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Gegenteil von Sexpositiv

Gegenteil von Sexpositiv
Hallo zusammen,
ich bin neu in der Gruppe und es tun sich ein paar Fragezeichen für mich auf.
Für mich ist selbstverständlich, dass Sex etwas positives sein sollte. Um das genauer abzugrenzen frage ich mich, wie sieht das Gegenteil von Sexpositiv aus? Welche Erfahrungen habt ihr diesbezüglich?
*******rica Frau
973 Beiträge
Du kennst also keine einzige person, die masturbation eklig oder unnötig findet, sex als pfui thema empfindet über das nicht gesprochen wird, sich die eigene vulva nie so richtig angesehen hat oder glaubt, dass vulven beim sex mit verschieden penissen ausleiern/größere vulva Lippen bekommen? Respekt. Diese bubble hätte ich auch gern *zwinker*
*******ieA Mann
114 Beiträge
Vielleicht das Versprechen auf mehr, was dann nur die schnelle Nummer als Trophäe auf dem Profil wird und möglicherweise auch noch schlecht gemacht war.
Ich hoffe das ich falsch liege… befürchte aber das oft genug hier falsch gespielt wird.
Der Begriff Sexpositiv kommt aus der feministischen Bewegung und beinhaltet in erster Linie Konsens, Achtsamkeit gegenüber sich selbst sowie der/den Partner*innen das Erkennen und annehmen der eigenen Bedürfnisse aber auch Toleranz gegenüber anderen Geschlechterrollen und Beziehungsformen.
Das überspitzte Gegenteil wäre ein sexistischer, grenzüberschreitender Egoficker mit Vorurteilen gegenüber Menschen die dem heteronormativen Rollenverständnis nicht entsprechen.
Man kann da bestimmt noch einiges ergänzen, aber das ist ein grober Umriss
*****sin Mann
8.889 Beiträge
Oder Aussagen, wie "Männer denken nur mit den Schwanz" "Männer haben nur Ficken im Kopf". Die sind auch nicht besser, weil sie einem Mann teilweise auch das Recht an der eigenen Sexualität nehmen. Und sind ebenfalls sexistisch.

Oder "Du bringst es eh nicht"...

Alles was dahin zielt, jemanden auf der sexuellen Ebene runterzuputzen.
@*******rica
Aus persönlichen Gesprächen nicht, nein.
Soll ich mich freuen? Es begrenzt offensichtlich meinen Horizont 😉
Ganz allgemein gesagt ist das Gegenteil von sexpositiv vielleicht wie folgt zu erklären.

1. Die körperliche Ausstattung (genetische Veranlagung) gibt uns die Ausgangsbasis unserer Veranlagung vor. So könnten wir Menschen idealerweise sein, würden uns nicht durch Beeinflussungen (wie Umwelt, Erziehung, Religion, Terror...) diese Geschenke der Natur ( oder für manche auch durch Gott gegeben) verbogen oder gar genommen!

2. Sind wir uns dessen bewusst und ist uns die reale Verwirklichung unserer "Ausstattung " wichtig/möglich, werden wir es auch tatsächlich leben wollen ( Vielleicht bedingt und eingeschränkt durch Zwänge wie der eigenen wirtschaftlichen Situation).

3. Wenn die Ausgangsbasis das Alles nicht möglich macht, wir diese Bedürfnisse (körperliche Veranlagung) nicht besitzen oder mitbringen, werden wir normalerweise auch nicht danach streben, da wir die Wichtigkeit oder das "besondere Ergebnis" als nicht erstrebenswert (unwichtig) verstehen.

Fazit: lasst uns das Besondere unseres Seins hochhalten und genießen, es in Würde und Lust zum Geschenk für andere Menschen machen. *bussi*
*******rica Frau
973 Beiträge
Zitat von ****e82:
@*******rica
Aus persönlichen Gesprächen nicht, nein.
Soll ich mich freuen? Es begrenzt offensichtlich meinen Horizont 😉

Klingt großartig, lass uns tauschen *ggg* ich hatte in meiner Zeit als Sexarbeiterin einen Gast, der 5 Minuten vorher noch zwischen meine Schenkel blicken durfte. Und trotzdem im nachgespräch der festen Überzeugung war, an größeren vulvalippen dank häufigem sexualkontakt sei was dran xD (meine inneren Lippen sind einfach winzig)
Guten Morgen ihr Lieben, ich hab gerade den Thread aufgeräumt. Bitte bleibt beim Thema und denkt an die gewaltfreie Kommunikation.
Zitat von ****e82:
Gegenteil von Sexpositiv
Hallo zusammen,
ich bin neu in der Gruppe und es tun sich ein paar Fragezeichen für mich auf.
Für mich ist selbstverständlich, dass Sex etwas positives sein sollte. Um das genauer abzugrenzen frage ich mich, wie sieht das Gegenteil von Sexpositiv aus? Welche Erfahrungen habt ihr diesbezüglich?

Ich würde eine sexnegativ Haltung solchen Aussagen zuschreiben

  • Sex dient nur der Fortpflanzung
  • Über Sex spricht man nicht
  • Mich interessieren die Gefühle des Gegenübers nicht
  • Das Gegenüber ist böse, dumm, ekelhaft, ... wegen seiner Sexualität.
  • Das sind kranke Perverse, die ihre Triebe ausleben
  • Ich will Sex in der Öffentlichkeit haben, auch wenn es andere stört.
  • ...


Eine abwertende, undifferenzierte Haltung, speziell dem Thema Sexualität gegenüber, ist wohl der gemeinsame Nenner.

Auch sexpositiven Menschen heißen nicht alles gut, betrachten das aber differenzierter und verstehen auch, dass ihr Verhalten auf vielfältige Weise auf ihr Umfeld wirkt. Ich würde also hier die Trennlinie ziehen.
*******ias Frau
4.395 Beiträge
Ich finde, es gibt viele Gegenteile von Sexpositiv.

Eines davon wären zum Beispiel Männer, die mit dem Glaubenssatz herum laufen, dass Frauen keine Lust auf Sex haben. Das Sex für Frauen also immer nur das Mittel zum Zweck sein könne - zum Beispiel aus Liebe zum Mann, ausschließlich diesen beglücken zu wollen. *wua*
Mir wird bei sowas schlecht.
Ich lebe gerne meine Lust. Fair Play ist mir wichtig. Doch da muss für mich nicht immer Liebe mit im Spiel sein.

Ein anderes Gegenteil von Sexpositiv wäre der Glaubenssatz, dass Sex was Dreckiges sei. Zur Fortpflanung notwendig, doch ansonsten zu vermeiden. Also eine weiträumige Abwertung von Sex und aller Menschen, die diesen gerne leben. Vorzugsweise Frauen. Männer sprechen sich da selbst schon mal gerne mehr Freiheiten zu "dreckig" sein zu dürfen. Dies sei nun Mal der männliche Trieb und der lasse sich nicht immer unterdrücken. Aber ihre Spielgefährtinnen - Huren & Schlampen - die wären dann durch und durch dreckig. Die Ehefrau sollte Keusch sein.
*****sin Mann
8.889 Beiträge
Zitat von *******ias:
Ich finde, es gibt viele Gegenteile von Sexpositiv.

Eines davon wären zum Beispiel Männer, die mit dem Glaubenssatz herum laufen, dass Frauen keine Lust auf Sex haben. Das Sex für Frauen also immer nur das Mittel zum Zweck sein könne - zum Beispiel aus Liebe zum Mann, ausschließlich diesen beglücken zu wollen. *wua*
Mir wird bei sowas schlecht.
Ich lebe gerne meine Lust. Fair Play ist mir wichtig. Doch da muss für mich nicht immer Liebe mit im Spiel sein.

Ein anderes Gegenteil von Sexpositiv wäre der Glaubenssatz, dass Sex was Dreckiges sei. Zur Fortpflanung notwendig, doch ansonsten zu vermeiden. Also eine weiträumige Abwertung von Sex und aller Menschen, die diesen gerne leben. Vorzugsweise Frauen. Männer sprechen sich da selbst schon mal gerne mehr Freiheiten zu "dreckig" sein zu dürfen. Dies sei nun Mal der männliche Trieb und der lasse sich nicht immer unterdrücken. Aber ihre Spielgefährtinnen - Huren & Schlampen - die wären dann durch und durch dreckig. Die Ehefrau sollte Keusch sein.

Du meinst das Gefühl, was ich habe, wenn Frauen Männer allgemein als schwanzgesteuert hinstellen?

Ähnelt sich durchaus.
*******ias Frau
4.395 Beiträge
Zitat von *****sin:
Du meinst das Gefühl, was ich habe, wenn Frauen Männer allgemein als schwanzgesteuert hinstellen?

Keine Ahnung. Ich kenne die Situationen nicht, in denen du dieses Gefühl bekommst.

Auch ich rede bei bestimmten Verhaltensweisen von "schwanzgesteuert" oder "nicht schwanzgesteuert".

Nehmen wir zum Beispiel ein erstes Treffen.

Nicht schwanzgesteuert:
Nette Unterhaltung, in der er auch sich selbst zu erkennen gibt. Es hat zwar gefunkt. Also die sexuelle Anziehungskraft ist gegeben. Doch für beide Seiten wurde im Gespräch klar, dass man einen völlig unterschiedlichen Lebensstil fährt und es höchstens zu einer Bekanntschaft reicht. Das versucht der Mann auch gar nicht irgendwie schön zu reden. Er fängt halt an, davon zu sprechen, dass er sich eine schöne nette Insel im Alltag vorstellen könne. So eine Art Bekanntschaft+. Oder er entscheidet sich, höchstens eine einmalige Sache daraus zu machen. Dann macht er das Angebot eines ONS.
Es könnte auch anders laufen.
Also das Gespräch konnte durchaus das Interesse an mehr wecken. Aber der Mann steckt gerade in einer Lebensphase, in der er andere Prioriäten verfolgt. Nüchtern betrachtet also gar nicht die Ressourcen hätte, eine neue Beziehung (ob nun Freundschaft+ oder Partnerschaft) aufzubauen. Nur ein ONS oder nur die schöne Insel im Alltag anzustreben, täte ihm mit einer Frau, für die er ggf. viel mehr empfindet, emotional auch nicht gut. Das könnte ihn zu sehr aus der Bahn werfen und einiges an Drama mit sich bringen. Also verzichtet er auf den raschen Sex. Er nimmt sich selbst die Zeit für sporadische weitere Treffen zum Kennenlernen.
• Selten entwickelt sich tatsächlich mehr. Doch das ist dann gut.
• Wahrscheinlicher ist, dass es auseinander lief, ohne dass es jemals Sex gab. Aber es gab auch kein Drama. Sondern bloß ein paar interessante Begegnungen, die das Leben bereicherten. Auch gut.
So oder so: Ein nicht-schwanzgesteuerter Mann schaut hin, trifft für sich eine Entscheidung und lebt mit den Konsequenzen.

Schwanzgesteuert wäre hingegen, einfach blindlinks auszuloten, ob man nicht irgendwie zu Sex käme. Egal wie.
Ob es gefunkt hat oder nicht: Er träumt vom Sex. Macht dementsprechende Angebote, wo Frau nur noch zurück fragen kann: "Sag mal, in welchem Film warst du gerade? Hast du nicht mitbekommen, dass zwischen uns überhaupt nix gefunkt hat?"
Und selbst wenn es gefunkt hat und im Gespräch glasklar wurde, dass es nicht für mehr als eine Bekanntschaft reicht: Er träumt davon, dass sich aus heißem Sex auch mehr entwickeln könne.
• Wahlweise er schafelt dann von seiner Suche nach was Verbindlichem, im Optimalfall nach einer festen Partnerin. Wo Frau auch nur wieder die Gegenfrage stellen kann: "Sag mal, in welchem Film warst du gerade? Hast du nicht mitbekommen, dass das mit uns zwei überhaupt nicht passen kann? So viele Unterschiede. Da müsste sich einer von uns beiden derart verbiegen, dass er/ sie daran zerbricht. Das gäbe doch nur böses Blut."
• Oder aber er sagt, er wolle sich alles offen halten. Nur was Unverbindliches.
• - Und wenn der Sex bei so einem völlig unverbindlichem Sexabenteuer gut läuft, steigert er sich im Hormonrausch weiter in seine Partnerschaftsphantasien hinein und mutiert zur nervigen Klette. Weil sein Schwanz so geil ist, will er unbedingt mehr mit einer Frau, die zwischenmenschlich so gar nicht zu ihm passt.
So oder so: Er ignoriert die Realität, sein Gegenüber und seine eigene Selbstfürsorge.
Noch nicht einmal seine sexuelle Lust kann er ausleben, ohne dabei ein riesen Drama zu inszenieren!
DAS nenne ich schwanzgesteuert.

Geile Schwänze sind toll.
Aber das eigene Leben sollte man dann doch lieber mit Herz & Hirn steuern.
Nicht mit dem Schwanz.
*****sin Mann
8.889 Beiträge
ich kenns nur so: mir wurde oft als Mann unterstellt, dass ich schwanzgesteuert bin, WEIL ich ein Mann bin.

Und da krieg ich eben das kalte Kotzen. Sprich: mir wird bei solcher Feindseligkeit und Sexismus mir gegenüber schlecht.

Mehr ist damit nicht gemeint, als dass das auch nicht Sexpositiv ist.

Und ich lote bestimmt keineswegs einfach los, obwohl mir direkt zum Punkt lieber wäre (auch von Seiten der Frau mir gegenüber).

Und weil ich mich nun damit wieder außerhalb des Themas bewege, nehm ich mich ab jetzt raus.
Ja, auch im Patriarchat geht es nicht immer fair zu für die Männerwelt. Mir fällt da aber eher so etwas wie Leistungsdruck, stark sein müssen, usw....ein, oder die Angst vieler Heteromänner sich mit der eigenen Prostata zu beschäftigen, weil das ja irgendwie schwul ist.
Komisch finde ich allerdings, sobald das Thema Feminismus auftaucht, manche Männer reflexartig darauf hinweisen müssen, wie ungerecht die Welt zu Männern ist. Zumal sexpositiv gar keine Geschlechter ausschließt.
Wenn man(n) aber häufiger mit dem Vorwurf "schwanzgesteuert" zu sein konfrontiert wird, lohnt sich vielleicht ein kritischer Blick auf sein eigenes Verhalten. *zwinker*
**********oodXX Frau
215 Beiträge
Zitat von ****e82:
@*******rica
Aus persönlichen Gesprächen nicht, nein.
Soll ich mich freuen? Es begrenzt offensichtlich meinen Horizont 😉

Wow, wirklich? Also ich hab das noch nie erlebt, dass in meinem Umfeld nicht mindestens eine Person war, die auf das zutrifft, was Carnivorica beschrieben hat. *ggg*
*******ias Frau
4.395 Beiträge
"Schwanzgesteuert" / "zu sehr mit den Eierstöcken gedacht"
Zitat von *****sin:
ich kenns nur so: mir wurde oft als Mann unterstellt, dass ich schwanzgesteuert bin, WEIL ich ein Mann bin.

Also diese grundsätzlichen Verallgemeinerung "Die Männer" oder "Die Frauen" finde ich häufig auch unpassend oder sagen wir besser "ungenau".
In manchen Punkten bin ich wie die Mehrheit der Frauen, in anderen Punkten weiche ich klar von der Norm ab und in manchen Bereichen, weiß ich noch nicht einmal, was die Mehrheit der Frauen tun würde. Da gibt es solch eine Vielfalt, dass ich selbst raten müsste. Da kann man auch nicht mehr von einer Norm sprechen.

Gute Klischees zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf die Mehrheit zutreffen.
Da weiß ich dann auch genau, wo ich vom Mainstream abweiche und kann damit umgehen. D.h. ich habe mit der Zeit heraus gefunden, wann sich das Risiko lohnt, mich als "Anderstickende" erkennen zu geben und wann es besser für mich ist, unerkannt in der Masse unter zu tauchen.

*nachdenk* Aber ich weiß nicht, ob ich das Klischee "Männer sind schwanzgesteuert." zum Gegenteil von sexpositiv zählen will oder nicht.
Ich finde, hier ist es ein gutes Klischee, da es auf das Verhalten von Männern im Joy oft zutrifft.
Und dieses Klischee auf dem Schirm zu haben und ggf. anzusprechen, um ein paar grundsätzliche Dinge zu klären, tut gut.

Zitat von *****sin:
Und ich lote bestimmt keineswegs einfach los, obwohl mir direkt zum Punkt lieber wäre (auch von Seiten der Frau mir gegenüber).

Ich weiß jetzt nicht, was Du mit "direkt zum Punkt" meinst.
Der wichtigste Punkt zuerst, oder?

Sollte dir zu Beginn der Sex das Wichtigste sein, wirst du Schwierigkeiten haben, deinem Gegenüber im weiteren Verlauf glaubhaft zu vermitteln, dass dir andere Dinge viel wichtiger sind. Das wird sehr viele Monate oder sogar Jahre beanspruchen. Falls du überhaupt die Chance dazu bekommst.

Bei einer Zurückweisung greifen nicht wenige zur Abwertung all der schönen gemeinsamen Zeit und zur völligen Abwertung der Sexualpartnerin, um den eigenen Liebeskummer irgendwie zu relativieren.
Dann soll "nur was Sexuelles wollen" plötzlich dreckig sein.
Mir fehlen bei diesem Verhalten Mitgefühl & Logik!
DAS ist meines Erachtens durch und durch schwanzgesteuert und das absolute Gegenteil von einem sexpositiven Umgang miteinander!

Wenn einer mit den Konsequenzen seines Verhaltens leben kann - also auch damit leben kann, falls eine Frau (ebenso wie er selbst zu Beginn) einfach den gemeinsamen Sex genießen will, nicht mehr und nicht weniger - wäre das ja völlig in Ordnung.
Der Auftakt wäre zwar auch schwanzgesteuert, doch der Abgang wäre mit Herz & Hirn.
Doch woher sollte eine Frau das bei dem Auftakt wissen?
Also wenn ihm zu Beginn ausschließlich das Abklären von sexuellen Themen wichtig ist?
Sie kann da doch nur nach Wahrscheinlichkeiten gehen.
Und die Norm ist: Wenn der Auftakt schwanzgesteuert ist, ist es auch der Abgang.

Ich finde es so bedauerlich, dass viele der Männer, die ich übers Joy kennenlernte, überhaupt nicht auf dem Schirm hatten, dass der Flirt auch für ihn ein Auswahlprozess ist!

Dass auch er dabei eine gewisse Selbstfürsorge an den Tag legen kann.

Also ich würde mich nie wieder mit einem Mann, den ich mir auch als Lebensgefährten vorstellen könnte, auf ein Sexabenteuer einlassen. Das habe ich ein Mal als junge Frau getan. Da hab ich zu sehr mit den Eierstöcken gedacht und danach wie Hulle gelitten. Mit all den Sexualhormonen im Leib, war der Liebeskummer schier unerträglich. Der Mann hatte mich, mein inzwischen entwickeltes Interesse an einer festen Beziehung und meine Gefühle für ihn nicht ernst genommen. Das konnte er nicht. Nicht nach dem Auftakt. Und ich konnte seinen Standpunkt nachvolliziehen. Daraus habe ich für mich die Konsequenzen gezogen:

1. Das brauche ich/ will ich kein zweites Mal erleben. Dann lieber gar keinen Sex mit ihm. Dann hält sich mein Liebeskummer nach einer Zurückweisung auch in Grenzen.

2. Die netten kleinen Sex-Abenteuer habe ich lieber mit den Männern, die ich ad hoc als "netter Bekannter, mit dem man gut das Leben feiern kann" einstufen kann. Da weiß ich dann schon, dass ich nicht so leben mag wie er, dass ich ganz andere Ziele im Leben verfolge... und es ist eine nette Horizonterweiterung, hier und da mal etwas aus so einem ganz anderen Leben mitzubekommen. Ich muss ja nicht alles, was anders ist, hassen. Aber ich muss es auch nicht leben oder die Hoffnung in den Raum stellen, ich würde mich eines Tages daran anpassen.
(Mit Männern, die mir nur nach dem Munde reden, gibt es keine Horizonterweiterung. Die finde ich nicht spannend.)

Klar, ich kann jetzt nicht als Vorbild für alle Menschen dienen.
Menschen ticken unterschiedlich.
ABER ich habe hier schon Männer kennen gelernt, die diesbezüglich so ein Naturell haben wie ich. Und die die miese Erfahrung, die ich ein Mal mit 22 Jahren machte, im Joy mehrfach machten. Ein Mal leiden war denen offensichtlich nicht genug. Warum? Warum immer wieder dieses Risiko fahren, immer wieder volle Kanne auf die Schnauze fallen und immer mehr verbittern?

Hier geht's doch um Joy! Freude!
Und nicht um zunehmende Verbitterung!

Zitat von ****rod:
Auch sexpositiven Menschen heißen nicht alles gut, betrachten das aber differenzierter und verstehen auch, dass ihr Verhalten auf vielfältige Weise auf ihr Umfeld wirkt. Ich würde also hier die Trennlinie ziehen.

Genau deswegen halte ich mich von Männern, die mir im Kontaktaufbau "zu schwanzgesteuert" sind, fern.
Ich mag mich nicht in deren Drama hinein ziehen lassen.
Wenn Einer höchst wahrscheinlich nach einer bösen Hexe sucht, die ihm den Kopf verdreht und auf die er am Ende scheißen kann: Bitteschön. Aber nicht mit mir!
Da mach ich's mir lieber selbst als dieses Risiko einzugehen.
*******eer Mann
31 Beiträge
Vielleicht noch als Kommentar zu dem "schwanzgesteuert" bzw. Sexualfeindlichkeit und Sexismus:
Es gab Zeiten, die sind noch nicht so lange her, wo es die Diagnose "Hysterie" gab, die Frauen unterstellt hat, dass ihre Gebärmutter, wenn sie zu wenig "mit Samen gefüttert wurde", im Körper umherwandert und sich am Gehirn festhängt, wodurch eine Frau aufmüpfig wird, emotional und so weiter. Eine entsprechende Diagnose gab es für Männer nicht bzw. war die Erkenntnis, dass auch Männer "hysterisch" sein können, Anlass dazu, die Diagnose später umzudefinieren und aufzulösen.
Die Diagnose diente sowohl dazu, die Sexualität der Frau fremdzudefinieren, und zwar offensichtlich sehr eng (die Folge ist ja eine Sanktionierung von unverheirateten Frauen oder solche, die ihren Mann nicht "reinlassen" und keine oder andere Formen von Sex haben wollen), aber auch fremdzubestimmen (im schlimmsten Fall durch Verstümmelung der lustbereitenden Genitalien), als auch, Verhalten von Frauen zu sanktionieren, die als Folge ihrer angeblichen Erkrankung sich nicht auf gesellschaftlich anerkannte Weise verhielten, etwa indem sie nach einer anderen gesellschaftlichen Rolle strebten, ihre berechtigte Wut ausdrückten etc.
Die Reduktion eines Menschen auf sein Sexualverhalten in einem Klischee ist immer problematisch, hatte und hat aber bei Männern und Frauen sehr unterschiedliche Konsequenzen. Eine selbstbestimmte Auslebung der eigenen (Hetero)Sexualität bei Männern war generell nie sanktioniert. Eine übergriffige Auslebung der Sexualität von Frauen wird teilweise noch überhaupt nicht thematisiert, weil "Frauen ja dazu nicht imstande wären" (z.B. wird Opfern von sexueller Gewalt durch Frauen immer noch weniger geglaubt als bei solcher, die von Männern ausgeübt wird), wogegen wir endlich soweit sind, den gesellschaftlichen Filz, der übergriffige Männer schützt, aufzulösen.
******del Mann
826 Beiträge
Für mich ist das Gegenteil von sex-positiv das sex-negative Denken - und das finde ich aller Orten: Vergrätzt, spießiges, lustfeindliches, verdrucktes Denken, Tun, Sprechen - "darüber spricht man nicht" hieß es in einem der Postings. Jipp, genau diese Haltung ist es, und die findet man eigentlich überall, in der Presse, imFernsehen, in der Politik, auf der Arbeitsstelle und und und

Und umso wertvoller ist der Joy und natürlich die Gruppe sex-positiv ... *smile* *blumenschenk*
*******Kali Frau
857 Beiträge
Moralinsaure Menschen gibt's leider wie Sand am Meer.

In erster Linie werden Frauen blöd angemacht mit "zu sexy" "das gehört sich nicht" etc
wir sind da auf Konservativen Rückschritten z T daß sich die Balken biegen!
Denk doch mal allein an die Nippelpolizei auf Facebook - Puritaner auf dem Vormarsch... *schiefguck*

Hurenstigma wird weiterhin groß gehandelt, wobei es ausreicht wenn du als Frau viele Liebhaber hast.
(was ja auch die eigentliche Wortbedeutung ist)

Sexarbeiter:innen haben erst recht die Arschkarte - wahlweise zu rettende Opfer oder geldgierige Schlampen - beides soll "weg"
(wohin eigentlich? In die Illegalität?!)

naja, mir egal, ich kämpfe weiterhin für ein freies, gerade auch sexuell selbstbestimmtes Leben!

#RespectSexwork
******del Mann
826 Beiträge
@*********ze13

Kann mich nur anschließen - was würden wir Böcke nur machen, wenn es die Schlampen nicht gäbe? (jeweils positiv, nicht vulgär oder abwertend gemeint)


Kl. Nachtrag: In D gibt es ca. 84 Mio Einwohner - im Joy sind etwas über 3 Mio angemeldet - Karteileichen abziehen, keine Ahnung: 500.000? - bleiben ca. 2,8 Mio - macht irgendwas bei 3 % - und die Gruppe sex-positiv ist noch kleiner - sex-pos. Denken ist extrem in der Minderheit

Dass es schwierig ist, zeigt ja auch der Feminist sex war in den 1980er/90er, als der sex-positive Feminismus schwerst im allgemeinen Feminismus bekämpft wurde. Am besten auf der engl. Wikipedia nachzulesen: https://en.wikipedia.org/wiki/Feminist_sex_wars

in der dt. Wiki viel zu knapp: https://de.wikipedia.org/wiki/Feminist_Sex_Wars
*******Kali Frau
857 Beiträge
sexpositiver Feminismus wird noch immer von sog. "Feministinnen" bekämpft.

Die haben scheinbar immer noch nicht das Wort "Selbstbestimmung" kapiert.

Initiiert von z.B einer Alice Schwartzer die schon in den 1980ern mit ihrer PorNO Kampagne auffiel.
(googelt bitte mal das großartige feministische #porYES Porn-Film Festival!)

instrumentalisiert werden vor allem 2 Frauen die dann für alle Huren als Opfer sprechen.

nicht daß auch in der Sexarbeit (sexuelle) Gewalt gegen Frauen passieren würde - aber es ist ein generelles gesellschaftliches Problem, nicht auf Sexarbeit beschränkt.
******del Mann
826 Beiträge
Ja, kann mich wieder nur anschließen.


Gewalt ist natürlich ein Problem, wie überhaupt Machtstrukturen. Es geht ja beim sex-pos. Feminismus eigentlich ja auch um Freiheit, Selbstbestimmung, Gleichberechtigung, weswegen das sex-pos. Denken gerade Ausbeutungsstrukturen ablehnt (und damit auch das übliche Rotlicht-Gewerbe)

Wenn ich darf, füge ich zum PorYes noch hinzu, dass eine der Organisatorinnen Laura Méritt ist, eine Vordenkerin des sex-pos. Denkens in D. Sie hat auch einen Wiki-Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Laura_M%C3%A9ritt

Von ihren Schriften habe ich (auch wenn ich nicht zur Zielgruppe gehörte) viel gelernt. Weltbild erweiternd (für mich zumindest)
*******Kali Frau
857 Beiträge
Also wenn du Ausbeutungs Strukturen ablehnst müsstest du jegliche Lohnarbeit verbieten!

Ich frage mich warum bei der Sexarbeit immer ein anderes Maß angelegt wird als bei anderen Jobs...

*nachdenk*

Rotlicht: ohne geeigneten Raum z.B Bordell ist schlecht mit arbeiten...

Ich kenne Laura Merrit persönlich, sie ist klasse! *ggg*

Und sie hat eine ganz eindeutige Meinung zum Thema #Sexarbeit - aus Gründen!

Falls du mehr wissen möchtest schau doch mal bei unserem Berufsverband vorbei, wir haben eine ganze Website *zwinker*

http://www.berufsverband-sexarbeit.de
*********_Faun Paar
4 Beiträge
Hi und Hallo,

Gegenteil von Sexpositiv? Dann schau mal einen harten Gangbangclip durch... Männer, die sich nicht zärtlich berühren, die Lustvoll eine Fickpuppe als Männerverein durchhämmern. Interessant, das man beim Zuschauen selbst dabei richtig geil werden kann. Was also versteckt sich unter dem Teppich - mal genau hinschauen und hinfühlen...
So wie wir uns In der Lust, dem Sex und der Erotik öffnen, werden auch unsere inneren Wunden sichtbarer. Eine von diesen "Wunden" kann auch sein, dass man gar keine sieht.
LG
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