Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Verführung
1226 Mitglieder
zum Thema
Seit 4 Monaten eine Beziehung aber nur 4 mal Sex gehabt49
Weiß jetzt nicht ob das die richtige Abteilung ist aber folgendes…
zum Thema
Rigger sucht Muse - "Layla"1
Ivhhsbe vor einer Weile meinen ersten Kurzroman verfasst.
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Verführung und Konsens

*******OfMe Frau
2.648 Beiträge
Themenersteller 
Verführung und Konsens
Ich hatte am letzten Wochenende ein Erlebnis, das viel in mir ausgelöst hat und mich seitdem neu über die Themen Konsens und Verführung nachdenken lässt. In erster Linie möchte ich Euch einfach davon erzählen. Ich freue mich über Eure Gedanken zu dem Thema, möchte Euch aber bitten nichts zu meiner speziellen Situation zu schreiben, da diese sehr komplex ist, ich sie hier garantiert nicht ausreichend darstellen kann und es sich demnach für mich nach Zerreden anfühlen würde.

Ich habe das Wochenende bei einem guten Freund verbracht. Wir waren vor über zehn Jahren mal ein Paar und sind seitdem gut befreundet, rein platonisch. Er ist sehr konservativ und kann mit meinen Entwicklungen im Bereich Sexualität und Polyamory nichts anfangen; einiges weiß er, doch das ist meist kein Thema zwischen uns. Es gab in diesen Jahren einige Abende, wenn wir vom Tanzen nach Hause kamen und ich gedacht habe, es wäre schön, jetzt nicht alleine ins Bett zu gehen. Da ich aber wusste, dass es für ihn keine Option ist, auf diese relativ unverbindliche Art Sex zu haben, bin ich halt immer brav alleine ins Gästezimmer gegangen und habe nicht weiter darüber nachgedacht.

Letztes Jahr hat sich plötzlich meine Einstellung zu ihm geändert, bzw meine Gefühle. Plötzlich war er wieder in meinen Gedanken, ich habe nachts erotische Träume von ihm gehabt, habe ihn ganz anders beobachtet – und ihn plötzlich wieder so sehr gewollt! Wir sehen uns nicht so häufig, so dass ich das ganze erst mal wieder verdrängt und als Laune abgetan habe. Aber es hat sich nicht wieder geändert. Letztes Wochenende war ich wieder bei ihm, diesmal für vier Tage statt wie sonst nur ein oder zwei. Zeit für…

Am zweiten Tag habe ich – immer noch ohne irgendeinen Plan oder Ahnung wo das hinführen sollte – angefangen ihn zu provozieren. Wir haben eh immer wieder mit Andeutungen gespielt, das habe ich intensiviert, dazu näher gestanden als nötig… Es ist ihm relativ schnell aufgefallen und er hat es direkt angesprochen: „Was hast du vor?“, und gleich darauf hingewiesen, dass das wohl unsere Freundschaft zerstören würde und es das nicht wert sei. Aber das Thema war jetzt offen und im Raum.

Nein, wir haben nicht miteinander geschlafen an diesem Wochenende. Weil er es nicht gewollt hätte. Aber ich hätte mehrmals die Möglichkeit gehabt, offensiver zu sein, und er hätte mich dann wohl nicht zurückgewiesen. Am Sonntag hat er sich bei mir für diese Achtsamkeit bedankt. Ich weiß, dass ich noch vor einigen Jahren anders gehandelt hätte.

Seitdem frage ich mich, in wie vielen Begegnungen es normal ist, dass der eine den anderen zu etwas drängt, was nicht zu Ende durchdacht und gefühlt ist. Gerade in Szenen, wo es um Erotik und Sex geht (Bondage, Tantra, SM, …), aber auch in „normalen“ Begegnungen herrscht häufig die Auffassung, dass Lust ausgelebt werden soll/ kann, wenn sie denn bei beiden da ist. Aber was ist mit den Situationen, wenn einer von beiden mit inneren Widersprüchen und der eigenen Integrität kämpft? Wie viele Menschen sind überhaupt in der Lage, dies wahrzunehmen und sich dann zurückzuhalten? (Hier hatte ich den Vorteil, dass wir uns schon so lange kennen.)

Immer wieder wird von Erwachsenen geredet, die ja jederzeit in der Lage sein sollten, einfach Nein zu sagen. Aber vielen fällt das aus verschiedenen Gründen schwer. Kann jemand, der nur schwer Nein zu etwas sagen kann, wirklich durch Unterlassen Ja sagen? Oder wäre da nicht mehr Achtsamkeit und Vorsicht angebracht und das Einfordern eines klaren Ja auf allen Ebenen (gefühlt, nicht nur ausgesprochen)? Ich komme mir gerade vor, als würde ich meine Ansprüche an mich selbst und andere sehr hoch schrauben. Andererseits erscheint mir das als Ideal und als einziger Weg zu echter Intimität.
Leben ist manchmal schwierig, Sex auch, und es gibt keine Patentlösungen. Achtsamkeit ist eine gute Richtschnur und die sagt "lieber einmal zu oft verzichten als einmal zu wenig". Aber "wissen" was genau richtig ist, das geht nicht, weil es das nicht gibt..."genau richtig". Was heute "richtig" ist, kann sich morgen verkehrt anfühlen. Und dann?
Am besten - nicht aus allem "ein Ding machen", auch mal was stecken lassen / ruhen lassen. Man kommt sowieso nicht ohne "Fehler" durchs Leben.
******del Mann
826 Beiträge
Joi, das ist mal eine Frage ... - eher keine (spezielle) Frage als vielmehr eine allgemeine Fragestellung. Auf die ich keine richtige Antowrt habe, die aber eine Sache anspricht, die mich seit langem beschäftigt, nämlich einerseits die Frage nach nach Herrschaft und Herrschaftsfreiheit und andererseits die nach Gefühlen und der Freiheit, Gefühle ausleben zu dürfen / können. Beide Dimensionen stehen ja in einem Widerstreit, den ich nicht zu lösen vermag.

Du schreibst: "Oder wäre da nicht mehr Achtsamkeit und Vorsicht angebracht und das Einfordern eines klaren Ja auf allen Ebenen (gefühlt, nicht nur ausgesprochen)?" Das ist das, woran ich auch denke. Es gehört zum Selbstbewusstsein, dem ´Sich-seiner-selbst-bewusst´-Sein, dass man über Gefühle klar kommunizieren kann (Kommunikation ist sowieso das A und O). Das Blöde ist nur, dass Gefühle manchmal undeutlic sein können, widersprüchlich, uneindeutig, zweideutig sein können, so das die Kommunikation lahm gelegt werden kann.

Ja, die Ansprüche, die Du stellst, sind hoch. Aber im Umgang mit anderen Menschen sollte man hohe Nasprüche haben, an sich und auch an die anderen (auch anders gesagt: man soll solche Ansprüche auch haben dürfen). Also ich finde das gut, die Ansprüche auf diesem Weg hochzusetzen, auch wenn der Sex dadurch schwierig wird (bzw. der Weg zum Sex, nicht der Sex an sich). Wie bei eine Musikstück müssen sich die Musiker aufeinander einlassen, wie bei einem Kammerkonzert, ohne Dirigent (das würde wieder Herrschaft bedeuten, ichsage nur ´Einsätze geben´).

Eins meiner gehassen Unworte ist ´rumkriegen´ - einen / eine andere(n) rumkriegen, damit er zur Befriedigung des anderen dient. Gegen den Willen Verführen gehört auch in diese Kategorie - nee, das Ideal ist doch, dass beide ja sagen. Das aber erhöht die Anforderungen an die Kommunikation.
********Poly Frau
3.184 Beiträge
Ein äußerst spannendes Thema, danke dafür! *love4*

Ich glaube, dass das oft passiert - dass
ein fehlendes Nein als Ja zweckentfremdet wird. Viele Menschen machen sich da wenig bis gar keine Gedanken drüber, meiner Erfahrung nach.
Ich selber bin inzwischen soweit, dass ich solche Situationen nicht mehr leichtfertig ausnütze. Zumindest das habe ich gelernt.
Aber wenn mein Herz an einer Sache dran hängt, dann kann ich dem Versuch nicht widerstehen, eine Machtposition auszuspielen. Dann will ich ganz einfach "darum kämpfen".
Zum Glück merke ich aber recht schnell, wenn sich mein Gegenüber nicht wohl fühlt damit. Dann stoppe ich, denn unter diesen Umständen wäre ein "Sieg" kein Gewinn für mich, sondern würde sich eklig anfühlen.

*nachdenk* Ich frage mich gerade, ob ein zu starkes Sich-zurückhalten vielleicht manchmal kontraproduktiv sein könnte. Soll man die Grenzen anderer immer weiträumig umschiffen, wenn sie es versäumt haben, ein Nein zu signalisieren? Würden diese Personen dann überhaupt lernen, selber für sich einzustehen und Eigenverantwortung zu übernehmen?
*****ini Frau
463 Beiträge
Danke für diese - sehr zarte - und auch erotische Geschichte. Mir fallen dazu zwei Sachen ein: Das "Wheel of Consent" von Betty Martin, in dem sie den Konsens von Berührungen sehr genau untersucht und unterteilt. Und die Essenz daraus, dass man, wenn man Berührungen "für sich" haben möchte den Anderen genau danach fragen könnte/sollte.

So ähnlich als würde man einem Gast zu Hause eine Tasse Tee anbieten. "Ich hab gerade Lust auf einen Tee und setzte mal Wasser auf. Möchtest Du auch einen? Kräuter oder schwarz?" Schöne Anregung - mit der Frage zum Tee sind wir häufig achtsamer als mit der Frage nach Sex.

Das Erotischste überhaupt ist doch eigentlich dann ein "Ja" zu bekommen. Ja, ich will (dich). Ich finde dann geht das Herz auf. Ich habe mich zugegeben, von meiner Lust erzählt, mich verletzlich gemacht und du entscheidest, was du darauf antwortest. Dann ist ein "Ja", ein Geschenk.
*******ben Mann
3.381 Beiträge
Danke für dein Zeigen.
Was mir bei dem Eingangstext als erstes auffällt, du schreibst von einer Menschmenge, die nicht genauer deffiniert ist und die hier anscheinend dir (uns) Vorgaben für das korrekte Handeln vorgibt. Wer in "deinem Inneren" bzw. Äußeren macht den hier diese Vorgaben und warum misst du dich daran? Vielleicht einer der Ursachen, warum du hier so viel nachzudenken hast.

gerade in Szenen, wo es um Erotik und Sex geht (Bondage, Tantra, SM, …), aber auch in „normalen“ Begegnungen herrscht häufig die Auffassung, dass Lust ausgelebt werden soll/ kann, wenn sie denn bei beiden da ist.
Ich freue mich darüber, wenn immer mehr Menschen sich ihrer Lust bewußt werden, aufgesetzte Schranken abgebaut werden und es überall Räume gibt, wo auch körperliche Sinnlichkeit und Sexualität gelebt werden kann. Doch woher kommt dabei das "Soll" bei dir? Das geht ja dann doch schon in Richtung von moralischen Vorgaben. Vieleicht hilft dies am Anfang, um mehr in die sinnlich-sexuellen Räume reinzukommen, sich selber solche Vorgaben zu machen? Aber auf Dauer oder gar als Vorgabe für alle Menschen, würde mir dies gar nicht gefallen.

Immer wieder wird von Erwachsenen geredet, die ja jederzeit in der Lage sein sollten, einfach Nein zu sagen. Aber vielen fällt das aus verschiedenen Gründen schwer. Kann jemand, der nur schwer Nein zu etwas sagen kann, wirklich durch Unterlassen Ja sagen? Oder wäre da nicht mehr Achtsamkeit und Vorsicht angebracht und das Einfordern eines klaren Ja auf allen Ebenen (gefühlt, nicht nur ausgesprochen)? Ich komme mir gerade vor, als würde ich meine Ansprüche an mich selbst und andere sehr hoch schrauben. Andererseits erscheint mir das als Ideal und als einziger Weg zu echter Intimität.
Wenn jemand nicht NEIN sagt, habe ich noch kein JA für ein gemeinsames Handeln (außer ich weis dies bereits von der Person, dass da wo sie gerade ist, dies die Zustimmung ist).
Nicht immer sind wir in der eigenen Mitte und Erwachsen, oft genug haben kindliche Bedürfnisse das Ruder. Ein Ziel, wohin ich mich entwickeln, was ich erleben möchte ist toll. Aber wenn dies dann ein Ideal wird, an dem mich ständig messe oder gar "verurteile" wird das eher nichts mit liebevollem Leben. Noch mehr wahrscheinlich, wenn ich dies dann auch noch als Anspruch an mein Gegenüber habe. Kann ich annehmen, wo ich da gerade stehe, ohne mich dafür zu verurteilen (weil das Ideal noch nicht erreicht)? Passt es in mein Welt-/Handlungsbild als potentielle Möglichkeit: wenn es dann gerade so ist, vielleicht passend auch für das Gegenüber, die Begegnung bzw. als Input für meine Weiterentwicklung?! Wie (und wer) entscheidet dann, wie ich handel?

Weitere Fragen, die ich mir in solch einer Situation stellen würde:
Kann ich unbahängig vom Gegenüber voll für meine sexuelle Lust (mindestens mal innerlich) gehen? Kann ich gut leben, wenn ich ein NEIN vom anderen bekomme (oder gar die Freundschaft damit gefährde)? Lass ich nur Lust/Liebe zu, wenn die Chance für äußere gemeinsame Erfüllung sehr hoch ist? Muss ich mich zurückhalten, damit der Andere in seiner eingerichteten Konfortzone leicht bleiben kann oder darf ich ihn damit auch auf Probe stellen? Wäre ich bereit hier auch Verabredungen zu treffen: Kein sinnlich-sexueller Körperkontakt und habe dann weiterhin Lust ihn zu besuchen? Welche Bedürfnisse bei mir sind der Treibstoff für die sexuelle Anziehungskraft? Kann ich mein Gegenüber so lassen oder will ich ihn in Bewegung setzen (eventuell mit der Idee, das derjenige dann ein besseres Leben hat) und mit ihm hier auf jeden Fall ins Bett gelangen? ...
*********_Doc Paar
26 Beiträge
Ich hatte schon eine ähnliche Situation, stand aber auf der anderen Seite der Dynamik.
Mein Gegenüber hat nicht Halt gemacht und ich habe mich nach mindestens einer Stunde des immer wieder und weiter Angegrabenwerdens dann doch eingelassen. Ich habe es nie bereut und es war eine unheimlich schöne Nacht (und ein schöner Morgen) für mich.
Trotzdem - trotz der Tatsache, dass ich es letzten Endes auch wollte, Lust hatte und eine schöne Begegnung erlebt hatte und es nie bereut habe, hat es sich im Nachgang auch nach Grenzverletzung angefühlt und war ein Teil von mir erschrocken und empört und sprachlos über den Ablauf zwischen uns - bzw. darüber, dass er meine sehr explizit und deutlich ausgesprochene Abgrenzung, was Sexualität zwischen uns angeht, dann doch übergangen ist und meine durchaus vorhandene Lust auf ihn "ausgenutzt" hat (so hat es sich angefühlt).
Hintergrund war, dass ich damals in einer monogamen Beziehung war und es für mich klar war, dass ich den Rahmen der Beziehung nicht sprengen möchte.
Nach dieser Nacht war für mich klar, dass ich niemandem mehr weis machen würde, dass ich dauerhaft und aus eigenem Antrieb monogam sein kann und will *zwinker*

Was ich aber eigentlich sagen wollte: Ich finde diese Art Achtsamkeit, die du ansprichst, wichtig. Gerade, wenn Sexualität mit dem anderen nicht selbstverständlich ist und kein Konsens darüber besteht, wie mit solchen Situationen umgegangen werden kann und soll. Manche assoziieren damit eine Art starre, freudlose Selbstbeschränkung, die jede Lustbekundung, jedes Flirten, jedes mehrdeutige Sich-Annähern und miteinander Spielen verhindert. Für mich ist es eher so, dass es meine Spielfreude erhöht, wenn ich merke, dass der andere zu seiner Lust steht und sie offen zeigt, aber vor meinen Grenzen auch halt macht und sie ganz selbstverständlich respektiert.

Blümchen
**********Hally Paar
28 Beiträge
Danke @*******OfMe, sehr spannende Frage, welche sich mir (er) auch schon in anderen Kontexten wie Spiele mit Machtgefälle oder deinen o.g. Verführungssituationen sehr eindringlich gestellt hat.
Was, wenn die die Person, dessen Grenzen so achtsam gewahrt worden sind, es am nächsten morgen bereut, die eigenen Hemmungen nicht überwunden zu haben?
Klar ist das Risiko groß, dass das Gefühl von Grenzüberschreitung bleibt, wie @*********_Doc es beschrieben hat. Aber die Gefahr, eine einmalige Gelegenheit zu verpassen, was nachher alle Beteiligten bereuen, ist ebenso gegeben. Ich für meinen Teil versuche, immer sehr aufmerksam zu sein, meine Spiegelneuronen machen es mir idr einfach. Wenn es für mein Gegenüber komisch wird, bin ich auch raus.
Wahrscheinlich liegt der Schlüssel wieder darin, die Kommunikation untereinander auf die Metaebene zu heben und diese Bedenken und Bedürfnisse, die eigene und die beim Anderen bemerkte Ambivalenz zu benennen. Vielleicht ist ja sogar ein Konsens für das sanfte Überschreiten der Grenzen aushandelbar. *zwinker*
*******use Frau
641 Beiträge
Hab beides schon erlebt.
Von dem drauf einlassen was wundervolles zu erleben, bis hin zu sich hinterher völlig benutzt und unwohl gefühlt fast schon selbstekel.
Leider weiss man das ja nicht vorher... von daher höre ich jetzt stark auf meine Intuition und fahr bisher sehr gut damit *gg*
Zitat von ******del:

Eins meiner gehassen Unworte ist ´rumkriegen´ - einen / eine andere(n) rumkriegen, damit er zur Befriedigung des anderen dient. Gegen den Willen Verführen gehört auch in diese Kategorie - nee, das Ideal ist doch, dass beide ja sagen. Das aber erhöht die Anforderungen an die Kommunikation.

Ich kenne es tatsächlich auch aus einer Beziehung, dass meine Libido geringer war, als die des Partners und er mich oft mit teils emotionaler Erpressung 'rumgekriegt' hat und dann für seine Befriedigung fast nur benutzt hat. Oft war es ihm dabei auch egal, wenn ich komplett raus war und keine Lust dabei gespürt hatte...ich brauchte erst eine externe Situation, wo ein einmaliges "Nein" meinerseits von dem Herrn nicht respektiert wurde und er sich dann genommen hat, was er wollte...um zu kapieren, dass beides auf der gleichen emotionalen Ebene läuft. Zwar mit unterschiedlicher Intensität aber ja...auch innerhalb einer Liebesbeziehung ist Konsens extrem wichtig. Besonders, wenn es mehrfach und über Jahre hinweg "hingenommen" wird ohne die Selbsterkenntnis, kann es echt viel kaputt machen.

Ich würde also im Zweifelsfall immer in mich horchen und so lange bei einem ursprünglichen "Nein" bleiben, bis ich wirklich ein "ja" sagen will. Und da bewirkt dieses Verführen/Bedrängen bei mir eher das Gegenteil, besonders wenn ich weiß, dass ich dabei nicht auf meine "Kosten"(blödes Wort) kommen würde.
**n3 Mann
39 Beiträge
Hmmm schweres Thema. Auch bei Achtsamkeit kann es zu Misinterpretationen kommen. Zum einen kann man den anderen falsch verstehen aber oft weiß man selbst auch nicht was man wirklich will. Ich habe bei mir schon oft endeckt das ich denke Sachen zu wollen weil ich denke sie wollen zu müssen oder aber auch ich habe nicht gehandelt weil ich von mir kein klares Ja bekommen habe. Irdendwas spricht doch immer dagegen.

Ich persönlich habe mit nonverbaler Kommunikation so meine Probleme ich tendiere dabei dazu Signale eher zu ignorieren als sie vielleicht falsch zu deuten. Wenn dann aber keiner von beiden Parteien offensiver wird passiert halt auch nichts und viele potentiel schöne Begegnungen bekommen keine Chance.

Ich denke spielen ist schön und gut und hat seinen Reiz aber ab einem gewissen Punkt wäre es doch besser wenn deutlicher kommuniziert würde.

Aber auf die Frage ob es in manchen Situationen ist zu überzeugen bzw überzeugt zu werden denke ich da gibt es kein klares ja oder nein. Einen Rum kriegen würde ich jetzt aber gerne ^^
*****al4 Mann
798 Beiträge
AspectsOfMe, vielenDank für das Thema und deine offenen Worte.
Ehrlich gesagt kenne ich solche Situationen mittlerweile sehr gut – und ich will sie nicht mehr. Irgendwie ist das "AchtsamDraufEingehen" und das "Anbaggern" auf derselben Ebene; ich bin gefühlt der irgendwo stärkere oder bewusstere.
Will sagen: ob ich jetzt hinfühle und ein "Nein" oder nicht eindeutiges "Ja" empfinde oder hinfühle und meine, die Zweifel, Unsicherheiten und/oder Hemmungen auf der anderen Seite überwinden oder auszulöschen vermag, es ist irgendwie nicht auf Augenhöhe. Wenn ich anmachen oder mich zurückhalten muss, bin ich in der Macherposition, und darauf habe ich keine Lust mehr. Ich möchte zu mir, meinen Gefühlen und meiner Lust stehen und sie zeigen können und an der Stelle einfach nicht mehr den anderen mitleben, ob nun vorsichtig im Verzicht oder offensiv in Anbaggern. Ist da kein Gegenüber, dem ich auf dieser Ebene auf Augenhöhe, auf gegenseitiger Präsenz begegne, gehe ich da raus. Ich brauche da ein Miteinander, ein Gegenüber, eine Form von Offenheit, einen Raum, in dem ich mich und mein Gegenüber fühlen kann und nicht drauf angewiesen bin, zu interpretieren. No Breath – No Touch.
****ig Mann
19 Beiträge
Zitat von ***tl:
Leben ist manchmal schwierig, Sex auch, und es gibt keine Patentlösungen. Achtsamkeit ist eine gute Richtschnur und die sagt "lieber einmal zu oft verzichten als einmal zu wenig". Aber "wissen" was genau richtig ist, das geht nicht, weil es das nicht gibt..."genau richtig". Was heute "richtig" ist, kann sich morgen verkehrt anfühlen. Und dann?
Am besten - nicht aus allem "ein Ding machen", auch mal was stecken lassen / ruhen lassen. Man kommt sowieso nicht ohne "Fehler" durchs Leben.

Dies ist ganz meiner Meinung. Ich hatte auch schon einige Situationen die im Nachhinein sich als falsch herausgestellt haben. Nur ist das reine Spekulation. Was wäre wenn ich das Ja akzeptiert oder das Nein Übergangen hätte? Es wäre definitiv anders gewesen. Nur ob es besser gewesen wäre ist rein spekulativ. In solchen Situationen ist ein sein lassen meist die bessere Wahl, denn getan ist getan.
Nun das finde ich auch, man sollte jeden Augenblick genießen. Egal ob es sich vorher oder nachher als richtig oder falsch angefühlt hat. Den wenn man zu viel nachdenkt, könnte man den schönsten Augenblick erlebt haben. Ich weiß wovon ich rede 💯👌
****ig Mann
19 Beiträge
Auch dies ist mir schon passiert. In einigen Situationen bin ich einfach zu verkopft gewesen. Das schönste ist jedoch für mich der Moment in dem man sich verlieren kann. Kein Denken und nur fühlen.
*******ias Frau
4.395 Beiträge
Du hast gedacht ich sage NEIN...



So oft erlebt.. mit den unterschiedlichsten Männern... (nicht nur in Bezug auf Sex).

"Wen willst Du damit überzeugen? Dich oder mich?", dachte ich.
"NEIN wäre Deine ehrliche Antwort!", sagte meine Intuition.
"Ist doch ein erwachsener Mensch. Nehm ihn beim Wort.", sagte der andere Teil von mir.

Ich hatte kein Problem mit meinem JA. Also rauschte er in seinen Abgrund und ich schaute zu.

Wenn der Mensch mir etwas bedeutet, OK dann akzeptiere ich, dass NEIN mein Part ist.
Aber wenn nicht... entscheidet meine Lust.
Erbarmen mit irgendeinem Kerl, der mich bloß als seine Beute betrachtet?
****ig Mann
19 Beiträge
Dieses Lied habe ich schon lange nicht mehr gehört. *top* Bisher erging es mir nicht so dass ich einem Ja nicht widerstehen konnte oder musste. Ich war auch nie der Typ der dieses Spiel beherrschte. Wie sagte neulich eine Freundin zu mir? Wanna be Macho.
*******ias Frau
4.395 Beiträge
@****ig
Ich habe das Stück auch schon lange nicht mehr gehört. Doch bei dem Thema hatte ich sofort die Melodie im Ohr. Wusste aber den Text nicht mehr. Irgendwas mit Nein. *lach*

Die Frage ist, welches Lebenskonzept man leben will. Egal für welches man sich entscheidet. Dass das nicht immer Vorteile sondern manchmal auch Verzicht bedeutet, ist eigentlich jedem Erwachsenen klar.

Inzwischen denke ich, es kommt zwar auch, aber wesentlich weniger darauf an, was für ein Typ Mann er ist. Viele haben früher oder später so eine Phase... in der sie mal ausbrechen.
****go Mann
940 Beiträge
Eigentlich ganz einfach. Besteht kein eindeutiges Ja geht es auch nicht in Richtung Sex. JA, manchmal wünscht man sich natürlich jemanden zu sich her, besonders wenn man sich anzieht. ABER wenn jemand das nicht klar sagt, ist es Nein *zwinker*
Darüber reden hilft übrigens, deshalb spreche ich sowas auch offen aus, wenn mir danach ist...
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.