Zitat von ********bend:
„Möchte ich Dir zu bedenken geben, dass unser schwer erarbeiteter Kontex in Richtung gemeinschaftlicher Beschränkung = Treue = gegenseitige Treue gemeint ist, wenn zwei Personen zu dem Schluss kommen, dass es derart passt und so gewinnbringend ist, dass die Frage nach Treue sich dann selbst beantworten würde.
Schwer erarbeitet? Warum sollte ich mich dem anschließen müssen??? Zumal diese (lexikalische, auf definitatorischer Ebene stattfindende) Einschränkung nicht zwingend ist und Treue ohne die sexuelle Komponente definierbar ist (auch, wenn viele die beim Thema Partnerschaft mit einbauen würden). Und die Wortklauberei da auch nichts bringt, denn es ginge immer noch um den sexuellen Part. Man könnte sogar den Begriff "Treue" rausnehmen und es auf "sexuelle Ausschließlichkeit" innerhalb einer Partnerschaft reduzieren, was ein Wert sein könnte.
In deiner fogenden Darstellung oben steckt dann ein Zirkelschluss. Sinngemäß steht da, wer (sexuelle) Treue als Wert empfindet, für den ist (sexuelle) Treue ein Wert.
Hier wäre dann zudem die Frage, wie könnte jemand, der diesen Wert nicht hat, diesen "neu" entdecken. Wenn es denn ein Wert ist oder sein könnte: Was wäre "gewinnbringend/gewinnbringender" (vorteilhafter), wenn jemand bislang diesen Wert nicht oder nicht mehr hat? Denn es gibt eben diese "anderen" Menschen, die auch ohne miteinander Vertrauen, Verbindlichkeit, etc. miteinander erleben und haben und sich lieben.
Für mich bleibt da: sexuelle Treue bzw. partnerschaftliche, sexuelle Ausschließlichkeit bzw. Monogamie ist eine persönliche Entscheidung, die hauptsächlich von einer sehr individuellen Sichtweise auf Sexualität geprägt ist, die aber alles andere als zwingend ist.
(Blöd bleibt natürlich, wenn die Gegenseite das für sich anders entscheidet.)