"Meiner Auffassung nach sind die allermeisten Menschen (auch hier im Club) im Umgang mit ihrer Sexualität kognitiv oder emotional blockiert. Was diese Menschen unter "sexueller Fülle" verstehen, ist etwas vollkommen anderes als die Bilder und Gefühle, die in jenen Menschen aufkommen, die das Glück haben, in ihrer eigenen Sexualität immer wieder echte BÄM-Momente zu erleben."
Ich stehe weiterhin uneingeschränkt zu diesem Satz.
Dabei ist mir wohl bewusst, dass ich damit keine Wahrheit ausdrücke, sondern lediglich eine Perspektive. Ja, sie ist überspitzt formuliert. Was in ihr zum Ausdruck kommt aber ist keine herablassende Arroganz, sondern eine Traurigkeit, die mich immer wieder überkommt, wenn Menschen mit mit über das sprechen, was sie ihr "Sexleben" nennen.
Diese Traurigkeit betrifft nicht nur die Frequenz, in der viele, mit denen ich spreche, sexuelle Lust erleben, sondern vor allem die Intensität dieser lustvollen Erfahrungen. Oft ist da scheinbar nicht besonders viel an Verspieltheit, Neugier, Unverschämtheit, Tiefe, Exstase, Lebendigkeit und Zauber am Start. Sondern eher so eine Art entsafteter Brei aus Minimalkompromissen...
Klingt das wieder überspitzt?!
Das könnte daran liegen, dass mich dieser Umstand immer wieder, wenn ich ihn erfahre, zutiefst traurig macht. Ich weiß nicht, wo sie herkommt, aber ich habe da irgendwie eine persönliche Betroffenheit.
Die Sexualtherapeutin Peggy Kleinplatz und terscheidet zwischen "Sex" und "Sex really worth wanting" und stellt fest, dass die meisten Menschen, mit denen sie spricht, kaum eine Idee davon haben, was Zweiteres in ihrem Leben bedeuten könnte.
Was ich mit der Aussage ganz am Anfang also aussagen wollte, ist:
"Wow, da ist so viel mehr möglich, als viele von uns es sich bislang vorstellen können!"
Damit meine ich keine Person konkret. Zumindest niemanden, über dessen oder deren Sexualleben ich nichts weiß. Ich bin mir sicher, dass diese Gruppe im JOYclub etwas Besonderes ist. Aber in der Aussage sprach ich auch nicht von der Gruppe, sondern vom Club.
Wie seht denn ihr Anderen das?
Haben die Menschen in eurem Umfeld wirklich mehrheitlich "Sex really worth wanting"?!