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"sexpositiv": Was bedeutet das Wort eigentlich genau?!

*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Zitat von *********hmidt:
sondern vor allem die Intensität dieser lustvollen Erfahrungen. Oft ist da scheinbar nicht besonders viel an Verspieltheit, Neugier, Unverschämtheit, Tiefe, Exstase, Lebendigkeit und Zauber am Start. Sondern eher so eine Art entsafteter Brei aus Minimalkompromissen...

Für mich ist es gerade dieser Hype um den vermeintlich geilsten Kick der dafür sorgt dass Neugier, Verspieltheit und Lebendigkeit immer weniger werden. Die Menschen sind, meiner Wahrnehmung nach, immer weniger bei sich selbst und ihrem eigenen Erleben sondern lassen sich von Anderen Phantasien implantieren und Gebrauchsanweisungen erstellen in der Hoffnung, dass dabei etwas für sie herauskommt. Das ist für mich nicht sexpositiv sondern sexverzweifelt.

Liest man gerade hier beispielsweise Threads in denen es um indviduelle Erlebnisse geht wird deutlich was ich meine. Es finden sich immer einige die das Entsprechende in allen möglichen Superlativen schildern - ob nun tatsächlich oder weil sie sich selbst oder anderen gerne einreden möchten dass es so wäre. Das führt bei vielen anderen Mitschreibern und vermutlich noch mehr Mitlesern nicht zu neugierig-lustvoll-entdeckenden Gefühlen sondern häufig zu Verunsicherung und Minderwertigkeitsgefühlen. Absolut keine Basis auf der ein entspannter Umgang mit der eigenen Sexualität und den eigenen Gefühlen leichter gemacht würde.

Schneller, höher, weiter wurde hier schon genannt - und führt, wie die meisten Wettbewerbe, nicht zu einem gesunden, entspannten, teamorientierten Sportsgeist sondern zu Verbissenheit, Scheuklappen und ständigem Konkurrenzdruck.

Wenn Sexpositivität für eine ständige Optimierungsverpflichtung, bei der der gesamte Mensch die Ausübung seiner Sexualität zum obersten Ziel seiner Persönlichkeitsentwicklung machen soll, bedeuten sollte möchte ich nichts damit zu tun haben.
********Poly Frau
3.184 Beiträge
Zitat von **********aster:
Daher denke ich, bevor man sich an einer Definition versucht, [...] wäre eine Umschreibung was Sexpositiv ist und was es nicht ist geeigneter, da es eine Graubereich dazwischen lässt. [...] Denn eine Definition könnte ähnlich wie bei Religionen zu einer Auseinandersetzung führen, die Menschen, die eigentlich viel gemeinsam haben auseinander bringt, da sie nur noch auf Unterschiede im Detail schauen, anstatt auf die weit überwiegenden Gemeinsamkeiten.

Danke dafür!
****on Mann
16.223 Beiträge
Ich komme mal von der anderen Seite und frage: Was konkret wären denn Beispiele für Sexnegativität? Vielleicht finden sich so leichter gegenteilige Beispiele für Sexpositivität?
********Poly Frau
3.184 Beiträge
Beispiele für Sexnegativität? Da fallen mir als erstes Glaubensgemeinschaften ein, die Sex nur im Rahmen der Kinderzeugung gutheißen und ihn ganz allgemein mit Schamgefühlen zukleistern: Onanie/Masturbation = Sünde, ausserehelicher Sex = Sünde, Lust/Verlangen empfinden = Sünde. *wuerg*
****on Mann
16.223 Beiträge
Sexuell Traumatisierte mit Missbrauchserfahrungen können alles Sexuelle für sich ablehnen - das wäre vielleicht auch ein Beispiel für Sexnegativität?

Ebenso können sexuell Frustrierte (die sich von der Teilhabe am sexuellen Spiel zwischen Menschen ausgeschlossen fühlen) den Spaß am Sex gegen Verbitterung eingetauscht haben.

Gelernter Körperekel ist vermutlich ein weiterer denkbarer Grund für Sexnegativität.

Geglaubte moralische Überlegenheit bei sexuellem Verzicht ist vielleicht ebenso ein Beispiel für Sexnegativität?
*******_he Frau
2.365 Beiträge
vorgelebte und vorgezeigte falsche Frauenbilder, fehlender gegenseitiger Respekt, Besitzdenken, Pornographie, Unwissenheit...... das sind für mich einige Gründe für Sexnegativität.
Sexpositiv ist für mich eben die Offenheit allem gegenüber das der Sexualität dient ohne es in Kategegorien einteilen zu müssen, ohne es selber ausleben zu müssen aber zu können.
Viele offenen Gespräche und auch "Ursachenforschung", Gönnen können,
keine Besitzansprüche aber Respekt sind meine Wege dahin, und ich bin noch lange nicht am Ende des Weges angekommen
Sexnegativ ist für mich mit Angst verbunden und Sexpositiv mit dem Überwinden von Ängsten.
Als Jugendliche und junge Frau war ich sehr durch Ängste und Scham blockiert: Angst vor den Blicken anderer, Scham, ins Schwimmbad und in die Sauna zu gehen, Angst, Männer könnten mit mir etwas machen, was ich nicht will, Angst, Nein zu sagen und als prüde zu gelten. Später Angst, Experimente zu wagen und als unnormal zu gelten. Angst vor Ablehnung. Angst, jmd abzulehnen und zu verletzen. Usw.
Mit dem Älterwerden, dem inneren Wachstum und auch dank von Datingportalen wie dieser, habe ich fast alle Ängste überwunden, abgelegt und mich befreit.
So bedeutet für mich sexpostiv zu sein, vor allem frei zu sein.
******ann Mann
114 Beiträge
Ich habe heute einen Blogartikel gefunden, in dem ich mein zunehmend "unrundes" Gefühl bei dem Wort "sexpositiv" gut wiederfand.

Vielleicht interessiert er ja den einen oder die andere (so Links dazu erlaubt sind):

https://luhmendarc.blog/2020 … on-sexpositiv-und-sexnegativ


Und den Begriff "schampositiv" finde ich wunderbar *g*
******age Mann
3.165 Beiträge
@******ann
Danke für den Link! Hm, der Artikel macht mich nachdenklich:
Ich empfinde es auch nicht als sexpositiv, wenn Sex zu sein hat,
das wäre dann für mich eher ein sexdogmatischer Raum ...
******ell
281 Beiträge
Ineressant, das keiner den feministischen background des Wortes kennt oder versteht.

Der Artikel klingt eher nach einem Mann, der sich nach dem jagenden verhalten der herren zurück sehnt und frauen weiter als beute möchte
@******ish

ich glaube, weil sexpositiver Feminismus was anderes ist als Sexpositivität. Natürlich mit Schnittmenge, aber eben doch im Kern mit anderen Ansprüchen.
Ob jetzt der Autor kritisch bemerkt werden sollte, deine Erwartung oder die Tatsache, dass es bisher keine Frau thematisiert hat (meines bescheidenen Wissens nach), ist eine andere Frage. Aber um die geht es ja nicht.

Liebe Grüße
Joe *wink*
******age Mann
3.165 Beiträge
@******ish
Ich sehe sexpositiven Raum nicht primär als feministisch,
da ich als Mann auch vernünftig behandelt werden möchte
und nicht nur als Freiwild angesehen werden möchte;
da es mir als Mann in erster Linie um die Nähe geht,
ich den Sex allerdings eben nicht ausklammern möchte.

Als sexposlitiv empfinde ich, wenn ich im Kontakt mit einer Frau
die Körperlichkeit nicht außen vor lassen muss, allerdings sehr
genau die Grenze ziehen kann, wo sie für mich passt
(und natürlich die Frau ebenfalls, was ich sogar kommuniziere).

Den Ursprung aus feministischem Ansatz kann ich mir
gut vorstellen. Sexpositiv sollte heute allerdings eben nicht
nur eine feministische Herangehensweise erlauben, allerdings
in Liebesdingen erwachsene Männer und Frauen voraussetzen.
Ja, der Artikel liest sich für mich in der Tat auch befremdlich.

D*wolf*C
Zitat von ******age:
@******ann
Danke für den Link! Hm, der Artikel macht mich nachdenklich:
Ich empfinde es auch nicht als sexpositiv, wenn Sex zu sein hat,
das wäre dann für mich eher ein sexdogmatischer Raum ...

Genau das war auch meine Sorge, daher nochmal ein Zitat aus meinem ersten Beitrag:


Zitat von *********lack:

[...]
das entspricht zwar auch meiner Motivation, aber es geht alles in die Richtung "höher, weiter, schneller". Bitte nicht falsch verstehen, das ist auch für mich der Kern der Positivität. Aber die Akzeptanz, Toleranz und Förderung aller einvernehmlichen und verstandenen sexuellen Praktiken sollte auch berücksichtigen, dass es asexuelle oder konventionelle Präferenzen gibt, die ebenfalls keiner Moral/Wertung ausgesetzt werden sollten.

Natürlich ist man Konflikten weit weniger ausgesetzt, solange sich Sexualität ausschließlich im konventionellen Rahmen bewegt, allerdings müssen wir "Progressiven" auch etwas darauf achten, dass wir Vanilla-Beziehungen nicht als minderwertig auffassen. Wie hieß es so schön in einer Definition, die mal gelesen habe:

das wäre die Umkehrung des alten Liedes und somit ein neues Dogma.

[...]

Sexpositivität habe ich bisher eher als Grundeinstellung gegenüber Sexualität gesehen, die Gegenhaltung zur althergebrachten Sexualmoral. Es liegt nahe, dass sexpositive Menschen selber meist kinky sind, aber sollte das auch eine Voraussetzung sein?

Ich bin gespannt, wie das hier noch so gesehen wird!

Liebe Grüße

Zitat von ******age:
@******ish
Ich sehe sexpositiven Raum nicht primär als feministisch,
da ich als Mann auch vernünftig behandelt werden möchte
und nicht nur als Freiwild angesehen werden möchte;

huch, ich glaube, da solltest du nochmal deine Definition von Feminismus überprüfen.

Davon abgesehen ging es @******ish nicht darum, den feministischen Aspekt/Ursprung in den Vordergrund zu stellen, sondern diesen mehr zu berücksichtigen bzw. zu beachten... das ist schon ein legitimer Einwand, finde ich.
****on Mann
16.223 Beiträge
Der eigenen Bereitschaft, Sex haben zu wollen, ganz allgemein, stehen auch Hindernisse entgegen. Zum Beispiel selektive, etwa:

• Ich möchte Sex nur in Verbindung mit Liebe.
• Ich möchte Sex nur mit einem bestimmten Geschlecht.
• Ich möchte Sex nur mit Menschen eines bestimmten Alters.
• Ich möchte Sex nur mit Menschen einer bestimmten Figur.
• Ich möchte Sex nur mit bestimmten Sexpraktiken.
• Ich möchte Sex nur in einer bestimmten Umgebung.
• Ich möchte Sex nur mit Menschen bestimmter Ethnizitäten.
• Ich möchte Sex nur im Dunkeln.
• Ich möchte Sex nur zur Fortpflanzung.
• etc.

Dabei betone ich: Ich möchte nicht werten! Ich möchte nicht die persönlichen Vorlieben abwerten! Sondern ich möchte nur zeigen, dass es Menschen mit mengenmäßig besonders vielen Sexhindernissen (ganz wertfrei neutral betrachtet!) gibt, und solche mit mengenmäßig weniger Sexhindernissen.

Und da greift nach meinem Verständnis der Begriff der Sexpositivität. Er bedeutet demnach rein technisch neutral gesehen: "Besonders wenige Sexhindernisse".

Ich selbst sehe mich als sexpositiv, weil es mir egal ist, welches Geschlecht mein Gegenüber hat, wie alt es ist, wie es aussieht, ob ich es liebe... ich liebe praktisch jede Form von Sexualität mit Menschen, die nahbar und wertschätzend sind. Nicht im Sinne von Beliebigkeit, sondern im Sinne von umfassender Menschen- und Sexliebe. Sex ist für mich eine entspannte Form freundschaftlich-liebevollen Umgangs.

Ich kenne gut den Begriff des sexpositiven Feminismus, der eine selbstbestimmte Sexualität ohne patriarchale Muster und Denk- und Machtstrukturen wünscht. Für alle Geschlechter. Ich unterstütze das ebenfalls.
Lieber @****on,

in einem Punkt kann ich dir leider nicht zustimmen. Sexpositivität hat meiner Meinung nach nichts mit der Anzahl der Vorlieben zu tun, das hatten wir schon in einem anderen Thread hier ("80% der Mitglieder...").

Das wäre ja dann tatsächlich "die Umkehrung des alten Liedes und somit ein neues Dogma", von der ich bereits geschrieben habe.

Sexpositivität macht für mein Verständnis keine Wertung darüber, wie wenige oder viele Präferenzen es sexuell zu geben hat.

Es geht doch viel mehr um die Erkenntnis, dass das Ausleben der sexuellen Bedürfnisse eine positive Wirkung auf den Menschen hat und Menschen die Sexualität ausleben (können) sollen, die sie als positiv empfinden, ohne anderen die eigenen Vorstellungen aufzudrängen.

Es geht doch um den Bruch mit der alten Sexualmoral, um die Fähigkeit und die Freiheit die eigene Sexualität ausleben zu können und um die Toleranz anderer Präferenzen.

Darüber hinaus geht es wieder um eine unangebrachte Wertung, der ich mich ausdrücklich nicht anschließen möchte.

Es geht eben nicht darum, inwiefern Sex als positiv empfunden werden muss... das stünde ja auch der Toleranz im Wege und wäre eben ein neues Dogma!

Wer Sex entsprechend der alten (religiösen) Moral als erfüllend empfindet, keine weiteren sexuellen Bedürfnisse hat, aber tolerant und befürwortend mit den Neigungen anderer Menschen umgeht, kann auch sexpositiv sein. Um mal ein Beispiel zu nennen.

Liebe Grüße
Joe *wink*
****on Mann
16.223 Beiträge
Lieber Joe, ich verstehe "sexpositiv" nicht als Forderung, wie jemand zu sein hat, sondern als nüchterne, neutrale Beschreibung des Vorhandenseins vieler oder weniger Sexhindernisse in einer Person.

Es liegt in meinen Augen auf der Hand, dass eine Person mit ganz vielen inneren Hindernissen, Sex zu leben, nicht als sexpositiv beschrieben werden kann.

Ich habe in meinem Posting klar und unmissverständlich darauf hingewiesen, dass es mir dabei eben nicht um Wertungen geht , ich bitte das auch ernst zu nehmen:

Zitat von ****on:
Dabei betone ich: Ich möchte nicht werten! Ich möchte nicht die persönlichen Vorlieben abwerten!

Mir ist es wichtig, ein objektives, sachliches Merkmal zu haben, das eine nüchterne Betrachtung erlaubt. Und da vermutlich jeder Menschen kennt, die spürbare Vorbehalte und Hindernisse beim freien Ausleben von Sex in sich tragen, und aber auch Menschen kennt, die dies nicht tun, scheint mir das Merkmal "Sexhindernisse ja/nein" gut zu handhaben zu sein.

Vorlieben für sich genommen sind keine Sexhindernisse, das sage ich hier erneut klar und unmissverständlich! Sie werden es erst dann, wenn sie die Möglichkeiten für Sex deutlich einschränken. Die Sexpositivität also verringern.

Du sagst, Sexpositivität sei auch der Bruch mit der alten Sexualmoral - genau das meine ich mit Sexhindernis. Die alte Sexualmoral hat Sex in seiner Freiheit behindert. Sie ist EIN Sexhindernis unter vielen anderen denkbaren.

Zitat von *********lack:
Es geht eben nicht darum, inwiefern Sex als positiv empfunden werden muss... das stünde ja auch der Toleranz im Wege und wäre eben ein neues Dogma!

Sehr einverstanden - Sexpositivität fordert nichts - gar nichts. Sie ist nur eine Beschreibung, völlig ohne Wertung. Niemand MUSS sexpositiv sein, niemand fordert das.

Sexpositivität ist typischerweise komplett tolerant gegenüber jeder Art von Sexualität einschließlich Asexualität. Sie stört sich nicht einmal an Sex-Ablehnung.
Lieber @****on,

danke für deine sachliche Erläuterung.

Ich denke, da sind wir dann an dem Punkt, an dem wir wieder feststellen, dass es schwierig wird, sich auf eine Definition zu einigen.

Denn ich sehe Sexpositivität nicht als Beschreibung der eigenen Sexualität, sondern als Umgang damit. Und ich erhebe jetzt auch mal den Anspruch, dass "meine" Definition einen sachlichen und objektiven Ansatz verfolgt, nur eben weniger als praktische Umsetzung. Und wie schon im feministischen Kontext, geht es mir um die Selbstbestimmung, daher fällt es mir wirklich schwer "deiner" Definition zu folgen.

Du hast diese wirklich gut erläutert, dennoch kann ich ihr nach meinem Empfinden nicht folgen, denn es geht auch auf sachlicher Ebene um die Varianz der Vorlieben bzw. um das Fehlen von Hindernissen... und damit eben um den Gedanken, je mehr du sexuell als positiv empfindest, desto sexpositiver bist du. Ich finde das nun mal wertend.

Für mich gibt es keine Steigerung der Sexpositivität, entweder ein Mensch ist es oder eben nicht (siehe "meine" Definition).

Aber ich erhebe keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit! Das wäre Quatsch. Im Gegenteil mich bringt es total weiter, auch andere Auffassungen zu erfahren, wenn diese denn plausibel erläutert werden. Dafür meinen Dank *danke*

Liebe Grüße
Joe *wink*
********Poly Frau
3.184 Beiträge
*sternchen*

Also ihr seid euch einig, dass ihr euch nicht einig seid. Auch gut! *g*
******age Mann
3.165 Beiträge
@*********lack
Zitat von Doc_Image:
„@******ish
Ich sehe sexpositiven Raum nicht primär als feministisch,
da ich als Mann auch vernünftig behandelt werden möchte
und nicht nur als Freiwild angesehen werden möchte;

huch, ich glaube, da solltest du nochmal deine Definition von Feminismus überprüfen.
Das meine ich durchaus nicht aus dem Zusammenhang gerissen als Umkehrung männlicher und weiblicher Verhaltensweisen, sondern eben als notwendigen ganzheitlichen statt feministischen Ansatz, da dieser sich ja in die Sexualität ausgrenzende und die Sexualität einbeziehende Bewegungen aufspaltet. Letzteres sehe ich als sexpositiv.

Somit auch @****on danke für Deinen Ansatz und euch Beiden für die lebhafte Diskussion!
******Fox Mann
2.322 Beiträge
Zitat von ****on:
Es liegt in meinen Augen auf der Hand, dass eine Person mit ganz vielen inneren Hindernissen, Sex zu leben, nicht als sexpositiv beschrieben werden kann.

Als ich hier in die Gruppe kam hatte ich keine klare Meinung davon, was sexpositiv für mich bedeutet, Worte dazu hatte ich nicht parat, aber ein klares Gefühl: Freiheit
Freiheit in mir, um diese Freiheit überhaupt auch nach aussen schenken zu können. Diese Freiheit nach aussen schenken zu können ist für mich mehr der springende Punkt, mehr als die Freiheit in mir. Weil sie erst auf meine Freiheit folgen kann. Was ich mit Freiheit meine zitiere ich unten.

Für meine Vorstellung von sexpositiv passt dein Zitat Lieber @****on gar nicht. Ich lebe mit inneren Hindernissen (alten Mustern) und halte mich dennoch für sexpositiv. Weil ich meine inneren Hindernisse nicht ins Aussen übertrage. Z.B. ist meine Libido aktuell auf unter Null, weil bei uns im Aussen Gewalterfahrungen im Spiel sind. Ich fühle mich gerade gar nicht wie ein sexuelles Wesen. Und finde diese Form der Kommunikation dennoch eine der wunderbarsten, und freue mich mit zu erleben, wie andere sich fallen lassen und hingeben können.

Die alte Sexualmoral hat Sex in seiner Freiheit behindert.
Ich lebe noch mit dem Einfluss dieser alten Sexualmoral im Sinne meiner Freiheit mir gegenüber, ich finde das mit 54 Jahren auch nicht verwunderlich, ich empfinde ich damit eher normal. Ich lasse dies aber bei mir, ich projeziere das nicht, ich übertrage es nicht. Das ist für mich der springende Punkt, ich behalte meine Präferenzen bei mir. Ich habe nicht die Vorstellung das meine Präferenzen auf andere übertragbar sind, sie sind es nicht.

Für mich, für meine Wahrnehmung hat sich durch diese Gruppe ein Bild geformt, was sexpositiv für mich bedeutet. Und an der Stelle berührt mich dies hier am meisten:

Es geht doch um den Bruch mit der alten Sexualmoral, um die Fähigkeit und die Freiheit die eigene Sexualität ausleben zu können und um die Toleranz anderer Präferenzen.
Letzteres ist für mich am bedeutendsten. Das meinte ich mit Freiheit schenken.
****on Mann
16.223 Beiträge
Ich verstehe Dich gut, lieber @****ow ! Ich habe mich aber über Strecken selbst nicht sexpositiv gefühlt, obwohl meine Toleranz beliebiger Vorlieben praktisch grenzenlos ist, soweit nicht Menschen oder Tiere zu Schaden kommen. Nicht sexpositiv gefühlt, weil ich ich grumpig dachte: Mensch, es gibt auch noch Wichtigeres als Sex, lasst mich doch allesamt damit in Ruhe! Verkehrt?
******Fox Mann
2.322 Beiträge
Zitat von ****on:
Verkehrt?

Nicht aus meiner Sicht. Ich habe keine Tendenz zur Harmonie der Sichtweisen im Sinne von Übereinstimmung im Austausch. Eher interessiert mich wie andere Sichtweisen mich innerlich bewegen. Deine zitierte Sichtweise hat mich nachdenken lassen, sie hat mich bewegt. Sie hat dazu beigetragen das ich mir meiner Vorstellung sicherer wurde. Ich habe deine Sichtweise insofern für mich als einen wertvollen Moment erlebt.

Ich wäre im Widerspruch mit mir wenn ich sexuelle Präferenzen anderer Menschen, die für mich keine sind, wertfrei erlebe. Und gleichzeitig deine intellektuelle Präferenz der Bedeutung von sexpositivem werte, im Sinne von richtig oder falsch, oder verkehrt. Dann wäre irgendwas daran nicht echt.
******Fox Mann
2.322 Beiträge
Zitat von ****on:
Ich habe mich aber über Strecken selbst nicht sexpositiv gefühlt,
Na ja, und das kenne ich auch in der Rückschau, so bis vor 10 Jahren, wo zumindest eine Veränderung begann, wobei ich den Begriff da noch sehr lange nicht kannte.
Ich habe das sicherlich anders erlebt und halt auch andere Schlüsse daraus gezogen. Es macht auch einen Unterschied wir stark und vielfältig die inneren Hemmnisse sind. Glück spielt auch eine Rolle.
**********aster Mann
1.012 Beiträge
Sexpositv ist für mich nicht unbedingt eine Verhaltensweise, denn dann würde dies ein aktives Handeln von all den Menschen verlangen, die das sein wollen.

Es ist für mich viel mehr eine Geisteshaltung, die ein Mensch einnehmen kann.

Gleichzeitig finde ich den Begriff Sexpositv immer weniger gelungen, je mehr ich mich mit dem Begriff auseinander setze. Mich stört, dass der Begriff dichotomatisch und dadurch den Eindruck erweckt, es gäbe nur Sexpositv oder Sexnegativ. Ich glaube aber, dass es einen großen Bereich dazwischen gibt. Und diese Zwischenbereiche fallen bei dichotomatischen Begriffen weg. Im übrigen finde ich diese Art eines schwarz-weiß Denkens nicht sehr "sexpositv".
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