Liebe vs. Verliebtheit

Wenn ich verliebt bin, sehe ich erstmal nur das Gute und Schöne in diesem Menschen. Wenn ich dann nach und nach auch die andere Seite erkenne und trotzdem bleibe, ist es Liebe.

Mir hat mal jemand den Gedanken mitgegeben, dass wir uns in ein Bild verlieben, das wir vom anderen haben. Aber wenn wir lieben ist es eine tiefe Verbundenheit zwischen den Seelen .
Oft sollen wir Verlieben verwechseln mit bitte stille meine Bedürfnisse nach Bestätigung, Liebe, Anerkennung.
Liebe ich aber, dann bedingungslos. Nicht wegen, sondern trotz. Einfach so.

Mir ist es schon passiert, dass ich jemand liebe ohne je verliebt gewesen zu sein.
Zuletzt habe ich gelernt Menschen zu lieben, bei denen es anderen schwer fällt. Auch wenn sie mir nicht geben können was ich in einer Beziehung leben möchte. Lieben kann ich sie dennoch.

So mit 16 war für mich alles eins, verliebt sein, lieben ach ein einziger Eintopf.
Als neugieriger Mensch hat mich natürlich das Rezept interessiert und so begann ich mir meine Gedanken zu machen und dies endet nie.
Meine erste Erkenntnis welche bis heute gilt:

Verliebt sein ist ein vorübergehender Glückszustand!

Beim verliebt sein bedarf es keiner Erwiderung der eigenen Gefühle denn dies ist meist etwas sehr einseitiges. Ja es hinterläßt auch Wunden aber meist halt eher Kratzer.
Wenn sich zwei Menschen ineinander verlieben, dann läuft man hormongesteuert mit der rosaroten Brille durch die Welt, dies hat noch nichts mit Liebe zu tun, im Idealfall kann sich hieraus jedoch Liebe entwickeln und zwar dann wenn das tiefe Fühlen und Sehen beginnt.
Aufrichtige Liebe geht tief, ist selbstlos, bedeutet Arbeit und auch Schmerz.
Liebe bedeutet tiefe Verbundenheit mit einem Menschen basierend auf tiefen Vertrauen. Wenn man aufrichtig liebt fällt alles leicht jedoch hat dies dann auch seinen Preis, wenn die Liebe zerbricht hinterlässt sie tiefe Wunden welche mitunter nie wirklich heilen.

verbliebt sein ist, besonders jetzt im Frühling, ein sehr schönes Sympatiegefühl das einen, mich wenigstens, durchaus öfters durchf'ahren kann! Man spürt plötzlich im ganzen Körper ein schönes kribbeln und kann auch durchaus mit plötzlicher, großer sexueller Lust verbunden sein!

Wohingegen 'Liebe' etwas sehr tiefes, inniges ist das sich über einen gewissen Zeitraum entwickelt! 'Man lernt einen Menschen kennen und lieben' sagt man auch! Und ich denke, dass es das ganz gut ausdrückt.
Wirkliche Liebe entwickelt sich über eine bestimmt Zeit in der man auch Dinge erlebt, das jeweilige Verhalten des anderen kennen lernt und sieht Passt das oder eben nicht!

Eines, habe ich in den letzten tagen erfahren.
Einseitiges verliebt sein, kann auch sehr schmerzen. Verliebtheit ist etwas sehr, sehr schönes.
Langfristige liebe hingegen, etwas ganz besonderes, wie wertvolles.
Was in der heutigen Zeit, eher selten vorkommt.
Warum eigentlich??

Es gibt so viele verschiedene Arten von Liebe ... diese Collage habe ich im WWW gefunden und finde sie passt sehr schön.
Verliebtheit allerdings ist flüchtig.
So wie ein Strohfeuer - es lodert auf und ist relativ schnell vorbei.
Liebe - ist die Glut, die auch unter der Asche noch wärmt und beständig ist.

Liebe kann so mannigfaltig sein.
Man kann auch Dinge lieben.
So wie ein tiefgründiges Bild, eines befreundeten Malers, das mich immer wieder tief in den Bann zieht.
Ich liebe ausser einem menschen, auch Dinge, die meine Seele berühren.

Liebe ist?
Wenn man sich umarmt und das Gefühl hat eins zu sein.
Wenn man sich in die Augen sieht und ohne Worte versteht.
Wenn man den anderen fühlen kann.
Tiefe innigkeit.
Wenn es weh tut wenn der ander nicht mehr ist.
Wie oft man das erleben darf weiß ich nicht. Aber es ist als wenn man sein Herz mit dem anderem vereint.

Liebe ist aus meiner Sicht
• immer zweiseitig
• etwas Längerfristiges
• etwas Schönes und Beruhigendes (beruhigend in dem Sinne, dass man sich vertraut und aufeinander verlassen kann, füreinander da ist)

Verliebtheit ist aus meiner Sicht
• ein intensives Gefühl
• ein Gemütszustand
• häufig nur einseitig
• leider häufig nicht lang anhaltend
• etwas Schönes und Aufregendes

Das ist Liebe

Frei sein ohne über Grenzen zu gehn.
Gefangen sein ohne Fesseln zu spüren.
Im Dunkeln sehen ohne Angst zu haben.
Die Sterne fühlen ohne danach zu greifen.
Halt zu haben ohne danach zu suchen.
Antworten finden ohne Fragen zu stellen.
Gänsehaut haben ohne zu frieren.
Zweisamkeit spüren ohne den anderen.
Sich geliebt fühlen ohne ein Wort.
Wärme spüren ohne Nähe.

Die Zärtlichkeit eines Kusses.
Das Verlangen in einem Blick.
Die Romantik einer Nacht.
Die Leidenschaft einer Umarmung.
Blindes Vertrauen.
Zwei Seelen in Einer

Ja, Verliebtheit kann auch in dem Sinne sehr lange dauern, das es durch die Erinnerung nochmal richtig aufflammt, obwohl ohne Bezug zur Gegenwart. Ich denke dabei z.B. an die erste Liebe. Nichts geht jemals ganz verloren im emotionalen Gedächtnis.
Liebe kenne ich wohl, die vergleichsweise ruhig und verlässlich ist, aber auch mal ohne spritzigen Impuls. So wie: es ist ja erreicht, jetzt kann ja nichts mehr passieren, und dann wundert man sich, das es auf einmal schief läuft.

Verliebtsein ist für mich mit Liebe kaum vergleichbar.

Wenn ich verliebt bin, dann sehe ich im Anderen ein Wunderwesen, das er gar nicht sein kann. Meine Projektsbrille kann aber gerade gar nicht anders. Wenn ich jedoch ehrlich auf meine Verliebtheiten zurückblicke, dann sehe ich, dass es im Grunde mehr um mich und meine Träume und Sehnsüchte ging, weniger um den realen Menschen.

Wenn ich hingegen liebe, dann geht es um genau diesen Menschen, und es ist egal, ob er meinen Erwartungen und Wünschen entspricht. Er kann tun und lassen was er will - ich liebe ihn weiter. Damit meine ich: Ich fühle mich innerlich mit ihm maximal verbunden UND wünsche ihm nur das allerbeste. Nötigenfalls auch auf meine Kosten, denn es geht nicht um mich.

Kurz:

• Liebe ist maximale Wertschätzung mit maximaler innerer Verbundenheit.

• Verliebtheit ist die Projektion meiner Sehnsüchte auf jemanden, der nichts dafür kann.

Darum ist Verliebtheit für mich keine Vorstufe von Liebe. Sie ist sogar ein Hindernis für Liebe, weil ich nur lieben kann, wenn ich einen Menschen realistisch betrachte, nicht als Wunderwesen.

Auf Verliebtheit kann aber Liebe folgen. Wenn die Projektion zur Wertschätzung für das real existierende menschliche Wesen wird.

@****on

Danke. Einfach perfekt zusammengefasst und ausgedrückt

Es wurde ja schon angesprochen, daß es sehr verschiedene Formen der "Liebe" gibt.

Ich klammere mal die Formen der Liebe zu den Kindern, der Liebe zu einem Gegenstand, der Liebe zu Freunden etc. aus und betrachte nur "die Liebe" zwichen ganz besonderen Menschen.

Da sehe ich das so:
Verliebtsein ist eine einseitige Sache. "Die Liebe" kann nur entstehen, wenn dieses Verliebtsein auch erwiedert wird. Und wenn es dann passiert, dann ist es Liebe. Diese kann aber auch nach kurzer Zeit wieder gehen (ist halt manchmal so). Oder sie bleibt im Idealfall ein Leben lang.

Meine Frau und ich lieben uns nun schon seit über 39 Jahren. Und ich kann mir schwer vorstellen, meine Frau nicht mehr zu lieben, weil ich eine Andere liebe. Aber ich kann mir vorstellen, eine tiefe Sympathie zu jemandem Anderen zu empfinden, vielleicht sogar eine zweite "Liebe" wäre denkbar.

Ich sage immer "verlieben" ist wie verlaufen oder verirren.

@****on : Super geschrieben...

Verliebt war ich schon unzählige Male, da gibt es sicher auch div. Abstufungen, verliebt, verknallt, verschossen... ;-)... an viele von denen erinnere ich mich noch nicht mal oder an ihr Gesicht.

Aber die Handvoll Personen, bei denen ich sagen konnte, 'ich liebe Dich'... die sind nach wie vor in mir drin, in meinem Herzen, in meinem Kopf... egal, wie wir auseinander gegangen sind... würden sie mit einem Problem zu mir kommen, wäre ich wieder bereit, alles in meiner Macht Stehende zu tun, um ihnen zu helfen.

Es gibt sogar eine Frau, die es da rein geschafft hat, ohne das sie meine Liebe erwiderte. Unsere ‚Beziehung‘ ist daran zerbrochen, weil dieses Ungleichgewicht ihrer Meinung nach falsch war/ist. Sie hat es auch nicht verstanden, dass man einfach einen anderen Menschen lieben kann, ohne etwas zurückzubekommen. Es einfach nur des Menschen wegen tut, weil er einem so unendlich viel bedeutet. Es einfach als Geschenk anzusehen, dass es da einen anderen gibt, der alles für diese Person tun würde, egal was es koste.

Dieses Problem haben aber viele Menschen. Freunde von mir haben es nicht begriffen, dass man so bedingungslos lieben kann, ohne etwas zurückzubekommen.

Wo ich mich dann immer frage: Liebe ich falsch? Lieben andere weniger? Muss man was zurückbekommen? Die Liebe wird doch nicht weniger in einem, wenn man sie mit vollen Händen ausgibt...

Ich sehe es wie Du, @****ker. Und füge für mich noch die Frage hinzu: Muss Liebe unter allen Unständen in einer Beziehung ausgelebt werden? Oder kann es genügen, einfach nur zu lieben, also so bedingungslos, dass auch eine Beziehung keine Bedingung ist?

Ich selbst habe Lieben, die nicht zu einer Liebesbeziehung führen - und dies fühlt sich richtig und rund an. Kontakt und offen ausgesprochene Liebe sind da und es ist nichts falsch an dieser Situation. Liebe ist einfach.

Als ich Kind war, wurde mir Liebe nicht gezeigt. Ich kannte es nicht, geliebt zu werden. Gefühle wurden verborgen, nicht gezeigt und schon garnicht drüber gesprochen. Ich habe um Aufmerksamkeit, Anerkennung und Liebe erfolglos gekämpft, wurde zum schwarzen Scharf. Ich hatte immer das Gefühl, andere seien mehr wert und hätten das Recht, geliebt zu
werden. Ich war ein Kriegsenkelkind in einer ambivalent Gesellschaft und wuchs in einer Familie verletzter Seelen auf. Niemand würde das zugeben. Das prägt mein ganzes Leben. Ich verwechselt Sex mit Liebe. Verliebt sein mit Liebe. Misstraute Menschen, die es gut mit mir meinten, weil ich vertrauliches, seeisches enges Beisammensein nicht kannte und versuchte in Partnerschaften "geliebt" zu werden, in denen ich mich habe emotional und auch materiell ausnutzen lassen. Auch
beruflich wollte ich gemocht werden.
Die auch lãngeren Partnerschaften scheiterten. Vor 3 Jahren geriet dann mein ganzes Leben aus dem Gleichgewicht....alles brach zusammen und ich ließ mich psychisch therapieren. Und ich erkannte.....
Ich kann lieben....ich habe zwei Kinder....
eine unbeschreibliches inniges Gefühl der Liebe. Und eine andere Liebe verspüre ich gegenüber Menschen, die mir sehr an's Herz gewachsen sind.

Und auch, wenn ich skeptisch geworden bin und es schwer ist, die vom Unterbewusstsein errichteten Schutzwälle zu überwinden, glaube ich
doch, dass ich noch immer eine Seelenverwandte finden kann....über eine intime Freundschaft hinweg....über das Verliebtsein hinaus....eine Liebe ♥.
Aber um zu erkennen, was Liebe bedeutet...das sie und ihre Verbindlichkeit einzigartig ist....eine traurige Seele Liebe schnell mit Verliebt sein ersetzt....dazu musste ich über 50 Jahre alt werden und viel erfahren.

Und es begann in der frühesten Kindheit......

Verliebt sein fühlt sich schön an... die Sonne scheint noch strahlender, alles fühlt sich sorglos und leicht an, man schwebt auf Wolke 7...denkt immer an den einen...der nur supertoll ist und keine Fehler hat...
Und weiss mit ein paar Jahren mehr, dass es eine Illusion ist...who cares, es war trotzdem toll, diese Gefühle zu haben...
Liebe hat schon Desillusion und Enttäuschungen erlebt, ich liebe den Menschen auch trotz der Makel, ich sehe erst mit der realen Brille seine Seele...in der Verliebtheit bestimmt nur Projektion eigener Wünsche...
Aus Verliebtheit wird oft Liebe...vielleicht anders bei Menschen, die man kennt und plötzlich sieht man ihn in einem neuen Licht...und daraus wird Liebe...
Ich habe mein Leben lang Angst gehabt, vor dem falling in love....weil ich dachte, wenn

...ich verlassen würde, könnte ich das nicht aushalten...das Gegenteil von Liebe ist Angst...ich finde es bewundernswert, wenn Menschen sich 100% sofort da reingehen können...ich bin da wie ein wildes scheues Pferd, brauche viel Vertrauen, bis ich Vertrauen habe...bei der Liebe zu einem Mann, bei allen anderen liebe ich aus vollem Herzen und Seele...Fsmulue, Freunde, Lieblingswesen...
Sehr spannend, wie ihr das erlebt!

Für mich ist Angst nicht das Gegenteil von Liebe.
Sie ist das was mich blockiert , Liebe zu spüren und fließen zu lassen.....

Ein ostasiatischer Philosoph hat das geschrieben, das das Gegenteil von Liebe nicht Hass, sondern Angst ist..das hat mich nachdenklich gemacht...
Und ja, du drückst aus, wie ich das auch manchmal erlebe...es blockiert...

Liebe macht verletzlich...und ist doch so erstrebenswert...sie verleiht der Seele Flügel...

Ich kenne das ebenfalls....Schwierigkeiten mit Bindung kann durch Angst vor Trennung und Enttäuschung entstehen....