Alte Rollenmuster mit neuem Anstrich ?

So lustig das zu beobachten ist - es zeigt, dass (wie Du sagst: die meisten) Männer noch patriarchal in der Wolle gefärbt sind. Es fehlt der unbedingte Wille, alte Zöpfe abzuschneiden. Es fehlt der unbedingte Wille, alles Gelernte komplett zu überdenken. Oft fehlt auch Mitgefühl.

Du hast recht.. es ist nicht sooo witzig. Ich neige dazu manchmal bei Unmöglichkeiten das Lachen oder schmunzeln zu kriegen. 🙊 ups…


Es wird noch Jahrzehnte dauern, diese Art abzulegen und immer mal 2 Schritte vorwärtsgehen und dann auch mal wieder 3 zurück…

Ich habe das Gefühl, dass in mancher Hinsicht die Zeit zurückgedreht wird. Gegenderte Produkte überall. Shampoo für Männer, Shampoo für Frauen. Letztens gesehen: Gewürzgurken (pinkes Label) für Frauen. Schubkarren in Pink für Frauen. Mein Neffe versuchte mir "wissenschaftlich" zu erklären, warum Produkte für Frauen pink sein müssten: Weil Babys nunmal rosa oder pink seien, seien Frauen genetisch auf diese Farbe geprägt . So ein junger 20jähriger ist offenbar hundertmal sexistischer als mein seliger Papa...

Ich sehe keine Fortschritte, im Gegenteil.

@****on

Das Hört sich nun aber nach der allgemeinen Verblödung an, die gefühlt um sich greift… Nun ist aber Schluss! Meine Beiträge sind unterirdisch. Ich höre jetzt lieber auf 🙊🙈 habt einen schönen Tag 😘

Dann muss ich mal von einer Erfahrung berichten, die mich echt verwirrt hat - mal sehen, was Ihr dazu sagt?
Ich hatte in Berlin eine tolle Frau (Ende 40) kennengelernt, die sehr lange in Südamerika gelebt hat (aber in Deutschland aufgewachsen ist und seit zwei Jahren wieder in Berlin wohnt). Es ergaben sich daraus tolle Abende voller Leidenschaft und Verbindung, allerdings corona-bedingt immer mit sehr langen Pausen dazwischen, da ich lange Zeit nicht mehr beruflich nach Berlin reisen durfte.
Als wir uns nach längerer Zeit mal wieder in Berlin treffen wollten, schlug sie vor, dass wir uns lieber im Restaurant, anstatt in meinem Hotel treffen sollten, da sie darauf gerade kein Lust hätte.
Klar, kein Problem - wir treffen uns im Restaurant, haben einen sehr schönen Abend, verstehen uns gut, der Funke ist wieder da. Die Rechnung kommt und ich sage "Ich kann Dich gerne einladen, so wie letztes Jahr (Anmerkung: das war das erste Date in einem Restaurant, wo ich auch gefragt hatte, ob ich sie einladen dürfte und sie dem zugestimmt hatte)?"
Danach haben wir uns noch wunderschön leidenschaftlich geküsst und sind getrennter Wege gegangen.
Dann war allerdings über Monate komplett Sand im Getriebe - sie wollte oder konnte sich nicht treffen, obwohl ich wieder regelmäßig in Berlin war.
Als ich dann irgendwann mal nachfragte kam zurück, dass sie meine Aussage beim Bezahlen total unsexy und uncool fand... Sie empfand es eher als freundschaftliche Geste, statt Verführung...
Sie sagte zwar auch, dass es mit ihrer südamerikanischen Sozialisierung zu tun hat - aber deswegen eine eigentlich so schöne Beziehung im Sande verlaufen lassen?
Meinungen (vor allem von weiblichen Mitgliedern)?

Das ist ja auch ein großes GEschäft. Und nützt den Mächtigen. Wer sich in der komplizierten, vernetzten und schnell zugänglichen weiten Welt zurechtfinden will, braucht "Identität". Einerseits sollte man sich selbst kennenn und lieben, andererseits führt jede BEstimmung leicht zu Grüppchenbildung, Blasen und "Szenen" und damit zur Vereinzelung und der Bereitschaft zum Streit. Wer einenKrieg vorbereiten will, geht so vor. Wenn alle alles haben und man nichts mehr verkaufen kann, dann muss man dafür sorgen, es kaputt zu machen. Da fängt man mit Beziehungen und Vertrauen an.

Ich lasse meinen weiblichen Anteil in mir sprechen : Die südamerikanische Sozialisierung ist offen patriarchal. Sie feiern dies auf schönste Weise. Also - wenn schon Patriarchat, dann auf Latino-Art, finde ich.

Aber am Ende darf auch das gehen.

Ich seh da eine Pluralität, zum Einen wieder alte, vertraute Rollenbilder, die auch von vilen jungen Menschen angenommen werden, auf der anderen Seite erfreulich viele, die alte Zöpfe abschneiden, ihr Leben leben, die die Grenzen verschwimmen lassen. Und damit durchkommen.

Für mich sind Deine Beiträge eine wichtige Bereicherung. Und sicher nicht nur für mich. Höre bitte nicht auf.

Nichts ist für mich so sexy, wie Transparenz und Offenheit.
Ich will garniemanden zu irgendwas verführen, da fehlt mir der Konsens!
Flirten gerne, intellektuell duellieren topp, aber Innuendos und Subtexte, bleib mer fott (Hessisch)
Steh zu Deinen Gefühlen und Bedürfnissen, zeig sie mir, öffne Dich, dass tue ich auch. Jede solcher Begegnungen ist mir wertvoller als 2 weitere Slips an der Trophäenwand.

...dann war das also die ZWEITE Einladung (wenn ich das richtig verstehe)?
(falls ja, ist der ersten EInladung damals SEX gefolgt ? - dann nämlich könnte ich Ihre nachfolgende Aussage nachvollziehen...)

Ich finde wir können nicht alles „gleich“ machen. Finde es sogar ungesund und entfremdet uns von unserer Identität als Mann oder Frau… und wer sich als etwas dazwischen (oder was auch immer) empfindet, der soll das tun… auch völlig ok.

Nur wenn wir beim Mann/Frau und Heterosexualität bleiben, hat ein klassischeres Rollenbild für mich nichts mit Patriarchat zu tun.

Patriarchat ist das was Menschen daraus gemacht haben, die Frau zum Eigentum des Mannes degradiert um sie und ihre Sexualität zu unterdrücken. Es geht wie oft im Leben dabei lediglich um Macht.

Wir Frauen in den westlichen Ländern müssen uns zum Glück da nicht mehr beugen. Das ist Emanzipation und Emanzipation im positiven Sinne.
Aber Emanzipation um jeden Preis entfremdet eine Frau ja auch wieder von ihrem Frau „sein“. Das halte ich nicht für gesund.

Und ja, der Mann darf mich gerne einladen. Außer ich empfinde ihn als absolut unansprechend (aus welchen Gründen auch immer) und ich möchte es dann deshalb auch nicht.

Was für eine Möglichkeit hat ein Mann denn sonst, an die Frau heran zu kommen? Ich meine so aus Männersicht? Oft sind sie halt keine Verbalkünstler und um Ihr zu signalisieren, du gefällst mir, ich mag dich, ich möchte „dein“ Mann/Lover oder was auch immer sein….

Es ist eben ihre Art (die männliche Art) einer Frau zu signalisieren dass sie Interesse haben.. find ich völlig ok.

Und natürlich gibt es auch die Neandertaler, die der Meinung sind, weil sie einen Kaffee bezahlen muss sich die Frau revanchieren oder sie haben damit irgendein Anrecht erworben… ja die gibt es auch noch und sterben hoffentlich bald aus.

Und auf das Thema mit adipösen jungen Frauen sprechen zu kommen… für mich ist das ein großes Stück Bequemlichkeit! Schönrederei!

Niemand muss gertenschlank sein. Ein paar Kilo zu viel sind nicht schlimm oder schädlich… aber was ich teilweise beobachte, erschreckt mich. Und gesund kann das auch nicht mehr sein.

Es ist die Bequemlichkeit einer Generation (natürlich wie immer nicht alle) die alles auf dem Silbertablett bekommen, im Job ihre Wohlfühlatmosphäre brauchen, es niemanden mehr stört wenn Menschen ohne Berufsausbildung ein Land regieren… und starkes Übergewicht mit Body Positivity schön gelabert wird. NEIN! Es ist gefährlich!

Und in einem anderen Thread im Joy haben sich schon adipöse Menschen beschwert, dass sie im Joy niemanden finden weil sie zu übergewichtig sind… und fühlen sich diskriminiert…

Ob das wirklich die Haltung ist, zukünftig auf Augenhöhe Dates zu haben…? und ob ein wenig mehr klassisches Mann/Frau Rollenbild vielleicht doch nicht das Schlechteste ist?

Ich weiß es nicht… die Zukunft wird es zeigen…

Man darf nicht vergessen, dass wir hier wirklich anders denken, als in anderen Ländern.

Es wird nicht umsonst vorgeschlagen, dass man sich mit den Kulturen vor Ort beschäftigt, bevor man in manche Länder reist.

Man muss es nicht verstehen, oder gut finden.

Zum anderen kann ich irgendwie nicht wirklich etwas sagen, weil ich mit Dates nicht essen gehe. 😀 Bislang war es auf einen Kaffee oder so und da hatte ich nicht das Gefühl, dass er sich mehr erhofft hat.

Bei mir kann ein Kaffeedate in ein Abendessen übergehen, wenn sich genug Gesprächsstoff bietet und beide das wollen. Von meiner Seite aus ohne weiterführende Gedanken. Hauptsache es war für beide eine schöne Zeit.

PS: Ich übernehme gerne ganz oldschool die Rechnung, wenn sie es nach Rückfrage zuläßt....

Kam drauf an, wenn ich geflüchtet bin, ich kurz auf dem Weg nach draußen, aber für mich 🤣

Das war aber nur zweimal und oft war ich auch noch nicht Kaffee trinken und da hat er bezahlt, ohne das ich es mitbekommen habe.

Ich weiß nicht, ob das ernst gemeint ist. (Nachteil von online-Diskussionen)
Zwei Argumgente dagegen: Wenn ein "Bezahlen" tatsächlich der Schlüssel zur Frau ist, dann hat sich auch in Deutschland nichts geändert. Und: Wenn ein Mann sich nicht bemüht und zum Beispiel lecker kocht oder interessante Gedanken äußert, ist er dann attraktiv? Als "Versorger" vielleicht, aber auch als Gegenüber und Liebhaber? Ich will jedenfalls nicht gemolken, sondern geliebt werden. Sind das "weibliche Anteile"? Nein, wenn ich das ernstnehme, was ich von Wyneke zitiert habe, dann wären weibliche Anteile, mich kaufen zu lassen. So aus Männersicht.

Einfach "ich selbst" bleiben und nicht alles 10 Schritte weiter denken. Im "hier und jetzt" wird gelebt... Offen für das Gegenüber bleiben....

Ich bin für sowas aber auch zu dusselig. Ich hab mir bislang noch keine Gedanken gemacht, ob der Mann damit etwas bezwecken könnte.

Mir Interesse zu signalisieren braucht auch ein Vorschlaghammer. Das es doch etwas zu bedeuten haben könnte, habe ich erst hier erfahren.

@****ga

Ich möchte zwar nicht direkt was zu der Frage mit dem Bezahlen sagen, aber mir ist auch sehr aufgefallen, dass es in den letzten 3 (?) Jahren einen extremen Backlash gab: Auf der einen Seite wird immer mehr betont, dass jeder alles könne und dürfe, egal ob Mann oder Frau, angeblich gibt es keinerlei Beschränkungen und Begrenzungen durch das Geschlecht oder den Körperbau. Wer diese Ansicht auch nur in Frage stellt, wird direkt mit einem Shitstorm bedacht und man gilt dann als zu konservativ und frauenfeindlich. Es ist ja immer noch aktuell, dass fast in jeder Fernsehserie irgendwas 'politisch Korrektes' gezeigt werden muss. Bei 'first dates' (VOX) ist bei wirklich jeder Sendung ein schwules Pärchen dabei; das repräsentiert überhaupt nicht den Durchschnitt der Gesellschaft. In vielen Sendungen gibts mittlerweile den Quoten-Transmann/frau usw. Da wird also permanent betont, dass jeder alles sein könne.

Vielleicht ist das auch das Problem: Diese Freiheit ist zwar schön, weil man nicht mehr festgelegt ist und nicht mehr in Rollen gezwängt wird, die vielleicht zu einem kleinen Teil der Menschen nicht passt. Man muss aber auch bedenken, dass viele Menschen sich in diesen Rollenbildern wohl gefühlt haben und die ihnen Orientierung gaben. Diese Orientierung ist seit den 80ern (?) weggebrochen. Als Frau wurde man schief angeschaut, wenn man 'nur Kinder' erzogen hat, es musste unbedingt Karriere sein. Als Mann war man auch schnell als Macho verschrien. Eine ganze Zeit lang haben diese neuen Rollenbilder (eine Frau kann alles sein. Ein Mann darf auch weich sein) eine Ersatz-Orientierung gegeben, die aber meiner Meinung nach nicht nachhaltig ist.

Nun durch die Corona-Krise ging die Orientierung noch viel mehr verloren. Ich sehe das als Grund, warum die herkömmlichen Rollenbilder und Verhaltensweisen jetzt wieder attraktiv werden: Sie geben Halt in einer Zeit, in der alles haltlos geworden ist. Meiner Meinung nach ist es so: Wenn man etwas zu lange übertreibt, schlägt es halt wieder in die andere Richtung um. Wir sind eine sehr infantile Gesellschaft geworden, da kann es auch Orientierung geben, wenn der Mann wieder mit der Faust auf den Tisch haut und die Frau dankbar dafür ist, dass sie weiß, was sie zu tun hat. Oder wenn der Mann sich wieder als Herr im Hause und wichtig fühlen darf, weil er die Rechnung bezahlt. So traurig das auch alles klingt...

@*********z3rin

gut beschrieben...

Aktuell seine Orientierung zu finden/zu halten, ist schwer. Da muss jeder für sich selber schauen, seinen Weg suchen. Je weniger "Haltepunkte" es dabei gibt....

Danke dir.


Das sehe ich auch so. Ich finde, jeder sollte so leben dürfen, wie es sich für ihn richtig anfühlt. Mir ist es persönlich am liebsten, wenn seitens der Gesellschaft und Medien weder in Richtung des einen Extrems, noch in Richtung des anderen Extrems 'gesteuert' oder Druck ausgeübt wird. Dann kann sich sowohl jemand Konservatives, wie auch jemand sehr Liberales so geben wie er ist und bekommt nicht gleich ein schlechtes Gewissen gemacht.
Außerdem kommt es dann auch von innen heraus und man verhält sich nicht nur so, weil es die Medien oder die Gesellschaft so vorgeben, sondern weil es sich stimmig für einen selbst anfühlt.