Achtsam morden
Tja … ist es Krimi oder Comedy?Nach vier erfolgreichen Büchern von Karsten Dusse
verfilmte Netflix nun als Original den ersten Band.
Inhalt:
Komplette Handlung und Informationen zu Achtsam Morden
Björn Diemel (Tom Schilling) ist ein viel beschäftigter Top-Anwalt. In seinem Beruf bleibt nur wenig Zeit für seine Ehefrau Katharina (Emily Cox) und seine kleine Tochter Emily (Pamuk Pilavci). Bevor seine Ehe durch die Belastung den Bach runtergeht, nimmt Björn an einem Achtsamkeitsseminar für Führungskräfte teil. Dadurch verspricht er sich eine bessere Work-Life-Balance und mehr Zeit mit seiner Familie.
Nur leider kommt es zu einem unschönen Zwischenfall mit seinem Klienten Dragan Sergowicz (Sascha Alexander Gersak). Björn wird aus Versehen zum Mörder und schließlich auch zum Anführer eines Mafia-Clans. Glücklicherweise beherrscht er aber die Regeln der Achtsamkeit, mit denen er sein verkompliziertes Leben, nervige Klienten aus dem organisierten Verbrechen und schließlich die Vertuschung eines Mordes mit innerlicher Gelassenheit meistern kann
Björn Diemel (Tom Schilling) ist ein viel beschäftigter Top-Anwalt. In seinem Beruf bleibt nur wenig Zeit für seine Ehefrau Katharina (Emily Cox) und seine kleine Tochter Emily (Pamuk Pilavci). Bevor seine Ehe durch die Belastung den Bach runtergeht, nimmt Björn an einem Achtsamkeitsseminar für Führungskräfte teil. Dadurch verspricht er sich eine bessere Work-Life-Balance und mehr Zeit mit seiner Familie.
Nur leider kommt es zu einem unschönen Zwischenfall mit seinem Klienten Dragan Sergowicz (Sascha Alexander Gersak). Björn wird aus Versehen zum Mörder und schließlich auch zum Anführer eines Mafia-Clans. Glücklicherweise beherrscht er aber die Regeln der Achtsamkeit, mit denen er sein verkompliziertes Leben, nervige Klienten aus dem organisierten Verbrechen und schließlich die Vertuschung eines Mordes mit innerlicher Gelassenheit meistern kann
https://www.moviepilot.de/serie/achtsam-morden
Kritiken:
ACHTSAM MORDEN: Achtsamkeit auf die Spitze getrieben! Darf’s ein bisschen Mord zum Abschalten sein?
Manchmal kommt die Entspannung ganz anders als erwartet… In der neuen Netflix-Serie ACHTSAM MORDEN finden sich Achtsamkeit und Mordlust in einer ungewöhnlichen Kombination wieder. Im Mini-Podcast Microfazit sprechen wir über die ersten Folgen, was uns zum Schmunzeln, vielleicht ein bisschen geärgert hat, und warum die Serie sich gekonnt an Karsten Dusses Bestseller anlehnt.
Für alle, die deutschen Humor und eine gute Portion schwarzer Ironie mögen – hört rein und erfahrt, ob ACHTSAM MORDEN uns wirklich achtsam gestimmt hat!
Manchmal kommt die Entspannung ganz anders als erwartet… In der neuen Netflix-Serie ACHTSAM MORDEN finden sich Achtsamkeit und Mordlust in einer ungewöhnlichen Kombination wieder. Im Mini-Podcast Microfazit sprechen wir über die ersten Folgen, was uns zum Schmunzeln, vielleicht ein bisschen geärgert hat, und warum die Serie sich gekonnt an Karsten Dusses Bestseller anlehnt.
Für alle, die deutschen Humor und eine gute Portion schwarzer Ironie mögen – hört rein und erfahrt, ob ACHTSAM MORDEN uns wirklich achtsam gestimmt hat!
https://www.serieasten.tv/achtsam-morden-warum-uns-die-neue-netflix-serie-ueberrascht/
Skurriler geht immer
Wenn man einen Roman wie „Achtsam morden“ von Karsten Dusse verfilmt, muss man über eine gehörige Portion schwarzen Humors verfügen. Schaut man sich die ersten beiden Episoden der bei Netflix zu sehenden achtteiligen Serien-Adaption an, kommt man entsprechend zu dem Schluss, dass das Autoren-Team Doron Wisotzky, Michael Kenda und Anneke Janssen ihre Hausaufgaben diesbezüglich gemacht haben.
Die Prämisse der Geschichte ist aber auch zu verrückt. Ein erfolgreicher Anwalt, der für einen gefährlichen Bandenboss die Drecksarbeit macht, absolviert ein Achtsamkeitsseminar und nimmt die daraus gezogenen Lehren so wörtlich, dass er zum Massenmörder und Drahtzieher einer Drogen-, Waffen- und Prostitutionsmafia wird. Das klingt zunächst einmal völlig skurril, ist aber nicht abgedrehter als beispielsweise Guy Ritchies Kracher-Miniserie The Gentlemen, in der ebenfalls ein gut situierter, unbescholtener Bürger zu einem kühl agierenden Verbrecher mutiert...
Nicht, dass „Achtsam morden“ hier wirklich mithalten könnte, dennoch ist es erfreulich, dass sich deutsche Filmkreative endlich auch an die ungewöhnlicheren Stoffe heranwagen. In den ersten beiden Folgen mit den Titeln Atmen und Glück gelingt das dank innovativer Kameraführung, einem herrlich stinknormalen Tom Schilling und beinahe surreal dargestellten Figuren wie Björns Achtsamkeitslehrer auch recht gut, wenn auch nicht perfekt.
Nervig sind zum Beispiel die ständigen Kommentare und Erläuterungen aus dem Off seiner Figur Björn Diemel, von denen es im Verlauf einfach zu viele gibt. Das drückt trotz der an sich kurzen und knackigen Episodenlänge schon zu Beginn der Serie auf die Atmosphäre, zumal man ehrlicherweise zugeben muss, dass Tom Schilling zwar gut spielt, aber nicht unbedingt auch gut spricht. Abgesehen davon legt die Serie aber einen unterhaltsamen Start hin.
Diemel ist ein erfolgsorientierter Yuppie, der im Laufe seiner Karriere nicht nur seine Prinzipien, sondern auch sein Familienleben über Bord geworfen hat, um bei den Chefs in der Kanzlei trotzdem wie ein fünftes Rad am Wagen behandelt zu werden. Die Sekretärin der Bosse schasst ihn und er wird regelmäßig bei Beförderungen übergangen. Dafür halst man ihm im wahrsten Sinne des Wortes die Drecksarbeit auf, mit denen die Kanzlei reich wird.
Doch auch Diemel profitiert finanziell von der Tatsache, dass er seinen Arbeitsalltag damit verbringt, Geld für den Mafioso Dragan zu waschen, dessen Kumpanen rauszuhauen, wenn sie verhaftet werden und dafür zu sorgen, dass die illegalen Geschäfte seines Mandaten problemlos über die Bühne gehen. Erst, als seine Frau ihm das Ultimatum setzt, einen Achtsamkeitskurs zu belegen und so zumindest die Beziehung zu seiner Tochter zu retten, reagiert Diemel.
Die Szenen mit dem Achtsamkeitstrainer Joschka Breitner (Peter Jordan) sind herrlich schräg und geben uns einen Vorgeschmack darauf, wie Diemel von nun an mit seinem Leben umzugehen gedenkt. Das Ergebnis entspricht freilich nicht unbedingt den Vorstellungen seines Lehrers, ist aber dafür umso unterhaltsamer, zumal Breitner in den unpassendsten Situationen in Form von Flashbacks immer mal wieder auftaucht und uns damit eine - wenn auch im Kontext betrachtet abgedrehte - Erklärung für die Taten seines Schülers liefert.
Im Verbund mit den bereits angesprochenen Kommentaren Diemels aus dem Off und dem einen oder anderen Umschnitt kann man sich aber wiederum manchmal des Eindrucks nicht erwehren, dass die Serienmacher oft immer noch eins drauflegen wollten - und es damit letztlich manchmal übertreiben. Lustig sind derartige Einschübe aber trotzdem und daher auch ein probates Mittel, um den zynischen Ton der Geschichte aufrechtzuerhalten.
Wenn man einen Roman wie „Achtsam morden“ von Karsten Dusse verfilmt, muss man über eine gehörige Portion schwarzen Humors verfügen. Schaut man sich die ersten beiden Episoden der bei Netflix zu sehenden achtteiligen Serien-Adaption an, kommt man entsprechend zu dem Schluss, dass das Autoren-Team Doron Wisotzky, Michael Kenda und Anneke Janssen ihre Hausaufgaben diesbezüglich gemacht haben.
Die Prämisse der Geschichte ist aber auch zu verrückt. Ein erfolgreicher Anwalt, der für einen gefährlichen Bandenboss die Drecksarbeit macht, absolviert ein Achtsamkeitsseminar und nimmt die daraus gezogenen Lehren so wörtlich, dass er zum Massenmörder und Drahtzieher einer Drogen-, Waffen- und Prostitutionsmafia wird. Das klingt zunächst einmal völlig skurril, ist aber nicht abgedrehter als beispielsweise Guy Ritchies Kracher-Miniserie The Gentlemen, in der ebenfalls ein gut situierter, unbescholtener Bürger zu einem kühl agierenden Verbrecher mutiert...
Nicht, dass „Achtsam morden“ hier wirklich mithalten könnte, dennoch ist es erfreulich, dass sich deutsche Filmkreative endlich auch an die ungewöhnlicheren Stoffe heranwagen. In den ersten beiden Folgen mit den Titeln Atmen und Glück gelingt das dank innovativer Kameraführung, einem herrlich stinknormalen Tom Schilling und beinahe surreal dargestellten Figuren wie Björns Achtsamkeitslehrer auch recht gut, wenn auch nicht perfekt.
Nervig sind zum Beispiel die ständigen Kommentare und Erläuterungen aus dem Off seiner Figur Björn Diemel, von denen es im Verlauf einfach zu viele gibt. Das drückt trotz der an sich kurzen und knackigen Episodenlänge schon zu Beginn der Serie auf die Atmosphäre, zumal man ehrlicherweise zugeben muss, dass Tom Schilling zwar gut spielt, aber nicht unbedingt auch gut spricht. Abgesehen davon legt die Serie aber einen unterhaltsamen Start hin.
Diemel ist ein erfolgsorientierter Yuppie, der im Laufe seiner Karriere nicht nur seine Prinzipien, sondern auch sein Familienleben über Bord geworfen hat, um bei den Chefs in der Kanzlei trotzdem wie ein fünftes Rad am Wagen behandelt zu werden. Die Sekretärin der Bosse schasst ihn und er wird regelmäßig bei Beförderungen übergangen. Dafür halst man ihm im wahrsten Sinne des Wortes die Drecksarbeit auf, mit denen die Kanzlei reich wird.
Doch auch Diemel profitiert finanziell von der Tatsache, dass er seinen Arbeitsalltag damit verbringt, Geld für den Mafioso Dragan zu waschen, dessen Kumpanen rauszuhauen, wenn sie verhaftet werden und dafür zu sorgen, dass die illegalen Geschäfte seines Mandaten problemlos über die Bühne gehen. Erst, als seine Frau ihm das Ultimatum setzt, einen Achtsamkeitskurs zu belegen und so zumindest die Beziehung zu seiner Tochter zu retten, reagiert Diemel.
Die Szenen mit dem Achtsamkeitstrainer Joschka Breitner (Peter Jordan) sind herrlich schräg und geben uns einen Vorgeschmack darauf, wie Diemel von nun an mit seinem Leben umzugehen gedenkt. Das Ergebnis entspricht freilich nicht unbedingt den Vorstellungen seines Lehrers, ist aber dafür umso unterhaltsamer, zumal Breitner in den unpassendsten Situationen in Form von Flashbacks immer mal wieder auftaucht und uns damit eine - wenn auch im Kontext betrachtet abgedrehte - Erklärung für die Taten seines Schülers liefert.
Im Verbund mit den bereits angesprochenen Kommentaren Diemels aus dem Off und dem einen oder anderen Umschnitt kann man sich aber wiederum manchmal des Eindrucks nicht erwehren, dass die Serienmacher oft immer noch eins drauflegen wollten - und es damit letztlich manchmal übertreiben. Lustig sind derartige Einschübe aber trotzdem und daher auch ein probates Mittel, um den zynischen Ton der Geschichte aufrechtzuerhalten.
https://www.serienjunkies.de/achtsam-morden/1x01-pilot.html#review
Der Serie unter Regie von Martina Plura und Max Zähle und Head-Autor Doron Wisotzky gelingt immer wieder eine gleichermaßen scharfzüngige wie lustige Gegenwartsdiagnose, etwa dann, wenn die Sorgen und Nöte moderner Eltern parodiert werden: Ein Kita-Platz wird zur wirkungsvollsten Bestechung der alleinerziehenden Kommissarin.
Ein immersives Erlebnis ohne Längen wird die Serie vor allem auch, weil Björn die vierte Wand immer wieder durchbricht, als personale Erzählstimme seine innere Entwicklung und seine äußeren Verirrungen selbst kommentiert. Auch die erstaunliche Gleichzeitigkeit von einer sarkastischen Überführung des omnipräsenten Achtsamkeitskonzeptes einerseits und einem faktischen Lernerfolg auf Zuschauerseite von Grundkonzepten der buddhistischen Lehre andererseits ist bemerkenswert – Parodie und Didaktik arbeiten hier so eng zusammen wie die Meditationsmatte mit dem Bodyscan.
Teils äußerst platter Humor bezüglich der „politisch korrekten Linken“ mit ihren selbst gestrickten Pullovern und eine höchst stereotype Darstellung der Mafia-Gang sind wiederkehrende Entgleisungen der Serie, die den Schauspaß deutlich mindern. Dennoch wird sich die Zuschauerschaft dabei erwischen, wie sie selbst auch an der nächsten roten Ampel nicht aufs Handy schaut, sondern tief einatmet – und damit hat die Serie irgendwie schon gewonnen.
Ein immersives Erlebnis ohne Längen wird die Serie vor allem auch, weil Björn die vierte Wand immer wieder durchbricht, als personale Erzählstimme seine innere Entwicklung und seine äußeren Verirrungen selbst kommentiert. Auch die erstaunliche Gleichzeitigkeit von einer sarkastischen Überführung des omnipräsenten Achtsamkeitskonzeptes einerseits und einem faktischen Lernerfolg auf Zuschauerseite von Grundkonzepten der buddhistischen Lehre andererseits ist bemerkenswert – Parodie und Didaktik arbeiten hier so eng zusammen wie die Meditationsmatte mit dem Bodyscan.
Teils äußerst platter Humor bezüglich der „politisch korrekten Linken“ mit ihren selbst gestrickten Pullovern und eine höchst stereotype Darstellung der Mafia-Gang sind wiederkehrende Entgleisungen der Serie, die den Schauspaß deutlich mindern. Dennoch wird sich die Zuschauerschaft dabei erwischen, wie sie selbst auch an der nächsten roten Ampel nicht aufs Handy schaut, sondern tief einatmet – und damit hat die Serie irgendwie schon gewonnen.
https://taz.de/Achtsam-morden-auf-Netflix/!6042817/
Trailer folgt … im Moment kann ich auf YouTube keine links kopieren
Meine Meinung:
Ich habe schon die Bücher (1+2) mit Begeisterung gelesen und freute mich, als mir über eine andere soziale Plattform der Artikel in der taz angezeigt wurde.
Da musste ich die acht Folgen gleich an Tag 2 nach dem Erscheinen durch_suchten.
Obwohl ich normalerweise Gewalt in Filmen und Serien nicht gut ertragen kann, milderten Ironie und Zynismus diese Emotion ab.
Ich finde mich selber im schwarzen Humor und Sarkasmus der Bücher von Dusse wieder und mir gefällt eine derartige Satire über gesellschaftliche Verhältnisse besser als das ständige mimimi und Geschrei verschiedener Meinungsmacher.
Meine Empfehlung: unbedingt sehen
EnJoy
Bjutifool