Kommunikation real und jc

Also ich gehe hier, so wie auch überall anders, mit Menschen um. Wenn ich also Klärungsbedarf habe frage ich nach bzw. mache klar, wie sich diese Worte für mich anfühlen.

Es sei denn ich habe das Gefühl es „lohnt“ sich eher nicht und es herrscht vorwiegend keine Sympathie.

Ich finde nicht, dass ein „dickes Fell“ immer gut ist. Auch wenn man sich natürlich bei bestimmten Dingen schon auch abgrenzen sollte.

Ich finde, man merkt sehr schnell, ob sich ein Dialog "lohnt"- man auf einer Wellenlänge schwingt - sich etwas zu sagen hat. Wenn dem so ist, frage ich natürlich nach, wenn ich ??? im Kopf habe.

Nachfragen tu ich in real sowie im Joy eher, wenn mir die Person wichtig ist. Aber auch da kanns trotzdem vorkommen, dass ich in dem Moment einfach nicht die Kraft oder den Nerv dafür habe. Auch auf die Gefahr hin, dass der Andere das als Desinteresse interpretiert.

Ich bin grundsätzlich harmoniebedürftig unterwegs - sei es im real life wie auch hier. Im Laufe des Lebens ist man jedoch sozialem Lernen unterworfen und erkennt, dass manches klarer Worte, Aussprachen oder auch Beharrlichkeit in der Diskussion bedarf. Es geht nicht immer nur "brav". Wie der TE auch erwähnt, das berühmte Auseinanderdriften von Sender- und Empfängerebene.....

Ich versuche, sachlich, fair und nicht nachtragend zu sein, und wenn sie vorkommen, Kommunikationsfehler meinerseits zu reflektieren, bejahendenfalls einzusehen und mich im Fall der Fälle auch zu entschuldigen.

Ich denke, ich kann von mir behaupten, mir Sensibilität auf der einen Seite bewahrt zu haben, aber auch Reibungen und Dispute aushalten zu können.
Aus solchen Interaktionen geht man meiner Erfahrung nach gestärkt hervor, es schweißt sogar zusammen, wenn beide das so empfinden, dass man auf Augenhöhe ist und auf einer Wellenlänge schwingt....

Was mir jedoch auch nahe geht und mich emotional verletzt, sind persönliche Beleidigungen, Ignoranz meiner Grenzen und die Erkenntnis, dass der andere nicht reflektieren mag oder will. Das ist dann ein Kampf gegen Windmühlen, den ich irgendwann aufgebe.

Zudem nerven mich hier auf JC sexistisch-chauvinistisches Verhalten, Gockelverhalten und lächerliches und durchschaubares Beleidigtsein mancher Zeitgenossen. Aber da kann bestimmt jede(r), der sich hier tummelt, ein Lied singen.....

Wenn ich spüre, da ist ein Prozess in Gang, durch unseren Streit, unsere Diskussion, unser Hin und Her nähern wir uns an, lernen Respekt vor der anderen Meinung, sind fähig, Fehler und Irrmeinungen einzugestehen.....das beflügelt mich, macht mich froh und innerlich stark . Hier wie "draußen".

Ich weiß nicht, wie Du so drauf bist. Ich habe jedenfalls kein dickes Fell bekommen hier. Diverse Sachen treffen mich genauso wie im RL. Dennoch würde ich es vorziehen, wenn etwas ausgesprochen wird. Das ist mir viel lieber (auch wenn es vielleicht verletzend ist) als es garnicht anzusprechen und mich stattdessen mit Schweigen zu bestrafen und/oder sich unsichtbar zu machen. Schweigen oder schweigend zu gehen ist für mich schlimmer als Ehrlichkeit.

Das kann ich nur unterstreichen. Sich anschweigen, im Unklaren lassen....ist schlimmer auszuhalten als Ehrlichkeit. Vollkommen d'accord! 👍👍👍

Ich habe nun wahrlich kein dickes Fell, aber Anfeindungen von wem auch immer, ob im Joyclub oder im analogen Leben, können mich nicht treffen. Sie haben mit dem zu tun, der sie äußert, nichts mit mir.

Für ehrliche Äußerungen hingegen habe ich große Wertschätzung, egal wie weh sie tun mögen.

Ich stelle auf JC oft Fragen, wenn mir etwas unklar ist. Nachrichten setzen hier so oft eine Denkweise voraus, die ich nicht teile, z. B "wir sind doch alle aus dem gleichen Grund hier" - ich denke das nicht. Ich frage oft nach Erklärung, was gemeint war.

Dem kann ich mich nur anschließen.
Selbst wenn man die (geliebten oder gehassten) Smileys verwendet, um dem geschriebenen Wort noch eine "Emotion" hinzuzufügen. Man kann nicht sicher sein, dass der Empfänger Nachrichten so interpretiert, wie sie vom Schreiber gemeint sind.

Demzufolge ist es ratsam, bei Unklarheiten nachzufragen, um wirklich die passende Aussage zu erhalten. Ob man dann mit solch einer Antwort besser oder schlechter umgehen kann, bleibt allerdings noch dahin gestellt.
Da ist halt jeder mehr oder weniger empfindsam - und knabbert daran oder hakt das Thema ggf. einfach ab.

Gerade bei ironischem Unterton, Wortspielereien und (frivolen) Doppeldeutigkeiten differenziere ich auch, wie nah ich jemand stehe.

Ist mir jemand sehr wichtig, habe ich gar ein intimes Verhältnis, schon über eine gewisse Zeit andauernd, mit ihm, geht es mir näher und mein Grübelmodus kommt leichter in Gang. Da frage ich dann auch sehr gezielt nach, was das soll, ob ich da etwas missverstehe oder fehlinterpretiere, wenn es zB. um solche "Paarthemen" geht wie Eifersucht, Loyalität, Mehrgleisigfahren etc.

Bei eher loserem Kontakt gelingt es mir, solche verbalen Vorkommnisse nicht so nahe an mich heranzulassen, und ich stimme auch gerne in dieses ironische Spielchen mit ein, begebe mich ebenfalls auf ein subtiles Niveau und gebe womöglich dem anderen, der damit angefangen hat, auch ein paar Rätsel auf, so als kleine Retourkutsche. Die Humorverstehensschwelle ist da deutlich niedriger angesiedelt als im ersten Fall.

Ich denke, das Triggern ist hier themenbedingt wesensimmanent - es geht hier um menschliche Bedürfnisse, Gefühle (im Idealfall), Psychologie pur....es ist hier ein Erotikportal, kein Fachforum. Und sogar bei letzterem können Menschen verbal "aufeinander losgehen".

Hm, viele scheinen regelrecht Angst vor Triggern zu haben.

Ich persönlich sehe Trigger als Chance, meine noch offenen Baustellen zu erkennen und dann aufzuarbeiten.

Das muss man aber wollen.

Wir waren ja beide heute in derselben Diskussion, die dann beendet wurde. Ich bin schon länger hier und war vorher lange auf einer ähnlichen Plattform. Der Haken ist hier einfach, daß viele Menschen aus der vermeintlichen Anonymität wesentlich aggressiver, verbal brutaler, gewalttätiger in Diskussionen rein gehen, was sie im realen Kontakt nie tun würden. Das muss man oft im Hinterkopf haben und manchmal/oft/meist ziehen die Moderatoren dann die Reißleine,bevor die Situation eskaliert. Es gibt hier auch leider Teilnehmer, die solche Eskalationen bewusst/gezielt provozieren. Die erkennt man dann gelegentlich schon im Vorfeld. Es wird natürlich versucht, solche "Trolle" zu entfernen, aber "ausrotten" kann man die nicht...

Fragen ist meiner Ansicht nach eine gute Herangehensweise für eine konstruktive Kommunikation,
da viele Aussagen unterschiedlich interpretiert werden können.

Aber es gibt hier sicherlich auch Grenzen, z.B. bei Menschen, die sich selber als hochsensibel einstufen, kann Kommunikation mangels Kompatibilität eventuell gar nicht möglich sein.

Aus eigener Erfahrung und den Geschichten meiner platonischen Freundinnen.

Folgendes spielt hier auch eine große Rolle.
Abgesehen vom Erotikportal ist es das Onlineleben.
Viele sind stolz auf sich, dass sie es überhaupt geschafft haben, sich
ihre Neugier einzugestehen.

Möglichkeiten bewirken immer unterschiedliche Reaktionen.
Freude auf das, was möglich ist oder eben auch Neid über das,
was man nicht hat bzw. nicht umsetzen kann.


Zurück auf die Frage
Ich (und diesem Punkt auch wir) kommunizieren ganz genau so, wie
in der Realität. Da wir beide null auf ausschließlich schriftlichen Kontakt stehen,
bringt es uns null, das Nachfragen wegzulassen.

Zumeist zeigt sich alleine schon aufgrund dessen, ob sich weiterer Kontakt
lohnt, denn die Meisten kommen mit echter Aufmerksamkeit oder mehreren
Zeilen Text gar nicht klar

Für diejenigen, die sich durch manche Äußerungen hier (berechtigt) verletzt fühlen
ganz einfach Folgendes.

Das Gegenüber kann nur mitteilen, was es für sich will oder sich vorstellt.
Es schreibt mit der Basis seiner Erfahrungen und Ängste.
Befriedigt einfach seine eigenen Muster, um diese aufrecht erhalten zu können.

Betrachte dir, dass dieser Mensch sich garkeine Meinung über dich bilden kann,
da die paar Zeilen hier (mal ehrlich, wir mussten früher längere Aufsätze und
mehr Inhalt abliefern, als es hier die Meisten fürs Kennenlernen und Sex machen)
nur einen Bruchteil von dir dem Anderen zeigen können.

Grüße vom
Kater