Serie mitkonzipiert und spielt die Hauptfigur, den Londoner Obere-Mittelschicht-Dad Paul. Wobei das mit der oberen Mittelschicht so eine Sache ist: Paul arbeitet für eine Wohltätigkeitsorganisation, Ally für eine Werbeagentur. Wie die beiden sich das Architekten-Reihenhaus mit den riesigen Fenstern, den Design-Heizkörpern und den scheinbar schwebenden Treppen leisten können, zumal in einer der teuersten Städte der Welt, ist ein Rätsel.
Breeders hat einige feine, genaue Beobachtungen zu bieten: Die völlig normalen Kinderunfälle von Luke zum Beispiel, mit denen er zufällig immer bei derselben Notfallkrankenschwester landet, die deshalb schließlich das Jugendamt informiert, treffen die Albträume von Eltern perfekt. Aber wenn Paul regelmäßig seine Kinder mit Fluchtiraden erschreckt, weil sie zu viel Lärm machen, und so viele geleerte Alkoholflaschen wegwirft, dass die Müllmänner ihn morgens besorgt zur Rede stellen, fragt man sich, ob da nicht etwas anderes, Größeres, hinter seiner Wut steckt. Aber da ist nichts. Der eigentlich tröstliche Effekt von Breeders auf Eltern ist deshalb der Gedanke, dass Kinder zu haben so schlimm nun auch wieder nicht ist.
Breeders ist eine Sky Original Serie.