Zum Thema gibt ein Podcast:
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Das Wort Ki (koreanisch und japanisch) oder Qi ([tschi], chinesisch) ist in Asien ein sehr universeller Begriff, der sich am ehesten mit Lebenskraft oder allumfassender Energie beschreiben lässt. Ki erfüllt und durchdringt das ganze Universum, ohne Ki gibt es keine Bewegung, keine Veränderung und kein Leben, Ki manifestiert sich in allen Lebewesen.
Ki fließt im menschlichen Körper hauptsächlich in den Meridianen und ist in ständiger Bewegung. Ist der Fluss des Ki behindert, kommt es zu Beschwerden oder Erkrankungen, stoppt der Fluss des Ki gänzlich, tritt Bewusstlosigkeit und schließlich der Tod ein.
Ki in der Kampfkunst
In der Kampfkunst besitzt Ki einen besonderen Stellenwert. Eine Vermehrung des Ki verbessert die allgemeine Gesundheit und Konstitution, es schützt den Körper vor Verletzungen und schafft Fähigkeiten, die weit über das normale Maß hinausgehen. Welche Leistungen durch das Meistern des Ki möglich sind, wird beispielsweise in den Vorführungen der Shaolin-Mönche seit Jahren eindrucksvoll demonstriert.
In den Kampfkünsten werden verschiedene Methoden angewandt um das Ki zu kultivieren, wie beispielsweise Atemtechniken, Meditation oder auch Stehübungen. Um allerdings besonders in diesem Bereich spürbare und bleibende Veränderungen zu erzielen, ist viel Geduld und jahrelange, wiederholte Übung erforderlich.
„Der Weise sucht, was in ihm selber ist, der Tor, was außerhalb.“
(Konfuzius)
Anfänglich ist es den meisten Menschen nicht möglich, ihr Ki bewusst wahrzunehmen. Bei den Übungen äußert sich Ki daher zunächst meist nur durch Sekundäreffekte, wie vermehrter Speichelfluss, oder einem Wärmegefühl. Durch gezielte Selbstbeobachtung und geduldiges Üben ist es aber möglich, einen „Sinn“ zur Wahrnehmung von Ki zu entwickeln.
Das aufgenommene Ki wird im unteren Dantian [Danti-en] (ein Punkt etwas unterhalb des Nabels) gespeichert. Dieser Punkt besitzt daher in den Kampfkünsten eine große Bedeutung. Unterstützt durch den Kampfschrei (Kihap) wird diese Energie beim Ausführen einer Technik freigesetzt und auf das Ziel fokussiert.
Das Prinzip des Um-Yang (chinesisch Yin-Yang)
Um und Yang stehen für zwei antagonistische Kräfte, die sich in ständiger Wechselwirkung befinden und einander bedingen. So würde der Himmel ohne die Erde, die Nacht ohne den Tag, oder der Mann ohne die Frau nicht existieren. Harmonie entsteht durch die Balance dieser Kräfte. So besitzt jede Frau auch männliche Eigenschaften, aber auch jeder Mann weibliche Eigenschaften. In einer harmonischen Beziehung werden beide Seiten ausgeglichen sein, jede Betonung einer Richtung führt zu Disharmonie.
Im koreanischen Um-Yang Symbol werden die Farben rot für Yang und Blau für Um verwendet. Im chinesischen Yin-Yang-Symbol finden wir weiß für Yang und schwarz für Yin. Die beiden Hälften der Symbole ergeben zusammen einen Kreis, ein Zeichen für Ausgeglichenheit und Harmonie. Im Yin-Yang-Symbol finden wir zusätzlich einen weißen und einen schwarzen Punkt. Sie symbolisieren, dass in der maximalen Ausprägung einer Seite bereits der Keim der anderen Seite vorhanden ist. Dieser Aspekt findet sich auch in der Kampfkunst wieder: Um eine Technik kraftvoll durchführen zu können, muss man zuerst möglichst entspannt sein, die höchste Geschwindigkeit entsteht aus dem Zustand der größten Ruhe, der Zustand der höchsten Konzentration ist zugleich der Zustand der größten Entspannung.
„Bevor Himmel und Erde waren, gab es etwas Verschwommenes, still, einsam, alleine stehend, wandellos, im ewigen Kreislauf ohne Unterlass, fähig die Mutter aller Dinge zu sein“
(Laotse).
Aus diesem großen Nichts, dem Tao, formten sich die Aspekte des Um und Yang.
Es liegt mir sehr am Herzen noch ein grobes Missverständnis des Um-Yang-Prinzips aufzuklären:
Um und Yang stellt keine Wertung, sondern eine Klassifizierung von Gegensätzen dar. So wird sowohl weiblich, als auch böse als Um klassifiziert, was aber nicht bedeutet, dass Weiblichkeit mit Bösem gleichzusetzen ist!
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