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Offensivität

****on Mann
16.227 Beiträge
Zitat von *********rgara:
Ich kann mein Gegenüber nicht durch Diskussionen zwingen mich zu mögen oder treffen zu wollen.

Meiner Beobachtung nach entstehen diese Diskussionen durch den Gedanken des Verkanntwerdens auf Seiten der Männer.

Konkret: #metoo sollte einfach ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Übergriffigkeit oft erlebter Alltag für Frauen ist. Das ist in meinen Augen nicht richtig gelungen, denn die meisten Reaktionen, die ich von Männern mitbekomme, sind dieser Gedanke: "Es ist ja wirklich schlimm, wieviele Sexualstraftäter so rumlaufen! Ich bin natürlich keiner und will mit denen nicht in einen Topf geworfen werden."

#metoo hätte funktioniert, wenn eine breite Basis der Gesellschaft ins Nachdenken gekommen wäre. Wenn insbesondere Männer begonnen hätten, ihre eigene Haltung Frauen gegenüber zu überprüfen. Wenn sie sich selbstehrlich und schonungslos gefragt hätten:

Mache ich Unterschiede im Kontakt zu Männern und zu Frauen? Welche? Warum genau tue ich das? Habe ich genug Kenntnis und Phantasie, um mir vorzustellen, was Frauen im Laufe ihres Lebens mit ganz normalen Männern wie mir erleben, und warum es sie belastet? Geht es mir mehr um meine Bedürfnisse, oder um die der angesprochenen Frauen? Erkenne ich den Respekt darin, den ich einer Frau zolle, wenn ich ihr "nein" auch dann widerspruchslos akzeptiere, wenn sie sich in mir komplett irrt?
*********rgara Frau
7.484 Beiträge
@****on Ich liebe Deine Posts
*****al4 Mann
798 Beiträge
Sehe ich nicht so.
Es geht mir um meine Bedürfnisse, und zwar hoffentlich erstmal immer. Ich habe mein Bedürfnis, und das möchte ich mit dieser Frau teilen und ausleben. Jede Bedürfnisäußerung ist ein Beziehungsangebot – und damit Punkt. Ob dieses Beziehungsangebot nun angenommen wird oder nicht, liegt nicht in meiner Hand und muss ich, egal wie die Reaktion ausfällt, akzeptieren.
Ist die Bedürfnisäußerung eben nicht Äußerung, sondern Übergriff, geht es grundsätzlich daneben. Und meiner Erfahrung nach gibt es ziemlich viele miteinander verknüpfte Gründe, warum es daneben geht. Das hat ganz sicherlich viel mit unseren über viele Generationen gestalteten Geschlechtsbildern zu tun – die aber für beide Seiten zu schmerzhaftem Verhalten und Erleben führen. Allein die Mutmaßung, das ich als Mann zu erobern habe und die Frau irgendwann nachgibt; Kriegsschauplatz, oder?
Für mich ist es aber genauso Katastrophe, in einer Begegnung die Bedürfnisse der Frau erraten zu sollen und bitte darauf eingehen zu müssen. Das ist absolut genauso nicht auf Augenhöhe – die Frau kann sich ja nicht zeigen, die muss erobert werden, und wenn nicht mehr mit Erklärung, was ihre eigentlichen Bedürfnisse sind (du willst es doch auch...), dann mit dem vermeintlichen Zurückhalten der eigenen Bedürfnisse und dem Angebot, ganz für ihre nicht geäußerten, aber natürlich empfundenen und interpretierten Bedürfnisse verfügbar zu sein. Ehrlich gesagt, finde ich genauso acht- und respektlos. Und für mich als Mann eine unerträgliche Position.
Ich wünsche mir Begegnung auf Augenhöhe, und ja, verstehe ich, die 99 vorherigen Begegnungen machen es bei der 100sten auch nicht offener. Für mich aber ehrlich gesagt auch nicht.
Also braucht es Räume, in denen diese Begegnungen auf Augenhöhe möglich sind.
*********rgara Frau
7.484 Beiträge
Ehrlich gesagt ist das wichtigste für solche Räume meiner Meinung nach, dass es eben nicht zuerst mal um MEINE Bedürfnisse geht. Eine Bedürfnisäußerung ist auch kein Beziehungsangebot. Denn wie oft will ein Mann nur unkompliziert ficken, die Frau hofft aber auf Beziehung?

In Beziehung geht es um UNSERE Bedürfnisse.
Und die sind gleichwertig. Und nur dann sind wir auf Augenhöhe. Und nur dann findet wirkliche Begegnung statt und nicht das einseitige Ausnutzen des anderen für meine Bedürfnisse.
Meiner Erfahrung nach geht es ZUNÄCHST nur um MEIN Bedürfnis. DAS kann ich kennen (möglichst gut genug) und kommunizieren. Und EINLADEN, auf Augenhöhe im Sinne von @*****al4 zum Konsens einer Beziehungsgestaltung bzw. einer aktuell gelebten Beziehungsentfaltung zu gelangen. Und ja, wenn Mann nur ficken (ohne Beziehung) will und Frau Beziehung (unbedingt) möchte, endet die Kommunikation über Bedürfnisse genau an der Stelle mit dem Nicht-Finden eines Konsens. Und die zunächst nur kommunikative Beziehung (es ist ja auch da schon eine Beziehung da, nur nicht so vertieft) wird nicht weiter zu einer (in diesem Fall von Frau gewünschten) tieferen/engeren/anderen Beziehung entwickelt.
*******_he Frau
2.370 Beiträge
ich finde es es mal richtig angenehm das hier mal einfach vorurteilsfrei über dieses Thema diskutiert wird. Denn auch meine Erfahrungen und Gespräche mit viele haben gezeigt das eine andere Grundhaltung und auch das nicht äußern der eigenen Wünsche das Hauptproblem darstellt. Ich hoffe das durch solche Beiträge und auch durch Beiträge wie die "Männerwelten" sich bei einigen beiderlei Geschlechts ein Umdenken stattfindet.
*********rgara Frau
7.484 Beiträge
Wäre schön. Gerade heute diskutiere ich aber in einer anderen Gruppe darüber, ob vermeintliche Opfer es sich nicht einfach machen und die Schuld den anderen zuschieben. Es reiche doch gesunder Menschenverstand um sich abzugrenzen.

Ich finde beides erschwert den Umgang miteinander. Zu offensives, ichbedürfnisgeprägtes Verhalten und mangelhafte Selbstkenntnis und Abgrenzung.
Zitat von *********rgara:
Wäre schön. Gerade heute diskutiere ich aber in einer anderen Gruppe darüber, ob vermeintliche Opfer es sich nicht einfach machen und die Schuld den anderen zuschieben. Es reiche doch gesunder Menschenverstand um sich abzugrenzen.

Ich finde beides erschwert den Umgang miteinander. Zu offensives, ichbedürfnisgeprägtes Verhalten und mangelhafte Selbstkenntnis und Abgrenzung.

Ganz unbestritten: das Äußern der EIGENEN Bedürfnisse ist nur EIN Schritt. Gelingt dem Gegenüber nicht auf Augenhöhe (aus welchen Gründen auch immer da können auch Machtverhältnisse u.a. ein gewichtige Rolle spielen) zu ANT-Worten (ANT von Anti), läuft an dem Punkt die Kommunikation nicht mehr auf Konsensfindung hinaus und schuldig macht sich dann der kommunikativ oder in irgendeiner Art anders stärkere Part. (Achtung: das kann durchaus auch der sich als sub darstellende sein.)
Die Kommunikation läuft auf verschiedenen Ebenen ab. Da ist das Sichtbare, Hörbare, direkt Interpretierbare. Und es gibt Verborgenes, das nicht direkt gesagt, gemeint oder gedacht wird, aber trotzdem Macht hat.

Wenn man sich das nicht bewusst macht, sowohl als Sender, als auch Empfänger, dann kommt es zu negativen Erlebnissen. Je klarer man sich beider Ebenen, der Bewussten und der Unbewussten, ist, desto größer ist die Chance, dass die Kommunikation gelingt. Der Blick auf den Inhalt sollte so Objektiv wie möglich sein und erstmal kein zu hohes Gewicht haben.

Man sollte sich ausserdem bewusst sein, dass das Gegenüber sich dieser Subjektivität nicht so bewusst ist wie man selbst. Daher halte ich es für hilfreich, erstmal darüber zu sprechen und erst dann den Worten Gewicht zu geben.

So gelingt mir Kommunikation sehr häufig so, wie ich sie mir vorgestellt habe.
*****al4 Mann
798 Beiträge
Zitat von *********rgara:
Ehrlich gesagt ist das wichtigste für solche Räume meiner Meinung nach, dass es eben nicht zuerst mal um MEINE Bedürfnisse geht. Eine Bedürfnisäußerung ist auch kein Beziehungsangebot. Denn wie oft will ein Mann nur unkompliziert ficken, die Frau hofft aber auf Beziehung?

In Beziehung geht es um UNSERE Bedürfnisse.
Und die sind gleichwertig. Und nur dann sind wir auf Augenhöhe. Und nur dann findet wirkliche Begegnung statt und nicht das einseitige Ausnutzen des anderen für meine Bedürfnisse.

Irgendwie komisch, was du da schreibst.
Doch, es geht zunächst mal nur um deine Bedürfnisse. Will der Mann unkompliziert ficken, die Frau aber eine Beziehung, ist es FUNDAMENTAL, das es beiden um ihre Bedürfnisse geht: unkompliziert ficken auf der einen und Beziehung wollen auf der anderen. Sie können nur dann gleichwertig werden, wenn beide ihre Bedürfnisse ernst nehmen und für sie gehen, und erst damit werden sie zu UNSEREN Bedürfnissen. Erst dann sind wir auf Augenhöhe: schau mal, hier ist mein Bedürfnis. Okay, und das ist dein Bedürfnis. In diesem Austausch, in dieser Ehrlichkeit und Präsenz begegnen wir uns wirklich und können dann schauen, was wir von den Bedürfnissen des Anderen erfüllen können und wollen und welche uns erfüllt werden können und gewollt werden wollen. Genau dann gibt es keine einseitige Ausnutzung des Anderen für meine Bedürfnisse.
Klar, haben wir, besonders wir Männer anders gelernt. Man muss lieb sein zu Mutti, dann wird man auch geliebt. Erstmal seine Bedürfnisse nicht nur zurückstecken, sondern am besten garnicht erst wahrnehmen; sind sowieso männlich bedrohlich. Und dann auf die (vermeintlichen) Bedürfnisse der Frau eingehen und sich mit dem, was an Zustimmung, an "du bist ja so sensibel" zurückkommt, angenommen und erlaubt fühlen. Danke, nein. Will ich nicht mehr. Und die angesprochene destruktiv-männliche Art des Übergriffs ist doch nur die Kehrseite genau der Erziehung; quasi trotziges Gepoltere. Auch einfach unerträglich, für beide Seiten. Ich finde mich da als Mensch, der angenommen werden möchte, auch nicht wieder.
*********rgara Frau
7.484 Beiträge
@*****al4

Ich stimme Dir zu. Aber es geht mir um den Fokus.
An dem Satz liebe Deinen nächsten wie Dich selbst ist viel dran.
Natürlich muss ich mir meiner Bedürfnisse bewusst sein. Aber sie sind gleichrangig mit denen meines Gegenübers. Bei Reaktionsfetischisten kann es dazu führen, dass die des Gegenübers sogar wichtiger werden. Wobei man da auch sagen kein, es ist mein Bedürfnis , die des anderen in den Mittelpunkt zu stellen....
Perspektivübernahme ist ein Ansatz. Wie würde ich mich fühlen. Er geht aber schief, wenn ich annehme, dass ich mich in jmd. anderen wirklich einfühlen könnte. Das wäre, egal in welcher Kombination, Mann/Frau, groß/klein, Frau/Frau, ... , anmaßend.
Auch, das von anderen zu erwarten, ist m.E. anmaßend. Auch die ewige Spalterei, also pauschale undifferenzierte Zuschreibungen, die ja nicht selten abgewehrte Konflikte und Projektionen sind - entlang welcher Linien auch immer - sind ja Öl ins Feuer der Ungerechtigkeiten und produzieren immer Neue.
M.E. ist es hilfreich, sich selber mitzuteilen und dem Anderen wirklich zuzuhören. Wenn weder Frau noch Mann auf Manipulation spielen, dann wird Begegnung möglich. Authentisch, lustvoll, traurig, schmerzhaft. Aber es besteht eben auch die Möglichkeit, dass unteflektierte eigene Themen, Verluste, Mangel, Begrenzungen... spürbar werden.
MeToo ist von Anfang an mangels Ehrlichkeit wesentlicher Protagonisten zum Scheitern verurteilt gewesen, wurde viel zu schnell statt Bischof Tutus Modell der truth comissions zu folgen, mit dem Ziel Heilen und Aussöhnen zu ermöglichen, zum Machtinstrument.
MeToo kann man auch als einen pandemisch eskalierten projizierten Konflikt unreflektierter ödipaler Verstrickungen im Hause Farrow/Allen lesen. Wenn jeder nur immer wieder neue Hexen jagt, wird das Problem dynamisch nie gelöst.
Moralisieren ist immer auch der Beginn von Intoleranz.
Metakommunikation und Zuhören sind m.E. eine bessere Übung, als sich als Pseudofrauenversteher manipulativ anzubiedern.
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Zitat von *****ses:
Metakommunikation und Zuhören sind m.E. eine bessere Übung, als sich als Pseudofrauenversteher manipulativ anzubiedern.

Wenn dein Beitrag ein Beispiel für deine These sein sollte würde ich sagen, ganz sicher nicht! *g*
Zitat von **n3:
Mit sexuellen Interesse habe ich gar nicht unbedingt Interesse an sexuellen Interaktionen gemeint sondern mehr Interesse an Sexualität ansich.

Aber die Beispiele die Asterod gebracht hat sind da schon sehr eindeutig. Wenn man dann ständig damit konfrontiert wird, anscheinend sogar überflutet, ist es schon Verständlich wenn man abstumpft. Und seine Filter hochschraubt mit was man sich überhaupt Beschäftigt. Oder welches Verhalten man vielleicht sogar unterstützen könnte wenn man irgendeine Reaktion zeigt.

Ich denke aber auch das dadurch leicht vorschnelle Urteile gefällt werden.
Interesse an Sexualität bedeutet für mich theoretisch viel wissen zu wollen, das kann man sogar studieren und ein S-Pädagoge werden. Hat m.M. nichts mit SEX zu tun, was eindeutig die Seite der Erfahrung betrifft. Beiden ist leider oft nicht harmonisch verbunden.
S-Pädagoge kontra S-Guru.
*******ias Frau
4.393 Beiträge
Zitat von *****al4:
Will der Mann unkompliziert ficken, die Frau aber eine Beziehung, ist es FUNDAMENTAL, das es beiden um ihre Bedürfnisse geht: unkompliziert ficken auf der einen und Beziehung wollen auf der anderen. Sie können nur dann gleichwertig werden, wenn beide ihre Bedürfnisse ernst nehmen und für sie gehen, und erst damit werden sie zu UNSEREN Bedürfnissen. Erst dann sind wir auf Augenhöhe: schau mal, hier ist mein Bedürfnis. Okay, und das ist dein Bedürfnis. In diesem Austausch, in dieser Ehrlichkeit und Präsenz begegnen wir uns wirklich und können dann schauen, was wir von den Bedürfnissen des Anderen erfüllen können und wollen und welche uns erfüllt werden können und gewollt werden wollen. Genau dann gibt es keine einseitige Ausnutzung des Anderen für meine Bedürfnisse.

Der größte Bedürfnis-Konflikt im Joy ist:
Der Mann hat ein Bild gesehen und das Bedürfnis direkt mit der Frau zu schreiben.
Die Frau hat in ihrem Profil geschrieben, welche Art von Kontakten sie sich wünscht und welche nicht.

Resultat: Die Mehrheit der Anschreiben wird von der Frau als übergriffig erlebt, da ihre veröffentlichten Interessen an Männern/ an Kontakt-Aufnahme komplett ignoriert wurden.

Selbst Männer, die behauptet hatten, mein Profil gelesen zu haben... Sogar solche, die quasi zum Beweis einen Satz aus meinem Profil zitiert hatten und etwas dazu schrieben, empfand ich als übergriffig.
Warum?
Weil sie mir ihre Sexphantasien offenbarten, die Dinge, die sie gerne mit mir anstellen würden. Dabei stand im damaligen Profil ausdrücklich, dass ich zur Zeit nur platonische Kontakte suche.

Für mich - und viele andere Frauen in der Gruppe "For woman only" - fällt das unter sexuelle Belästigung.

Sorry @*****al4 , aber mit welchem Recht äußert so ein Blind-Anschreiber mir gegenüber sein Bedürfnis mich zu ficken?

Inzwischen habe ich diese sexuellen Belästigungen größtenteils abgestellt.
Mein Profil ist schwer zu finden und ich geh unsichtbar online.
Für meine Forenkontakte ist es zwar etwas doof, dass sie mich nicht sehen können. Aber so ist das eben.
Zitat von *******ias:
[

.... Aber so ist das eben.

Der Joy wollte Masse und ist von ihr überrannt und korrumpiert worden. Diejenigen, die auf der Suche nach Joy sind, fliegen unterm Radar und überlassen (notgedrungen) das Feld denen, die vorrangig auf Sex aus sind.

Wachstum um jeden Preis hat einen hohen Preis.
****ig Mann
19 Beiträge
Erwartung, Wünsche, Bedürfnisse und die Wirklichkeit sie im realen Leben erfüllen zu wollen, zu müssen oder auch nur zu denken das es so richtig ist, sind hier meist noch weiter auseinander als gedacht. Das was uns prägt, lässt uns viel zu oft gedankenlos handeln. Ohne Mimik und Tonfall fehlt viel in der Kommunikation und ist es nicht viel einfacher und leichter aus der Ferne Dinge zu tun, zu denen man sonst nicht den Mut hat?
Wir haben zwar die Emanzipation, jedoch ist in den meisten, so wie auch in meinem, noch viel Altes so fest verankert, dass wir nur schwer aus unserem Verhalten ausbrechen können. Jeder sollte zumindest Versuchen an diesen Dingen zu arbeiten und auch dabei immer Versuchen, die Sicht des anderen zu verstehen. Das heißt aber nicht, diese zu tolerieren oder akzeptieren zu müssen.

So ich hoffe dass ich die richtigen Worte für meine Gedanken gefunden zu haben.
*******ias Frau
4.393 Beiträge
Zitat von ******unt:
Der Joy wollte Masse und ist von ihr überrannt und korrumpiert worden. Diejenigen, die auf der Suche nach Joy sind, fliegen unterm Radar und überlassen (notgedrungen) das Feld denen, die vorrangig auf Sex aus sind.

*nachdenk* Korrumpiert ist ein ziemlich hartes Wort.
Das sehe ich anders.
Gerade die Liberalisierung der Gruppen, bringt eine ungeheure Vielfalt hervor, die ich liebe.
Die Masse ist notwendig, um die Plattform am Leben zu halten.
Und wenn ich eine Idee hätte, alles so zu koordinieren, dass die Interessen der Schnell-Sexler, der aufmerksameren Profilleser (Beziehungssucher) sowie der Foren-User weniger oft miteinander kollidieren, dann hätte ich diese Idee bereits dem Support mitgeteilt.
Hab ich aber nicht. *nixweiss*

Einige der Blind-Anschreiber, mit denen ich trotzdem in Kontakt ging, kannten viele Bereiche des Joy noch gar nicht. Sie denken "Alle Frauen hier wollen von Männern angeschrieben werden." Dass es aber auch Frauen gibt, die das Joy als "erweiterten Frauenabend" nutzen oder Frauen, die darüber ihre "Party-Cliquen" pflegen oder Frauen, die sich in der "Künstler-Community" tummeln oder oder oder... ach so vieles wird einfach nicht gesehen.

Es ist aber nicht so, dass das Joy all diese Bereiche vor den Blind-Anschreibern verstecken würde.
Ob die Masse notwendig ist, um die Plattform am Leben zu erhalten, kann ich nicht einschätzen, weil ich die Bilanzen nicht kenne. Fakt ist aber, dass die Einnahmen bei so einer Plattform nur zu einem geringen Anteil aus den finanziellen Beiträgen der user generiert werden, die User-Daten den größten Teil der wirtschaftlich verwertbaren Erlöse bringen. Gesichter-Buch nagt nicht am Hungertuch und das Geschäftsmodell ist sehr vergleichbar. Und Sexysells sind ergiebige (nicht in jedem Fall gute) Einnahmequellen.
Der Glaube, dass Grüße ein Garant für Überleben ist, hat schon beim römischen Reich nicht gestimmt, ist aber ein weit verbreiteter Irrglaube. Der auch gut gepflegt und kultiviert wird, lassen sich so doch Maßnahmen begründen, für die es gar keine echten Begründungen und Argumente gibt. Überlebensfähigkeit und Robustheit (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Nassim_Nicholas_Taleb - dort das Stichwort: Antifragilität) eines Systems hängt nicht von der Größe ab, auch ein kleines Krankenhaus kann gut durch die C.-Krise kommen. Effizienz läuft der Robustheit zuwider, nicht nur monetäre Kosten und nicht nur sofort anfallende Kosten, wenn zu sehr monetäre Kosten aber zu wenig negative Konsequenzen einer Aktion berücksichtigt werden. Quelle:
https://de.m.wikipedia.org/w … ektivit%C3%A4t_und_Effizienz
Zugleich leidet die die Effektivität (und damit die Robustheit) darunter. Oder wie viele kennen noch das riesengroße Reich von Second Life?
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Second_Life
(2013: 36 Millionen; 2018: 57 Millionen user; zum Vergleich: Joy ca. 3 Millionen)
In der C.-Zeit wäre es an der Zeit, Größe nur um der Größe willen zu hinterfragen. Häufig genug bedient sie nur das Gefühl von Macht bei denen, die an der Spitze stehen und die Entscheidungen (für das Unternehmen, für die Kunden oder für sich und ihre Eitelkeiten) treffen.
*******ias Frau
4.393 Beiträge
*offtopic*

@******unt

Zitat von ******unt:
Ob die Masse notwendig ist, um die Plattform am Leben zu erhalten, kann ich nicht einschätzen, weil ich die Bilanzen nicht kenne.

Als Userin kann ich Dir sagen, dass ich auch gerne Gleichgesinnte in meiner näheren Umgebung treffe.
Bei kleiner User-Anzahl wird das schwierig.

Zitat von ******unt:
Fakt ist aber, dass die Einnahmen bei so einer Plattform nur zu einem geringen Anteil aus den finanziellen Beiträgen der user generiert werden, die User-Daten den größten Teil der wirtschaftlich verwertbaren Erlöse bringen. Gesichter-Buch nagt nicht am Hungertuch und das Geschäftsmodell ist sehr vergleichbar.

U.a. wegen dem Umgang mit meinen Daten nutze ich das Joy anstelle von FB.
Ich zahle lieber mit Geld als mit meinen Daten für das Bereitstellen der Plattform.

Vielleicht können wir nun wieder zurück zum Thema kommen. *zumthema*

Viele der Blind-Anschreiber sehen nur ein Fitzelchen des Joy und betrachten Frauen einzig und allein durch die Brille ihrer eigenen Sexphantasien - gleichgültig in welchem Bereich die Frauen unterwegs sind. Das liegt aber nicht am Joy. Oder am Betreiber der Plattform. Das passiert zunehmend auch in vielen anderen Lebensbereichen - ob nun online oder offline. Ich finde diese Entwicklung Besorgnis erregend. Ich bin zwar sexpositiv. Doch mir fehlt da die Achtsamkeit für das Gegenüber.
********er75 Mann
6.898 Beiträge
Zitat von **********stern:
Zitat von *********rgara:
Vorschnelle Urteile?

Selten. Frau trifft sie aus Erfahrung.

@*********rgara das Problem ist: jemand macht 99 mal eine bestimmte Erfahrung und trifft den 100sten. Der 100ste sieht sich mit der Reaktion auf die 99 anderen konfrontiert. Er ist aber keiner der 99. Er ist ein Individuum. Er ist vielleicht gleich oder auch komplett anders als die 99 vor ihm.
Deshalb ist ein Urteil, das auf "Erfahrung" basiert, für ihn vorschnell. Er sieht sich vorschnell ver-urteilt. Für diesen Menschen ist es seine Sicht, die zählt. Weshalb das Gegenüber so geurteilt hat, weiß er nicht. Also empfindet er es als vorschnell, ungerecht, nicht zu ihm und seiner Situation passend.

Deshalb ist es für mich auch so nachvollziehbar, wenn jemand frägt: Warum?

Das kann so und so gemeint sein.

Zunächst mal - eigentlich der einfachste Fall - kann es einfach die Bitte um eine Auskunft sein. "Kannst Du mir sagen, weshalb Du nicht möchtest?" Der Mensch möchte lernen, woran es liegt. Ob an seinem Verhalten, seinem Aussehen, oder eben an Gründen, die mit ihm individuell nichts zu tun haben. (Was man oft gar nicht als erstes vermutet, sondern man sucht die Ursache oft zuerst bei sich).

Es kann aber auch der Versuch einer Überredung sein. Oder gar eine versteckte Forderung.

In diesem Spektrum kann es sich bewegen. Wenn jemand sich im ersteren Spektrum befindet, sieht sich aber mit einer Reaktion konfrontiert, die ihn - vielleicht wiederum aus eigener Erfahrung - am anderen Ende einsortiert, dann sieht derjenige sich zurückgesetzt, ungerecht behandelt, seiner Chance beraubt.

So glaube ich kann man das auch sehen.

Vier der grundlegenden Problematiken bei übergriffigen Kommunikationsversuchen ihr im Joy sind die Fehlannahmen:

  • Wir sind hier im Joy auf einer Sexplattform, ergo muss jeder Interesse an Sexkontakten haben, und (ganz wichtig!) das mit allen anderen Nutzern der Plattform. „Wir sind doch alle aus dem selben Grund hier“.

  • Ich schreibe jemanden ungefragt an, ich habe verdammt nochmal ein Recht auf eine Antwort, und auch auf eine Erklärung.

  • Wir sind hier auf einer Sexplattform, also kann ich jeden hier mit meinen Sexphantasien und meinen Genitalbilder belästigen, und so meine Geilheit zur Schau stellen.

  • Und wohl eine der kapitalsten Fehleinschätzungen:
    Ich habe Interesse an dieser Person, als muss dies Person automatisch auch Interesse an mir haben.


Wir alle hier im Joy, Frauen wie Männer, die hier mit Rivalen Profilen unterwegs sind, sind hier zu unserem privaten Vergnügen, in unserer Freizeit. Und wem ich wie auf ungefragte Anschreiben antworte ist allein meine Sache.
Wir alle sind hier aus den unterschiedlichsten Gründen. Sei es Sexdating, Partnersuche, Swingen, BDSM, Fetisch, Foren, Gruppen oder Chat.

Ein großer Fehler bei der Kontaktaufnahme ist, dass viel Männer den zweiten, oder dritten Schritt vor dem ersten tun:
Als erstes gilt es höflich einen ersten Kontakt herzustellen, also jemanden anschreiben und eine Antwort zu erhalten, die besagt, dass auch die Andere Seite eine Kommunikation wünscht.
Erst wenn das geklärt ist macht es Sinn, und ist vor allem auch nicht übergriffig, sich auch intimeren Themen zu widmen.

Ich glaube auch nicht, dass Erklärungen, warum man als Kontakt uninteressant ist, wirklich für zukünftige Kontaktaufnahmen hilfreich sind. Letztlich sagt dir diese Erklärung nur, warum du bei dieser einen, bestimmten Frau zu diesem Zeitpunkt als Kontakt uninteressant bist.
Das hilft Dir bei der nächsten Frau nicht wirklich weiter. Die eine Frau hat kein Interesse, weil Du kein südländischer Typ bist, die nächste möchte lieber einen Wikinger, und bei der übernächsten spielt das Äußere keine Rolle, und es fehlt ihr bei Dir an Intellektualität.
Was willst du also tun? Die Haare färben (wenn Du noch welche hast *zwinker*)? Einen Ghostwriter beschäftigen?

Das bringt alles auf Dauer nichts, denn wenn es zum realen Kontakt kommt, fliegen alle Lügen auf.

Am wichtigsten ist es authentisch Mann selbst zu sein, und ein möglichst ehrliches Bild von sich selbst zu vermitteln. Denn nur so findet Mann Frauen, die für eine dauerhaften Kontakt passen.

Ebenfalls wichtig ist zu akzeptieren, dass wir eben nicht alle aus den selben Gründen hier sind. Nicht jeder will möglichst viele (Sex)Kontakte hier im Joy knüpfen. Und auch wenn sexuelle Kontakte gesucht werden, dann trotzdem selektiv und nicht mit jedem.

Zu ungefragten Schwanzbild-Anschreiben:

Gedankenmodell:
Ich gehe durch die sehr belebte Münchner Fußgängerzone (vor Corona) und sehe eine sehr attraktive Frau, die sich mit ihrer Feundin unterhält. Ich gehe auf sie zu und spreche sie höflich mit den Worten an: „Entschuldigen sie, sie haben ein so bezauberndes Lächeln, da musste ich sie einfach ansprechen. Dürfte ich Sie auf einen Kaffee einladen?“
Die Frau sagt: „Oh, vielen Dank für das schöne Kompliment, aber leider habe ich keine Zeit für einen Kaffe. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.“
Anscheinend hat die Frau meine Bedürfnisse und meine Intentionen nicht richtig verstanden, also öffne ich meine Hose, hole meinen Schwanz raus, zeige ihn ihr, und sage „Kein Problem, wir können auch gleich ficken.“
Den Rest der Geschichte mit Anzeige, Festnahme und Gerichtsverfahren erspare ich uns hier.

Wir sind uns glaube ich alle einig, dass ein derartiges Verhalten jeder hier mit einer massiven Störungen des Sozialverhaltens und sexueller Belästigung verbinden würde. Und auch alle Männer, zu mindest die nicht einschlägig vorbestraften, würden diese Art der „offensiven Kontaktaufnahme“ nicht in Erwägung ziehen.

Für mich sind ungefragte Schwanzbild-Anschreiben Zeichen von mangelnder Impulskontrolle und einem mangelhaften, bis gestörten Sozial- und Sexualverhalten.

Der Joy ist nichts anderes als eine virtuelle Bar, wo Menschen sich treffen und ihren unterschiedlichen Interessen nachgehen. Ich kann den Kontakt zu anderen Suchen, aber letztlich entscheidet jeder frei, mit wem er Kontakt möchte und mit wem nicht. Und nur wenn auch das Gegenüber Kontakt will, wird es zu einer Kommunikation kommen. Ob daraus Interesse entsteht, und vielleicht auch ein realer Kontakt kann niemand vorhersagen, aber vor allem kann das niemand einfordern.
****on Mann
16.227 Beiträge
Zitat von *******ias:
U.a. wegen dem Umgang mit meinen Daten nutze ich das Joy anstelle von FB.

Exakt. Joy ist für mich gleichwertig zu FB, jedoch weniger altbacken und verklemmt, und kein derartiger Datenkrake.

Zitat von *******ias:
Viele der Blind-Anschreiber sehen nur ein Fitzelchen des Joy und betrachten Frauen einzig und allein durch die Brille ihrer eigenen Sexphantasien - gleichgültig in welchem Bereich die Frauen unterwegs sind.

Ich vermute ein kindliches Verharren in einer Ich-wünsch-mir-was-Welt. Verursacht durch die gesamtkulturellen Haltung, Frauen seien eigens zur Versorgung männlicher Wünsche da. Dass diese sehr eigene Wünsche haben, wird nur toleriert, soweit sie zufällig mit den eigenen Wünschen in Resonanz treten.

Anders wäre es kaum vorstellbar, dass eine Firma jahrzehntelang mit dem Slogan "Bauknecht weiß, was Frauen wünschen" werben konnte. Als wenn der tiefinnerlichste Wunsch von Frauen darin bestünde, die Familie mit Elektroherden etc. zu päppeln und zu versorgen. Aber diese Haltung gibt's gerade unter Männern durchaus.

Mit Impulskontrolle hat das in meinen Augen nichts zu tun. Die Betreffenden kontrollieren ihre Impulse sehr wohl, denke ich. Genau so, wie sie es für richtig halten. Es geht eigentlich nur um eine bestimmte innere Haltung, wie ich in Gesprächen mit Männern immer und immer erlebe.

Zitat von ******unt:
Der Joy wollte Masse und ist von ihr überrannt und korrumpiert worden.

Obwohl ich erst vor kurzem richtig begriffen habe, dass ich ein Einhorn mit meinem Fühlen und Denken bin, mag ich mich nicht von "der Masse" abgrenzen oder abheben. Ich möchte ein Teil von ihr sein und tue meins dafür, dass meine Umgebung achtsamer und bewusster wird. Toxische Haltungen beginnt zu hinterfragen. "Die Masse" sind auch einfach nur Menschen wie Du und ich.
Zitat von ********er75:


Vier der grundlegenden Problematiken bei übergriffigen Kommunikationsversuchen ihr im Joy sind die Fehlannahmen:

  • Wir sind hier im Joy auf einer Sexplattform, ergo muss jeder Interesse an Sexkontakten haben, und (ganz wichtig!) das mit allen anderen Nutzern der Plattform. „Wir sind doch alle aus dem selben Grund hier“.

  • Ich schreibe jemanden ungefragt an, ich habe verdammt nochmal ein Recht auf eine Antwort, und auch auf eine Erklärung.

  • Wir sind hier auf einer Sexplattform, also kann ich jeden hier mit meinen Sexphantasien und meinen Genitalbilder belästigen, und so meine Geilheit zur Schau stellen.

    ...



Besonders die Fehlannahme Nr. 1 wird durch den Joy selbst erzeugt durch eine geschlechtsspezifische Preis-/Leistungsgestaltung, wodurch Frauen zu Objekten der (mehr) zahlenden Männer gemacht werden und bei den Männern die allseits beklagte (und von mir nicht als gerechtfertigt angesehene, sondern lediglich nachvollziehbare) Erwartungshaltung Nr. 2 und Nr. 3 entstehen kann/lässt.
****ig Mann
19 Beiträge
Wobei wir wieder im Reich des Kapitals wären. Sex sells oder wie finanziere ich mich am besten. Gleiche Preise, wäre Gleichberechtigung die wir so noch nicht haben und die Frauen würden noch mehr leiden.
Zitat von ****ig:
Wobei wir wieder im Reich des Kapitals wären. Sex sells oder wie finanziere ich mich am besten. Gleiche Preise, wäre Gleichberechtigung die wir so noch nicht haben und die Frauen würden noch mehr leiden.

Es würde reichen, die Preise gender-gap-gerecht zu gestalten und die Leistungen für alle gleich. Eine Haltung: "ich habe mehr bezahlt, ich kann mehr erwarten, mir mehr herausnehmen." würde - das muss eingeräumt werden - nicht verhindert aber auch nicht befördert werden.
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