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Liebe und Sexualität

*******dev Frau
19.368 Beiträge
Wenn ich jetzt aber mal von mir ausgehe:

Da frage ich mich
• was genau ist Liebe (für mich)?
• Wann wird aus tiefer Zuneigung Liebe? Oder ist es eigentlich dasselbe?
• Gibt es diese (romantische) Liebe in mir nur für eine Person?
• was ist Sex (für mich)?
• wo fängt Sex an?
• muss ich mit jeder Person, die ich liebe, auch eine Alltagsbeziehung führen?
• muss ich mit jeder Person, mit der ich Sex habe, auch eine Alltagsbeziehung führen?


Ich bin inzwischen (gerade frisch) in der Welt der Polyamorie angekommen.
Ich kann mehrere Menschen lieben. Und mit ihnen auch Sex haben.

Und ja, für mich ist diese Verbindung von Sex und Liebe schon etwas Besonderes, denn es fühlt sich für mich so besonders an!
Erfüllend. Befriedigend. Einzigartig.
Mit jedem einzelnen Menschen für sich einzigartig. Und daher auch nebeneinander existierend möglich.


Ich habe auch schon beides erlebt:
• Aus der Liebe/ Verliebtheit heraus wuchs der Wunsch, Sex zu haben.
• Aus regelmäßigem Sex, zuerst ohne Gefühle, wuchs ein kleines Pflänzchen der Verliebtheit. Weil der Sex zu dem Zeitpunkt großartig war!

Inwiefern man diesem dann nachgeht, ist ja wieder eine ganz andere Frage.

Ich für mich weiß inzwischen, dass Sex mit einer Person, für die ich nichts oder maximal soeben Sympathie empfinde, für mich nicht erfüllend ist.
Wenn der Sex gut ist, ist er dann zwar in dem Moment erfüllend. Aber danach habe ich einen schalen Nachgeschmack, fühle mich leer.

Ich empfinde Sex als so intim und so innig, dass ich mich danach auf ähnlicher Ebene mit demjenigen auch weiter verbinden möchte - durch kuscheln, auf gedanklicher Ebene, durch Seelen, die sich miteinander verbinden... Und das nicht nur direkt danach, sondern auch noch am nächsten oder übernächsten Tag.

Ist das nun bei mir so,
Zitat von ****610:
weil Sex bei uns (in unserer Gesellschaft zu der heutigen Zeit) einen besonderen Stellenwert hat?
*frage*

Das weiß ich nicht. Denn ich lebe nunmal genau in dieser Zeit und in keiner anderen. Und kann das daher nicht vergleichen.
****on Mann
16.230 Beiträge
Zitat von *******dev:
Wenn ich Sex haben will, muss ich eine monogame Beziehung eingehen. Das klappt natürlich besser mit jemanden, den ich liebe. Also versuche ich das zu verbinden.

Insbesondere Frauen wurde und wird eingeredet, dass sie Sex außerhalb einer solchen Beziehung zu "Schlampen" macht. Männer hingegen dürfen sich schon mal eher fast lebenslang "die Hörner abstoßen". Weshalb gerade Frauen noch mehr als Männer bemüht sind, Liebe und Sex zu verbinden.

Männern wird etwas anderes eingeredet: Dass ihnen gleichgeschlechtlicher Sex unter Männern die wahre Männlichkeit raubt und sie daher verachtet werden als "warme Brüder", "Homos" oder "Schwuchteln". Daher sind Männer so oft bemüht, unbedingt "hetero" zu bleiben.

Würde doch das Einreden einmal enden, wie entspannt könnten alle mit Sexualität sein! Sexpositivität ist die Bewegung in diese Richtung.
*******dev Frau
19.368 Beiträge
Zitat von ****on:
Würde doch das Einreden einmal enden, wie entspannt könnten alle mit Sexualität sein! Sexpositivität ist die Bewegung in diese Richtung.

*top*
****e69 Mann
1.244 Beiträge
@*******dev
du hast das toll beschrieben, die Sache (mit dem Sex) gut auf den Punkt gebracht. Danke dafür! 🙏 Ich würde jeden Satz unterstreichen!
Zitat von *******dev:

Ich für mich weiß inzwischen, dass Sex mit einer Person, für die ich nichts oder maximal soeben Sympathie empfinde, für mich nicht erfüllend ist.
Wenn der Sex gut ist, ist er dann zwar in dem Moment erfüllend. Aber danach habe ich einen schalen Nachgeschmack, fühle mich leer.

Ich empfinde Sex als so intim und so innig, dass ich mich danach auf ähnlicher Ebene mit demjenigen auch weiter verbinden möchte - durch kuscheln, auf gedanklicher Ebene, durch Seelen, die sich miteinander verbinden... Und das nicht nur direkt danach, sondern auch noch am nächsten oder übernächsten Tag.
Tja es ist wohl eben ein kleines Mystherium oder? ...und es weiter zu ergründen macht doch das Leben so 'reizvoll'.... finde ich jedenfalls!

Fröhliche Frühlingsgrüße *blumenwiese*

*hutab*
***er Mann
2.550 Beiträge
Sorry geschäzzte Mitposter/innen, aber viele von Euch verfehlen mMn das Thema. Die Frage lautet:

Machen wir die Liebe zu einer Person mit der wir auch Sex haben zu etwas Besonderem, weil Sex bei uns (in unserer Gesellschaft zu der heutigen Zeit) einen besonderen Stellenwert hat?

In dieser Frage sind Monogamie und Monoamorie mit keinem Wort erwähnt und mE auch nicht implizit vorausgesetzt. Man kann auch mehrere Menschen gleichzeitig lieben, und jede einzelne dieser Liebesbeziehungen wird durch Sex zu etwas Besonderem (wenn man die Frage bejaht).

Ich lese auch nicht heraus, dass man Sex außerhalb romantischer Liebesbeziehungen ausschließen muss, wenn man die Frage bejaht. Sonst wäre die Frage wohl anders oder gar umgekehrt gestellt worden, aber genau das hat sich der TE ja verbeten.
****610 Frau
781 Beiträge
Themenersteller 
@***er

Danke für deinen Beitrag. Und du hast Recht, wir sind ein wenig vom Thema abgekommen.

Ich finde die Gedanken von @*******dev sehr gut, mal einzeln zu beleuchten, was heißt Liebe für mich und was Sex.
Und ja, wir sind alle in der heutigen Zeit groß geworden, aber vielleicht nicht alle im selben Land. Denn ich spüre schon, dass es da kleine Unterschiede in der Sozialisierung geben kann.
Beziehungsweise, dass Auslandsaufenthalte (nicht Urlaub, sondern da leben) uns noch mal anders prägen.
****on Mann
16.230 Beiträge
Zitat von ***er:
In dieser Frage sind Monogamie und Monoamorie mit keinem Wort erwähnt und mE auch nicht implizit vorausgesetzt.

Es gab den Hinweis, dass unsere Kultur Monogamie voraussetzt. Die Kultur, die die Mehrheit geprägt hat. Ohne diesen Hintergrund können wir die Zusammenhänge nicht verstehen.
*******uen Mann
59 Beiträge
Zitat von *******dev:


Ich finde diese Antwort schon recht passend.

Sex wird in unserer Gesellschaft und Kultur seit Jahrhunderten in einen monogam Rahmen gepresst!
Jegliche andere Situationen, in denen man Sex haben kann, als eine monogame, feste Beziehung, sind auch heute in weiten Teilen der Gesellschaft noch nicht anerkannt, sondern werden als "das macht man nicht" betrachtet.

Daher hat sich wahrscheinlich in vielen Köpfen festgesetzt:
Wenn ich Sex haben will, muss ich eine monogame Beziehung eingehen. Das klappt natürlich besser mit jemanden, den ich liebe. Also versuche ich das zu verbinden.
Aber auch umgekehrt:
Wenn ich jemanden romantisch liebe und eine Beziehung mit ihm eingehe, gehört Sex eben dazu!

Und da die monogame Beziehung als einzig mögliche Form über Jahrhunderte von Kirche und Gesellschaft propagiert wurde, ist sie immer noch genau das Highlevel- Produkt, was jeder irgendwie erreichen möchte! Die Vereinigung von allem in einer Person.

Ich würde Dir vollkommen zustimmen, wenn:

Du nicht so verallgemeinern würdest.

Ich geb Dir vollkommen recht, dass unsere überlieferte (und von konservativen Kirchenvätern propagierte) Kultur die monogame Beziehung, bei der Liebe und Sex deren Bestandteil sind, lange Zeit als einzig tolerable Beziehungsform anerkannt hat. Und etliche konservative Kreise sehen das immer noch so.

Aber eben nicht alle!
Nur weil ich für mich (zur Zeit!) das monogame Modell - im Idealfall mit enger Beziehung zum Partner in Geist und Körper als das für mich am passendsten sehe, heißt das nicht, dass ich nicht andere Formen respektiere und achte.

Ich war schon öfter in sex+ und polyamoren Kreisen unterwegs und hab mich mit den Leuten wunderbar verstanden. Sie haben mir auch viel über Freuden, aber auch Probleme ihrer Entscheidung erzählt und ich hab sehr interessiert zugehört.

Ich frage mich, warum man nicht beides gleichberechtigt nebeneinander stellen kann. Und warum man immer wieder darauf hinweisen muss, dass die jeweils andere Gruppe mit dem Finger auf einen zeigt?
Schlechte Erfahrungen?

Aber das sind dann doch Erfahrungen mit Einzelnen? Ich jedenfalls seh mich nicht als Teil der "vielen Köpfe" und sehe die Monogamie nicht als High-Level-Produkt, das über anderen Beziehungsformen steht.
****610 Frau
781 Beiträge
Themenersteller 
@*******uen

Danke für deine Sicht.
Für mich wäre spannend, wie du dazu gekommen bist, dich mit sexpositv und poly zu befassen. Denn du sagst selbst, dass wir durch die Kultur und wahrscheinlich auch Erziehung erst einmal an die Monogamie herangeführt wurden.
Was hat dich neugierig gemacht?
*******uen Mann
59 Beiträge
Sag ich gern.
Und auch offen.
Erzogen von einer Mutter, die mich am liebsten ihr ganzes Leben als persönliches Eigentum behalten hätte und dementsprechend nie richtig selbständig und erwachsen werden lassen wollte.
In der Folge hab ich mir mit Kontakten zu Frauen immer schwer getan und wurde oft zurückgewiesen.
Zwei Beziehungen scheiterten: Die eine ist einfach weitergezogen, die andere wollte mich als guten Freund und Gefährten, aber bitte ohne Intimität.
Ohne Intimität und körperliche Nähe kann und möchte ich aber nicht leben. So bin ich zuerst zu Tantra und dann zu sex+ Kreisen gekommen, bei denen mich aber nicht die Vereinigung, sondern die körperliche Nähe und der Hautkontakt angezogen haben.
Einfach Sex mit weitgehend Unbekannten zu haben, mit dieser Vorstellung kann ich mich immer noch nicht richtig anfreunden - aber bei Tantra-Workshops und einer Tempelnacht in München habe ich einige Leute mit anderen Beziehungsmodellen und Vorstellungen von Sex getroffen und hab mich total interessiert mit ihnen ausgetauscht.
****610 Frau
781 Beiträge
Themenersteller 
@*******uen

Lieben Dank für deinen offenen und sehr persönlichen Beitrag. *roseschenk*
*******dev Frau
19.368 Beiträge
Zitat von *******uen:
wenn: Du nicht so verallgemeinern würdest.

Ich geb Dir vollkommen recht, dass unsere überlieferte (und von konservativen Kirchenvätern propagierte) Kultur die monogame Beziehung, bei der Liebe und Sex deren Bestandteil sind, lange Zeit als einzig tolerable Beziehungsform anerkannt hat. Und etliche konservative Kreise sehen das immer noch so.
Aber eben nicht alle!
Zitat von *******uen:
Ich war schon öfter in sex+ und polyamoren Kreisen unterwegs

Ich verallgemeinere sehr. Da hast du recht!
Warum?
Weil ich denke, dass wir, die wir hier im Joy diskutieren, in einer Bubble leben. Wir umgeben uns hier und oft auch real mit vielen weiteren sexpositiven Menschen, die wahrscheinlich eine ähnliche Sichtweise haben, wie wir selbst.

Ich habe in meine Überlegungen aber auch die Menschen einbezogen, die nicht so sexpositiv eingestellt sind. Die Konservativen. Die Monogamen. Die, die die Prägung und Sozialisierung der Gesellschaft noch nicht abgelegt haben oder ihr entwachsen sind.

Und meiner Ansicht und Erfahrung nach gibt es hier in meinem deutschen Umfeld viel mehr konservative als sexpositive Menschen. (Mir fallen gerade keine besseren Begriffe für diesen Gegensatz ein.)

...
Machen wir die Liebe zu einer Person
...

Wenn ich "wir" jetzt mit Menschen der deutschen Gesellschaft übersetze, komme ich halt zu dem Schluss, dass die monogame Beziehung, die Vereinigung von Sex und Liebe in einer Person für "uns" immer noch das Highlevel- Produkt ist, dass es zu erreichen gilt.

Sind mit "wir" nur die sexpositiven Menschen gemeint, oder die Menschen im Joy, kommt man evtl zu einem anderem Schluss.

Nur weil ich für mich (zur Zeit!) das monogame Modell - im Idealfall mit enger Beziehung zum Partner in Geist und Körper als das für mich am passendsten sehe, heißt das nicht, dass ich nicht andere Formen respektiere und achte.

Da hast du absolut recht! *knuddel*

Ohne dich zu kennen...
DU präferierst zzt für DICH das monogame Modell. Und DU respektierst auch andere Beziehungsformen.

Aber ich persönlich glaube, dass Menschen wie du in der deutschen Gesellschaft noch eine ganz große Ausnahme sind!
*******uen Mann
59 Beiträge
Zitat von *******dev:

Ohne dich zu kennen...
DU präferierst zzt für DICH das monogame Modell. Und DU respektierst auch andere Beziehungsformen.

Aber ich persönlich glaube, dass Menschen wie du in der deutschen Gesellschaft noch eine ganz große Ausnahme sind!

Ich hoffe, es werden immer mehr. Und ich glaube, auch hier im JC gibt es sehr viele, die einfach aus Neugier hier sind und nicht aktiv auf (Sex-)Partnersuche. (und die dementsprechend nicht poly oder sexpositiv denken)
Aber durch den Austausch wie den diesen hier kann vielleicht etwas Neues entstehen, wenn "beide" Gruppen bereit sind, über sich und ihre Erfahrungen zu berichten, dem anderen zuhören und merken, dass sie beide nicht allein mit ihren Einstellungen sind.
****610 Frau
781 Beiträge
Themenersteller 
Kommen wir noch mal allgemein zurück zum Thema Sozialisierung - wo kommen wir her und ich erzähle ein bisschen von mir.

Ich bin ein Ostgewächs, welches an der Küste groß geworden ist. Ich stelle mal paar Unterschiede dar - ohne Wertung. Es soll nur verdeutlichen, dass ich eine andere Sozialisierung allein schon durch den Dtaat erfahren habe, als andere.

Das Thema FKK z.B. ein absolut normales Thema, mit dem ich groß geworden bin. Wir sind im Alter von 14 Jahren mit Klassenkameraden (Jungs und Mädels) am FKK-Strand gewesen - es war normal, obwohl wir alle mehr oder weniger in der Pubertät waren.
Kirche und die damit verbundene Moral spielte ein deutlich geringere Rolle (ob das nun gut war, wäre ein Thema für einen anderen Thread)
Ich kannte keine Mutter, die nicht gearbeitet hat- das Rollenbild der Frau war ein anderes, als zeitgleich in der BRD
Ich sprach letztens mit einem Freund, der meinte, dadurch das wir schon 2 Staatsformen erlebt haben, sind wir vielleicht als toleranter (wäre auch mal eine These für eine Diskussion in einem anderen Thread)

Das nur ein paar Eckpunkte, vielleicht auch Erklärungen, warum ich einige Themen tolerant und offen sehe.
*******dev Frau
19.368 Beiträge
Zitat von ****610:
Kommen wir noch mal allgemein zurück zum Thema Sozialisierung - wo kommen wir her und...

Ich bin aufgewachsen in einer konservativen, katholisch geprägten Kleinstadt im ländlichen Sauerland. Die CDU erreichte damals in der Region Werte um die 60%.

Dort wohnte ich, bis ich 41 war.

Das hat mich eben sehr konservativ geprägt und sozialisiert.
Und deshalb und durch viele Gespräche mit anderen weiß ich, dass es gerade in solchem (ländlichen) Umfeld noch sehr, sehr viele konservative Menschen gibt, die über Leute in einer offenen Beziehung, Polyamorie, Swinger und BDSMer usw einfach urteilen, weil es nicht in ihr Weltbild passt. Weil es nicht mit ihren Werten vereinbar ist.

Und wer nicht versucht, über diesen Tellerrand zu schauen, wird es wohl auch nicht schaffen, offener über andere zu denken.

Ich merke aber auch, dass die jüngere Generation (zB meiner Töchter) dieses inzwischen etwas besser hinkriegt als meine Generation.
Zum Teil zwar natürlich immer noch monogam geprägt, aber offener dafür, andere Möglichkeiten voll zu akzeptieren!
****e69 Mann
1.244 Beiträge
Ich habe vor fünf Jahren mein Leben 'umgekrempelt' und fiel unteranderem auch in die Polyarmorie. Seit dem suche ich mir ganz bewusst dies Bubbles zum einen um mich selbst zu bestärken klar... und zum anderen auch um daheraus es raus in die gesamte Welt zu tragen... und natürlich geht es da für mich am allerwenigsten um Poly ODER Mono um 'richtig' ODER 'falsch', besser oder schlechter (das sind vielleicht meine ganz persönlichen Wertungen in mir) doch nach außen möchte ich vielfallt propagieren mich zeigen wie ich bin und sagen das gibt es auch noch ja und es darf nebeneinander stehen... Ich bin nicht falsch damit du richtig bist!!! Sondern WIR SIND WIE WIR SIND und das darf so sein! Die Unsicherheit bei Menschen die in ihren geordnetten Bahnen zu Hause sind und nicht viel mehr kennen ist es doch, die ersteinmal ihnen selbst und in der Folge dann auch u.U. ihrem Umfeld zu schaffen macht. Meine Frage wäre also wie kann ich deren Unsicherheit begegnen und mit Verständniss für diese vlt. auch etwas Verständniss erhaschen. Das bedeutet für mich Gräben schließen...
Doch nun bin ich hier vom Thema abgekommen, (oder doch nicht?) ich bitte um Entschuldigung

*hutab*
****610 Frau
781 Beiträge
Themenersteller 
@****e69

Da ke für deinen Beitrag und ich hatte sofort den Impuls zu antworten und auch auf den Beitrag von @*******dev zu ihren Töchtern. Allerdings wäre es doch ein anderes Thema - wie können wir mehr Offenheit und damit auch Aufklärung in die Welt oder erst einmal in unser normales Umfeld bringen.
Vielleicht mag ja jemand diesen Thread starten - ich hätte viele Impulse, um sie mit Euch zu teilen.

Letztendlich ist die Frage und auch an Euch beide gerichtet und natürlich an alle hier im Forum, was hat eure Änderung angestoßen- wodurch wurdet ihr neugierig?
***er Mann
2.550 Beiträge
@*******dev Du hast recht, dass wir hier im Joy in einer Bubble leben. Aber wir haben uns diese Bubble bewusst ausgesucht. Weil wir eben eine andere Einstellung haben als konservative Kreise, vermutlich auch als die Mehrheitsgesellschaft. Müssen wir uns mit anderen Meinungen und Einstellungen beschäftigen? Genügt es nicht zu wissen, dass es Menschen gibt, die ähnlich denken wie wir, und wir uns - auch dank Joy - mit diesen austauschen können?

@****610 Danke für Deine Ausführungen. Ich gestehe Dir zu, dass Du dank Deiner Sozialisation, mit unkompliziertem Umgang mit FKK schon früh und mit Selbstverständlichkeit ein positives Körpergefühl erlangt, und mit Deinem Umfeld ein anderes Rollenbild der Frau übernommen hast. Aber hatte all das wirklich Auswirkungen auf die Beantwortung der Frage, die Du im Eingangsposting thematisierst?
****610 Frau
781 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ***er:

@****610 ... Aber hatte all das wirklich Auswirkungen auf die Beantwortung der Frage, die Du im Eingangsposting thematisierst?

Danke *gg* - gute Frage
Und ehrlich, ich weiß es nicht.
Dieses Thema hier einzustellen soll auch mir helfen Antworten zu finden. Der poly Weg ist für mich sehr neu und ich beschäftige mich mit vielen Fragestellungen rund um das Thema. Und Meinungen, Erfahrungen zu hören und zu lesen gibt mir ein besseres Bild - gerade weil es so vielfältig ist - und ich kann daraus meinen Weg finden

Deshalb mag ich auch so die Foren und Gruppen - als Möglichkeit, sich inspirieren zu lassen oder auch zu lernen.
****ga Frau
1.101 Beiträge
Zitat von ****610:
Machen wir die Liebe zu einer Person mit der wir auch Sex haben zu etwas Besonderem, weil Sex bei uns (in unserer Gesellschaft zu der heutigen Zeit) einen besonderen Stellenwert hat?
Je runder für mich eine Beziehung zu einem Menschen ist, je mehr Facetten wir zusammen positiv und befriedigend, ja glücklich ausleben können (wovon unsere Sexualität eine ganz wichtige für mich ist) - desto stärker wirkt auf mich die Liebe.
Für mich ist die beglückend und befriedigend ausgelebte Sexualität etwas so Tiefes, dass sie der Liebe eben diese Tiefe, dieses Satte und Warme verleiht. Das ist eine gewisse Qualität, nicht im Sinne von Wert, sondern im Sinne einer bestimmten Färbung.
********er75 Mann
6.898 Beiträge
Zitat von ****610:

[…]
Machen wir die Liebe zu einer Person mit der wir auch Sex haben zu etwas Besonderem, weil Sex bei uns (in unserer Gesellschaft zu der heutigen Zeit) einen besonderen Stellenwert hat?
[…]

Für mich ist es genau andersherum.
Für mich machen die emotionale Nähe und Verbundenheit zu einem Menschen die Sexualität mit diesem Menschen zu etwas ganz Individuellen und Besonderen.
Ich kann im BDSM Kontext auf Events mit Freunden und Bekannten in Sessions spielen und so schöne Sexualität leben, jedoch machen für mich erst Liebe und tiefe Verbundenheit eine schier grenzenlose Intensität und Intimität der Sexualität möglich.

Liebe ist für mich immer etwas Besonderes, was für mich auch nicht unmittelbar und zwangsläufig mit Sexualität verbunden ist.

Ich glaube, dass unsere soziale und kulturelle Prägung in einer monogam geprägten Gesellschaft diese direkte Verknüpfung von Liebe und Sexualität bedingt.
*******dev Frau
19.368 Beiträge
Zitat von ****610:
Letztendlich ist die Frage und auch an Euch beide gerichtet und natürlich an alle hier im Forum, was hat eure Änderung angestoßen- wodurch wurdet ihr neugierig?

Die Änderung von der Monogamie zur Polyamorie?


Im Innern war ich selbst nie wirklich monogam gestrickt, und auch nie sehr treu...
Auch wenn ich versucht habe, in das konservative Bild der Monogamie hineinzupassen.

Dementgegen war ich aber immer sehr eifersüchtig! *augenzu* D.h. ich habe quasi immer mit zweierlei Maß gemessen!
ICH mache das einfach, ICH habe mit anderen Sex, ICH flirte mit anderen, ICH "meine das ja gar nicht böse"...
Aber ich war tierisch eifersüchtig, wenn mein Partner so etwas getan hätte/ hat...

Erste Schritte Richtung poly ging ich vor meiner jetzigen Beziehung. Als ich Single war, mich aber im BDSM ausleben wollte. Mir niemand so richtig das geben konnte, was ich wollte, und schon gar nicht in der frequenz!
Da hatte ich dann mehrere Männer "um mich geschart", mir denen ich mich quasi abwechselnd getroffen habe.
Ich habe meine Gefühle verteilt auf verschiedene Männer.
Ok, das war zumeist keine Liebe für diejenigen, eher tiefe Zuneigung.
Aber für mich der Anfang davon, mich mehreren Männern gleichzeitig öffnen zu können.

Dann kam mein Partner in mein Leben, der unbedingt und ausschließlich eine offene Beziehung führen wollte! Weil Er bi ist.

Nun führte uns der Weg unserer Beziehung, in der wir gemeinsam BDSM ausleben, von offen (er mir anderen Männern, ich mit einem Spielpartner) über wir gehen swingen und wir fesseln (Shibari) jeweils auch mit anderen Partnern bis hin zu: Ich möchte einen zusätzlichen Dom in fester Spielbeziehung (wichtig für mich dabei die DS Komponente!) und er suchte eine feste weitere Fessel- und Spielpartnerin für sich für regelmäßige Treffen.

Da wir beide wussten, dass BDSM sehr tiefe Emotionen auslösen kann, haben wir auch schon im Vorfeld darüber geredet:
Was ist, wenn es eben polyamor wird?
Wie gehen wir damit um?

Dementsprechend ergebnisoffen bin ich dann auch in meine Spielbeziehung hineingegangen. Und es hat sich nun die Liebe entwickelt, auf beiden Seiten (mein Dom und ich).

Auch ich stehe jetzt noch ganz am Anfang dieser Reise!
Aber erstmal fühlt es sich gut an. *g*
Ich bin sicher, dass noch viele Hürden vor uns stehen! Dass noch viele Gespräche geführt werden müssen.
Aber ich bin guter Hoffnung und fester Überzeugung, dass wir das schaffen können.

Doch das ist nur der Weg von der Monogamie zur Polyamorie...

Und ich bin nicht sicher, wie das mit der Eingangsfrage zusammenhängt *nachdenk*
****610 Frau
781 Beiträge
Themenersteller 
Liebe @*******dev ganz lieben Dsnk für die offen und persönlichen Einblicke in dein Leben.

Gerade den ersten Teil - dein Ausbrechen und anders sein aus der gewohnten Umgebung/ deiner Erziehung - finde ich sehr spannend. Und ich könnte noch weiter fragen, warum du anders warst, warum dein Umfeld und deine Erziehung aus dir nicht auch einen monogamie lebenden Menschen gemacht haben. Allerdings ist das zu persönlich, weil es tiefer geht.

Das ist aber letztendlich das, was uns eine andere Sicht auf Liebe, Sexualität und letztendlich auf andere Beziehungsmodelle gibt. Und damit sind wir beim Thema.
*******dev Frau
19.368 Beiträge
Zitat von ****610:
Und ich könnte noch weiter fragen, warum du anders warst, warum dein Umfeld und deine Erziehung aus dir nicht auch einen monogamie lebenden Menschen gemacht haben.

Das weiß ich selbst nicht... *rotfl*
Habe das aber auch nie hinterfragt.

Ich bin in meinem Leben zumeist sehr mit mir und meiner Art und meinen Neigungen im Reinen. Daher hinterfrage ich dann auch kein warum und wieso...
Es ist, wie es ist. Ich komme gut damit klar. Das reicht mir aus. *smile*
***er Mann
2.550 Beiträge
Zitat von *******dev:
Zitat von ****610:
Und ich könnte noch weiter fragen, warum du anders warst, warum dein Umfeld und deine Erziehung aus dir nicht auch einen monogamie lebenden Menschen gemacht haben.

Das weiß ich selbst nicht... *rotfl*
Habe das aber auch nie hinterfragt.

Ich bin in meinem Leben zumeist sehr mit mir und meiner Art und meinen Neigungen im Reinen. Daher hinterfrage ich dann auch kein warum und wieso...
Es ist, wie es ist. Ich komme gut damit klar. Das reicht mir aus. *smile*

Ich gehe sogar einen Schritt weiter und behaupte, dass die Frage, warum man polyamor oder auch "nur" promisk denkt, genauso viel oder wenig Sinn hat wie die Frage, warum man monogam denkt.
Meine Vermutung ist, es ist ein guter Teil Veranlagung und ein gewisser Teil auch Sozialisation. Aber das Thema wird mMn öffentlich zuwenig thematisiert, weshalb sich auch viele polygame Menschen (ich verwende das jetzt einmal salopp als Überbegriff für polyamor und promisk) in monogame Beziehungen pressen lassen, weil sie nichts anderes kennen - und dort auf die Dauer unglücklich werden. Oder fremdgehen, und vom monogamen Partner verteufelt werden, während sie selbst sich gar nicht ihrer Schuld bewusst sehen.
Du hast Deine Gefühle ja perfekt beschriebn, liebe @*******dev
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