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Die heilende Beziehung

**yx Mann
1.350 Beiträge
...da hab ich in meiner Umgebung ganz andere Erfahrungen.
Ich finde, man kann das, wenn man reif geworden ist dafür.
Ein wirklich wunderbarer Text.

Es ist eine Frage der Einstellung und der Reife.
Jeder der klagt " er würde leider nicht verstanden...oder er findet nicht den Richtigen bzw. die Richtige" ist noch nicht bereit das zu leben. ( ja...ich persönlich auch noch nicht :-))

Das zu leben, mit der vollen Selbstverantwortung, Tiefe, Schönheit aber auch Leere, Schmerz und Hässlichkeit...die auch dazu gehören.

Wollen wir meistens nicht immer die Sahnestücke?😉
*****r01 Mann
51 Beiträge
Ein toller Text, ganz herzlichen Dank dafür. Es lohnt sich aus meiner Sicht unbedingt, für eine solche Beziehung mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Suchen und finden wird wohl kaum gelingen, aber manchmal hilft ja das Schicksal nach.
*******er_a Frau
2.037 Beiträge
Ich denke nicht, dass man selbst noch nicht so weit ist, wenn man niemanden findet, es kann, muss aber nicht so sein. Es gibt nicht viele Menschen die generell so weit sind, die müssen auch erst einmal dem Gesetz der Anziehung folgen, damit sie sich begegnen, das ist eine weitere Kunst.
Profilbild
*********hmidt
1.673 Beiträge
Ach ja... Die Liebe und der Schmerz...

Warum liegen sie nur immer wieder so nahe beisammen...?!

Ein bislang (leider) noch wenig bekannter Coach und Therapeut mit ein paar überaus interessanten Perspektiven auf das Thema "Liebe und Lust" schreibt dazu in seinem Blog:


"Es ist unvermeidlich: Je weiter ich mich einem geliebten Menschen öffne, je tiefer ich ihm Einblick, Einfühlung und Einlass gebe in mich, desto verletzlicher werde ich dadurch. Diese Verletzlichkeit macht vielen Menschen Angst. Dafür habe ich großes Mitgefühl.

Wenn wir uns vor Augen führen, wie viele von uns in ihren prägenden Jahren immer wieder gedemütigt, beschämt und emotional manipuliert wurden, dann verwundert es nicht, dass die allermeisten von uns große Probleme damit haben, ihren Liebespartnern den verletzlichen und bedürftigen Anteil in sich zu offenbaren. Lieber geben wir uns kämpferisch, stark und fordernd, als dass wir die Wünsche, unsere Sehnsüchte und Bedürfnisse dem Anderen als genau das zeigen, was sie sind: Wünsche, Sehnsüchte oder Bedürfnisse.

Unsere Verletzlichkeit und Bedürftigkeit macht uns Angst. Wir sind gebrannte Kinder. Darum scheuen wir das Feuer. Eben diese Verletzlichkeit und Bedürftigkeit jedoch ist zugleich unendlich wertvoll. Erst durch sie sind wir in der Lage, echte, zuinnerst nährende Intimität zuzulassen. Es ist der Schritt hinein und durch diese Angst hindurch, der uns erfahren lässt, wie durch eine derart wahre Intimität Heilung geschieht.

Dennoch ist und bleibt sie gefährlich. Denn wenn wir uns in all unserer Verletzlichkeit öffnen, dann werden wir irgendwann auch verletzt werden. Auch und gerade von denjenigen Menschen, die wir lieben. Wir können den Schmerz nicht vermeiden. Es ist allein eine Frage der Zeit. Dieser Schmerz ist keine Strafe. Er ist der Preis, den wir für unser Wachstum und unsere Heilung zahlen. Wenn wir uns entscheiden, diesen Weg zu gehen."



Wenn Menschen damit beginnen, sich ganz bewusst ihren alten Wunden zu stellen, spreche ich gerne von "Wachstumsschmerzen"... Im Grunde ist das wie bei kleinen Kindern, wenn Konochen und Knochenhäute unterschiedlich schnell wachsen... Diese Metapher finde ich sehr passend für das, was wir erleben, wenn wir damit beginnen, uns uns selbst und einander zu öffnen...
*******er_a Frau
2.037 Beiträge
@*********hmidt

Ich denke es ist die Angst vor Verletzlichkeit auf dem Weg der Öffnung. Wenn ich mich wirklich zeige, in meiner Mitte bin und meine Themen geheilt sind, bin ich nicht mehr verletzlich, weil ich in mir keine Verletzungen habe.
***ie Frau
5.601 Beiträge
Ich empfinde diesen Text auf das runtergebrochen, was wirklich wichtig ist .
Danke ! *knuddel*
****mi Frau
3.070 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von *********hmidt:
Ach ja... Die Liebe und der Schmerz...

Warum liegen sie nur immer wieder so nahe beisammen...?!

Ein bislang (leider) noch wenig bekannter Coach und Therapeut mit ein paar überaus interessanten Perspektiven auf das Thema "Liebe und Lust" schreibt dazu in seinem Blog:


"Es ist unvermeidlich: Je weiter ich mich einem geliebten Menschen öffne, je tiefer ich ihm Einblick, Einfühlung und Einlass gebe in mich, desto verletzlicher werde ich dadurch. Diese Verletzlichkeit macht vielen Menschen Angst. Dafür habe ich großes Mitgefühl.

Wenn wir uns vor Augen führen, wie viele von uns in ihren prägenden Jahren immer wieder gedemütigt, beschämt und emotional manipuliert wurden, dann verwundert es nicht, dass die allermeisten von uns große Probleme damit haben, ihren Liebespartnern den verletzlichen und bedürftigen Anteil in sich zu offenbaren. Lieber geben wir uns kämpferisch, stark und fordernd, als dass wir die Wünsche, unsere Sehnsüchte und Bedürfnisse dem Anderen als genau das zeigen, was sie sind: Wünsche, Sehnsüchte oder Bedürfnisse.

Unsere Verletzlichkeit und Bedürftigkeit macht uns Angst. Wir sind gebrannte Kinder. Darum scheuen wir das Feuer. Eben diese Verletzlichkeit und Bedürftigkeit jedoch ist zugleich unendlich wertvoll. Erst durch sie sind wir in der Lage, echte, zuinnerst nährende Intimität zuzulassen. Es ist der Schritt hinein und durch diese Angst hindurch, der uns erfahren lässt, wie durch eine derart wahre Intimität Heilung geschieht.

Dennoch ist und bleibt sie gefährlich. Denn wenn wir uns in all unserer Verletzlichkeit öffnen, dann werden wir irgendwann auch verletzt werden. Auch und gerade von denjenigen Menschen, die wir lieben. Wir können den Schmerz nicht vermeiden. Es ist allein eine Frage der Zeit. Dieser Schmerz ist keine Strafe. Er ist der Preis, den wir für unser Wachstum und unsere Heilung zahlen. Wenn wir uns entscheiden, diesen Weg zu gehen."



Wenn Menschen damit beginnen, sich ganz bewusst ihren alten Wunden zu stellen, spreche ich gerne von "Wachstumsschmerzen"... Im Grunde ist das wie bei kleinen Kindern, wenn Konochen und Knochenhäute unterschiedlich schnell wachsen... Diese Metapher finde ich sehr passend für das, was wir erleben, wenn wir damit beginnen, uns uns selbst und einander zu öffnen...

Wahre Worte… es gibt Menschen die schaffen es scheinbar spielerisch durch alle Schichten hindurch zu sehen, und an den Wunden der Vergangenheit zu zu zerren aber einen gleichzeitig ganz nah zu sein… Wo viel Licht ist, da sind die Schatten auch besonders dunkel…

Ich glaube nicht das Menschen die wir lieben und die uns lieben, uns verletzen wollen…
Sie handeln genauso nach ihren erlernten Mustern um sich zu schützen wie, diejenigen die sich verletzt fühlen aus ihren erlernten Mustern handeln.

Man sollte den Schmerz nicht als Preis sehen, den man zu zahlen hat, sondern als Chance bei sich zu schauen woher diese Verletzungen stammen und sie zu heilen….
Ein Mensch der es schafft diese Sachen hochzuholen damit man sie sehen und daran arbeiten kann und das auch aushält ist unheimlich wertvoll…
Man sieht das vielleicht nicht gleich aber je mehr man an sich arbeitet desto mehr kann man es annehmen wie es ist….
****656 Mann
7.259 Beiträge
Ich sehen keinen anderen Weg, um eine glückliche, erfüllende Beziehung zu führen. Wenn beide diesen Weg gehen wollen und sich dabei unterstützen, der "Himmel auf Erden".....

*my2cents*
****r60 Mann
1.151 Beiträge
*gruebel* Das ist wieder mal ein Thema, wo es wahrscheinlich keine Lösung gibt, weil es eben alles sehr individuell ist.

Ich denke @*****t78 hat schon ziemlich am Anfang des Pudels Kern getroffen: Es braucht meist mehrere Personen, die zum persönlichen "Heil" beitragen. (Dabei meine ich nicht Therapeuten)

Wenn ich allerdings meine "Lebensvorstellungen" erläutere werde ich nur komisch angeschaut und als Weltfremd und "abnormal" betrachtet.
Und wenn ich eben auch auf mich achte, dann bin ich der Ego oder Chauvi. *nixweiss*
****on Mann
16.227 Beiträge
Der Text des Eingangsbeitrages gibt wieder, wie meine Partnerinnen und ich (auch sie untereinander) Beziehung leben. Dies aber erst seit Anfang 2018, meine Beziehungen davor waren bei aller Reflektiertheit deutlich weniger bewusst. Und ich staune immer noch, dass ein reines Ideal tatsächlich dauerhaft lebbar ist. Ich bin glücklich.

Zitat von ****r60:
Es braucht meist mehrere Personen, die zum persönlichen "Heil" beitragen.

Wir jedenfalls sind tatsächlich mehrere. Ein polyamores Molekül, ein Polykül.
**yx Mann
1.350 Beiträge
Lucky You! *top*
****ney Paar
51 Beiträge
Zitat von *********son73:
Die heilende Beziehung
Hallo ihr Lieben,

ihr kennt es.. man liest so hier und da... oft Gedanken die zum Nachdenken bringen...
daraus auch manchmal Themen entstehen...

Nun ja, da mich dieser Text unter anderem auch zum Nachdenken gebracht hat, wollte ich auch dazu ein Thema erstellen aber ich erlaube mir euch den Text weiter zu reichen *g*

Umso mehr ich in den Text eintauchte umso mehr lächelt ich, mit diesem: Ich weiß was du sagen möchtest und ja so ist es *g*
Dieses ist aber nur mein Denken und ich würde mich freuen eure Gedanken dazu zu lesen *g*

Eure Sweety

Die heilende Beziehung
Eine Beziehung von zwei bewussten Menschen, denen all dies (Projektionen und andere Wahrnehmungsstörungen) klar ist, birgt ein immenses Potenzial zur Heilung. Aber sie verlangt mehr von uns, als es auf den ersten Blick scheint.

Die grundsätzliche Illusion der Sicherheit, einer der Hauptgründe, warum wir Beziehungen überhaupt so sehr brauchen, hat keinen Platz in einer heilenden Beziehung. Loyalität, Freundschaft, Verlässlichkeit - all dies ja, aber keine Illusionen mehr, mit all ihren Besitzansprüchen, den Kontrollbedürfnissen und der gegenseitigen Sabotage. Heilung kann nur geschehen in einem Raum von Freiheit, in dem jeder authentisch sein darf, wer er oder sie ist.

So selbstverständlich das in der Theorie klingen mag, so schwierig ist es oft zu leben. Und bei Freiheit geht es hier nicht um freie Liebe und wahllosen Sex, sondern darum, den anderen in keiner Weise kontrollieren zu wollen, ihm den Raum zur Entfaltung zu geben, ihn blühen zu lassen. Darum, jede Sekunde die Entscheidung füreinander neu zu treffen.

Eine heilende Beziehung verlangt von beiden Partnern vollständige Bewusstheit über Projektionen und ein ständiges Hinterfragen. Sie beinhaltet die Verabredung, immer zuerst bei sich selbst zu schauen - vor allem dann, wenn es am meisten weh tut. Sie verlangt von beiden, dass der andere gehalten werden kann, wenn er in Projektionen versinkt - eine Aufgabe die große Integrität und Sensibilität erfordert, denn oft sind die Projektionen mir sehr viel Emotion aufgeladen. Beide Partner müssen den jeweils anderen vollständig als Therapeut und Lehrer anerkennen, müssen es lernen zuzugeben, wenn sie projizieren und bereit sein, Hilfe von ausgerechnet der Person anzunehmen auf die sie eigentlich projizieren. Totaler Respekt, tiefes Mitgefühl und bedingungsloses Vertrauen sind dafür Voraussetzung. Machtspielchen haben hier keinen Platz, Schwäche und Stärke, Rechthaben und Schuld sind Konzepte, die in einer solchen Beziehung ihre Bedeutung mehr und mehr verlieren.

Die heilende Beziehung erfordert von uns die Kraft und den Mut, hunderte, vielleicht tausende Male über unseren Schatten zu springen. Den Raum und das Herz immer und immer wieder zu öffnen, selbst wenn in uns starke Emotionen wirken und alles in uns nur weglaufen und sich verschließen möchte. Wir lernen, Schwäche und Irrtum zuzugeben, uns mit dem Schmerz zu zeigen, hierzubleiben, alles hineinzulegen in das Feld des Vertrauens, dass wir mit dem Partner kreieren. Und wir lernen auch uns nicht mehr selbst zu beschränken, unsere Stärke bedingungslos zu leben, unsere Wahrheit zu sprechen. Wenn das gelingt, geschehen Wunder...
(c) David Rotter

Mein Partner ist tief mit mir verbunden, wir schenken uns die Gedanken die dieser Text trägt gegenseitig und dafür liebe ich unsere Tiefe - nicht unerreichbar, sondern bewahrend und sich-öffnen, sich gegenseitig mit allen reflektierten Gedanken zur Seite stehen - meine heilende Beziehung zu @*****ney

ABER
.. bitte helft mir den folgenden Gedanken zu verstehen: ".. grundsätzliche Illusion der Sicherheit.."
Mein erster Gedanke dazu war, dass Sicherheit doch keine Illusion sein kann - sie kann doch nur echt sein. Was ist überhaupt Illusion? Und was hat das mit Beziehungen, Liebe zu tun?
Mein zweiter Gedanke war, wenn Sicherheit nur eine Illusion ist, wie kann ich dann je in ein Urvertrauen zu meinem Partner kommen? Wie kann ich nicht immer alles und jedes in Frage stellen, weil eben genau nichts sicher ist?
Wie kann ich je in "Sicherheit" in jedweder Beziehung sein? Wenn alles nur Illusion ist?

.. ich weiß nicht, ob ich mich zielgerichtet ausdrücke. Aber ich versuche zu verstehen, wenn Sicherheit nur eine Illusion ist und rein theoretisch-praktisch alles immer und zu jeder Zeit in Frage gestellt und aufgebrochen werden kann, wie kann ich dann noch im Leben ankommen?

.. mir ist klar, dass mein Partner IMMER ein eigenständiger, selbstdenkender, freier Mann ist und sein wird - aber der Gedanke, dass alles immer auf einer gerechten Waagschale liegt, dass sich immer wieder bewiesen werden muss/kann/soll/darf, dass man die Liebe und Hingabe des Partners verdient hat (muss), das macht mir Angst!

.. welche Gedanken habt ihr?
.. wo stecke ich gedanklich fest?
.. habt ihr einen Impuls für mich?

liebe Grüße
S.
****656 Mann
7.259 Beiträge
Ich weiß, was du meinst......
Wenn das Urvertrauen einmal da ist und Ihr bereit seit in Zuknunft weiter an eurer Beziehung zu arbeiten, dann hast du schon mal eine sehr hohe Sicherheit...

Ich habe es so erlebt......

*my2cents*
********weiz Mann
11.234 Beiträge
… der Grundgedanke, dass man sich Liebe verdienen muss führt in die Irre. Gar wenn es noch kombiniert wird mit dem Gedanken, ich brauche Sicherheit. So schafft das Konstrukt Abhängigkeit die getriggert werden durch eigene Ängste.

Die Idee (mein Verständnis) wäre eher, ich bin mir gewiss dass ich liebe. Nehme dies als Geschenk, als wunderbar wahr, wenn ich diese Liebe leben kann. Doch wenn nicht, bleibt die Liebe in mir. Ich kämpfe nicht um Liebe zu bekommen, sondern Liebe trägt mich. Liebe die ich in mir spüre gibt mir die Sicherheit, die ich brauche.
.
****on Mann
16.227 Beiträge
Zitat von ********weiz:
Die Idee (mein Verständnis) wäre eher, ich bin mir gewiss dass ich liebe. Nehme dies als Geschenk, als wunderbar wahr, wenn ich diese Liebe leben kann. Doch wenn nicht, bleibt die Liebe in mir. Ich kämpfe nicht um Liebe zu bekommen, sondern Liebe trägt mich.

So sehe ich es auch. Es ist meine Liebe, um die es geht, nicht die Liebe, die mir entgegengebracht wird. Meine Liebe bestimmt mein Leben, weshalb es nicht tragisch ist, wenn sie nicht erwidert wird.

Sicherheitsbedürfnis und der dringende Wunsch, geliebt zu werden, entstammen wohl ganz schön oft den Defiziten, die uns als Kindern zugefügt wurden. Liebesbeziehungen sind in meinen Augen nicht geeignet, hier für Heilung und Nach-Genährtwerden zu sorgen.

Denn entweder treffen wir damit auf jemanden, der selbst nichts nachnähren muss, und dann einseitig die Defizitheilung des Partners übernimmt - so entstehen Abhängigkeit und Gefälle. Oder beide sind im Defizit und erwarten vom Partner Unmögliches - und werden in der Folge beide tief enttäuscht.
****on Mann
16.227 Beiträge
Zitat von ********hoen:
Aber ich versuche zu verstehen, wenn Sicherheit nur eine Illusion ist und rein theoretisch-praktisch alles immer und zu jeder Zeit in Frage gestellt und aufgebrochen werden kann, wie kann ich dann noch im Leben ankommen?

Welche Sicherheit meinst Du genau? Dass Dein Partner Dich nie verlässt? Dass er Dich nie verletzt? Dass er nie stirbt? Dass seine Liebe nie verlöscht?

Wie könnten solche Sicherheiten praktisch und real erreicht werden? Hast Du eine Idee dazu?
**yx Mann
1.350 Beiträge
Zitat von ********hoen:
wenn Sicherheit nur eine Illusion ist und rein theoretisch-praktisch alles immer und zu jeder Zeit in Frage gestellt und aufgebrochen werden kann, wie kann ich dann noch im Leben ankommen?

Dir ist augenblicklich noch die Möglichkeit verstellt, anzuerkennen, dass es keine Sicherheiten gibt, die wir als Kind noch unterstellen konnten.
Anerkenne.

Und dann suche die Sicherheit, die Du brauchst, auf einer neuen, einer anderen Ebene.
Der Ort, an dem Du erfolgreich sein wirst, liegt in Dir selbst.
****Wo Paar
2.786 Beiträge
Liegt die Krux nicht vielleicht einfach nur darin, dass wir Angst vorm Sterben haben, bzw hatten?

Als kleines Kind waren wir max. abgängig von unseren Eltern. Ohne sie wären wir gestorben.

Als Erwachsene ist das anders. Wir können uns um unser Überleben (weitgehend) selbst kümmern und haben diese Abhängigkeit/ Bedürftigkeit (real) nicht mehr.

Dummerweise entstehen Ängste im Regelfall aus Gedanken (vermutlich immer) und sprechen ein Notprogramm an, das in der ältesten (dann) priorisierten Hirnregion sitzt an.
Kontrolliertes Handeln ist dann nicht möglich...

Laienhafte Gedanken aus verschiedenen Erinnerungen von Gelesenem...
*******er58 Mann
969 Beiträge
Zitat von ****Wo:
Liegt die Krux nicht vielleicht einfach nur darin, dass wir Angst vorm Sterben haben, bzw hatten?

Als kleines Kind waren wir max. abgängig von unseren Eltern. Ohne sie wären wir gestorben.

Als Erwachsene ist das anders. Wir können uns um unser Überleben (weitgehend) selbst kümmern und haben diese Abhängigkeit/ Bedürftigkeit (real) nicht mehr.

Dummerweise entstehen Ängste im Regelfall aus Gedanken (vermutlich immer) und sprechen ein Notprogramm an, das in der ältesten (dann) priorisierten Hirnregion sitzt an.
Kontrolliertes Handeln ist dann nicht möglich...

Laienhafte Gedanken aus verschiedenen Erinnerungen von Gelesenem...

Und das was du zusammengefasst hast kann ich nur bestätigen. - Bis auf die Angst zu sterben. Das ist noch nicht die größte Angst der Menschen (im allgemeinen und statistisch gesehen) sondern es ist die Angst vor Hilflosigkeit oder Machtlosigkeit bezogen auf das eigene Sein. Das ist in Beziehungen oft ein Thema, dass sich hinter anderen Verhaltensweisen versteckt. Wir versuchen immer die Macht zu behalten. Deshalb ist Hingabe in einer Beziehung für viele auch so schwer.
Sicherheit ist sicher eine Illusion, aber Menschen suchen sie dennoch. Nur mit dem Bestreben nach Sicherheit kann ich gleichzeitig nicht lieben. Das schließt sich aus (und wird hier sicher auf vehemente Gegengedanken stoßen, weil es doch so schön wäre, wenn beides zusammen ginge...). Wenn ich lieben will, muss ich wohl auf Sicherheit verzichten. (oder zumindest in den Momenten auf Liebe verzichten, wenn ich nicht auf die Sicherheit verzichten kann.)
Zitat von ****on:
Zitat von ********weiz:
Die Idee (mein Verständnis) wäre eher, ich bin mir gewiss dass ich liebe. Nehme dies als Geschenk, als wunderbar wahr, wenn ich diese Liebe leben kann. Doch wenn nicht, bleibt die Liebe in mir. Ich kämpfe nicht um Liebe zu bekommen, sondern Liebe trägt mich.

So sehe ich es auch. Es ist meine Liebe, um die es geht, nicht die Liebe, die mir entgegengebracht wird. Meine Liebe bestimmt mein Leben, weshalb es nicht tragisch ist, wenn sie nicht erwidert wird.

Sicherheitsbedürfnis und der dringende Wunsch, geliebt zu werden, entstammen wohl ganz schön oft den Defiziten, die uns als Kindern zugefügt wurden. Liebesbeziehungen sind in meinen Augen nicht geeignet, hier für Heilung und Nach-Genährtwerden zu sorgen.


Denn entweder treffen wir damit auf jemanden, der selbst nichts nachnähren muss, und dann einseitig die Defizitheilung des Partners übernimmt - so entstehen Abhängigkeit und Gefälle. Oder beide sind im Defizit und erwarten vom Partner Unmögliches - und werden in der Folge beide tief enttäuscht.

@****on

Sehe ich im Grunde genauso; da jeder selbst die Verantwortung trägt; seine Wunden anzuschauen und zu heilen.
Doch ist dies oft ein lebenslanger Weg und wir sind nie " fertig "....wir werden immer Defizite haben.
Wenn man meint, man könne erst eine erfüllte Beziehung führen; wenn alles gelöst ist...dann bleibt man wohl ewig alleine.

Ich denke wenn man sich seiner Defizite bzw. " alten Verletzungen bewusst ist und gegseitig klar kommunizieren kann; empathisch ist und man bereit ist auch unbequeme Wege zusammen zu gehen....dann können sich beide unterstützen auf ihrem Weg.
****Wo Paar
2.786 Beiträge
@*******er58
Kann dir nur voll zustimmen.
Es ist halt ein Dilemma.
Gut, dass es zwischen den beiden äußeren Punkten der Skala noch mehr gibt.

Was die Angst vorm Sterben angeht, ist das ein Ding aus der Kindheit, die durch bestimmte Gedanken in ihrer Synthomatik wieder getriggert wird und sich letztlich in Körperreaktionen zeigt.

Kampf oder Flucht sind brauchbar. Wenn es zur Erstarrung kommt, dann wird es richtig doof...

Sie ist uns nicht bewusst und zeigt sich in anderem.
Macht bedeutet Kontrolle. Kontrolle schützt vor Unvorhergesehenem.
Auf Vorhersehbares bin ich eingestellt...
*********son73 Frau
37.779 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von ****Wo:
Was die Angst vorm Sterben angeht, ist das ein Ding aus der Kindheit, die durch bestimmte Gedanken in ihrer Synthomatik wieder getriggert wird und sich letztlich in Körperreaktionen zeigt.
Ist aber auch eine Frage der Generation, die heutige Generation hat da weniger Ängste wie die älteren.
****Wo Paar
2.786 Beiträge
Zitat von *********son73:
Zitat von ****Wo:
Was die Angst vorm Sterben angeht, ist das ein Ding aus der Kindheit, die durch bestimmte Gedanken in ihrer Synthomatik wieder getriggert wird und sich letztlich in Körperreaktionen zeigt.
Ist aber auch eine Frage der Generation, die heutige Generation hat da weniger Ängste wie die älteren.

Woher kommt deine Annahme?
*********son73 Frau
37.779 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von ****Wo:
Woher kommt deine Annahme?

Keine Annahme rede mal mit Menschen im unterschiedlichen Alter wie sie zu dem Thema stehen.

Findet man im Netz auch einiges zu.
Dazu wird im Gegenteil zu früher es auch in Schulen diskutiert und nicht wie früher außen vor gelassen.
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