Tricky...
Moin,
schön weiche Silikon-Kopien bestehender Toys, die im Original zu hart/stinkig/billig waren, habe ich schon gebastelt - aber um's Kurz zu machen: Das ist nicht ganz ohne. Zumindest nicht, wenn die Kopien gut aussehen sollen und eine gewisse Größe haben.
Ein paar Erkenntnisse, die ich im Laufe der Zeit gesammelt habe, ganz ohne Anspruch auf Vollständigkeit und natürlich ohne Gewähr
. Bei anderen mögen Dinge -je nach verwendetem Material- anders laufen.
Alginat
Mit Alginat habe ich mich für meinen Teil schon ordentlich geärgert - das Zeug ist zwar günstig, aber vernetzt in einem beängstigendem Tempo.
Größere Ansätze sind kaum zu verarbeiten, da die Topfzeit schon beginnt, während noch lange keine homogene Mischung erreicht ist. Außerdem erhalten eingerührte Luftblasen quasi keine Chance, zu entweichen.
Dazu kommt dann noch, dass Alginat überschüssiges Wasser austreibt - das kann die Oberfläche des Abgusses versauen. Trocknen ist aber keine Option, da die Form beim Trocknen kräftig schrumpft und (je nach Urform) rissig wird. Dafür klebt es an keiner Oberfläche, die Ausformung
kann also ganz einfach sein.
Ein paar Probleme kann man aber umschiffen, indem man dem Alginat einen Verzögerer, zum Beispiel Natriumphosphat, hinzufügt. An das richtige Mischungsverhältnis muss man sich aber -je nach verwendetem Alginat- herantasten. Nur so viel: Das Zeug ist seeehr ergiebig
.
Trotzdem ist Alginat für mich nicht unbedingt das Mittel der Wahl.
Silikon
Besser gelingen derlei Abformungen, wenn die Urform mit Knetmasse abgedeckt und anschließend zweiteilig in Gips eingegossen wird. Nach dem Aushärten des Gipses wird die Urform vom Knet befreit und der Hohlraum zwischen Gips und Urform mit Silikon ausgefüllt. Anschließend wird die Urform samt Silikonüberzug entnommen und entformt. Nun kann das Silikon-Negativ wieder in die Gipsform gesetzt und das eigentliche Modell gegossen werden - ebenfalls in Silikon. Ein Trennmittel (z.B. Wachsspray) tut bei komplexeren und länglichen Formen Not, vor allem wenn man beim Mischungsverhältnis des Silikons geschludert hat. Das hilft beim Ausformen ungemein.
Generelles:
• Ich verwende ausschließlich additionsvernetzendes, Zweikomponenten-Silikon, vorzugsweise platinbeschleunigt. Ja, das Zeug ist teuer, aber sein Geld aufgrund der mechanischen und (bio-)chemischen Eigenschaften wert.
• Auch Silikon möchte gerne entgast werden, sonst gibt's Lufteinschlüsse, von denen am fertigen Toy Risse ausgehen können. Ein kleines Vakuumpümpchen mit ausreichend großen Rezipienten ist eine sinnvolle Anschaffung.
• Insgesamt ist das ein ziemlich zeitraubender und unter Umständen mit ziemlicher Ferkelei verbundener Prozess. Ungeduld ist ein Garant dafür, dass es nix wird.
Viele Grüße,
Dinkelacker