Vorurteile über BI Männer von Frauen

Guten Abend,

ich bin nicht nur bi-, sondern pansexuell und auch mein Partner ordnet sich so ein.
Dass Frauen* diesbezüglich Vorurteile hätten, habe ich bisher gar nicht so wahrgenommen - eher gegenteilig, auch hier im Forum.

Persönlich stelle ich mir zwei Männer*, die miteinander intim werden, als ziemlich heißen Anblick vor, hatte leider noch nicht das Glück, das live zu erleben. Und ich habe hier wirklich schon oft gelesen, dass ich damit nicht alleine bin. 😊

Darf ich daher fragen, wie du auf die folgenden Thesen kommst?




Deine ehemalige Partnerin scheint das wohl so zu sehen. Jedoch kann ihre Sichtweise ja deshalb noch lange nicht auf «die meisten Frauen*» übertragen werden.
Ist das dein einziger Anhaltspunkt, oder Zeckt noch mehr hinter deinen Gedanken? 😊


Liebe Grüße,
Sie vom Paar 🌷

Hallo,
Ich kann nur mutmaßen, weil ich als bisexuelle Frau sogar super finde, wenn ein Mann ebenfalls bi ist und habe sowohl in Beziehung als auch in Affären sehr positive Erfahrungen damit gemacht.

Ich könnte mir vorstellen, dass das sehr viel mit Unsicherheit zu tun hat und mit internalisierter Misogynie, die unbewusst zu der Überzeugung führt, dass man als Frau im sexuellen Kontext "unterlegen" ist, bzw zu der Angst, einem bisexuellen Mann nicht zu genügen.
Ähnliche Muster, die zur Ablehnung von offenen Beziehungsmodellen grundsätzlich führt, nur noch extremer, weil die "Konkurrenz" größer ist.

Ich denke aber auch, dass es vllt eine Generationenfrage ist und glaube (bzw hoffe), dass Frauen in meinem Alter und jünger da aufgeschlossener sind.

Viele Grüße
Locke

«Zeckt» sollte natürlich «steckt» heißen. 🙈

Immer schön scharfe Aufteilungen suchen und unterstreichen und erwarten dass innerhalb der geschlossen Schubladen sich alle genau nach dem aufgeklebten Schild verhalten - oder den wenigen Anekdoten entsprechend, die man selbst erlebt hat. Dann das Menü aus diesen Features zusammen(be)stellen und schwupps, entgleist alles.
Es sind Menschen. Kennste einen, kennste einen.
Wenn was komisch ist: fragen. Wenn wer angreift: lieb haben. Wenn wer Schiss bekommt: ernst nehmen.
Und das im Zweifel etwas mehr als die Intuition nahe legt. Damit bekommt man die meisten Irritationen in den Griff. Ist anstrengender als Schema F und schwarzer Bibel folgen aber der einzige Weg, wenn man es nicht nur mit Robotern zu tun haben mag. Und: es ist die Mühe wert, isch schwör!

Ich selber finde "Bi-Männer" sehr reizvoll, wahrscheinlich sogar noch reizvoller als hetero Männer. Ich selber habe keine Bi-Ambitionen, mich reizen keine Frauen.
Vorurteile sollte man nicht haben und ob man Männlein oder Weiblein liebt sollte in der heutigen Zeit völlig normal sein, deswegen kann ich die Reaktion der Frau nicht verstehen, vielleicht spielte Eifersucht da eine Rolle nicht die Nummer 1 zu sein oder zu bleiben.
Ich kenne es aus meiner Erfahrung aber so, das Bi-Männer gerne mal ein Auswärtsspiel mit einem Mann haben, sich aber eine Partnerschaft mit einem Mann niemals vorstellen können (kann natürlich auch anders sein, als meine bisherigen Erfahrungen).
Fazit: Ihr Bi-Männer seid kein Tabu, sondern für mich eine Bereicherung

Schließe nicht von einer einzelnen Erfahrung mit einer Frau auf „viele Frauen“. Ich (m) selbst bin nicht „vollständig bi“, interessiere mich nicht gleichwertig für Männer, wie für Frauen, mag es aber gelegentlich auch Sex mit Männern zu haben, bin da also ohne „Berührungsängste“, wie es so schön heißt 😊.

Meine Erfahrung ist, dass das bei den Frauen meist gut ankommt und sie das als Bereicherung sehen, vor allem dann, wenn sie bei einer „Session“, wo ich da auch mit einen anderen Mann „etwas habe“ zugegen sein dürfen. Die Homophobie, die Du hier andeutest ist wohl - zumindest in dem
Kreis, in dem wir uns hier im JC bewegen - eher selten. Bei den „Muggles“ außerhalb mag das anders sein, schon möglich. Aber hier ist das - glaube ich - eher selten…

Chris

Wie alt war denn deine jüngere Bi-Freundin @***oe?

Was mir nur aufgefallen ist, dass du Zitat: "...deine Freundin auf einer SM Party kennengelernt hast, die Polyamory lebt , wie ich und noch dazu eine erfahrene Femdom ist, also genau was ich gesucht habe."
In deinem Profil suchst du aber Zitat:
"Frau die BDSM liebt: Solltest keine Femdom oder devotes Kätzchen sein !
Switcher und BI würde ideal sein..."

Meine Vermutung: Vielleicht war sie einfach zu jung, zu sehr Femdom, und dir wäre eine Switcherin viel lieber gewesen.....
Sie hat da vielleicht was dein Ausleben deiner Bi-Seite mit einem Mann angeht, ihre dominante Femdom-Seite in Frage gestellt empfunden, da dort der Bi-Mann nun dein Sklave war.
Vielleicht liegt es also gar nicht ALLEINE am Ausleben deiner Bi-Interaktionen mit diesem Mann, sondern auch an eurem BDSM-Verhältnis?

Ihr hättet wohl auch gleich zu Beginn eurer Beziehung, offen über eure Bi-Aktivitäten außerhalb eurer Beziehung reden sollen, auch wenn ihr polyamor gelebt habt......

Ich vertrete das 100% Mensch Prinzip.

Im Grundsatz ist es mir egal, wie sich ein Mensch identifiziert und welches Geschlecht er hat.

Spannend, attraktiv, sexy sollte er sein, also der Mensch. Und gesund im Kopf.

Es herrscht auf beiden Seiten Vorurteile.
Ich bin Bisexuell bzw. tendiere ich Richtung Pansexuell, weil mir das Geschlecht egal ist. Für mich zählt der Mensch. Meine Erfahrung hier auf Joy oder auch im realen Umfeld ist eher:"Geil die ist Bi und kann mir Frauen anschaffen, für FMF." Gerade im BDSM Bereich, habe ich von einigen Herrn den Auftrag bekommen, für uns zu suchen.
Ich will aber keinen FMF, bzw. nur wenn er sich spontan ergibt. Ich treffe die Frau am Liebsten alleine. Spontan Sex kann ich bei Frauen selten. Ich brauche da Zuneigung und habe sie lieber als feste Partnerin.
Das passt den meisten Dom nicht, nichtmal den Herren im normalen Sektor.

Bei Bi-Männern habe ich nur ein Vorurteil, den ich aber auch oft bestätigt sehe. Das ist die Thematik Safer Sex. Du, lieber TE, schreibst, dass du das machst. Viele leider nicht, da sie nur in Richtung ungewollte Schwangerschaft denken und nicht die Gesundheitsgefährdung.

Historisch ist die Homosexualität bzw. Bisexualität bei Männern inn Deutschland lange kriminalisiert gewesen, was bei Frauen nicht der Fall war. Dies kann auch heute noch Nachwirkungen auf unreflektierte Menschen haben. Ich habe vor wenigen Jahren in der Swinger Szene ähnliche Erlebnisse wie der TE gehabt. Bisexuelle Frauen fanden homosexuelle Aktivitäten für sich selber ok, lehnten aber das Gleiche für ihre männlichen Partner ab.

Es gibt zwei Tendenzen:

• Die alte Ablehnung von Schwulen, die sowohl Männer wie Frauen erst tradiert bekommen und dann verinnerlicht haben (ist ein ähnlich unbewusster und schrecklicher Unsinn wie Antisemitismus).

• Und das wirkliche, darunterliegende Fühlen, nämlich bei Männern, dass sie grundsätzlich nichts gegen gleichgeschlechtlichen Spaß hätten, und bei Frauen, dass sie diesen gerne beobachten.

Je nachdem, wie sehr die alte Prägung noch wirkt und das neu entdeckte Fühlen noch nicht, empfinden die einen Frauen Ablehnung und die anderen Anziehung in Bezug auf Bi-Männer.

Ich persönlich kenne keine Frauen, die keinen Spaß an gleichgeschlechtlicher Aktion unter Männern hätten. Die Frauen und Männer in meiner Blase sind sich sehr bewusst über sich selbst und die Gesellschaft.

Ich persönlich mag bi-Männer und finde es klasse, wenn sie dazu stehen. Zudem mag ich den Anblick und auch die Vorstellung eines MMF-bi, wo es ein Geben und Nehmen zwischen allen Beteiligten gibt.

Ich erlebe viel häufiger, gerade hier im JC, dass die Männer Wünsche in Richtung bi-Erfahrungen habe, sich allerdings nicht trauen, sie auch umzusetzen. Und dabei spielt das schon angesprochen gesellschaftliche Bild und auch frühere Verbot sicherlich eine Rolle.

Was die Frauen im Allgemeinen denken oder auch fühlen, weiß ich nicht. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass auch hier das alte Rollenbild des starken Mannes eine Rolle spielt und das klassische Bild des Mannes als Oberhaupt der Familie.

Ich wünsche mir sehr, dass gerade durch diese Gruppe und einen offenen Austausch Ängste und Vorbehalte abgebaut werden - insbesondere in meiner Generation. Denn bei meiner Tochter erlebe ich bereits ein völlig anderes Verständnis und Akzeptanz zu jeglichen sexuellen Neigungen.

Ich persönlich kann das Vorurteil gegenüber Bi-Männern als Frau nicht bestätigen @***oe und kopiere dir/euch einen meiner Beiträge:

"Ich mag Bi-Pan-Männer, die zu ihrer Bisexualität hier stehen, aber nicht wenn sie nur schwanzorientiert sind und nur blasen und ficken wollen, sondern Bi- und Gay-Männer als liebevolle, herzliche, emotionale Menschen sehen wie Frauen auch, völlig unabhängig von Beziehungen.
Und es nervt mich immer wieder, wenn manche Männer Beziehungen eingehen können/wollen mit Bisexualität verknüpfen.
Und wenn Heterosexuelle Sex haben, denken sie sicher auch nicht gleich an Beziehung etc. - warum sollte es unter Bisexuellen anders sein?

Ein "echter" Bi-Mann braucht für mich nicht unbedingt eine Frau beim Sex dabeihaben, sondern genießt ebenso die Zweisamkeit unter Männern, ähnlich wie mit einer Frau bzw. beim Bi-MMF, und mag auf jeden Fall auch Nähe, Intimität, Zärtlichkeiten küssen usw. mit einem Mann bzw. Männern.
Sie ticken einfach anders als Hetero-Männer, und man kann mit ihnen wundervoll offen und ehrlich reden, was ich oft mit Hetero-Männern vermisse.

Mich reizt bei einem Bi-MMF unwahrscheinlich, dass die beiden Bi-Männer sich wirklich gut verstehen, auch emotional auf freundschaftliche Art und genauso Lust aufeinander haben wie auf mich, wir miteinander reden, lachen uns mitteilen und uns gemeinsam lustvoll vergnügen können, und nicht nur ich ständig im Mittelpunkt stehe
Das schöne an Bi-Männern ist ja, dass man mit ihnen auf einer unbeschreiblich, erotischen Wellenlänge ist, wenn man sich öffnet, sie versteht und mit ihnen einlassen möchte.
Man kann mit ihnen alleine wundervollen Sex haben, aber ab und zu, wenn es unter ALLEN passt, auch mal einen geilen Bi-MMF erleben "


Was mir aber leider hier und in anderen Gruppen auffällt, dass manche scheinbar "Gruppensammler" sind und "sexpositiv" zu sein hört sich ja auch im Prinzip klasse an, ist ein tolles Aushängeschild, ABER im Grunde zweifel ich ehrlich gesagt daran, dass es die meisten tatsächlich sind

Ich erinnere mal an meine private Umfrage vom 26.03.23, wo von derzeit 2.780 Mitgliedern, lediglich bisher 147 teilgenommen haben. - Seid mal ehrlich: Findet ihr das ein sexpositives Verhalten, wenn manche/einige nicht einmal 1-2 Kreuzchen setzen können ?

Sexpositiv: Umfrage: Wie offen geht ihr hier mit eurer Bi-Neigung um?

Nach meinem Empfinden @***oe sind inzwischen viele Frauen und Bi-Männer viel offener und sexpositiver als die große Mehrzahl der Hetero-Männer.....

Und wie oben @****610 so treffend schreibt Zitat:
".....dass die Männer Wünsche in Richtung bi-Erfahrungen haben, sich allerdings nicht trauen, sie auch umzusetzen."
Genau das kam ja wunderbar bei der Umfrage raus, aber keiner der bisher 28 Männer hat den Arsch in der Hose sich dazu hier privat zu äußern.......

Hetero sein ist ja auch heteronormativ sein, also angepasst an die gesellschaftlichen Erwartungen. Dazu gehört ganz oft ein gerüttelt Maß an Selbstverleugnung. Offene und ehrliche Kommunikation über wahre Beweggründe kann daher bedrohlich sein. Wer hingegen offen von der Heteronormativität abweicht, hat sich jedenfalls für Wahrhaftigkeit entschieden, auch unter Inkaufnahme von Urteilen der Umwelt.

Es macht selten Sinn, die paar gemachten Erfahrungen, oder Beobachtungen, zu verallgemeinern. Und von dort aus ins Virtuelle allgemein hinein zu fragen, noch weniger.
Frag sie, warum sie ganz individuell das nicht wollte.

Es gibt x plus 100 völlig verschiedene Sichtweisen hierzu, könnte ich wetten.

Um ehrlich zu sein, halte ich wenig von Vorurteilen. Ich mag sie weder in mir, noch in Anderen und ich sehe nicht ein, mich ihnen zu beugen.
Was bedeutet es denn, wenn ich ein Vorurteil habe?
Ich beurteile etwas oder Jemanden, ohne es, ihn , sie, wirklich zu kennen. Und wenn es stark ist, dieses Vorurteil, dann hindert es mich sogar daran, einen ersten Schritt zum Kennenlernen zu machen.
Damit nehme ich mir eine Chance und meinem Gegenüber mitunter auch. Ich bleibe in meiner beschränkten Welt und mache mich selbst zum Gefangenen.
Meine Waffen dagegen, sind meine Neugier und meine Offenheit.
Und sollte sich tatsächlich, auch beim zweiten und dritten Schritt nach Vorne, mein Vorurteil bestätigen, kann ich immer noch zurück in meine gewohnte Sicherheit. Dann klappt es vielleicht ein anderes Mal, mit einem anderen Menschen.