Erst einmal: Ich möchte mich entschuldigen bei
@****in und allen anderen.
Ich bin wohl Opfer meiner eigenen Hybris geworden und habe voschnell geurteilt, da mich das Foto abgeschreckt hat und auch eine persönliche Ansprache (per Clubmail), die doch sehr unglücklich formuliert war. Aber ich habe diese Gruppe erst vor Kurzem übernommen und bin auch noch am Lernen!
Vielmehr möchte ich mich bedanken für diesen Thread, den ich vormals leider nur überflogen habe! Es gehört schon eine große Portion an Mut dazu, sich einem gößeren Publikum zu stellen und sich unterschiedlichen Meinungen anzuhören. Das ist mehr, als so manch andere Veranstaltende tun. Ich finde das sehr gut, dass man sich Gedanken macht.
Vielmehr frage ich mich, was unter sexpositiven Veranstaltungen verstanden wird. Aber dazu werde ich einen anderen Thread aufmachen.
Ganz klar und noch einmal:
1. Das posten des Penis-Bildes ist nicht akzeptabel. Dazu stehe ich nach wie vor!
2. Das Event ist nach meiner Auffassung nicht sexpositiv, aber aus vielleicht anderen Gründen, die ich vorher zu kurz angeführt habe:
• Geschlechterunterschiedliche Preise sind nunmal nicht inklusiv
• das Event ist nicht auf die Inklusion unterschiedlicher Geschlechter, Person of Color, Menschen mit Behinderungen, etc ausgelegt
• das Thema Einvernehmlichkeit ist ein schwieriges Thema, aber dazu weiter unten.
UND NEIN: Inklusion und Sexpositivität bedeutet für mich nicht, dass alle Events für alle Menschen gleichermassen interessant sein müssen. Ein Event für Latex-Liebhaber ist nunmal nichts für Menschen, die dem Gummi nichts abgewinnen können. Es ist aber trotzdem inklusiv und sexpositiv, wenn das alles vorher bekannt ist und kommuniziert ist.
Daher ist es umso wichtiger zu beschreiben, was genau für ein Setting herrscht, für welche Menschen es geeignet ist und für welche weniger. D.h. ich kann eine informierte Entscheidung treffen. Und ja, Selbstverantwortung ist wichtig und auch sexpositiv.
Meine 5 Cents zu Eurem Event:
• wir sind in einer sexnegativen, sexistischen, patriarchalen Gesellschaft sozialisiert. Die einen mehr, die anderen weniger. Das steckt tief in einerm drin und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es einem oft nicht bewusst wird, wie tief. Daher finde ich Körperübungen zu dem Thema "Nein sagen" viel effektiver, als reines Lesen einer Beschreibung. Das gemeinsame lesen und drüber reden ist schon gut, aber vielleicht nicht genug.
• Nur mal so ein Vorschlag zum Thema Aufwand mit Cis-Männern: Solltet Ihr in Betracht ziehen, es auch für queere Menschen zu öffnen und das auch in Eurer Beschreibung fornulieren, dass auch Berührungen mit dem eigenen Geschlecht in Ordnung und gewünscht sind, erledigt das nach meiner Erfahrung, das Interesse von zielorientierten "Störenfrieden".
• Ich würde an Eurer STelle den Vorschlag aufnehmen, dass man sich besser zum penetrativen Sex in den anderen Raum begibt (anstatt anders herum), als Stop und reset und um drüber nachzudenken ob ich das wirklich will. Finde ich viel besser
• Bitte definiert, was ihr mit frivol meint oder nimmt vielleicht einen anderen Begriff. Ich glaube, dass dieser Begriff einfach zu negativ behaftet ist und ebenso bei mir Abwehrreaktionen verursacht. UND: Je expliziter etwas beschrieben ist, desto informirter kann ich eine Entscheidung treffen, ob ich eine Veranstaltung besuchen möchte oder nicht. Kein Wischiwaschi hier.
Und ich wiederhole mich: Ich finde es super, dass Ihr Euch Gedanken macht und möchte hier mehr unterstützen. Ich hoffe auch, dass es viele weitere zum Nachdenken anregt. Auch wenn ich mich vorher anders geäußert hatte. Auch ich mache Fehler.
Es ist nicht einfach einen sicheren Rahmen zu bieten und so ein Austausch ist viel wert. Es wird auch nicht immer allen gerecht werden können.