Vielen Dank, liebe
@****ga, für diesen Beitrag !
Das trifft so vieles. Gerade dieses "Du hast es selbst in der Hand" führt gerade bei etwas verunsicherten Seelen gerne in das Gefühl, versagt zu haben, noch mehr leisten und daran arbeiten zu müssen, und wenn's dann immer noch nicht klappt, liegt die Schuld nur bei einem selber. Nicht hilfreich.
Weiter gibt es auch Dinge, die man/frau beim besten Willen nicht ändern kann. Ein Beispiel aus meinem Leben: Auf der Suche nach einer Tanzpartnerin bekomme ich immer wieder eine Ablehnung mit dem Argument "Du bist zu klein." Klar, will sie hohe Schuhe anziehen und wünscht sich, daß der Tanzpartner dann immer noch ein bißchen größer ist als sie, komme ich nicht in Frage. Aber so sehr ich daran arbeite, ich werde nicht mehr wachsen, habe es nicht "selbst in der Hand". Ähnliche Beispiele werden viele wahrscheinlich in ihrem Leben finden können.
Da fehlt bei vielen Ratgebern auch die Ermunterung, so eine Situation einfach stehen lassen zu können und den Gedanken abzuschütteln, selber irgendwie schuld zu sein. Allein das Gefühl, nicht als Versager bei der eigenen Veränderung vor sich dazustehen, hilft schon sehr, mit der Situation umzugehen.
Von Reinhold Niebuhr gibt es dieses schöne Gebet:
Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Das öffnet nämlich die Umgehungsstraße um das persönliche Versagen herum, um auf dem eigenen Weg weiterzukommen und damit weiter zu kommen.