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Familienaufstellung im polyamoren Kontext

******ore Frau
4.632 Beiträge
Themenersteller 
Familienaufstellung im polyamoren Kontext
Ich bin mit dem Thema hier nicht zu 100% richtig, aber vielleicht kann mir ja doch jemand weiterhelfen:


Gestern hat sich meine Familienaufstellungsgruppe wieder getroffen.

Da ich seit ein paar Monaten eine zweite Beziehung führe, war mein Anliegen, das System unter den beiden Männern, meinem Sohn und seinem Vater (seit 9 Jahren getrennt, Trennungsgrund war mein polyamorer Beziehungswunsch) zur Ruhe zu bringen.

Es ist nicht gelungen.

Der Leiter unserer Gruppe sagt, man könne keine polyamoren Konstellationen aufstellen, weil Familienaufstellungen Instrumente haben, wie "Ordnung", die nur im herkömmlichen Sinne funktionieren.

Und so hat er dann eine "Ordnung" unter den drei Männern hergestellt. Eigentlich sollte mein Ex- Mann neben mir stehen, das wollten aber weder er, noch mein zweiter Partner, der dann hätte zur Seite (von mir weg) gehen sollen.

Mich ärgert das.

Monogamie gibt es seit 150 Jahren und es muss doch Lösungen für polyamore Beziehungen geben!

Wer praktiziert von Euch Aufstellungen auch für Polyküle und wo habt ihr es gelernt? Ich bin seit Herbst 2020 HP Psych, seit Mai mit eigener Praxis und möchte das anbieten.
*****ida Frau
17.813 Beiträge
ich bin der Überzeugung, jedes System kann auch aufgestellt werden.
Natürlich nicht, wenn der/die Therapeut:in streng nach Hellinger und seinen Vorgaben arbeitet, denn ja, dort gibt es klare Regeln und Ordnungen, wie eine Familie strukturiert ist.

Vielleicht findest du in deiner Umgebung eine Therapeutin, die auch systemisch arbeitet - aber eben nicht nach Hellinger.

Viel Erfolg *vielglueck*
******s_1 Mann
957 Beiträge
Check mal n Schritt weg von Therapeuten hin zu Coaches, denn Polycoaches findest du weit heufiger.

Beste Grüsse
*******955 Mann
458 Beiträge
Zitat von ******ore:
Familienaufstellung im polyamoren Kontext
Ich bin mit dem Thema hier nicht zu 100% richtig, aber vielleicht kann mir ja doch jemand weiterhelfen:


Gestern hat sich meine Familienaufstellungsgruppe wieder getroffen.

Da ich seit ein paar Monaten eine zweite Beziehung führe, war mein Anliegen, das System unter den beiden Männern, meinem Sohn und seinem Vater (seit 9 Jahren getrennt, Trennungsgrund war mein polyamorer Beziehungswunsch) zur Ruhe zu bringen.

Es ist nicht gelungen.

Der Leiter unserer Gruppe sagt, man könne keine polyamoren Konstellationen aufstellen, weil Familienaufstellungen Instrumente haben, wie "Ordnung", die nur im herkömmlichen Sinne funktionieren.

Und so hat er dann eine "Ordnung" unter den drei Männern hergestellt. Eigentlich sollte mein Ex- Mann neben mir stehen, das wollten aber weder er, noch mein zweiter Partner, der dann hätte zur Seite (von mir weg) gehen sollen.

Mich ärgert das.

Monogamie gibt es seit 150 Jahren und es muss doch Lösungen für polyamore Beziehungen geben!

Wer praktiziert von Euch Aufstellungen auch für Polyküle und wo habt ihr es gelernt? Ich bin seit Herbst 2020 HP Psych, seit Mai mit eigener Praxis und möchte das anbieten.

So ein Quatsch. Ich stelle in meiner Praxis seit ca. 25 Jahren auf und kann nur sagen, dass man praktisch ALLES aufstellen kann.
*********rgara Frau
7.477 Beiträge
Ich habe auch schon viele Aufstellungen besucht, darunter auch welche von jemand, der nach Hellinger ausgebildet ist. Er lässt alles grundsätzlich frei laufen, meinte aber auch zu mir, dass der frühe und der späte Hellinger sich sehr unterscheiden.

Ich persönlich denke, solange der Leiter nach seinen Vorstellungen leitet, kann sich die Aufstellung nicht ganz frei so entwickeln wie sie es braucht. Auch hier braucht es Absichtslosigkeit, die des Leiters. Solange er meint seine Lösung müsse seinen Mustern folgen, egal ob angelehrte oder durch das Leben geprägte, kann das System nicht seinen eigenen Energien folgen.... Hier denke ich , braucht es Demut des Aufstellungsleiters sich zurückzunehmen und dem System und dem Aufsteller zu dienen....

Ich habe es dann so erlebt, dass im Falle eines Stockens der Leiter behutsam fragte . Aber auch mal stehen ließ was war....

Eine Freundin von mir hat über Jahre aufgestellt bis der Vater ihrer Tochter bereit war Kontakt mit dieser aufzunehmen.... Manche Prozesse benötigen auch Zeit und sind nicht mit einer Aufstellung gelöst...
*******955 Mann
458 Beiträge
Ich bin sehr umfassend in der Aufstellungsarbeit ausgebildet, etliche Seminare und Kongresse besucht und mehrere hundert Aufstellungen selbst moderiert. Von Hellinger über Ramatheertha bis Prof. Dr. Franz Ruppert und schamanische Aufsteller*innen. Aufstellung von Symptomen, Trauma, Geldaufstellungen und wie die Firma aufgestellt ist.

Nur kleine Geister setzen sich Grenzen.

Selbstverständlich gibt sowas wie eine Ordnung
****on Mann
16.223 Beiträge
Zitat von ******ore:
Der Leiter unserer Gruppe sagt, man könne keine polyamoren Konstellationen aufstellen, weil Familienaufstellungen Instrumente haben, wie "Ordnung", die nur im herkömmlichen Sinne funktionieren.

Ich bin kein Experte in Familienaufstellungen. Doch ganz allgemein ist es im meinen Augen ein Signal, wenn es Methoden gibt, die nur mit herkömmlichen Familienmodellen funktionieren. Ein Signal, dass es Zeit ist, die Methode anzupassen an die systemische Realität. Darüber hinaus empfinde ich es als bedauerlich, wenn eine Methode das überholte patriarchale Familienmodell samt überholten Geschlechterrollen zementieren will.

Und eine Methode, die zwar ungeborene Geschwister berücksichtigt, aber nicht das real existierende System der Liebes- und Lebenspartner, weil sie angeblich überzählig sind, braucht nach meinem Dafürhalten ein dringendes Update. Schade, dass der Aufstellungsleiter nicht in der Lage war, die Arbeit analog weiterzuentwickeln.
*******955 Mann
458 Beiträge
Ja, es gibt "sowas" wie eine "Ordnung" bedeutet dass man die Eltern und Kinder nicht verwechseln sollte. Aber wenn ein Kind jahrelang ein Elternteil betreuen oder pflegen muss, kann sich auch die Situation umkehren.

Ich will damit sagen dass es dumm ist, wenn man die "Ordnungen der Liebe" von Hellinger für Naturgesetze hält.

Was bei der Aufstellungsarbeit passiert ist nicht wissenschaftlich erforscht und Hellingers Thesen sind lediglich der Versuch einer Deutung, ähnlich wie die Thesen von Freud über die "Hysterie".
*******955 Mann
458 Beiträge
Es gibt mittlerweile bereits seit Jahren die Erkenntnis, dass psychische Traumata genetisch vererbt werden. Wenn also ein Volk oder Region von 1933-1945 eine Diktatur erleben müsste, wirkt das nicht so stark nach als wenn die Diktatur bis 1990 gedauert hat und ganz schlimm ist es dort, wo die Diktatur bereits 1917 begonnen hat und lediglich die Leibeigenschaft (Sklaverei) abgelöst hat. Da gibt es nur Resignation und sich fügen.

Beliebt sind osteuropäische Frauen bei dominanten Männern (TRUMP).

Ich mag meine selbstbewusste Frau - allerdings haben wir alle Irgendwas geerbt und sollten das aufarbeiten.
*****ida Frau
17.813 Beiträge
*zumthema*
*******omg Frau
24 Beiträge
Ich sehe überhaupt keinen Grund warum man die oben genannte Situation nicht aufstellen können sollte. Menschen klären auf übergeordneter Ebene ein Thema miteinander.
Wir stellen Personen immer dahin wo es sich für den Aufsteller richtig anfühlt, nicht dahin wo ihn der Leiter haben will....das finde ich gerade völlig skuril. *augenzu*
*******955 Mann
458 Beiträge
Ich sehe mich nicht als Leiter sondern als Moderator, der Anstöße gibt, Vorschläge macht, sich vielleicht mal in eine andere Person zu versetzen oder eine andere Position auszuprobieren und ich stelle auch (verdeckt) neue Mitspieler dazu oder verändere etwas um auszuprobieren, was es bewirkt.

Ich ermuntere grundsätzlich IMMER dazu, seinem Gefühl zu vertrauen und dem zu folgen.

Es ergibt sich eine verbesserte Konstellation, nicht unbedingt eine "perfekte" Lösung. Es ist immer nur ein Abbild der Situation eines begrenzen Ausschnitts der Verstrickungen.

Tatsächlich sind wir ein winziges Rädchen im Getriebe des Universums. Die Welt ist holistisch, alles hat mit allem zu tun. Nicht nur wir Menschen untereinander, wir sind Teil des Ökosystems der Erde, der Biosphäre und Teil des Sonnensystems, der Milchstraße,... und über den größten Teil, der " dunklen Materie und Energie wissen wir NICHTS.

Die Quantenphysik hat uns gelehrt, dass weder die Position noch der Spin, weder Ladung noch Sonstwas bis hinunter zu den Quarks fest steht, bis wir es beobachtet haben, es benannt, berechnet und mit einem Terminus versehen haben.

Das entspricht dem jüdischen Weltbild: am Anfang war das Wort. Erst durch die Erkenntnis wird ALLES überhaupt erst real, die Realität ist völlig offen, bis wir uns für eine Variante entschieden haben.

So ist es auch bei einer Aufstellung: wir verändern die Realität - hoffentlich zum Besseren. Zumindest in dem winzigen Ausschnitt, der aufgestellt werden kann.

Ob es "poliamor" oder sonstwie "queer" genannt wird, ist völlig egal. Wir haben die Möglichkeit, es selbst zu bestimmen und was sich gut anfühlt, sollten wir dann auch als gut und richtig so stehen lassen.
*****ida Frau
17.813 Beiträge
jetzt bin ich selber halbwegs o/t, aber hilft ja nix:

Dass Supervision zu den wichtigsten Dingen für Therapeut:innen, Berater:innen, Coaches oder Aufstellungs-Leiter:innen gehört, zeigt sich hier wieder überdeutlich: denn nur wenn wir uns immer wieder - mit unbeteiligten, qualifizierten Dritten - über unsere Arbeit unterhalten, unser Tun, unsere Motive hinterfragen können, können wir die Menschen, die zu uns kommen, gut und zu aller Wohl begleiten.
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