Realität vs. Virtuell

Kann mich bei Dates absolut nicht beklagen auf Menschen getroffen zu sein die real anders agierten als virtuell.
Hab allerdings auch schon mit einigen Herren hier geschrieben, die auf den ersten Blick "interessant" wirkten und bei näheren schon virtuellen hinsehen, sich dann doch die Luftblase offenbarte. Merkt man oft an kleinen Nuancen und da hak ich sofort nach.
Beispiel ist das einen Männer hier sehr gern erzählen was sie glauben! das man hören möchte. Nun da kann ich echt fies sein und kleine Fallstricke mit einbauen, wenn meine Antennen nur geringfügig an den Worten zweifeln.
Selber sehe ich auch absolut keinen Grund dazu mich hier anders zu geben wie ich real auch bin, heißt zu allen was ich hier oder privat schreibe steh ich auch. Fehlt mir wohl auch das "Talent", kann nur mich selber spielen.
Und das man sich was zu sagen hat, also weit über den Smalltalk hinaus, ist für mich Grundvoraussetzung für ein reales Treffen, alles andere find ich ermüdend und Verschwendung meiner realen Zeit. Die "verschwende" ich halt dann lieber vorab zuhause virtuell, dafür halt gemütlich vom sofa aus.
Was den Sicherheitsaspekt angeht... ok äußere ich mich besser nicht zu..
Hatte schon Treffen wo die, die mich kennen vll. sagen würden, sie weiß was sie tut, der Rest würde mich ggf. zerfleischen weil es den Anschein der "verrückten Gefahrensucherin" erwecken könnte.
Wie, unter welchen Umständen und wo ich einem ersten Treffen zustimme ist von meinen Bauchgefühl abhängig, das mich allerdings auch noch nie im Stich gelassen hat.

In dem teils starken verschönern von Bildern, bzw. alten Bildern seh ich erst recht absolut keinen Sinn.
Wäre mir absolut unangenehm beim Date in ein verstört, schockiertes Gesicht zu schauen, weil ich den Anschein den ich erwecke nicht entspreche und selber würde ich das Treffen sofort beenden, wenn ich die Person vom Foto nicht eindeutig wieder erkenne.
Musste ich bisher aber zum Glück auch noch nicht und manchmal war die Ausstrahlung real sogar deutlich besser als auf den Bildern.

Ich bin ja nun schon seit 2008 hier angemeldet und war die ersten Jahre nur virtuell unterwegs.
Die Abenteuer haben sich im Kopf abgespielt.

Und ich muss gestehen ich war dann wohl auch jemand der schon Hoffnung auf ein Treffen gemacht hat aber sich dann doch nicht überwinden konnte.
Dafür gab es verschiedene Gründe:
Ich hab mich wegen meiner Figur geschämt.
Ich wollte meinen Mann nicht betrügen
Ich war absolut unflexibel, nicht mobil..
Mir fiel auch das schreiben wesentlich leichter als jemanden gegenüberzusitzen und real mit demjenigen zu reden.

Es hat sich mittlerweile einiges geändert. Wen man es mal schafft über den eigenen Schatten zu springen

Wenn ich mich vergleichen würde...virtuell- real
Mir fällt es immer noch leichter zu schreiben. Ansonsten brauch ich etwas bis ich "auftaue" . Obwohl das auch von meinem Gegenüber abhängt.
Das ist aber auch das Einzige....würde ich zumindest behaupten
Ich bin auch immer bemüht mein Profil und die Fotos aktuell zu halten.

Und mittlerweile hatte ich doch schon so einige reale Treffen, war auf Stammtischen und Gruppentreffen
und andere "schöne" Treffen

Ist mir auch aufgefallen, dass die mediale Präsenz hier auch zu einer medialen Persönlichkeit führen kann, die sich von derjenigen im normalen Leben deutlich unterscheidet.

Ich vermute dahinter keinen bösen Willen, sondern die Dynamik, dass die freie Gestaltbarkeit der medialen Erscheinung zum Kreieren einer Wunschpersönlichkeit verführt. Schon Mode und Kosmetik, sowie verbale Selbstdarstellung im realen Leben verführen dazu. Hier hingegen gibt es im Vergleich noch viel mehr Möglichkeiten.

Ich verstehe auch diejenigen, die sich getäuscht fühlen, wenn die Diskrepanz zwischen hier gezeigter Wunschpersönlichkeit und realem Eindruck zu groß sind.

Interessant finde ich diejenigen, die hier bissig, abwertend und abweisend herüberkommen, und im realen Leben viel netter und freundlicher sind.

Bei Menschen mit einer rauhen oder harten Schale trifft man unter der Oberfläche eben öfter als man denkt auf einen sensiblen Kern.
Und wenn man drauf achtet scheint dieser auch immer mal wieder durch, eh er schnell wieder versteckt wird.

Das ist eben das Problem.....es fehl die Mimik, dem gegenüber ins Gesicht schauen.
Da nützen auch die ganzen Smilies nichts.
Manchmal wird das man schreibt völlig verkehrt aufgefasst.

Und dann gibt es eben auch noch die, die sich im Internet sehr stark fühlen und Dinge sagen die sie sich real gar nicht trauen würden

ist halt oft das Problem von Sender- und Empfängerbotschaft.
Für mich passt es eh nur dann wenn man sich da schonmal versteht und die gleiche "Welle" hat.
Deshalb kein ernsthaftes Problem.
Welche Art Dinge meinst Du, die man sagen kann um sich stark zu fühlen?
Wenn Du von denen sprichst die sich cool fühlen weil sie einen direkt mit heftigsten Dirty Talk zuknallen, ok, aber da lohnt sich für mich z.b schon kein Realcheck mehr.
Wenn es darum geht über allgemeine Wünsche und Vorlieben zu sprechen, bin ich ehrlich genug zu sagen das es mir erstmal leichter fällt zu schreiben als es verbal auszudrücken, was aber dann am Inhalt des "gesagten" nichts ändert.

@******i63

"Und dann gibt es eben auch noch die, die sich im Internet sehr stark fühlen und Dinge sagen die sie sich real gar nicht trauen würden"

wenn man gerade zu beginn bewusst ein wenig inneren abstand hält, dann bewahrt man sich den blick für die feinheiten. so lernt man recht schnell blender&poser bereits im vorfeld herauszufiltern.
einfach die gesunde menschenkenntnis walten lassen, dann kann man vieles mit einem lächeln betrachten

Ein ständig gegenwärtiges Thema. Echte Begegnung kann nur real stattfinden. Wenn mir ein Profil, Bild gefällt, fließt bereits Energie. Durch zu langes Geschreibsel wird sie verändert, ein Gespräch, sich ansehen ist die einzige Möglichkeit, zu erleben, ob die Energie gespiegelt, genährt wird, oder nur in einem selbst projeziert wird.
Es kommt darauf an, was man will. Einfach schreiben, um nicht ganz alleine zu sein, idt doch auch in Ordnung, wenn man im Bewußtsein ist, dass es eben nur das ist.

Bin realistischer Träumer oder träumender Realist, je nachdem.
Deshalb kann ich auch unter Umständen langes und ausführliches "Geschreibsel" vorher sehr gut genießen.
Muss man sich halt nur bewusst machen das sämtliche Phantasien die man vll. hatte dann auch Illussion gewesen sein könnte und zwar bevor man die Realität betritt.
Wenn`s denn so kommt hatten wir doch wenigstens eine schöne virtuelle Zeit, nein auch ganz ohne besonders erotische Chats. Einfach intensiver Gedankenaustausch über alles mögliche und ja vll. auch darüber.
Ist mir allemal lieber als ins blaue hinein irgend jemand zu treffen, weil nur das reale zählt, um dann festzustellen, es reicht nicht mal für einen schönen gemeinsamen Abend mit anregenden Gesprächen, muss doch nicht immer Sex am Ende stehen.

@********_sbg


Echte Begegnung?
Stellt sich für mich die Frage was ist echt, an was macht man echt fest.
Wenn ich immer sehen muss um eine echte Begegnung zu haben, so erscheint mir dies doch recht flach, denn durch nichts wird man so oft und so gut "veräppelt" wie vom eigenen Auge.
Natürlich ist es schöner und macht alles einfacher, jedoch täuscht das Auge einen auch häufig.

So als gegenargument zur visuellen Fixierung ein Beispiel.
Ich habe Freunde, teils seit mehr als 14 Jahren wo eine tiefe freundschaft nur über das geschriebene oder gesprochene Wort entstanden ist und bisher war das reale Treffen dann nicht mehr als die Bestätigung des zuvor entstandenen.
Bevor es jetzt heißt "aber wenn es um erotische Anziehung geht da ist es jetzt ganz anders!" sage ich nur, dass es auch hier funktioniert. Ja da spielt dann die körperliche Erscheinung, der Geruch usw. eine andere Rolle, nur handelt es sich hier immer um die Oberfläche jedoch niemals um die Tiefe eines Menschen.

@*********cher

Gebe Dir zwar grundsätzlich Recht nur mit der erotischen Anziehung seh ich etwas anders.
Klar die vorher erkannte Tiefe des Gegenübers bleibt bestehen und für gute Freundschaft würde das auch immer reichen.
Für tatsächlich mehr muss aber auch das andere, die berühmte Chemie stimmen, bzw. es muss etwas spürbar in der Luft liegen. Das ist etwas das ich bei aller äußerlichen Attraktivität und Sympathie virtuell niemals vorhersagen kann.
Ist entweder da oder nicht und jed. bei mir absolut nicht steuerbar.

Ich habe hier mal mein coming out als nicht-visueller Mensch. Mir ist es in einem gewissen Rahmen egal, wie jemand aussieht, gerade auch für die erotische Anziehung. Darum gehen mir die Fotos in den Profilen am A... vorbei.

Ich sehe natürlich, ob jemand im konventionellen Sinne schön oder gutaussehend ist, doch es berührt nichts in mir. Er wird dadurch nicht begehrenswert.

Es sind ganz andere Dinge, die mich begehren lassen, und das ist nicht online zu spüren. Telefonisch bereits ein bisschen, denn ich fahre auf Stimmen ab. Doch die Stimme bei einer realen Begegnung zu hören, ist nochmal ganz anders. Es ist auch der Geruch, auf den ich abfahre, auf Bewegung, auf Mimik, auf Humor, auf die Art zu denken und zu fühlen. All das kommt im Ansätzen zwar auch online und telefonisch rüber, aber es reicht nicht aus,um mich zu "packen".


Das also kenne ich nicht aus meinem eigenen Erleben. Das Auge täuscht nur dann, wenn ich mit dem Aussehen eine Erwartung, eine Projektion, einen Wunsch verbunden habe. Da ich so nicht funktioniere, kann insoweit nichts passieren.

... ja das "spürbar in der Luft liegen" wie immer man das benennen mag, das geht virtuell nicht.

Es gibt Kontakte, wenn man sich im ersten Moment sieht, hat man das Gefühl man kennt sich in einer Tiefe, schon ewig. Und würde, ich wenn es sich ergibt, keine Grenzen kennen. Bei Anderen braucht es erst ein "abtasten".

@****bo

das steht ausser frage, da habe ich mich wohl etwas muääääää ausgedrückt
als gedankenanregung.
die besagte chemie hängt auch mit dem wort zusammen, denn wenn einen die worte des gegenüber erreichen ändert sich oft der blick auf diesen.
dies fällt besonders auf wenn man sich trennt und somit keine chemie mehr vorhanden ist.

mein denken mit anderen worten

@****on

"Das also kenne ich nicht aus meinem eigenen Erleben. Das Auge täuscht nur dann, wenn ich mit dem Aussehen eine Erwartung, eine Projektion, einen Wunsch verbunden habe. Da ich so nicht funktioniere, kann insoweit nichts passieren."

mir ist dies auch noch nicht passiert da ich auch anders funktioniere, jedoch liest man es hier in den foren immer wieder und somit scheint es sich um ein größeres problem zu handeln.

mein denken mit anderen worten

Na das ist ja schön zu hören.

Und am Anfang ist es immer das Wort und die denkweise die meine Hormone dazu bringen anzuspringen, ohne das geht generell schon mal gar nichts.
Und erwarte persönlich vom Gegenüber das es ihm die Zeitinvestition vorab schon Wert ist, herauszufinden was für ein Mensch da auf der anderen Seite sitzt.
Da darf aber jeder seine eigene Herangehensweise haben, nur für mich würde es dann nicht passen, wenn ich soviel Interess nicht schon virtuell spüre. Und ewig lang muss das nicht immer an, die Intensität des Austausches ist entscheidend.

...ob aus Virtualität Realität wird, ist gerade hier auch oft
eine Frage passender Geografien, wie oft kam es vor, das
sich virtuell ein starkes Interesse entwickelte, was dann
real an einer allzu großen Entfernung der Protagonisten
scheiterte, ich glaube mir erging das nicht alleine so 😊

Pflege gute Kontakte mit Menschen die zu weit weg wohnen. Sehr vereinzelt geht das dennoch irgendwann in die Realität, schöne Begegnungen die aber nicht wirklich zu mehr führen, wenn Treffen dann schwierig sind.
Bei relativ weit kann das ganz anders aussehen, meine im Rahmen von +/- 100km, direkt ums Eck hat es irgendwie noch nie gepasst.
Liegt entweder an mir oder ich wohne einfach in der falschen Gegend..

...es gibt hier sicher Statistiken, wo die meisten Mitglieder
in diesem Forum herkommen, sogesehen ( rein mathematisch )
gibt es dann sicher Gegenden, wo die Erfolgsaussichten, jemand
passenden zu finden, höher sind, als anderswo...ich denke die
wenigsten werden deshalb in Erwägung ziehen, ihren Wohn-
ort zu wechseln...oder etwa doch 😃

Egal, wo ich wohne - wenn ich einen Entfernungskreis mit dem Radius von 100 km um mich herumziehe, und einen zweiten von 200 km, dann ist die Menge an potentiellen Menschen in dem doppelt so großen Kreis nicht etwa doppelt so groß, sondern auf das Vierfache angewachsen. Wenn ich dann diejenigen des inneren Näherkreises abziehe, leben zwischen 100 und 200 km Entfernung immer noch dreimal so viele Menschen wie in dem direkten 100-km-Kreis um mich herum.

Es wird noch eindrucksvoller, wenn ich den Entfernungskreis noch größer mache. So entsteht bei praktisch jedem das Gefühl, fast jeder Mensch lebe weit entfernt.

Fernbeziehungen schrecken mich nicht. 200 oder 250 km kosten mich an Zeit lediglich drei Musik- oder Hörbuch-CDs an Bahn- oder Autofahrt. Ich hatte aber auch mal eine 750-km-Fernbeziehung. War machbar.