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Wie inspirierend kann Kunst sein?

******ten Mann
299 Beiträge
Themenersteller 
Wie inspirierend kann Kunst sein?
Wie inspirierend kann Kunst sein?
Ich besuche regelmäßig Museen und bin immer wieder beeindruckt, wie inspirierend Kunst im Bereich Sexualität sein kann.
Wie in allen anderen Kunstformen (zB Musik) sind Liebe, Erotik und Sexualität auch in der Malerei und bildenden Kunst nicht wegzudenken. Für mich stellt sich immer die Frage, was die Motivation des Künstlers ist, ein bestimmtes Werk so zu machen, wie er es macht.
Ist das ein geheimer Wunsch des Künstlers oder schöpft er aus Erfahrung? Oder einfach, weil er bestimmte Szenen gerne anders malt oder darstellt. Oder sollten wir die Inspiration tiefer erklären und sollten die Arbeiten als Metaphern „gelesen“ werden? Im letzteren Fall sind wir oft auf die Erklärung des Künstlers selbst angewiesen.
So besuchte ich kürzlich eine Ausstellung des holländischen Künstlers Melle. Er hat wunderschöne Gemälde mit viel zu sehen gemacht. Aber seine Bilder sind eine Kakophonie von Darstellungen und eine Verbindung ist oft schwer zu finden. Und Genitalien sind in vielen Gemälden sehr verbreitet. Oft auch als Lebewesen mit Armen, Beinen oder Kopf dargestellt.
Da der Künstler vor Jahrzehnten gestorben ist, können wir ihn nicht mehr um eine Erklärung bitten, und er hat zu Lebzeiten keine gegeben.
Dennoch regen seine Kunstwerke weiterhin die Fantasie an. Sie faszinieren nicht nur mich, sondern angesichts der Popularität der Ausstellung offenbar auch viele andere.
Ich kann nicht leugnen, dass ich nach dem Besuch dieser Ausstellung ziemlich sexuell erregt war. Und ob dies die Absicht des Künstlers war oder nicht, werden wir leider nie erfahren. Aber Spaß hat es mir trotzdem gemacht.
Daher meine Frage an alle. Wer hat ähnliche Erfahrungen mit Kunst und kann Beispiele dafür nennen?
Gemälde des Künstlers Melle
*****ohr Mann
1.396 Beiträge
Der "Urvater der Videokunst" Nam Jun Paik meinte einmal:

„After three emancipations in 20th century music (serial, indeterministic, actional…) / I have found that there is still one more chain to loose… that is… / PRE FREUDIAN HYPOCRISY / Why is sex a predominant theme in art and literature prohibited ONLY in music? / How long can New Music afford to be sixty years behind the times and still claim to be a serious art? / The purge of sex under the excuse of being >serious< exactly undermines the so called >seriousness< of music as a classical art, ranking with literature and painting. / Music history needs its D.H. Lawrence its Sigmung Freud”.

Nam June Paik, im Programm für “Opera Sextronique” (1967)

Für mich war das in den 1980ern, als ich begann mich intensiver mit Musik und Kunst zu beschäftigen ein bedeutsames Statement *g*

Hier der Link dazu:

https://pasiecznik.wordpress.com/2017/10/28/sex-ein-blinder-fleck-der-neuen-musik/
*******Punk Frau
5.685 Beiträge
Ich mache gerade eine Veranstaltung zu einer Ausstellung "Körper in Gesellschaft" in Hannover im Sprengel Museum. Ausstellung: Körper in Gesellschaft

Vielleicht kann ich danach was zu Deiner Frage sagen. *g*

Bei Arte ist gerade in der Mediathek "Das versteckte Geschlecht - Kunst und Scham" zu finden.

Habe zu Hause auch ein paar Bücher, die mit Kunst und Erotik zu tun haben.

Ich selber bin ziemlich von den (Post)Punk/Industrial/Wave Bewegung und 20er bis 40er inspiriert.
Profilbild
***TO Mann
267 Beiträge
Salvador Dali, Amedeo Modigliani, Pablo Picasso, Paul Gauguin, Gustav Klimt, Paul Cézanne und viele mehr haben sich in ihrem künstlerischen Schaffen auch mit Sex und Erotik auseinander gesetzt. Nur Männer visualisieren sexuelle Fantasien? Mitnichten: Frida Khalo und Meret Oppenheim gehören ebenfalls dazu.
Meine Hypothese: Sexualität ist ein Mysterium, dem man (Mann und Frau) sich nicht entziehen kann. Das künstlerische Schaffen ist der Versuch einen Weg zu finden um diese Faszination zu ergründen.
Mein Lieblingskünstler ist übrigens Egon Schiele. Zwischen Jugendstil und Expressionismus sind seine Bilder weit weg von den gängigen Schönheitsidealen und absolut tabulos.
Ich würde mal behaupten das die Motivation vieler Künstler die ist mit ihrer Kunst soviel zu verdienen um sich einen stressfreien Tag zu machen und Dadurch wiederum mehr Zeit für Kreativität zu haben.
*********in365 Frau
1.492 Beiträge
Dieses Bild vernachlässigt, wieviel Schweiß, Herzblut, Mut und innerer Kampf in ein Kunstwerk einfließen.
Sich kreativ auszudrücken und seinen Ausdruck öffentlich zu machen oder gar zu verkaufen ist manchmal alles Andere als stressfrei.
Von Existenzängsten ganz zu schweigen.

Ich betrachte mich selbst übrigens nicht als Künstlerin, weil ich nie den Mut hätte, mich mit meiner Energie, meiner Leidenschaft und meinem Sein, ganz und gar der Kunst hinzugeben.

Doch aus meinen zaghaften Versuchen weiß ich, wie verletzlich man sich damit macht
*******Punk Frau
5.685 Beiträge
Ich selber bezeichne mich als Überlebesnkünsterlin. Mich kreativ auszudrücken ist die einzge Möglichkeit, wo ich keine Angst vor Bestrafung haben muss und meine Gedanken und Gefühle nicht kontrolieren muss.
*****ohr Mann
1.396 Beiträge
Lese ich:

"Ich würde mal behaupten das die Motivation vieler Künstler die ist mit ihrer Kunst soviel zu verdienen um sich einen stressfreien Tag zu machen und Dadurch wiederum mehr Zeit für Kreativität zu haben."

Sage ich dazu: "Geld" ist realistisch gesehen niemals die primäre Motivation, um Kunst zu machen" und "mit Kunst Geld verdienen zu wollen / müssen" ist eine der härtesten Ochsentouren auf diesem Planeten.

Mit der Aussicht auf eine ruhige Kugel und leichtes Geld hat das alles zu Allerletzt zu tun.
****on Mann
16.230 Beiträge
Mir gefallen die erotischen Darstellungen des britischen Künstlers Aubrey Beardsley (1872 - 1898).
*******Punk Frau
5.685 Beiträge
Die Sachen gefallen mir auch total gut.

Ich mag noch Robert Mapplethorpe sehr gerne. *g*
******del Mann
826 Beiträge
Sex und Kunst - ein geradezu weites Feld...

Darf es auch Literatur sein? Ich entdecke für mich gerade den Symbolismus Ende des 19./Anf. 20. Jhd.: Venus im Pelz, Die tote Stadt, die Oper Salomé von Richard Strauss und vieles andere. Fetischismus, Erniedrigung bis hin zu Mord - alles da.
*******Punk Frau
5.685 Beiträge
Es gibt ja auch noch den Kontext Gewalt, Kunst und Sexualtiät. Spontan fallen mir Niki de Saint Phalle und Lydia Lunch ein.

Lydia Lunch hat Musik gemacht, in Filmen mitgespielt, Bücher geschrieben etc.

Ich habe sie mal auf einem Konzert 2011 kennen gelernt. Ich musste nichts tun, als einfach nur da zustehen. Das werde ich mein Lebtag nicht vergessen. Das Publikum glaube ich auch nicht. *g*

Nach dem Konzert habe ich mir das Buch "Paradoxia: A Predator’s Diary (1997), deutsch: Paradoxie. Tagebuch eines Raubtiers" bei ihr gekauft und sie hat "Power Sister" reingeschrieben.
******del Mann
826 Beiträge
... Gewalt und Sex. Bzw. Macht und Sex, ebenfalls ein weites Feld.

Es gibt einen alten Witz amerikanischer Psychologen: Es geht immer um Sex. Nur beim Sex geht´s um Macht.

Nur ein Witz, aber er trifft einen Punkt. Ich weiß nur noch nicht, welchen genau.

Liegt es am Existenziellen, das mit dem Sex verbunden ist? Es geht eigentlich um Zeugung, das Gegenteil von Tod, bestenfalls um die perfekteGemeinsamkeit, Aufhebung des Ichs ... womit man nicht klar kommt und zur Gewalt greift. Keine Ahnung, ob dem wirklich so ist ...
*********in365 Frau
1.492 Beiträge
Wie inspirierend Kunst sein kann, begreife ich beim Hören von Ravel's Boléro ... jedesmal aufs Neue, habe ich Bilder von sich steigernder Leidenschaft im Kopf.

Oder beim Lesen von "Das Parfum", welches ich tatsächlich an vielen Stellen zu riechen vermochte.
****on Mann
16.230 Beiträge
"Bolero" und "Das Parfüm", schöne Erwähnung, @*********in365 - so geht's mir mit beidem auch.

Die Zeichnungen von Egon Schiele finde ich häufig erotisch.

Sehr erregend für mich auch die 2001-Verlags-Buchreihe "Mein heimliches Auge". Jedes Jahr gab es einen neuen Band mit Bildern und Texten mehr oder weniger bekannten Kulturmenschen.
*****ohr Mann
1.396 Beiträge
Oh ja, "Mein heimliches Auge" ... Jedes Jahr aufs Neue neue Entdeckungen, sehr anregend.
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