Ich wage jetzt mal eine Meinung zu diesem Text zu schreiben, die nicht so positiv klingen mag. Damit möchte ich allerdings die vorherigen Posts nicht in Frage stellen.
Der Text liest sich klug, wahrhaftig und schön, ja.
Aber er ist für mich ein so dermaßen unerreichbares Ideal, dass ich mich schon seit Tagen im Inneren frage, warum mich das stört.
Ideale sind ja eigentlich etwas sehr Gutes (wenn frau/man sie teilt), sie können der Orientierung dienen, motivieren.
Dieser Text verbindet - für mich- aber die Vorstellungen (sie stehen ja alle im vorangestellten Text) über eine Verbindung zwischen zwei bewusst lebenden Menschen mit der Bezeichnung "Die heilende Beziehung".
Dadurch wird für mich suggeriert, dass Verbindungen, die nicht so gestaltet werden, nicht in DEM Ausmaß heilend sind/sein können, wie im Text dargestellt. Ich gebe es zu.... es ist allein mein Gefühl.
DENN... ich reibe mich vorallem an der Vorstellung, dass beide sich gegenseitig auch Therapeut*in sein können/sollten. Für mich passt das nicht zusammen.
Nicht umsonst ist allen Berufsständen, deren Vertreter*innen anderen Menschen seelisch/psychisch/pädagogisch sehr nahe kommen, eigen, dass es ein Verbot der näheren Beziehung beider, die an so einer Verbindung Anteil haben, gibt. Und das zu recht, finde ich.
Ich empfinde es so, dass dadurch - durch die Therapeut*nnen-Rolle in der Partnerschaft- eine Grenze überschritten werden könnte, die die/den andere/n eigentlich schützen soll.
Voneinander lernen, ja, so wie es z.B.
@****Wo und
@****on, aber auch andere beschrieben haben, das empfinde ich als etwas sehr Schönes und kenne es.
Zu hohe Ideale könnten nämlich genau gegensätzlich wirken und die Menschen sich unzulänglich fühlen lassen. Wir sind alle doch irgendwie menschlich, mit Stärken und Schwächen. Da ist es doch schon viel, wenn in den heutigen Zeiten, in denen kaum jemand mehr Beziehungen führen MUSS, sondern darf, wenn da zwei zusammenbleiben, obwohl es gerade schwer ist, schwierig, schmerzlich.
Wenn sie zusammen durch die Konflikte gehen, sie gut und konstruktiv bewältigen, in ihrer Weise.
Ja, irgendwie ist mir der Text "zu groß", wenn ihr versteht, was ich meine.