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Seid ihr völlig offen und ehrlich in Eurer Verbindung?

*******dDay Frau
4.795 Beiträge
Zitat von ******age:
Zitat von *******dDay:
Ich suche eine Beziehung, in der Offenheit wirklich gelebt wird. Scheitert leider bisher an den Gegenübern.

Mit Ehrlichkeit ist mir fast immer nur Ehrlichkeit begegnet, die wenigen anderen haben sich selbst abgeschossen.

Ist schön, dass das bei Dir funktioniert. Hilft mir leider nicht.
******ger Mann
1.233 Beiträge
Zitat von ********erin:
@******ger
Der Anspruch der völligen Ehrlichkeit sich selbst und Anderen gegenüber hat den Kern der Schroffheit in sich.Er lässt zuwenig Raum für Liebe, Wissen und Menschlichkeit.

Eine für mich verallgemeinernde und abwertende Aussage! Schroffheit ist für mich, wenn ich mit der Schönfärbung der Lüge meine wahre Intention und mein Denke verschleiere. Damit nehme ich meinem Gegenüber die Möglichkeit eine souveräne Entscheidung zu treffen!

Wo ist da eine Verallgemeinerung? Wo habe ich etwas unterstellt?
Ich stehe hier ja dem Begriff "völlig offen" gegenüber, der etwas Absolutes meint. Ein Superlativ ist. Da lehnt man sich sehr weit aus dem Fenster.

Die Begriffe "Schönfärbung", "Lüge", "verschleiere" : das ist für mich schroff.

"Es braucht viele Sätze einen Menschen zu retten. Es reicht manchmal ein Wort einen Menschen zu töten."
@******ger
Du hast ein Statement alls allgemein gültig hingestellt. Es mag deine Ansicht oder Empfinden sein, aber nicht für jeden gleich.
Wenn für dich Ehrlichkeit schroff ist...was ist dann die Alternative? Nicht ganz ehrlich, unehrlich, Lüge, Flunkern, Notüge...??? All das sind nur Synonyme ein und desselben nämlich der Unehrlichkeit mit sich, mit anderen....Ganz egal...
Man steht nicht zu dem was ist, wagt es nicht es anzusprechen, sich zuzumuten...
Wenn man das so möchte, sei es in Ordnung! Ich möchte und könnte es nicht.
Zitate sind auch schön. Mag ich tatsächlich auch gerne.
Aber lieber noch die ehrliche Meinung meines Gegenübers im Austausch mit meiner...
Das ist gelebte Ehrlichkeit. Wenn man sie nicht gut erträgt, gilt es - zumindest für mich - zu hinterfragen warum und an meinem Selbstbewusstsein zu arbeiten. Denn mein Gegenüber kann nichts dafür wenn ich das, was nun mal ist, nicht annehmen kann.

Schönen Abend
**57 Mann
7.400 Beiträge
Ich denke, es ist nicht schwarz/weiß, sondern auch eine Frage der Dosierung und der aktuellen Situation.

Wieviel kann das Gegenüber im Moment aufnehmen und vertragen?
Natürlich verlieren sich in dem Moment etwas die klaren Grenzen, aber es ist immer Interaktion von zwei Personen.

Kommt er z. B. nach Hause und hat gerade erfahren, daß er zum Monatsende den Job verliert, wird er sicher nicht genauso auf die Ankündigung seiner Partnerin reagieren können, daß sie eine offene Beziehung haben will, wie wenn die Anfrage aus einer gemeinsamen, lustvollen Diskussion zur Erweiterung des gemeinsamen Horizontes entsteht.

Auf der einen Seite legt der Sender etwas in eine Botschaft, auf der anderen Seite kommt aber das an, was der Empfänger unter seinen aktuellen Rahmenbedingungen heraushört.
******ger Mann
1.233 Beiträge
Der Begriff "völlig offen und ehrlich" ist absolut.
Die Forderung danach ist es ebenso. Es ist der Superlativ, das was kein Abweichen zulässt.
Warum gibt es in der Religion, in der Literatur, und auch in der Rechtsprechung diesen Anspruch nicht? Es gibt in der Rechtsprechung den Grundsatz dass niemand sich selbst belasten muss.
Umgekehrt gilt: ein Zeuge der von sich behauptet er sei immer ehrlich - er untergräbt damit seine Glaubwürdigkeit. Denn das Gericht gesteht die nur dem zu der auch bereit ist an der Wahrheit zu zweifeln.
Hütet Euch vor absoluten Ansprüchen die der Wirklichkeit nicht standhalten.
****54 Mann
115 Beiträge
Da gab's verschiedene PhasenVarianten/Ausprägungen bei mir.
ca. 10 Jahre (nach Trennung): offenes Liebes-Leben, Offenheit allen Partnerinnen gegenüber (super Erfahrung), gegenüber Freunden und Familie (erw. Kindern) sehr bedeckt - schade, schmerzhaft.
Danach und deshalb seit ca. 12 Jahren neue Partnerschaft.
Dort zuerst (weil ich meinte, damit so etwas wie Freiheit bewahren zu können) der gut begründbare Leitspruch "Wenn du keine Geheimnisse hast, dann sollte mindestens das dein Geheimnis sein."
Lief nicht gut. Ich war zuweilen auf Außensuche. Das führte zu Distanz zur Partnerin.
Deshalb neuer Kurs: Offenheit (unaufdringlich aber klar) zu meinen inneren und äußeren Ausflügen.
Führte zur Trennung im Sinne Beendigung der Liebes-Paar-Sex-Gemeinschaft.
Brachte jedoch in die Lebensgemeinschaft klare Luft hinein.
Neue Sicht auf das ganze Leben auf beiden Seiten.
Tiefe Gespräche. Gutes Leben.
Bin sehr froh darüber.
*********nsch Mann
78 Beiträge
"Völlig offen und ehrlich" impliziert eine absolute Wahrheit. In der Annahme, dass Wahrheit auch verhandelbar ist, ist auch die "Lüge" nichts anderes, als eine durch Aushandlung nicht akzeptierte Wahrheit.
Insofern verhandle ich gerne in eine Richtung, die alle Beteiligten als positive Wahrheit für sich akzeptieren können.
****Wo Paar
2.786 Beiträge
Ich bin nach bestem Wissen und Gewissen ehrlich und authentisch unterwegs.
Leider ist mir das in vergangenen Liebespartnerschafften aus falscher Rücksichtnahme nicht gelungen.
Manchmal merke ich Anteile in mir, die gerne noch einen anderen Weg gehen wollen.
Mit dem jetzigen Weg bin ich mit den meisten Anteilen im Einklang....
****on Mann
16.227 Beiträge
Ich war in meiner Vergangenheit leider nicht immer ehrlich und authentisch. Im Elternhaus war das kein Wert, vielmehr gab es von dort Imulse, manipulativ mit Mitmenschen umzugehen. Etwas, das ich gelernt, aber auch gehasst habe.

Im Laufe der letzten 15 Jahre konnte ich diesen Scheiß gründlich verlernen, vor allem wegen toller Partnerinnen, die selbst gnadenlos ehrlich waren, danke, Ihr Lieben! Mittlerweile bin ich selbst so. Meine Ehrlichkeit ist zumeist nicht unangenehm, weil ich einen wohlwollenden, liebevollen Blick auf Menschen allgemein habe. Ich vertraue, weil ich es dank Intuition und feiner Nase für Falschheiten halt gefahrlos kann.
Sicher ist der Begriff "völlig offen und ehrlich" absolut. Soll er ja auch sein, denn das ist der Anspruch.

Das dieser Anspruch in der Realität das eine oder andere Mal scheitert ist erstmal nur ganz banal dem guten Miteinander in der Beziehung geschuldet.

Bspw. sage ich nicht zu ihr „Du bist fett!“, wenn sie 3 Kilo zugenommen hat; Sondern eher: Die Hose hat dir schon mal besser gepasst.

Wir erleben häufig die Situation, das wir beide als Paar an eine Wahrheit glauben, die sich später als falsche Wahrheit herausstellt. Dies gilt es dann aber wiederum als Paar (also als (Liebes-)Team) zu erkennen, um dann geeignete Maßnahmen gegen die vermeintliche Unwahrheit zu ergreifen.

Aber selbst die zu dem Zeitpunkt gelebte Lüge ist dann für uns "völlig offen und ehrlich", denn zu dem Zeitpunkt, als wir daran geglaubt haben, war es für uns die absolute Wahrheit, auch wenn das Gefühl im Bauch nicht so ganz dazu gepasst hat.

Er schrieb
Jupp... aber sowas von

Kater & Mietze
*********gr_n Frau
40 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ********erin:
Ja, uneingeschränkt ehrlich in allen Belangen.
Da kann ich zu 100% @******age zustimmen.
Ist für mich die einfachste und zugleich schwierigste aller Varianten.
Man muss bereit sein sich zu allererst mit sich auseinander zu setzten. Eventuell die eingen Verhaltensmuster zu hinterfragen und sich als Mensch, mit all den Seiten (den angenehmen, wie den unangenehmen) dem anderen zumuten. Und- den Parter und seine Anliegen akzeptieren und respektienen, immer mal "Wahrheiten" aushalten, die einem nicht angenhm sind oder die man nur schwer aushält.

Der Gewinn bei alledem, ist: Beide dürfen sein wie sie sind und werden angenommen als die Menschen, die sie sind. Für mich gibt es kein schöners Bekenntnis zu einem anderen Menschen!
Ja, da stimme ich dir zu. Man muss sich mit sich und den eigenen Anteilen beschäftigen. Man entdeckt oft Muster, die es einem nicht einfach machen. Ich komme in der Selbstreflexion, gerade oft an meine Grenzen. Es schmerzt und macht traurig, denn da reißen alte Wunden auf.

Wenn man ein Gegenüber hat, was damit sehr gut ist, achtsam und liebevoll darauf hinweisen kann... DU schau mal bei Dir, was ist das da gerade, weil du in den alten herkömmlichen Beziehungen eben nicht so warst... Ich bin dankbar dafür, daß ich eine Zeit voller Wachstum habe und erleben darf.
Ehrlich und offen für alles zu sein und mit dem NEUEN umgehen zu lernen...
Es ist eine spannende Reise....
******ger Mann
1.233 Beiträge
Ich habe, in Affairen, Frauen kennengelernt die ihren Partner lieben, zu ihm stehen (z.B. nach einem Schlaganfall, nach dem Ende der Affaire), liebevoll mit ihm umgehen.
Diese zähle ich auch zu den glücklichen Partnerschaften. Ich sehe gelebte Liebe.

Und es gibt andere Ehen in denen erkennbar beide unglücklich sind, auch wenn offiziell Treue und Offenheit deklariert sind.
Hoher Anspruch und hohle Wirklichkeit.
@******ger

Ich sehe gelebte Liebe.

…und das glaube ich dir aufs Wort. Dennoch ist deine Affaire nicht offen und ehrlich zu ihrem Partner.
Affaire = Heimliche Liebschaft = Mein Partner darf nichts davon wissen.

Und es gibt andere Ehen in denen erkennbar beide unglücklich sind, auch wenn offiziell Treue und Offenheit deklariert sind.

…Es gibt ALLE Formen von Glücklich/Unglücklich sein in jeder Form der Partnerschaft, offen oder monogam.

Er schrieb
Danke @*********gr_n für diesen interessanten Thread.

In meinem Familiensystem mussten wir als Kinder sehr viel Rücksicht nehmen, dass hat dazu geführt, dass viele Dinge nicht immer ehrlich gezeigt oder angesprochen wurden. Es war als legten wir einen Schleier der Rücksichtnahme über manche Themen, Befindlichkeiten und Situationen.
Das hat mich geprägt weil damals meine eigene Ehrlichkeit und Authentizität ua. zu gesundheitlichen Folgen im Familiensystem führen konnte.

Mittlerweile vertraue ich immer mehr darauf, dass meine Offenheit, meine Ehrlichkeit und Authentizität keine "schlimmen" Folgen mehr haben wird.
Es ist ein Weg und ich ertappe mich gelegentlich dabei die Dinge "schön zu reden/denken" oder zu "umschiffen" aus Sorge um die vielleicht eintretenden Konsequenzen.

Zu den liebevollen Verbindungen bestehend aus Freunden, Herzensmenschen, die ich pflege habe ich vertrauen gefunden mich offen und authentisch zeigen zu können. Die Sorge dabei vielleicht nicht mehr geliebt zu werden, wird immer weniger und es bleibt ein Entwicklungsprozess den ich voller vertrauen gehe.
Bin ich es mir selbst doch wert!

Außerdem gibt es einen geliebten Herzensmann in meinem Leben dem ich unendlich vertraue und der mich immer wieder motiviert und einlädt Wahrhaftigkeit und Authentizität zu praktizieren. *danke* *herz2*

Ich habe über die Jahre einen inneren Seismografen entwickelt der mich wissen lässt, wann ich meine innere Wahrheit, meine Offenheit und Authentizität verlasse - meinen Körper und meinen Fühlraum. Auch dafür bin ich unendlich dankbar.
*******762 Mann
1.301 Beiträge
Nein. Mangels Partnerin. Ich wäre es gern. Allerdings ist es mit 63 und in Zeiten von Covid etwas doof, Leute kennenzulernen.
****on Mann
16.227 Beiträge
"Bspw. sage ich nicht zu ihr „Du bist fett!“, wenn sie 3 Kilo zugenommen hat; Sondern eher: Die Hose hat dir schon mal besser gepasst."

Das ist nämlich oft der Irrtum: Dass nämlich Ehrlichkeit und Offenheit unfreundlich sein müssen. Es geht nicht um das Mitteilen von Bewertungen ("fett!"), so sehen von Fakten über mich ("ich habe wahrgenommen, dass Du zugenommen hast").

Ehrlichkeit ist bewertungsfrei, es sei denn, ich werde um eine Bewertung gebeten.
Ehrlichkeit kann für mein Verständnis nur absolut sein. Oder wie kann ich mir halbe Ehrlichkeit vorstellen und was soll das sein?
Von zwanghaftem jedem ungefragt meine Meinung aufs Aug drücken zu müssen, sehe ich vorrerst ab *zwinker*. Werd ich aber nach meiner Meinung gefragt, habe ich an mich den Anspruch - zwar niemanden je absichtlich zu verletzen oder zu schaden - aber ehrlich zu antworten (das adjektiv "völlig" ist obsolet, denn "ehrlich ist ehrlich". Eine Steigerung gibt es nicht).
Ich gebe @****on auch völlig recht. Ehrlichkeit kann auch wohlwollend, freundlich und bestärkend sein und nach Möglichkeit sollte sie das auch. Genauso kann sie schmerzhaft sein; wie die Lüge, schmerzhaft sein kann.
Anhand der Beiträge kann man deutlich erkennen, dass weder "ehrliche" Beziehung unglücklich, noch "Unehrliche" glücklich sind oder vice versa. Es kommt auf die Haltung, den Anspruch und die Situation an. Das Leben ist nicht immer ein Honigschlecken...manchmal leicht und manchmal schwer verdaulich...ob mit oder ohne Lüge...

Ich mag Ehrlichkeit, denn dann weiß ich woran ich bin! Ich kann vertrauen und ich kann sein. Muss mich nicht verbiegen um zu gefallen. Das soll auch keiner für mich tun müssen.

Ein sehr unwichtige aber für mich stellvertretende Situation:
Essen bei und daheim und die Frage : "Und - hasts geschmeckt?" Mein Sohn antwortet: "Geht so, nicht meins"! Reicht für mich als klares "Nein!" Andere Person am Tisch meint: "Das ist aber schon unhöflich!"

Für mich aber ist es genau das, was ich hören möchte: die ehrliche Meinung...Denn wenn mir mein Sohn, wie gestern, sagt: "War alles hervorragend!" Dann freue ich mich über dieses Kompliment, weil ich weiß, dass es genau so ist und nicht nur eine Höflichkeitsfloskel.
Bei kleinen Dingen fängt es an und bei Bedeutenden nicht auf, die (für mich) falsche Höflichkeit!

Wenn ich frage, möchte ich eine ehrliche Aussage und vertrage sie auch meistens. Wenn sie scherzhaft ist, muss ich mich selber fragen: "Warum?"

Wenn jemand ehrlich ist, kann ich auf ihn zählen, ihm vertrauen und muss mich nicht jedes mal fragen ob Gesagtes auch so gemeint ist. Wir sind alle erwachsen und natürlich entscheidet jeder situitiv und wird keiner "kleinen Maus" sagen "Hey, du bist XXX! Lass dich operieren! Wie du aussiehst, kann man nicht mit ansehen!" Völlig überspitzt natürlich!
JA, auch ehrliche Menschen verfügen über Anstand und Feingefühl! *sweetkiss*
******age Mann
3.169 Beiträge
@********erin
JA, auch ehrliche Menschen verfügen über Anstand und Feingefühl!

Ja, das ist der Punkt: Wahrheit kann man auch freundlich sagen.
*********gr_n Frau
40 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******age:
@********erin
JA, auch ehrliche Menschen verfügen über Anstand und Feingefühl!

Ja, das ist der Punkt: Wahrheit kann man auch freundlich sagen.
Ja und vor allem sollte man auch achtsam dabei bleiben... Ohne Bewertung.... *ja*
*******ed70 Mann
472 Beiträge
Neutralität anstatt Bewertung ,fühlt sich für mich gerade stimmiger an. Da bei Bewertungen immer ein Eigenanteil dabei ist
**********ngfor Frau
250 Beiträge
Viele interessante Ansichten...

Ich suche auch Ehrlichkeit... und Offenheit, und da meine ich ausdrücklich und gerade hier im Joy, nicht nur sexuelle. Gute Gespräche über jedes Thema der Welt, wenn man sich kennen gelernt hat und Vertrauen da ist.

Ehrlichkeit ist wichtig, aber auch, sie bei schwierigen Themen, vorsichtig und einfühlsam rüber zu bringen. Wenn Verletzungen auf der anderen Seite zu erwarten dich, braucht es auch Zeit, das Trauma zu verarbeiten. Da kann der Partner nur mit Geduld und Empathie unterstützen. Selbstquälung (wie habt ihr gemacht...) sollten später, wenn etwas Sicherheit zurück ist, thematisiert werden.

So stell ich mir Offenheit und Ehrlichkeit vor.
*******er_a Frau
2.034 Beiträge
Mir ist Ehrlichkeit sehr wichtig. Nur muss ich nicht allen immer meine Perspektive und Bewertung ungefragt aufs Auge drücken. Dagegen wenn es den anderen massgeblich betrifft, ist ein Schweigen für mich auch schnell eine Unterlassungslüge.

Nachdem in einem Posting die Ehrlichkeit der Kinder beim Essen beschrieben wurde, mein Sohn sagte mal, “Mama, das Essen war gut, aber das musst Du nicht noch mal machen.“ 😂 mein Gedanke, das war diplomatisch für nicht lecker, aber sehr unmissverständlich.
****on Mann
16.227 Beiträge
Das mit dem Essen habe ich gerade erlebt. Ich habe für meine Liebste, ihrem Teenagersohn und mich gekocht. An drei Tagen: Am ersten Tag schmeckte es allen sichtlich samt Lob. Am zweiten waren sie still, dann sagten sie mir, dass es so gar nicht ihres sei, und schließlich "retteten" sie es mit Ketchup! Derjenigen Herzensdame, die am zweiten Tag mitgekocht und mitgegegessen hatte, schmeckte es wie mir selbst vorzüglich. Am dritten Tag war es wieder für alle lecker.

Was ich daraus sehe: Ehrliches und vor allem klares Aussprechen kann keine Kränkung sein, denn "schmeckt nicht" ist ein sachlicher Fakt über eine Empfindung. Kränkend könnte hingegen sein: "Du Nichtskönner, hast Du schon wieder einen für jeden kultivierten Menschen ungenießbaren Schlangenfraß zusammengestümpert?" Darin wäre wenig Ehrlichkeit, aber erkennbare Missgunst enthalten.

Klare, sachliche Berichte über ein Nichtgefallen dienen dagegen der Abhilfe und Situatiationsverbesserung. Und sie geben das beruhigende Signal: Mein Gegenüber versucht nicht, mir mit "diplomatischen" Umschreibungen zu sagen, ich sei zu fragil für wahre Tatsachen.
*****olf Mann
1.964 Beiträge
Eingangsfragen Radikale Ehrlichkeit:
Hast Du schon mal gelogen um jemand anderen zu schonen, in bester Absicht?
Bist Du schon mal belogen worden um Dich zu schonen, in bester Absicht?
Wenn Du das hinterher gemerkt hast, fandest Du das gut?
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