Verantwortungsgemeinschaft anyone ?
In der Suche habe ich nix gefunden und verschiedene Threads in Polyamorie sind mir zu sehr ausgerichtet auf Polyküle und so . . . zu dogmatisch . . . Darüber gestolpert und in mein Bewusstsein gerückt ist der Begriff Verantortungsgemeinschaft auf/ab Seite 175 in Andrea Newerla‘s ‚Das Ende des Romantikdiktats‘, in der sie es als einen in Planung befindlichen Entwurf der Ampel-Regierung beschreibt.
Basierend auf dem seit 1999 als PACS in Frankreich existierenden Modell, das nach ihrer Beschreibung heute von 96/100 heterosexuellen Paaren (und insgesamt deutlich geringerer ‚Scheidungsquote’ ggüb. herkömmlich bekannten Ehen) genutzt wird, obwohl es anfangs zunächst als Lösungsmodell für queere Modelle angedacht war.
Warum poste ich es hier ?
Weil sexpositiv für mich auch jegliche Form des ‚Füreinander-Verantwortung-Übernehmen‘ einschliesst, in der der Fokus eben auch nicht nur auf ‚Sex-Miteinander-Haben‘ liegt, sondern alle Formen aller Sexes einschliesst. Inklusive Freundschaft. Freundschaftliche Beziehung.
Was ich damit sagen will, probiere ich an ein paar Beispielen zu verdeutlichen . . .
1) Ich gebe einer Vertrauensperson meinen Wohnungsschlüssel für ‚alle Fälle‘
2) Ich setze einen Freund als Testamentsvollstrecker ein und vertraue ihm alle Passwörter an.
3) Ich leihe einer Freundin Geld, das sie mir irgendwann zurückzahlen kann.
Bei den Beispielen bin ich mir bewusst, dass die durchaus auf relativ oberflächlichen Beziehungen/Beispielen basieren können und für den einen oder die andere kein erwähnenswertes ‚grosses Ding‘ wären . . .
An die wende ich mich aber auch nicht mit meinem Post hier.
Sondern eher an die, die sich hier ‚einfühlen‘ können und was es für sie vielleicht bedeutet, so einen oder ähnlichen Act vorzunehmen und es als ‚Verantwortung übernehmen‘ (wollen) zu sehen, ohne mit dem- oder derjenigen zusammen wohnen zu müssen, also als etwas, was man sich ‚landläufig‘ als Modell leichter vorstellen mag.
Einfach als etwas, das verdeutlicht, dass man mit jemandem eine ‚nähere‘ Beziehung eingehten will, als mit anderen. Ohne dieser Beziehung notwendiger Weise gleich ein Label aufdrücken zu müssen, damit es andere ‚kapieren‘.
Sondern eben - wie die Gruppe hier - sich aus herkömmlichen Denkstrukturen befreit und noch weiter ins freie Denken des ‚Miteinander-Umgehens’ kommt.
Welche Beispiele der Verantwortungsgemeinschaft kommen Euch dazu in den Sinn, wenn Ihr ‚wild‘ denkt und in Euch reinfühlt, was sich für Euch gut anfühlen würde und zumindest in die Richtung geht ?
Gedanken dazu ?