Danke
@*******s_bw für das Thema und den anderen für die lebhafte Diskussion.
Ich bin da sehr nah bei der Sichtweise von
@*********hmidt:
Ich glaube tatsächlich, der Begriff "sexpositiv" sagt weder etwas darüber aus, wie viele Sexualpartner:innen hat (oder gerne hätte), noch darüber, wie viel Lust diese Person überhaupt (aktuell) auf sexuelle Aktivitäten hat...
Für mich steht dieser Begriff für eine ganz grundsätzliche Haltung und Herangehensweise...
Leider elebe ich selbst oft, dass der Begriff mit "Boah ex, geil ficken!" oder so ... verwechselt wird. Als ich ein Paar zu einer sexpositiven Location eingeladen habe, weil dort ein Fesselabend stattfand, sind die aus dem Kontakt gegeganten: "Wenn wir gewusst hätten, dass es eine sexpositive Veranstaltung ist, wären wir nicht gekommen ...". Um das Image der Sexpositivität steht es also nicht zum Besten.
Doch was ist für mich sexpositiv? Aus meiner Sicht das Gegenteil von "Beliebigkeit". Wobei ich Promisk am ehesten mit freier Liebe gleichsetzte. Können alle machen, die im sexpositiven Sinne auf die Gesundheit achten, ist für mich aber nicht der Kern der Sexpositiviität.
Sexpositiv ist für mich wie für viele andere hier erst einmal, "das alles sein darf", was die Sexualität und die oft vergessene Erotik davor betrifft, also monogame Gefühle, polyamore Gefühle, der Wunsch, die Sexualität ein weniger offen zu leben, Tantra und BDSM mit oder ohne Sex und in jedem Fall eine gute Kommunikation darüber, wo die Wüsche und die Grenzen sind.
Ich habe mich oft genug ausgegrenzt gefühlt, mag weder tantrische Dogmatik, noch So-muss-BDSM und auch keine Shibari-Polizei, die mir sagt, wie ich fesseln darf und wie nicht (Sicherheitsregeln natürlich beachtend). Sexpositiv ist für mich eher wie eine große Kuschelparty, bei der die Kleidung nicht anbleiben muss als ein Swingerclub, bei dem sie nicht anbleiben darf ...
Jede*r möchte in seiner Sexualität komplett angenommen werden. Mit männlichen und weiblichen Gefühlen, tantrischen und BDSM-Gelüsten, Schüchternheit und Unsicherheit, dem Wunsch sein Gegenüber durchzunehmen oder durchgenommen zu werden oder was auch immer da ist ...
@*****Cat
Ich bin dabei nicht auf meine Sexualität konzentriert, sondern sauge förmlich die positiven Vibes des Gegenübers auf, der daran Freude empfindet. Diese Begleitung und Zuspruch macht mir sehr viel Spaß.
Ja, es ist ein Esperimentierfeld, und wenn es mit Achtsamkeit gepflegt wird, sind Spaß und Erkenntnisse gleichermaßen möglich. Wobei für mich Körperlichkeit sehr gerne sein darf, sobald die Chemie passt, Sexualität erst dann, wenn die Erotik passt und alles andere als sein muss.