Zitat von **********stern:
„Zitat von *********rgara:
„Vorschnelle Urteile?
Selten. Frau trifft sie aus Erfahrung.
@*********rgara das Problem ist: jemand macht 99 mal eine bestimmte Erfahrung und trifft den 100sten. Der 100ste sieht sich mit der Reaktion auf die 99 anderen konfrontiert. Er ist aber keiner der 99. Er ist ein Individuum. Er ist vielleicht gleich oder auch komplett anders als die 99 vor ihm.
Deshalb ist ein Urteil, das auf "Erfahrung" basiert, für ihn vorschnell. Er sieht sich vorschnell ver-urteilt. Für diesen Menschen ist es seine Sicht, die zählt. Weshalb das Gegenüber so geurteilt hat, weiß er nicht. Also empfindet er es als vorschnell, ungerecht, nicht zu ihm und seiner Situation passend.
Deshalb ist es für mich auch so nachvollziehbar, wenn jemand frägt: Warum?
Das kann so und so gemeint sein.
Zunächst mal - eigentlich der einfachste Fall - kann es einfach die Bitte um eine Auskunft sein. "Kannst Du mir sagen, weshalb Du nicht möchtest?" Der Mensch möchte lernen, woran es liegt. Ob an seinem Verhalten, seinem Aussehen, oder eben an Gründen, die mit ihm individuell nichts zu tun haben. (Was man oft gar nicht als erstes vermutet, sondern man sucht die Ursache oft zuerst bei sich).
Es kann aber auch der Versuch einer Überredung sein. Oder gar eine versteckte Forderung.
In diesem Spektrum kann es sich bewegen. Wenn jemand sich im ersteren Spektrum befindet, sieht sich aber mit einer Reaktion konfrontiert, die ihn - vielleicht wiederum aus eigener Erfahrung - am anderen Ende einsortiert, dann sieht derjenige sich zurückgesetzt, ungerecht behandelt, seiner Chance beraubt.
So glaube ich kann man das auch sehen.
Vier der grundlegenden Problematiken bei übergriffigen Kommunikationsversuchen ihr im Joy sind die Fehlannahmen:
- Wir sind hier im Joy auf einer Sexplattform, ergo muss jeder Interesse an Sexkontakten haben, und (ganz wichtig!) das mit allen anderen Nutzern der Plattform. „Wir sind doch alle aus dem selben Grund hier“.
- Ich schreibe jemanden ungefragt an, ich habe verdammt nochmal ein Recht auf eine Antwort, und auch auf eine Erklärung.
- Wir sind hier auf einer Sexplattform, also kann ich jeden hier mit meinen Sexphantasien und meinen Genitalbilder belästigen, und so meine Geilheit zur Schau stellen.
- Und wohl eine der kapitalsten Fehleinschätzungen:
Ich habe Interesse an dieser Person, als muss dies Person automatisch auch Interesse an mir haben.
Wir alle hier im Joy, Frauen wie Männer, die hier mit Rivalen Profilen unterwegs sind, sind hier zu unserem privaten Vergnügen, in unserer Freizeit. Und wem ich wie auf ungefragte Anschreiben antworte ist allein meine Sache.
Wir alle sind hier aus den unterschiedlichsten Gründen. Sei es Sexdating, Partnersuche, Swingen, BDSM, Fetisch, Foren, Gruppen oder Chat.
Ein großer Fehler bei der Kontaktaufnahme ist, dass viel Männer den zweiten, oder dritten Schritt vor dem ersten tun:
Als erstes gilt es höflich einen ersten Kontakt herzustellen, also jemanden anschreiben und eine Antwort zu erhalten, die besagt, dass auch die Andere Seite eine Kommunikation wünscht.
Erst wenn das geklärt ist macht es Sinn, und ist vor allem auch nicht übergriffig, sich auch intimeren Themen zu widmen.
Ich glaube auch nicht, dass Erklärungen, warum man als Kontakt uninteressant ist, wirklich für zukünftige Kontaktaufnahmen hilfreich sind. Letztlich sagt dir diese Erklärung nur, warum du bei dieser einen, bestimmten Frau zu diesem Zeitpunkt als Kontakt uninteressant bist.
Das hilft Dir bei der nächsten Frau nicht wirklich weiter. Die eine Frau hat kein Interesse, weil Du kein südländischer Typ bist, die nächste möchte lieber einen Wikinger, und bei der übernächsten spielt das Äußere keine Rolle, und es fehlt ihr bei Dir an Intellektualität.
Was willst du also tun? Die Haare färben (wenn Du noch welche hast
)? Einen Ghostwriter beschäftigen?
Das bringt alles auf Dauer nichts, denn wenn es zum realen Kontakt kommt, fliegen alle Lügen auf.
Am wichtigsten ist es authentisch Mann selbst zu sein, und ein möglichst ehrliches Bild von sich selbst zu vermitteln. Denn nur so findet Mann Frauen, die für eine dauerhaften Kontakt passen.
Ebenfalls wichtig ist zu akzeptieren, dass wir eben nicht alle aus den selben Gründen hier sind. Nicht jeder will möglichst viele (Sex)Kontakte hier im Joy knüpfen. Und auch wenn sexuelle Kontakte gesucht werden, dann trotzdem selektiv und nicht mit jedem.
Zu ungefragten Schwanzbild-Anschreiben:
Gedankenmodell:
Ich gehe durch die sehr belebte Münchner Fußgängerzone (vor Corona) und sehe eine sehr attraktive Frau, die sich mit ihrer Feundin unterhält. Ich gehe auf sie zu und spreche sie höflich mit den Worten an: „Entschuldigen sie, sie haben ein so bezauberndes Lächeln, da musste ich sie einfach ansprechen. Dürfte ich Sie auf einen Kaffee einladen?“
Die Frau sagt: „Oh, vielen Dank für das schöne Kompliment, aber leider habe ich keine Zeit für einen Kaffe. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.“
Anscheinend hat die Frau meine Bedürfnisse und meine Intentionen nicht richtig verstanden, also öffne ich meine Hose, hole meinen Schwanz raus, zeige ihn ihr, und sage „Kein Problem, wir können auch gleich ficken.“
Den Rest der Geschichte mit Anzeige, Festnahme und Gerichtsverfahren erspare ich uns hier.
Wir sind uns glaube ich alle einig, dass ein derartiges Verhalten jeder hier mit einer massiven Störungen des Sozialverhaltens und sexueller Belästigung verbinden würde. Und auch alle Männer, zu mindest die nicht einschlägig vorbestraften, würden diese Art der „offensiven Kontaktaufnahme“ nicht in Erwägung ziehen.
Für mich sind ungefragte Schwanzbild-Anschreiben Zeichen von mangelnder Impulskontrolle und einem mangelhaften, bis gestörten Sozial- und Sexualverhalten.
Der Joy ist nichts anderes als eine virtuelle Bar, wo Menschen sich treffen und ihren unterschiedlichen Interessen nachgehen. Ich kann den Kontakt zu anderen Suchen, aber letztlich entscheidet jeder frei, mit wem er Kontakt möchte und mit wem nicht. Und nur wenn auch das Gegenüber Kontakt will, wird es zu einer Kommunikation kommen. Ob daraus Interesse entsteht, und vielleicht auch ein realer Kontakt kann niemand vorhersagen, aber vor allem kann das niemand einfordern.