Der Punkt ist doch immer:
wie gehe ich mit dieser enormen Verantwortung um, wenn ich Menschen unterstütze, die mit psychischen/sexuellen Problemen zu mir kommen?
Nicht ohne Grund gilt in diesem Bereich erhöhte Vorsicht, die eben zu u.a. den Prüfungen der staatlichen Gesundheitsämter geführt hat.
Bin ich als Therapeutin ("Beraterin") eine Gefahr für die Volksgesundheit? Bin ich mir der Verantwortung meinen KlientInnen gegenüber bewusst?
Ich möchte niemandem, die als BeraterIn arbeitet, berufliches Ethos absprechen und gebe einfach zu bedenken, dass in dieser staatlichen Prüfung (die eben in die 'Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde' mündet) auch alle psychischen Krankheitsbilder (lt ICD) und vor allem auch die Suizidalität abgefragt werden.
Sprich: auch wenn ich keine 'Krankheiten' behandeln darf als BeraterIn wäre es sicher von Nutzen, zu wissen, wie ich diese erkennen kann, einfach um meine Grenzen wahren zu können. Und ggf die KlientInnen (zu ihrem Nutzen und Schutz und zu meinem (!) Schutz) an ausgebildete TherapeutInnen weiterzuverweisen.
Natürlich geht das im Selbststudium - nur: dann muss ich mich als KlientIN darauf verlassen können, dass mein Gegenüber schon weiß, wie weit er/sie gehen darf und kann.
Ich mein: wir reden von der seelischen/psychischen Gesundheit von Menschen - das ist eines der höchsten und in meinen Augen schützenswertesten Güter; Menschen mit Problemen in diesem Bereich begleiten zu dürfen ist ein Privileg, das ein enormes Maß an Verantwortung mit sich bringt.