Die Macht der Gefühle
Ja,ich trage ganz unterschiedliche Gefühle in mir, Zuneigung, Liebe, Zärtlichkeit, Hingabe, Begehren und Genuss ebenso wie Trauer, Leid und Melancholie. Und auch die harten negativen Gefühle wie Wut, Zorn und Hass schlummern in mir. Alle haben Ihre Berechtigung, alle haben ihre Zeit, in der sie gebraucht werden. Neugier, Fröhlichkeit, Ausgelassenheit und einfach mal ausgeflippt sein funktionieren nur durch Gefühle. Und auch die Verarbeitung belastender Erlebnisse, eine emotionale Auszeit, um wieder bei mir anzukommen, ist ohne Gefühle nicht möglich. Wut & Hass reinigen, wenn sie raus gelassen werde, die Seele, sie helfen, aufgestaute Emotionen los zu werden und wieder ein emotionales Gleichgewicht herzustellen.
Je mehr ich meinen Gefühlen ihre Freiheit lasse, sie annehme als Signale meiner Seele, meines eigenen ICH-s, je weniger ich sie durch meinen Verstand einenge, desto mehr bin ich bei mir. Ich bin mit mir im Einklang, wenn ich meinen Gefühlen vertraue, mich durch sie leiten lasse.
Natürlich hat auch der Verstand, das rationale Denken, seine Berechtigung. Es gibt Situationen im Leben, die durchdacht werden müssen, die einfach auch rational zu entscheiden sind.
Doch gilt eben auch, viele rationale Entscheidungen, die vernünftig sind, lassen unsere Seele leiden.
"Vernunft, was ist das schon? Vernünftig, was heißt das schon? " so klingt es in Tabaluga von Peter Maffay.
Gefühle können scheiße weh tun und uns in den siebten Himmel katapultieren, sie können Türen öffnen und in neue Welten führen und sie können uns in tiefe Abgründe stürzen. Sie fahren mit uns emotionale Achterbahn und lassen uns oft verwirrt auf das bunte Leben starren.
Wir ignorieren sie oft, weil wir ihren Schmerz nicht ertragen können. Wir unterdrücken sie, weil sie der Vernunft im Wege stehen. Doch am Ende treffen sie mehr unserer Entscheidungen als wir glauben.
Also, lassen wir sie einfach mehr zu, lassen sie die Führung in unserem Leben übernehmen, kontrollieren wir sie weniger durch den Verstand. Und leben damit mehr mit uns im Einklang, auch wenn es mal scheiße weh tut. Denn die Macht der Gefühle können wir mit unserem Verstand sowieso nicht brechen, sie rennen, wenn sie wollen, jede rationale Entscheidung über den Haufen.