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Sex-positive Austria
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Wie positiv kann Erotik für Behinderte.Menschen sein

Wie positiv kann Erotik für Behinderte.Menschen sein
Dass das iein großescThema für mich ist,sein Sexualleben trotzdem so zu gestalten wie es mit dem Handicap einer Behinderung möglich ist, wenn einem im Laufe des Lebens besondere Schicksale ereilen , nun sitze ich im selben Boot mit Leuten einer Schwerbehinderung, trage seit 5 Jahren eine 60% GdB im Gepäck Im beruflichen bin ich eben auch nicht mehr normal Verwendbar, arbeite in einer Werkstatt für behinderte Menschen.
Wenn ich mich so auf meine weibliche Kollegen beziehe, die auch beim Laufen eingeschränkt sind und oder im Rollstuhl sitzend mit mir arbeiten, möchte ich mir als Vordenker vorstellen wie wäre es seine ewige Lust auf schöne Erotik und Wohlfühlmomente, im Sinne der Rolle zu übernehmen als so eine Art Sexassistenz und Freizeitgestalter , ich lese ständig in den Medien etwas von Sexassistenz und Begleitungsservice für Behinderte, die sollen angeblich ziemlich viel Geld verlangen, so möchte ich das gerne auf Gegenseitigkeit und Spaß am erotischen Abenteuer verbinden..
Meinen Leidensgenossen weibliche Natur den Weg zu finden, wie schön es ist geliebt zu werden, Erotik und Sex in Spielen zu fassen. Sexualität entsprechend der Körperlichen Mobilität kennen zu lernen.
Einfach nur die Welt der eingeschränkten, und Menschen mit Behinderungen zu verschönern.


LG Tim
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*********hmidt
1.673 Beiträge
Ich habe gerade vor Kurzem eine Frau kennen gelernt, die mit heftigen körperlichen Handycaps durch's Leben rollt. Sie geht auf die Mitte 30 zu, aber ihr sexueller Erfahrungsraum ist bislang eher der einer 17-jährigen.

Der Austausch mit ihr über Körperlichkeit, Sinnlichkeit und sexuelle Erfüllung ist sehr spannend für mich, da ich selbst (siehe Profil) in diesem Feld als Berater, Begleiter und Mentor (psychologischer und emotionaler Natur) arbeite. Daher habe ich ein recht profundes Verständnis davon, wie sehr viele, viele körperlich ganz "normale" Menschen in ihrer Sexualität blockiert, ängstlich und/oder verschämt sind.

Vor diesem kulturellen Hintergrund finde ich es überhaupt nicht verwunderlich, um wie viel schwerer es Menschen mit offensichtlichen Behinderungen (welcher Art auch immer) fällt, in diesem Feld Selbstbewusstsein, Selbstliebe oder gar freche Unverschämtheit zu entwickeln.

Manchmal denke ich, was unsere Kultur bräuchte, wäre genau so eine schwerbehinderte Frau, die öffentlich selbstbewusst und kess lächelnd über die Freuden und die Fülle ihrer sexuellen Erfahrungen zu berichten weiß. Damit so mancher oder manchem "Normalmenschen" ein Licht darüber aufgeht, wie unnötig und selbstverleugnend der eigene Umgang mit diesem Thema bislang ist.

Es ist toll, was passiert, wenn ich meinen "normalen" Klient*innen, die ihre Brüste zu klein oder ihre Nase zu groß finden, von dieser Frau erzähle, und davon, womit sie es in Sachen Lust und Sinnlichkeit zu tun hat. Dann kehrt nämlich regelmäßig ein gewisses Schweigen ein. Nicht selten gefolgt von den Worten: "Hm... Vielleicht mache ich mir wirklich die falschen Gedanken..."
*****led Frau
540 Beiträge
Ich glaube das Sexualität grundsätzlich für die meisten Menschen ein sehr wichtiges Thema ist, selbstverständlich auch für Menschen mit einer Behinderung. Allerdings fehlt hierbei oft der Zugang zu diesem Thema, beispielsweise geht oft ein gewisser Selbstzweifel voran. Da kommen dann so Fragen auf wie "Wie soll ich das denn anstellen?" oder auch Gedanken wie "Mich findet sowieso niemand attraktiv." gerade letzteres ist natürlich Quatsch. Zusätzlich dazu gibt es eben gewisse Vorurteile bei "gesunden" Menschen, welche aus der Tabuisierung des Themas entstehen. Das Umfeld der Menschen spielt dabei auch eine extrem große Rolle.

Glücklicherweise gibt es zur Zeit mehr Bewegung in diesem Thema, immer wieder äußern sich betroffene Menschen öffentlich. Vielleicht fällt es mir aber durch meinen Blog auch nur verstärkt auf, jedenfalls freue ich mich immer sehr wenn sich die betroffenen auch selbst dazu äußern. Gerade dieses Vermitteln von Body Positivity und das Aufbrechen dieser Vorurteile sind zwei ganz wichtige Punkte, die auch in meiner Arbeit ganz vorne stehen.
Zitat von *********hmidt:
Ich habe gerade vor Kurzem eine Frau kennen gelernt, die mit heftigen körperlichen Handycaps durch's Leben rollt. Sie geht auf die Mitte 30 zu, aber ihr sexueller Erfahrungsraum ist bislang eher der einer 17-jährigen.

Der Austausch mit ihr über Körperlichkeit, Sinnlichkeit und sexuelle Erfüllung ist sehr spannend für mich, da ich selbst (siehe Profil) in diesem Feld als Berater, Begleiter und Mentor (psychologischer und emotionaler Natur) arbeite. Daher habe ich ein recht profundes Verständnis davon, wie sehr viele, viele körperlich ganz "normale" Menschen in ihrer Sexualität blockiert, ängstlich und/oder verschämt sind.

Vor diesem kulturellen Hintergrund finde ich es überhaupt nicht verwunderlich, um wie viel schwerer es Menschen mit offensichtlichen Behinderungen (welcher Art auch immer) fällt, in diesem Feld Selbstbewusstsein, Selbstliebe oder gar freche Unverschämtheit zu entwickeln.

Manchmal denke ich, was unsere Kultur bräuchte, wäre genau so eine schwerbehinderte Frau, die öffentlich selbstbewusst und kess lächelnd über die Freuden und die Fülle ihrer sexuellen Erfahrungen zu berichten weiß. Damit so mancher oder manchem "Normalmenschen" ein Licht darüber aufgeht, wie unnötig und selbstverleugnend der eigene Umgang mit diesem Thema bislang ist.

Es ist toll, was passiert, wenn ich meinen "normalen" Klient*innen, die ihre Brüste zu klein oder ihre Nase zu groß finden, von dieser Frau erzähle, und davon, womit sie es in Sachen Lust und Sinnlichkeit zu tun hat. Dann kehrt nämlich regelmäßig ein gewisses Schweigen ein. Nicht selten gefolgt von den Worten: "Hm... Vielleicht mache ich mir wirklich die falschen Gedanken..."

Hallo Volker,mir gefällt es sehr wie du die Situation der Sexualität von Behinderten und körperlich arg gehandicapten beurteilst.
Ich gehe davon aus dass du schon entsprechende Erfahrung nachweislich besitzt,weil du von Klientinnen schreibst.
Das ist wirklich sehr schade dass diese Dienstleistung viel Geld Kosten muss.
Was ich meine, und Entwicklungsbedarf hat.
Das wären Selbsthilfe Gruppen, und Haus zu Haus Besuche als ehrenamtliche kostenneutrale Institution, oder Erotik kennt keine Behinderung, die Notwendigkeit sehe ich auch dringend, was es für normale Menschen gibt, sollte es auch für Menschen mit Behinderungen geben.Wenn so etwas geben sollte man doch es als eine Art"Nachbarschaftshilfe"bezeichnen.
Es muss was sich in der heutigen Gesellschaft in diese Richtung bewegen.
*******sha Frau
135 Beiträge
Also mal ganz praktisch gesagt als Sexualbegleiterin, die Fülle an Aufträgen kann ich nicht ehrenamtlich bewältigen. Das schafft keiner, noch dazu ist oft viel Kommuniklation im Vorfeld und im Nachgang nötig, was viel Zeit frißt und ein Lebensunterhalt muss gewährleistet sein.

Reich wird man davon nicht, wenn man noch die hin und hergondlei beachtet ist das garnicht zu machen. Und wieso auch? Wenn Sex zur Arbeit, also Sexarbeit wird bezahlen nicht behinderte Menschen auch. Und da wünsch ich mir eine gewisse konsequenz auch vonm behinderten Menschen, wer Teilhabe und Inklusion will, muss letztendlich auch zahlen wie jeder andere Nichtbehinderte auch.

Also bissel Inklusion hier, aber da bitte Sonderbehandlung funktioniert nicht. Bei mir hängt der Stundenlohn vom Einkommen ab. Also Leute ohne Einkommen bekommen einen Sozialpreis von 90 Euro plus Fahrtkosten, mit Einkommen 140 € die Stunde. Dabei ist es im Sinne der Inklusion wurst, ob er nun Student oder schwerstbehindert ist.

Behindertenwerkstätten zählen natürlich nicht als Einkommen, das ist Ausbeutung!!! Die 90 Euro kann ich mir aber nur leisten, weil ich genauso mit Nichtbehinderten Menschen arbeite die mehr zahlen können oder mit Behinderten Menschen mit Einkommen. Sonst ist es nicht möglich, einen vernünftigen selbstständigen Lebensunterhalt mit Steuern und Krankenkasse, Auto und Miete zu generieren. Daher nehmen die mehr, die nur als Sexualbegleiter arbeiten.

Sexualbegleitung sollte meiner Ansicht nach nicht kostenlos los sein, denn dann wird der Wert nicht anerkannt und Mitleid ist keine gute Basis für Erotik. sie ist ziemlich Kontrpruduktiv für eine wirklich sinnliche Begegnung. Um ein treffen auf Augenhöhe zu gewährleisten ist ein finazieller Ausgleich notwendig. Außerdem macht Sexualbegleitung noch bissel mehr als sexuelle Begegnung. letztendlich versucht sie den menschebn so zu empowern, das sie auch ohne Sexualbegleitung so interessant sind, einen Partner zu finden. Das ist für Frauen im allgemein leichter als für Männer.

Aber warum willst du Sexualbegleitung machen? Du kannst doch auch so behinderte Frauen verzaubern, ganz normal Sexualität anbieten z.B. hier auf Joy ist doch auch toll. Ehrliche Anmache auf Augenhöhe ist doch auch für die frauen toll...
Männliche Sexualbegleiter gibs schon genug, davon kann kein Mann leben. Wuird einfach viel seltener gebucht, eben weil Lustvolle Frauen schneller mal nen Sexualpartner finden.

Es muss doch nicht Sexualbegleitung sein. Sexualbegleitung sollte nur da eingesetzt werden, wo normale Sexualität nicht möglich ist oder nicht statt findet. Wenn du behinderte Frauen toll findest und du aus deiner persönlichen Situation mitfühlen kannst, ist doch super...

Noch eine praktische Sache, ich weiß nicht wie beweglich du bist. Ich kann aus meiner Erfahrung sagen, wenn ich mit wirklich Schwerstbehinderten oder mehrfachbehinderten arbeite, kommt das einer artistischen Übung gleich, in den Pflegebetten mit unbewglichen Körpern zu agieren und nicht raus zu fallen...

Von sogannter "Nachbarschaftshilfe" halte ich nichts, weil das mißbrauch Tür und Tor öffnet. die Existierenden Sexualbegleiter sind da wirklich durch einige Ausbildungen gegangen und geprieft. Deswegen sollten sie auch was verdienen. Mich nerven schon die unzähligen Tantramasseure, die sich hier anbietern, ohne Tantra richtig verstanden zu haben. Bedürftige Männer, die sich über vermeintliches geben eigentlich was nehmen, was auch immer. Selbstbestätigung, Geilheit oder Energie.

Wie dann erst bei wirklich körperlich hilflosen weil behinderten Frauen? Die Mißbrauchsrate bei behinderten Frauen ist exorbitant hoch. Deswegen wollen sie oft garnicht so viel Sexualität... Also das Thema ist unglaublich vielschichtig und deswegen gibt es auch Sexualbegleitung gegen Geld. dann weiß man wenigstens, das genug Bewusstsein durchlaufen wurde, um mit dem Thema bewusst zu arbeiten.
*******sha Frau
135 Beiträge
Tschuldigung für die Tippfehler, hab schnell getippt... *floet*
*******sha Frau
135 Beiträge
noch ein Gedanke, Tom... warum schreibst du "Meinen Leidensgenossen weibliche Natur" ?

Ich bin seit einigen Jahren im Behindertenfeld unterwegs und habe selbst einen schwerst behinderten und sehr selbstbestimmten Partner. Soweit ich das verstehe, hassen sie das, wenn jemand die Behinderung als Leiden bezeichnet, sie leiden mehr an der Gesellschaft als an der Behinderung. Zumindest die Geburtsbehinderten. Wenn eine Behinderung später dazu kommt, kann das sicher anders empfunden werden, es braucht meist einen langen Verabeitungsprozess um in der Behinderung anzukommen. So lange das noch nicht durchlaufen ist, halte ich Sexualbegleitung für keine gute Idee, denn projezierst deine leidende Sichtweise auf die Frauen. Worte sind mächtig, sei vorsichtig mit solchen Worten wie "Leidgenossinnen" Vielleicht leiden sie garnicht so daran, keine Erotik zu haben, das kannst du nicht wissen...
*******sha Frau
135 Beiträge
Und bei wirklichen Interesse, versuchs mal hierhttps://www.joyclub.de/groups/tantra/forum/t2214967.tantra_meets_handicap_mit_deva_bhusha_obing_16_04.html#p36415487
*****sin Mann
8.889 Beiträge
Ich glaube auch, dass Sex und Erotik für behinderte Menschen positiv sein kann, wie für die meisten anderen Menschen.

Ich sag so: damals wusste ich in der Jugend nichts über mich, dass ich Autist bin und so. Ich bin auch eher wie ein Zombie durch die Gegend gelaufen, mir und anderer nicht bewusst. Ich wusste aber irgendwo im Inneren, was ich brauche: Liebe und/oder Sex, also eine Freundin.

Und eine, die auch probierfreudig ist.

Ich kenne auch andere, die so alt sind wie ich oder älter und hatten ... das ... noch nie. die tun mir auch Leid.

Ich hatte auch mal drüber nachgedacht, Sexualbegleitung zu suchen, aber es scheitert am Geld.

Türlich ist es besser, Sowas auf Augenhöhe zu finden, aber viele hier wissen, wie schwer das ist, egal ob körperlich oder neurologisch, psychisch oder sonstwie eingeschränkt.

Im Moment habe ich GdB 30 aber kämpfe schon dass ich GdB 50 bekomme, zumindest das Gutachten neulich bestätigt mir dass das für mich sinnvoll wäre.
Profilbild
*********hmidt
1.673 Beiträge
Ich danke dir, DevaBhusha, für deinen klaren Standpunkt!

In meinen Augen krankt die Sexualität körperlich gehandicapter Menschen (von jenen mit exorbitanten Behinderungen einmal abgesehen) an denselben Denkfehlern und Missverständnissen wie die der körperlich unversehrten durch's Leben tanzenden oder stolpernden Menschen auch. Die Einsamkeit oder sexuelle Frustration von Behinderten ist in meinen Augen allzumeist kein spezifisches Element ihrer Behinderung, sondern spiegelt nur die himmelschreiende Unbeholfenheit wieder, die aktuell große Teile unserer Kultur als "normal und gesund" ansehen.

Dazu gehören:

Ein verkrampfter Umgang mit dem eigenen Körper, der permanent auf vermeintliche (!) Defizite verweist, anstatt die eigene Körperlichkeit und Sinnlichkeit zu feiern.

Scham im Umgang mit Lust und sexuellem Begehren. Masturbation ist kein Fest der Selbstliebe, sondern dient, wenn überhaupt, lediglich zum schnellen Druckabbau, verbunden mit einem Nachgeschmack der Selbstablehnung.

Ein Selbstwertgefühl, das diesen Namen nicht verdient.

Vollkommene Ratlosigkeit im Umgang mit eigenen oder fremden Gefühlen, Wünschen, Bedürfnissen. Hieraus resultierend: Kommunikationsstrategien, die nicht auf kooperative Synergie, sondern auf Manipulation angelegt sind.

...

Ich persönlich glaube, dass diese geistigen Prägungen weit mehr Einfluss auf die Qualität unseres Sexuallebens haben als unsere rein körperlichen Fähigkeiten oder Grenzen. Kannst du das auch bestätigen, DevaBhusha?

Das Thema "Augenhöhe" ist hier bedeutsam! Eine sexuelle Begegnung (ob mit real-life-Partner/in oder mit Sexualassistenz) erzeugt meiner Erfahrung nach wahlweise nur Gewinner oder nur Verlierer. Das bedeutet, ebenso wie der/die Klient/in sich geachtet und gewerteschätzt fühlen möchte, so möchte sich auch der/die Sexworker/in in seinem/ihrem körperlichen wie emotionalen Einsatz gesehen und anerkannt wissen. Hier sind sicherlich hin und wieder auch andere Formen des Austauschs möglich, aber am praktikabelsten ist dies in unserem Lande über den Transfer von Geld.
*******sha Frau
135 Beiträge
Lieber Volker,

Ja, so ähnlich ist das schon... und das größte Thema bei der Arbeit mit behinderten Menschen ist die oft fürchterliche Sozialisation.

Ne Freundin von mir ist vollkommen "normal" in einer Wagenburg mit viel Musik, vielen besuchenden Musikern aufgewachsen und hat ein dementsprechend gesundes Selbswertgefühl und jede Menge Sexualität. Nicht immer einfach, da gibts schon noch viele Berührungsängste aber damit kann sie ganz gut spielen. Sie bringt das Thema auch auf die Bühne und ich bin mir sicher, in dem Stück Fucking Disabled gabs die heißesten Sex Szenen, die je mit Behinderten gezeigt wurden... *stolzbin* und ich durfte mit spielen... hach.

Die meisten stark behinderten Menschen wachsen aber in Einrichtungen auf, schon mal weggesperrt und von uns ausgeschlossen. Oder bei Überbehütenden Eltern die ihre Kinder nicht erwachsen werden lassen.
Viel mehr arbeit als die sexuell körperliche Arbeit ist es, diese Menschen zu empowern... auch zu konfrontieren. Wenn sie ne Freundin und Sex haben wollen, müssen sie sich entwickeln. Erwachsen werden, interessant werden. Wenn mit 40/50 die Wände noch voller Fussballbilder hängen wie bei einem Teenager wird da nicht viel. Das ist der schwerste Teil meiner Arbeit und er nervt manchmal ganz schön...

Nun ist aber die andere Seite. Beispiel mein Partner. 30 Jahre keine Chance, trotz selbstbestimmten Leben und lebenslang politischen Kampf dafür. Trotz Dickkopf, Revoluzzer und sichtbare coole Persönlichkeit (lange Haare, Spitzbärtchen mit Perlchen drin, Lederhosen und witzige T -shirts und Hüte), trotz Humor und vielen liebenswerten Eigenschaften... keine Chance.
Klar, auch ein paar nerveden Eigenschaften wie halt jeder ganz normale Mensch...

Trotz all dem... 30 Jahre... keine Chance. Ungeheure Sehnsucht... verlieben in Assistentinnen, bis hin zur Depression und Therapie. Abhängigkeit von Prostituierten, die ihn ausgenutzt haben. Mehrmals wurden Frauen mit denen er geflirrtet hat dann von den Assistenten abgeschleppt. Viel Drsmatik uns Schmerz bei dem Thema.

Für behinderte Männer ist Sex und Beziehung es ein sehr schweres Thema.
Das hat auch mit der Beziehubgsdynamischen Rollenverteilung zu tun. Ein behinderter (vermeintlich Hilfloser) Mann passt nicht in das Beziehungsbild. Männer sollen doch schon noch stark sein und versorgen können.

Wie selbstbestimmt und stark einer dabei ist, wird dann schon garnicht mehr wahrgenommen.
Die klassische Rolle die behinderten Männer immer abbekommen ist die des besten Freundes, des lieben zuhörers, aber nichrßt die des Liebhabers.

Querschnitt klammer ich jetzt mal aus, da viele Obenrum noch sehr fit sind, ihr Leben allein bewältigen können und meist eine normale sexuelle Entwicklung gemacht haben, die zwar erstmal einbricht, aber sich neu aufbauen kann.

Also die Realität bei uns ist nicht, das ich ihn pflegen muss oder irgendwas in der Richtung. Ich bin als Assistent ungeeignet und da hätten wir uns nur in die Haare. *floet*
Mehr als ab und an mal den Rollstuhl flach legen, das er sich umlegen kann, bisschen zu trinken geben, wenn der Assitent raucht, die Hand auf die Maus legen oder beim Spazieren fahren (ich hintendrauf)
Bissel mitlenken wenn du kurve groß ist, mehr mach ich nicht. Ginge auch nicht mit meiner Arbeit.

Aber er kocht ständig für mich leckere Sachen (natürlich kocht die Assistenz nach seiner Anweisung, aber das Gefühl, ich koche, ist sehr wichtig) liebt es mich bissel zu verwöhnen und organisiert unseren ganzen Paarkram. Wir leben in vielen Punkten ein vollkommen normales Paarleben.
Aber das das so sein kann, können sich viele Frauen einfach nicht vorstellen.

Und ja, Sex ist nicht immer einfach als Thema. Ihn zu verwöhnen, kein Ding. Aber das war das was ihm am schwersten gefallen ist, zu akzeptieren, das er mich nicht aktiv bespielen kann. Aber dafür holen wir uns zumindest einmal im Monat bezaubernde Sexualassistenz. Zwei Freundinnen von mir, immer mal abwechselnd und wie sie Zeit haben...

Witzig, spritzig, verspielt, haben wir zu dritt jede Menge Spaß. Auch wenn der Job eigentlich ist, mich nach Schatzis Anweisung zu betüteln, berührt es mich immer zu sehen, wie sehr sie ihn mögen, ernst nehmen und auch gern bespielen.

Ich glaube oft, wenn das Eis erstmal gebrochen ist, und behinderte Menschen einfach im Kontext von Sexualität wahrgebommen werden, schmelzen alle unterschiede dahin. Aber wie kommt man an diesen punkt? Es ist gesellschaftlich so festgefahren schon.

Bei behinderten Menschen (speziell Männern, Frauen haben es definitiv leichter mit Sexualpartnern) wird gleich an Sexualbegleitung gedacht, anstatt an Sexualpartner...

Das ist schon oft ne verflixte Kiste... *liebeskummer*
Deswegen versuche ich in meinem Seminar das Eis zu brechen und Begegnungen möglich zu machen...
*******sha Frau
135 Beiträge
Lieber Themensteller @******ki6, warum antwortest du nicht mehr?
waren dir jetzt meine antworten zu direkt und unangenehm? das allerwichtigste, wenn du sexualbegleitung anbieten möchtest, ist dir selbst klar zu machen, willst du dabei was für dich oder für andere. was ist deine wirkliche innere Absicht? also wäör schön, wenn du das Thema gestellt hast, es auch für dich ehrlich zuende zu bringen... lG Deva
Zitat von *******sha:
Lieber Themensteller @******ki6, warum antwortest du nicht mehr?
waren dir jetzt meine antworten zu direkt und unangenehm? das allerwichtigste, wenn du sexualbegleitung anbieten möchtest, ist dir selbst klar zu machen, willst du dabei was für dich oder für andere. was ist deine wirkliche innere Absicht? also wäör schön, wenn du das Thema gestellt hast, es auch für dich ehrlich zuende zu bringen... lG Deva
Du kannst mir glauben wie sehr wichtig mir das Thema ist, da ich es auch aus eigenem Interesse an der Sexassistenz für Menschen mit Behinderungen anbieten möchte .
Hab ja auch selbst ein Handicap, und Selbsthilfe schadet nicht.
Ich hoffe dass es bald Leute gibt die sich mir anvertrauen.
*******sha Frau
135 Beiträge
@******ki6 ist das bei dir angekommen, was ich geschrieben habe? Also das mit den Leidensgenossen, was Sexualbegleitung eigentlich ist? Bist jetzt bist du nicht auf die Gedanken einer erfahrenen Sexialbegleiterin überhaupt eingegangen. Geschweige denn, hast dazu stellung bezogen. Das es dir wichtig ist, bedeutet noch nicht, das du das kannst oder auch nur dafür geeignet bist. Sexualbegleitung hat auch immer etwas damit zu tun, psychologisch begleiten zu können. Die Mißbrauchsrate behinderter Frauen ist exorbitant hoch, es kann jederzeit passieren, das Frauen in Themen kommen. Bis jetzt erscheint es mir nicht so, das du das ganze Thema wirklich wahr nimmst. Wie du schon schreibst, di stellst dir das so schön vor:
"Wenn ich mich so auf meine weibliche Kollegen beziehe, die auch beim Laufen eingeschränkt sind und oder im Rollstuhl sitzend mit mir arbeiten, möchte ich mir als Vordenker vorstellen wie wäre es seine ewige Lust auf schöne Erotik und Wohlfühlmomente, im Sinne der Rolle zu übernehmen als so eine Art Sexassistenz und Freizeitgestalter , ich lese ständig in den Medien etwas von Sexassistenz und Begleitungsservice für Behinderte, die sollen angeblich ziemlich viel Geld verlangen, so möchte ich das gerne auf Gegenseitigkeit und Spaß am erotischen Abenteuer verbinden.."

Sexualbegleitung hat weder damit zu tun viel Geld zu verdienen noch gehts um des eigenen Spaß und das Abenteuer.
Andere Menschen machen lange Ausbildungen dafür und das du selbst behindert bist qualifiziert dich deswegen nicht, eine Sexualbegleitung an zubieten. Wenn das Thema wirklich wichtig ist und es dir nicht nur um dich selbst gehst, dann machst du eine Ausbildung oder läßt dich von erfahrenen Sexualbegleitern unterstützen und gehst auf meine Beddnken ein. Jeder Idiot kann sich so nennen, das bedeutet aber nicht das er einer ist. Tust du das einfach so ohne einen erfahrenen Begleiter an deiner Seite als Supervision isr das Mißbrauch des Nahmens eines Sexualbegleiters und da kann ich sehr böse werden. Ich mag es nicht, wenn die Parameter des Berufes Ignoriert werden!!!

Von mir bekommst du kein ok, und ich bin die bekannteste Verlinkungsliste. Und sorry, der Name TimLecki ist auch nicht geeigbet für Begleitungen. Du kannst gerne behinderten Frauen als Liebhaber begegnen, aber nicht als Sexualbegleiter !!!
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